SITTENLOS (1) wie alles begann von Biggi Alexander Kostenloses und frei kopierbares E-Book. Download unter: www.sittenlos.de Band 1 kann als E-Book nicht käuflich erworben werden, sondern ist kostenlos und frei kopierbar. Es darf und soll als E-Book auf Datenträgern, per Mail sowie im Internet (Foren, Blogs, Leserunden, Facebook usw.) frei kopiert, veröffentlicht und weiter gegeben werden, vorausgesetzt, der Inhalt bleibt unverändert. Text und Cover Copyright (c) 2014 Biggi Alexander Alle Rechte vorbehalten. biggi@alexanderstory.de www.alexanderstory.de www.sittenlos.de Die Handlung der Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und unbeabsichtigt. Inhaltsverzeichnis Kostenloses und frei kopierbares E-Book 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 ENDE Band 1 Impressum 1 Mai 2014 Liebevoll streichelte sie das Alcantara Lenkrad und spielte mit den beiden Schaltwippen dahinter. Links einen Gang runter und rechts einen Gang hoch, genau wie im Rennwagen, perfekt. So muss ein Auto sein. Nein so muss mein Auto sein. Eine besondere Frau wie ich verdient schließlich auch ein besonderes Auto. Sie lehnte sich entspannt im Schalensitz zurück und wartete darauf, dass endlich die Schranke des Porsche Werkes den Weg für sie und ihr herrliches neues Spielzeug freigab. Vor zwei Stunden war sie mit dem ICE in Stuttgart angekommen und am Hauptbahnhof in die S-Bahn umgestiegen. Als Gepäck nur eine kleine Reisetasche, Neudeutsch Weekender, mit dem Nötigsten, was eine Frau für zwei Übernachtungen im Hotel brauchte und ein paar Nummernschilder mit dem üblichen Standardkennzeichen GL BB 100. Für den Rest würden ihre Platin Kreditkarten sorgen. Fantastisches Wetter morgens um zehn in Stuttgart Zuffenhausen. Sonne satt, kein Wölkchen am Himmel und schon angenehme 23 Grad. Ihr Herz hüpfte vor Freude. Besser konnte es gar nicht sein für die erste Ausfahrt im nagelneuen schneeweißen Porsche 911 Turbo S Cabrio. Surrend öffnete sich das Verdeck ihres neuen Spaßmobiles. Endlich drang das herrliche Geräusch des aufgeladenen Sechszylinders ungefiltert an ihr Ohr. Frau gönnt sich ja sonst nichts. Der Job als Leiterin einer Corporate Finance Abteilung brachte ihr ein Jahresgehalt von inzwischen weit über 500000 Euro ein, von dem sich recht gut leben ließ. Wenn sie gut war, und das war sie bisher immer, kam einmal im Jahr eine üppige Bonuszahlung. Die Letzte langte locker für diesen 560 PS Luxus und noch eine ganze Menge mehr. Das war nicht immer so gewesen. 4 Jahre vorher 16. April 2010 Sie kniff missmutig ein Auge zu, schaute sich die Menschen durch ihr Champagnerglas an. Sie mochte diesen Tag nicht. Den Anfang schon, der war bisher okay, aber das Ende bestimmt nicht. Freitage endeten fast immer schlecht. Nachher, wenn sie in der Villa in seinem Bett lag, dann würde es wieder passieren. Warum musste sie gerade jetzt an ›The same procedure as every year‹ denken? ›Dinner for One‹ lief zum Glück nur ein Mal im Jahr. Freitage bedeutend häufiger. Deswegen hasste sie Freitage. Die anderen Tage mit ihm waren okay. Eigentlich mochte sie ihn sogar. Gebildet, charmant, humorvoll, halbwegs gut aussehend, zumindest in seinen perfekt geschneiderten Maßanzügen und ziemlich wohlhabend. Seit zwei Jahren gaben sie ein schickes Paar ab. Doktor Bernd Diepenbroich, 34, einer der größten Immobilien Magnaten von NRW und Barbara Bach, genannt Babs, 25, ebenfalls gebildet und verdammt gut aussehend. Wenn sie wollte, konnte sie durchaus charmant, manchmal sogar humorvoll sein. Nur das wohlhabend fehlte im Moment noch. Ihren alten Spitznamen Eisfrau kannte hier niemand. Den gaben ihr vor Jahren Schulkameradinnen, weil sie so gut wie nie Gefühle zeigte. Emotionen blendeten den Geist und verhinderten logisches Denken. Darauf hörten nur Schwächlinge. Wer stark sein wollte und Babs wollte verdammt stark sein, der ignorierte Gefühle und verließ sich grundsätzlich auf seinen Verstand. Damit hatte sie es immerhin vom armen Würstchen bis hierhin in die High Society von Köln geschafft. Auch die Beziehung zu Bernd war, zumindest von ihrer Seite, keine Liebesbeziehung. Sie schaute an sich herunter. Schwarzes Etuikleid von Miu Miu, abenteuerlich hohe Peep Toes von Gucci, Clutch von Prada, ein paar echte Perlenklunker am Hals und Handgelenk. An ihrem Körper hing mehr Geld, als sie in sechs Monaten verdiente. Alles mit seiner Kreditkarte bezahlt. Sogar die teure Spitzenunterwäsche lag außerhalb ihrer finanziellen Möglichkeiten. Er hielt sie hundertprozentig aus. Ganz so weit hätte es allerdings nicht kommen dürfen. Ihr Verstand hatte sich zu sehr vom Luxusleben blenden lassen und eine früher völlig undenkbare Abhängigkeit von einem Mann zugelassen. Heute zahlte sie den Preis dafür. Sie hasste die Freitage in seinem Bett. Das könnte sich bald ändern. In der Bank wurde eine ziemlich gut bezahlte Stelle frei. Seit einer Woche lag ihre Bewerbung auf dem Tisch der Personalabteilung. Nächste Woche musste sie zur Geschäftsführung und begründen, warum ausgerechnet sie die Beste dafür sein sollte. Sie wusste warum. Die Schwierigkeit bestand darin, die anderen davon zu überzeugen. Gelang ihr das, konnte sie alle Bernds dieser Welt zum Teufel jagen. In knapp zwei Wochen feierte sie ihren sechsundzwanzigsten Geburtstag. Bernd plante irgendwas Besonderes für diesen Tag. Normalerweise konnte er nichts vor ihr geheim halten. Wenn sie etwas wissen wollte, dann bekam sie es auch heraus. Sie wusste bereits, es würde ein nagelneuer Audi TT-RS für sie vor der Tür stehen. Ihren klapprigen Smart konnte sie dann endlich ausrangieren. Aber es braute sich noch etwas zusammen. Das merkte sie deutlich. Alle Versuche, das letzte Geheimnis ihres bevorstehenden Geburtstages zu erfahren, schlugen fehl. Bernd hielt eisern den Mund. Nichts außer vagen Andeutungen. Das beunruhigte sie. Jetzt musste sie aber erst einmal den heutigen Freitag überstehen. Seit drei Stunden langweilte sie sich auf dieser Vernissage. Irgendein aufstrebender Künstler stellte seine Werke aus. Bernd gehörte zu den bedeutendsten Kunstmäzenen und Kunstliebhabern von Köln. Er wurde auf so ziemlich jede Vernissage eingeladen, schließlich besaß er das nötige Kleingeld. Der Künstler erhoffte sich vermutlich ein paar seiner furchtbaren Werke, die hier überall an der Wand hingen, an ihn verkaufen zu können. Von Beginn an hielt sie sich an ihrem Champagnerglas fest. Alle fünf Minuten nippte sie vornehm einen winzigen Tropfen daraus. Bei diesem Tempo würde das Glas noch recht lange reichen. Warum betrank sie sich eigentlich nicht? Da vorne standen noch genug volle Dom Perignon Flaschen herum. Dann wäre der Rest des Abends, bestimmt einfacher zu ertragen. Nicht nur später in der Villa, sondern auch jetzt. Aber erstens trank sie nie zu viel und zweitens musste sie nachher seinen nagelneuen Aston Martin One-77 fahren. Bernd hingegen genehmigte sich gerne ein paar Gläschen. Meistens mehr als seinem Führerschein und seinem ohnehin miserablem Fahrvermögen gut tat. Es gab nur eine Sache, die er noch schlechter als Autofahren konnte und genau das würde er ihr nachher wieder beweisen. "Werden die Menschen durch den Champagner schöner?", wurden ihre trüben Gedanken plötzlich von einer samtweichen Männerstimme unterbrochen. Sie drehte sich zum Ursprung um. Groß, breitschultrig, zu einem langen Pferdeschwanz gebundene glänzend schwarze Haare, und zwei dunkelbraune Augen, in denen das Feuer einer südländischen Sonne glühte. Das weiße Hemd fast bis zum Bauchnabel geöffnet, bildete den perfekten Kontrast zu seiner gebräunten Brust, voller kleiner schwarzer Locken, die förmlich dazu einluden, darin zu wühlen. Der Rest von ihm steckte in einer engen schwarzen Lederhose mit seitlicher Schnürung an den Beinen. Spanischer konnte kein Spanier aussehen. Sie hatte ihn vorhin kurz bei einem Gespräch mit Bernd gesehen, ihm aber keine sonderliche Beachtung geschenkt. Ein Fehler, wie sie jetzt feststellte. "Nicht schöner, aber amüsanter", antwortete Babs vorsichtig. "Dann sollte ich es auch mal versuchen." Der schöne Unbekannte hob sein Glas, kniff ein Auge zu und drehte sich ein Mal um seine eigene Achse. "Stimmt, Sie haben recht. Den Trick muss ich mir merken. So kann ich es noch eine Zeit lang hier aushalten." Babs schaute ihn fragend an. "Ich hasse Vernissagen", fügte er als Erklärung an. "Unter den Voraussetzungen wäre ich an Ihrer Stelle gar nicht erst hergekommen." "Wenn das so einfach wäre." Er schwieg einen Moment. "Außerdem hätten wir uns dann nicht kennengelernt." "Haben wir uns denn schon kennengelernt?" "Oh, Verzeihung, wie unaufmerksam von mir. Sie haben natürlich recht. Gestatten, José Fernández, Beruf: Taugenichts und Lebenskünstler." Dabei sprach er das ›J‹ von José typisch spanisch, als raues ›CH‹ aus und fügte ein langes ›E‹ an das Ende. Irgendwie klang dieses ›Chosee‹ in Babs Ohren unerhört erotisch. "Sehr angenehm Señor José Fernández." Sie sprach seinen Namen ebenfalls perfekt spanisch aus. "Interessanter Beruf. Meine Vita fällt deutlich dagegen ab." "Keineswegs." Wieder machte er eine kleine Pause. "Sie sind Barbara Bach, von Freunden Babs genannt, 25 Jahre alt und mit Abstand die attraktivste und erotischste Frau heute Abend." "Señor Fernández, warum drängen sich mir soeben heftige Zweifel an der Tugendhaftigkeit Ihrer Motive auf?" Er lachte rau. "Ich habe nie behauptet, solche Motive zu haben." Babs war einen Moment ratlos. Die Unterhaltung, bis hierhin sehr amüsant, ging jetzt in eine Richtung, die ihr normalerweise missfiel. An einem Flirt fehlte ihr im Moment jegliches Interesse. Sie überlegte kurz, den merkwürdigen Spanier einfach stehen zu lassen und sich anderen Dingen zu widmen. Aber was? Der Typ stellte im Moment die mit Abstand interessanteste Zerstreuung dar. Außerdem merkte sie eine erstaunliche Reaktion in ihrem Körper. Es prickelte ganz leicht. Nicht irgendwo, sondern da, wo Bernd sich jeden Freitag erfolglos um genau dieses Prickeln bemühte. Sie beschloss, auf José Fernández dreistes Spiel einzugehen. "Wie konnte ich auch nur so töricht sein, Ihnen edle Motive in Bezug auf meine Person zu unterstellen?" "Sie tun mir Unrecht. Was gibt es Edleres für einen Mann, als einer Frau wie Ihnen die geheimsten Wünsche zu erfüllen?" "Kennen Sie die denn überhaupt?" Er trat überraschend einen Schritt auf Babs zu. Fast berührten sich jetzt ihre Körper. Babs spürte die Hitze seines muskulösen Körpers, roch sein herbes Aftershave. Er strahlte tatsächlich so etwas wie Erotik aus. Für einen kurzen Augenblick stellte sie sich lächelnd vor, wie es wäre mit den verführerischen Locken auf seiner Brust zu spielen. Ihr Lächeln ermutigte ihn, noch frecher zu werden. Er legte die Hand unter ihr Kinn und zog es nach oben, sodass sie ihm direkt in die Augen schauen musste. "Ich beobachte dich seit einer Stunde. Deine Bewegungen, deine Körpersprache haben mir schon so viel von dir erzählt. Jetzt sehe ich das lodernde Feuer in deinen Augen, die Sehnsucht nach Erfüllung. Du bist ein Vulkan, der nur darauf wartet, endlich auszubrechen. Jede Faser deines Körpers schreit danach." Babs lachte amüsiert über seine Worte, die jedem billigen Kitschroman zu Ehre gereicht hätten, stellte aber gleichzeitig mit Entsetzten fest, wie ihr Körper darauf reagierte. Das Vibrieren seiner samtweichen Stimme stieß tief in ihrem Inneren ein paar unbekannte Saiten an. Taute die Eisfrau etwa auf? Sie spürte beginnendes Verlangen zwischen ihren Beinen. Seine wenigen Worte erregten sie stärker, als es Bernd jemals mit seinen ungeschickten Fingern fertigbrachte. Was würde erst passieren, wenn seine Finger ...? Besser nicht daran denken! Als hätte er ihre Gedanken gelesen, fuhr er fort: "Du brennst bereits lichterloh. Lass uns von hier verschwinden. Ich verspreche dir, heute Nacht werden deine geheimsten Wünsche erfüllt, auch die, von denen du selber bisher noch nichts geahnt hast. Vergeude dich nicht an einen Idioten." Seine Hand, die eben noch ihr Kinn hielt, streichelte kurz ihren Hals und schob sich unerhört zärtlich in ihren Nacken. "Ich sehe es in deinen Augen, ich kann deine Lust förmlich riechen." Babs Körper reagierte aus ihr unerfindlichen Gründen immer heftiger auf die erotische Ausstrahlung des merkwürdigen Fremden. Sie verspürte sogar eine gewisse Lust, sich an seine Brust zu lehnen und die weiteren Entscheidungen einfach ihrem Körper zu überlassen. Ihr immer noch hellwacher Verstand schüttelte entsetzt den Kopf und beschloss, dieser albernen Gefühlsduselei ein Ende zu bereiten. Sein Flirt war gut, aber nicht gut genug. Die Eisfrau schleppte niemand, nur mit ein paar heißen Worten, in die Besenkammer. Vor allen Dingen nicht, wenn ihr schönes Luxusleben auf dem Spiel stand. Außerdem hasste sie es, wenn sie ungefragt geduzt wurde. "Ich stinke also?", antwortete sie. "Wie peinlich." Er stockte einen Moment. "Stinken? ... Nein, natürlich nicht. ... Ähm ... die Lust einer Frau ist wie ein fantastisches Parfüm ..." Babs lachte amüsiert auf. "Typisch Mann. Da studiert er mühselig eine perfekte Masche ein und lässt sich dann von einer einfachen kleinen Gegenfrage völlig aus dem Konzept bringen. Das mag für ein hirnloses Blondchen langen, aber nicht für eine halbwegs intelligente Frau." "Aber ... ich ... wieso Masche?", stotterte er verlegen. Babs beschloss, auf seine Duzerei einzugehen. "Nun hör schon auf mit dem Mist. Deine Show war gut, aber für blöd verkaufen solltest du mich nicht." "Okay, du hast gewonnen", seine Stimme klang auf einmal gar nicht mehr so erotisch. "Fallen viele darauf rein?" "Die Quote ist nicht schlecht", antwortete er mit einem offenen Lächeln. "Ist auf jeden Fall meine bisher erfolgreichste Masche. So schnell wie du ist noch keine dahinter gekommen." "Danke, das war dann wohl das erste ehrliche Kompliment von dir, oder?" "Jetzt tust du mir wirklich Unrecht. Außer dem erotischen Gesülze rundum war alles andere ernst gemeint." "Versuchst du es schon wieder?" "Ich habe nie aufgehört. Aber Spaß beiseite. Ich habe dich wirklich die ganze Zeit beobachtet und fand dich super." "Kann ich verstehen, ich finde mich ja auch super", lachte Babs. "Wie hast du meinen Namen und mein Alter erfahren." "Das war einfach. Da hinten, die Blonde, mit dem grünen Kleid und den roten High Heels. Der habe ich einfach erzählt, dass ich glaube, dich zu kennen und mit dir in die Schule gegangen bin. So ganz auf die blöde Tour. ... Die heißt doch Marianne Schmitz. ... Nein, Barbara Bach. ... Ach ja stimmt. 24 müsste die jetzt sein. ... Nein, die wird nächste Woche 26. ... Hatte die nicht auch einen Spitznamen? ... Ja, klar, wir sagen alle Babs zu ihr. ... Und so hat sie mir alles über dich erzählt." "Tina? Dieses selten blöde Huhn. Mit der werde ich ein ernstes Wörtchen reden." "Bitte tu es nicht. Sie ist geistig einfach gestrickt. Sie kann nichts dafür." "Na gut. Mein Name ist echt. Wie sieht es mit Señor José Fernández, Taugenichts und Lebenskünstler aus? Ist der auch echt?" "Der Name ist auch echt. Von Beruf Künstler und damit wären wir wieder beim Taugenichts." "Hallo José, ich bin die Babs, nett dich kennenzulernen." Babs streckte ihm freundschaftlich die Hand entgegen. José schüttelte erleichtert ihre Hand. "Nenn mich einfach Jo. Den José kann hier eh kaum jemand richtig aussprechen. Jo passt auch viel besser zu ne kölsche Jung wie mir." "Hallo Jo", wurde er da plötzlich von einer älteren Dame mit Stock im teuren Chanel Kostüm unterbrochen. "Ich suche Sie schon überall. Sie haben doch bestimmt einen Moment Zeit für mich?" "Sorry, um die Lady muss ich mich kümmern. Die will heute hoffentlich einen ziemlichen Batzen Geld ausgeben und der sollte in meiner Tasche landen. Wir sehen uns noch", flüsterte er Babs ins Ohr. Jo hakte die alte Dame ein und zog mit ihr davon. Babs lächelte ihm noch einen Moment nach, dann kamen prompt ihre trüben Gedanken zurück. Sie widmete sich wieder ihrem Sektglas und versuchte die nächsten 15 Minuten recht erfolglos ihre Langeweile zu bekämpfen. "Na, noch böse auf mich?" Zum zweiten Mal wurden ihre trüben Gedanken von Jos samtweicher Männerstimme unterbrochen. "Versucht etwa Señor José Fernández, der Taugenichts und Lebenskünstler, schon wieder unschuldige junge Mädchen zu verführen?", antwortete sie ohne sich umzudrehen. "Aber Señorita Barbara Bach! Wo denken Sie hin? Ich würde nie meine Hand an Ihr unschuldiges zartes Fleisch legen. ... Wobei ich da so ein paar Zweifel habe." "Doch nicht etwa, ob es wirklich zart ist?" "Oh nein, niemals. Davon bin ich felsenfest überzeugt." "Ach! Von meiner Unschuld aber nicht?", jetzt drehte sich Babs lächelnd zu ihm um. Erstaunlich, wie er es schaffte, mit ein paar Worten ihre trübseligen Gedanken zu vertreiben und stattdessen, ein wohliges Kribbeln im Unterleib zu erzeugen. "Mon Dieu. Ich fasse es nicht. Wie kann ein wirklicher Edelmann nur an meiner Unschuld zweifeln?" "Mon Dieu ist aber Französisch und nicht Spanisch." "Kannst du etwa kein Französisch." "Verdammt gut sogar. Nur sprechen kann ich es nicht." Er grinste sie frech an. "Würde ich dir gerne mal beweisen." "Du Ferkel." "Was? Ferkel? Du hast ganz schön merkwürdige Ansichten." "Ich bin halt eine anständige Señorita." "So siehst du aber gar nicht aus." "Vorsicht Jo! Es langt jetzt. Du spielst mit dem Feuer." "Damit kann ich umgehen. Komm mit und ich zeige es dir." "Du solltest dir langsam etwas anderes ausdenken. Die José Fernández Masche taugt nichts." "Zumindest hat sie es geschafft, dass ich seit gut fünf Minuten mit der attraktivsten und erotischsten Frau des ganzen Abends flirte. Vielleicht schaffe ich damit ja auch noch den Rest meines Planes." Ihre Freude über die willkommene Abwechslung mit Jo schlug langsam in Ärger um. Glaubte der Einfaltspinsel wirklich, sein Gesülze langte, eine Frau wie sie zu erobern? Er fing an, ein wenig zu nerven. Mühsam rang sie sich ein Lächeln ab: "Und wie sähe der weitere Plan aus?" "Wir verschwinden. Machen einen kleinen Spaziergang in eine gemütliche Bar. Dann lade ich dich zu einem Kaffee bei mir ein und zeige dir meine Briefmarkensammlung." Babs zeigte auf ihre High Heels. "Damit gehe ich garantiert nicht spazieren?" "Na gut. Streichen wir einfach Bar, Kaffee und Briefmarkensammlung. Ich wohne direkt hier oben drüber. Es gibt sogar einen Aufzug im Haus, wenn auch einen ganz langsamen. Bis wir oben sind, hast du garantiert nichts mehr an." "Und wovon träumt mein Möchtegern Don Juan nachts?", lachte Babs. "Erzähl ruhig weiter." "Du kannst wählen zwischen Schlafzimmer oder Küchentisch. Ich werde jeden Zentimeter deines Körpers erkunden. Mit meinen Händen und meinem Mund. Wenn du willst, werden heute deine geheimsten Wünsche wahr." Babs spürte erneut leichte Hitze aufsteigen. Das ärgerte sie. Sie hasste Reaktionen ihres Körpers, die nicht im Einvernehmen mit ihrem Verstand passierten. Zeit also, das Spielchen endgültig zu beenden. "Hast du dir aber wieder fein ausgedacht. Hat nur einen gewaltigen Schönheitsfehler." "Welchen?" "Du und dein Küchentisch müsst weiter von mir träumen. Ich werde nachher mit einem Mann im Bett liegen, aber bestimmt nicht mit dir." "Hoffentlich ist er so gut wie ich", antwortete Jo traurig. "Du hättest es verdient." Autsch. Jo hatte tatsächlich genau ins Schwarze getroffen. Das tat weh. Babs spürte den Stich im Herzen, antwortete aber trotzdem kalt lächelnd: "Verlass dich drauf." "Babs, da bist du ja", hörte sie in dem Moment Bernds vertraute Stimme. "Ich habe dich schon überall gesucht." Er kam von der Seite auf sie beide zu, wie immer mit einem gefüllten Glas in der Hand. An seinem Gang erkannte sie, dass er heute bereits einige gefüllte Gläser hatte. "Ach ihr kennt euch schon?", fragte er verwundert. "Hallo Herr Doktor Diepenbroich", antwortete Jo. "Wir sind zufällig ins Gespräch gekommen und haben ein wenig geplaudert. Kennen Sie Frau Bach ebenfalls?" "Kennen ist gut." Bernd lachte laut auf und nahm Babs in den Arm. "Na Schatz, gefallen dir seine Bilder? Sag mir welche und ich schenke sie dir. Ich habe zwar schon einige davon gekauft, aber auf ein paar mehr kommt es mir nicht an." Babs erkannte aus den Augenwinkeln, wie Jo erbleichte. Er hatte versucht, die Freundin seines wichtigsten Mäzens abzuschleppen und das auch noch auf eine ziemlich blöde Art. Wenn Bernd das heraus bekäme, wäre es aus mit seiner Künstlerkarriere. Jetzt macht sich der Feigling fast in die Hose. Na Jo, wo sind deine markigen Sprüche von eben? Ich soll mich nicht an einen Idioten verschenken? Wollen wir Bernd mal fragen, was er von dem angeblichen Idioten hält? "Liebling, ich habe dich so vermisst", gurrte sie zuckersüß, gab Bernd einen leidenschaftlichen Zungenkuss und drückte ihr Becken heftig gegen ihn. Sie hasste solche nassen Küsse und vermied sie nach Möglichkeit. Aber das hier rechtfertigte eine Ausnahme. Diesmal musste es sein. Sie wollte Jo eine gute Show bieten und irgendwie machte ihr sogar die Beckenaktion Spaß. Das Prickeln verstärkte sich spürbar. Sie hatte Lust auf Bernd! Das gab es noch nie. Wenigstens etwas, das Jo mit seiner erfolglosen Anmache gelungen war. Vielleicht würde der Freitag heute viel besser als erwartet werden. "Du hast bestimmt die Richtigen gekauft. Mit schönen Dingen kannst du doch umgehen." Babs wusste, wenn Bernd etwas getrunken hatte, neigte er zu leichten Anzüglichkeiten. Sie gab ihm gerade die perfekte Steilvorlage dafür. "Ach, mein kleines Wildpferd. Kannst es kaum erwarten, bis wir endlich zu Hause sind. ... Du darfst bestimmen, wo wir seine Bilder hinhängen." "Dann in die Garage", platzte es aus Babs heraus. Jo schaute sie wütend an. Bernd lachte schallend. "Gefallen sie dir nicht oder hat er dich geärgert?" Sogar Jo erkannte den gefährlichen Unterton in seiner Stimme. Er schaute Babs flehend an. Betrunken oder nicht, Bernd war immer noch der clevere und skrupellose Geschäftsmann. "Spielt das eine Rolle?", fragte sie mit Unschuldsmiene, obwohl sie die Antwort genau kannte. "Natürlich mein Engel. Niemand darf dich ungestraft ärgern ... außer mir natürlich. Also sag schon, ob ich ihn einen Kopf kürzer machen soll." "Die Bilder sind hässlich." "Findest du wirklich?" "Das Schönste, was hier an der Wand hängt, ist das da." Dabei zeigte sie böse grinsend mit dem Finger auf eine Stelle an der Wand. "Das ist der Feuerlöscher", warf Jo entsetzt ein. "Ich weiß", antwortete Babs trocken. "Also dann doch in die Garage." "Da haben sie aber schon harte Konkurrenz." "Konkurrenz in unserer Garage", fragte Bernd ungläubig. "Wieso?" "Da hängt auch ein Feuerlöscher." Bernd hielt sich den Bauch vor Lachen. Babs schlang die Arme um Bernd und schmiegte sich an ihn. "Liebling, ich will nach Hause, ins Bettchen", gurrte sie lüstern. "Hier ist alles so langweilig." Sie schaute Jo grinsend an und zeigte ihm hinter Bernds Rücken den ausgestreckten Mittelfinger. "Gleich Schatz. Ich muss noch mit ein paar Leuten reden. Höchstens 15 Minuten. Versprochen." Bernd verschwand wieder in der Menge. "Das war nicht nett von dir", warf ihr Jo leise vor. "Ich weiß." Babs zuckte gleichgültig mit den Schultern und beachtete ihn nicht weiter. Sie ärgerte sich maßlos über Bernd. Endlich einmal war sie scharf auf ihn, da musste er unbedingt noch mit ein paar Leuten reden. Bis dahin würde bei ihr alles wieder eingeschlafen sein und es gab nachher doch nur eine weitere Folge ›Dinner for One‹. "Du hättest mir fast mein Geschäft kaputtgemacht", machte sich Jo wieder bemerkbar. "Halb so wild. In seinem Keller liegen eine Menge schlechte Bilder. Das ist ihm völlig egal. Von Kunst hat er sowieso keine Ahnung." "Sind meine Bilder denn wirklich so schlecht?" Jos Stimme klang enttäuscht. "Woher soll ich das Wissen. Müsste ich mir erst mal anschauen. Welche sind denn von dir?" "Na alle. Das ist meine Vernissage." "Deine Vernissage? Wusste ich nicht." "Stand aber auf der Einladung." "Einladung habe ich keine bekommen." "Natürlich nicht. Betthäschen stehen nicht in meinem Adressbuch." Diesmal lachte er schadenfroh. Babs fuhr auf dem Absatz herum. "Pass mal auf, du kleiner Wicht, noch so ein Spruch und du kannst dir deine Bilder aufs Klo hängen", zischte sie ihm wütend zu. "Ist schon gut. Reg dich wieder ab. War nicht so gemeint." "Das will ich schwer hoffen. Ich bin nicht sein Betthäschen. Wir sind seit zwei Jahren fest zusammen." "Liebt er dich?" "Ich glaube schon." "Liebst du ihn?" Du ahnungsloser Scherzkeks. Ich weiß gar nicht, wie das geht. Ich mag ihn irgendwie, aber mehr nicht. Und sein Geld mag ich noch viel mehr. Sonst wäre ich schon längst weg. ... Wenn ich das jetzt zugebe, dann hat Jo recht mit dem Betthäschen. ... Hm, wenn ich es nicht zugebe, dann hat Jo doch trotzdem recht, er weiß es nur nicht. ... Ich aber schon. Scheiße. Ich bin ein geldgeiles Betthäschen und ein Schlechtes noch dazu. Babs antwortete: "Das geht dich nichts an." "Hält er dich aus?" "Nein!" "Ach? Kleid, Schuhe, Tasche, Uhr und Schmuck sehen verdammt teuer aus. Alles selber bezahlt?" Babs zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. "Klar habe ich dafür bezahlt." Jo trat direkt vor sie und flüsterte ihr zu: "Ich weiß auch womit. Du bist keinen Deut besser als ich. Ich zieh ihm sein Geld mit meinen Bildern aus der Tasche und du lässt dich dafür vögeln." Das hätte er nicht sagen dürfen. Sie legte fast liebevoll einen Arm in seinen Nacken. Ganz so, als wollte sie ihm gleich etwas besonders nettes ins Ohr flüstern. Dann zog sie blitzschnell ihr Knie an und rammte es Jo in den Unterleib. Ächzend sackte er zusammen. Sofort griff sie zu und hielt ihn notdürftig auf den Beinen. Ein unauffälliger Blick in die Runde. Niemand nahm Notiz von ihnen. Leise flüsterte sie ihm ins Ohr: "Armer Jo, das tut bestimmt höllisch weh. Und ab jetzt für dich wieder Frau Bach. Verstanden?" Als Jo nicht sofort antwortete, griff sie mit der rechten Hand seinen kleinen Finger und bog ihn nach hinten. "Verstanden?" Sie verdeckte den verbogenen Finger geschickt mit ihrem Körper. Niemand konnte sehen, was sie mit Jo anstellte. Er hingegen hatte keine Möglichkeit sich dagegen wirkungsvoll zu wehren, ohne dass es Aufsehen erregt hätte. "Bist du verrückt!", stöhnte Jo mit schmerzverzerrtem Gesicht. "Autsch! Das tut weh." "Ob du verstanden hast, will ich wissen." Babs bog noch etwas stärker. "Scheiße, lass den Finger los!" "Hast du verstanden?" Sie bog den Finger noch weiter. "Ja du Miststück, ich habe verstanden?" "Anscheinend nicht. Wie heiße ich?" Babs drückte noch fester zu. "Ja, Frau Bach, ich habe verstanden", presste er mühsam hervor. "So ist es brav, war doch gar nicht so schwer, oder?" Sie ließ nun endlich seinen Finger los. Jo hielt sich den schmerzenden Finger. Seine Beine trugen ihn wieder, nur der Schmerz wirkte noch etwas nach. Babs Tritt würde er so schnell nicht vergessen. Aber Jo war ein Muskelberg von fast neunzig Kilo. Nachdem er seinen Finger endlich zurückhatte und die schlimmsten Schmerzen in seinen Weichteilen ebenfalls nachließen, beschloss er, Babs mit gleicher Münze eine Lektion zu erteilen. Er drehte sich etwas zur Seite. So bot sein Unterleib Babs Knie kein lohnendes Ziel mehr. Dann griff seine rechte Hand beherzt zu und legte sich wie ein Schraubstock um Babs rechten Unterarm. Sie schaute ihn verwundert an. Er lächelte siegessicher zurück und drückte mit aller Kraft zu. Niemand rundum würde bemerken, welche Schmerzen er Babs damit zufügte. Seine Erwartung wurde jedoch komplett enttäuscht. Kein Schmerzenslaut von ihr, kein Wimmern und kein Stöhnen. Er spürte unter seiner Hand nur ihre erstaunlich harten Muskeln. Babs schüttelte mitleidig lächelnd den Kopf und sagte: "Also doch nicht verstanden." Im gleichen Moment schnellte ihre linke Hand vor und traf mit dem Handballen genau auf seinen Solarplexus. Jo blieb sofort die Luft weg, alles drehte sich um ihn, dann wurde ihm für einen kurzen Moment schwarz vor Augen und er schwankte bedenklich. Wieder hielt ihn Babs notdürftig auf den Beinen. "Na komm schon Jo. Reiß dich ein bisschen zusammen. Du willst doch nicht auf deiner eigenen Vernissage zusammenklappen. Was sollen denn deine Kunden von dir denken? Versuche zu entspannen und dabei ganz ruhig atmen, dann geht es dir gleich wieder besser." "Bist du wahnsinnig, so zuzuschlagen", japste Jo entsetzt. "Wolltest du mich etwa umbringen?" "Quatsch! Dann wärst du jetzt auch tot. Der Schlag war ziemlich harmlos. Eher so ein Klaps unter Freunden. Also stell dich nicht so mädchenhaft an." In dem Moment hörten sie Bernds Stimme. "Schatz, ich bin fertig ... Oh Gott, was ist denn mit Fernández los? Der ist ja kreidebleich und sieht aus, als wollte er gleich umfallen." Er griff Jo sofort unter die Arme. Gemeinsam hielten sie jetzt den immer noch leicht schwankenden Jo. "Ich glaube, er hat zu viel getrunken", erklärte ihm Babs mit Unschuldsmiene. "Plötzlich wurde ihm schlecht." "Typisch Künstler. Malen scheiß Bilder und besaufen sich sinnlos, wenn ich ihnen den Mist auch noch abkaufe." Immer noch hielten sie Jo gemeinsam. Langsam erholte er sich. Endlich stand er wieder auf eigenen Beinen. Er warf Babs einen zornigen Blick zu, hielt sich den kleinen Finger und murmelte leise: "Danke Frau Bach, es geht schon wieder." Bernd stützte Jo noch ein paar Minuten, bis er zusicherte, er wäre wieder völlig okay. Bernd gab ihm zum Abschied den Tipp, zukünftig ein bisschen vorsichtiger mit Alkohol zu sein, dann machten sich beide auf den Heimweg. Wie immer, wenn Bernd zu viel getrunken hatte, saß Babs am Steuer des Aston Martin. Im Auto sprach Bernd nochmals den Vorfall an. "Sag die Wahrheit Babs. Vorhin mit Fernández, das warst du doch." Babs schaute ihn grinsend an. "Wie kommst du denn da drauf." "Der hatte den ganzen Abend keinen einzigen Tropfen getrunken. Das weiß ich zufällig. Ich bin zwar ein bisschen blau aber nicht blöd. Dem ist nicht einfach so schlecht geworden. Du hast bestimmt irgendeinen von deinen Kickbox- oder Karatetricks bei ihm gemacht." "Kann schon sein." "Was hat der arme Kerl denn angestellt, dass du ihn direkt so zurichten musstest?" "Das Übliche." "Der wollte dir an die Wäsche? Im Ernst?" "Ja." "Na ja, wer will das nicht. Du siehst halt scharf aus. Außerdem hatte der bestimmt keine Ahnung, dass du mir gehörst." "Ich weiß nicht. Der wusste eigentlich alles über mich, meinen Namen, mein Alter, dass ich Babs genannt werde und so weiter. Und dann soll der ausgerechnet von dir nichts gewusst haben? Glaubst du doch selber nicht." "Hm, hört sich an, als wenn du recht hättest. Spinnt der, sich einfach an meine Freundin ran zu machen?" "Er meinte, seine Wohnung ist direkt oben drüber und du würdest schon nichts merken, wenn wir mal eben nach oben verschwinden. Da war ich so sauer drüber, weil du ihm ja seine scheußlichen Bilder abkaufst, dass ich ihm sofort eine gelangt habe. Und dann bist du schon dazu gekommen." "Nett von dir, aber besser hättest du es einfach mir erzählt." "Dann hättest du doch bestimmt alle Käufe rückgängig gemacht und dann wäre er bald pleite." "Und genau das werde ich jetzt tun?" "Muss das wirklich sein? So schlimm war es doch gar nicht." "Ja, muss sein, auch wenn du mit deiner Gutmütigkeit es nicht willst. Und damit Ende der Diskussion." Bernd konnte in dem dunklen Auto Babs schadenfrohes Grinsen nicht sehen. Kurz darauf rollte der Aston Martin in die Garage von Bernds Villa. Jetzt begann bald der unangenehme Rest des Abends. Von Sonntag bis Freitag schlief sie alleine in ihrem kleinen 2-Zimmer-Appartment. Am Freitag fuhr sie nach der Arbeit sofort zu Bernd. Sie brauchte nichts mitzubringen, außer sich selber. Kleidung, Kosmetik und was sie sonst noch so benötigte war alles in der Villa reichlich vorhanden. Bernds gut gefüllter Terminkalender ließ ihm in der Woche kaum Zeit für private Angelegenheiten. Sein Arbeitstag begann in der Regel morgens um sechs und endete selten vor dreiundzwanzig Uhr. Er verdiente sein Geld nicht im Schlaf, sondern musste dafür hart arbeiten, wenn auch mit einem extrem hohen Stundenlohn. Sein boomendes Geschäft ließ ihm inzwischen immer weniger Zeit für seine eigene Fitness, auf die er früher einmal enormen Wert legte. Bis vor anderthalb Jahren ging er mindestens drei Mal pro Woche ins Fitnessstudio, in das Gleiche in dem auch Babs seit Jahren als Aushilfe arbeitete. Eines Tages kamen sie rein zufällig ins Gespräch. Er war sehr angetan von ihr und lud sie zu einem kleinen Imbiss nach dem Training ein. Der kleine Imbiss entpuppte sich als Sternerestaurant mit 5-Gang-Menü und die Fahrt dahin, im 12-Zylinder Lamborghini Murciélago, beeindruckte Babs ganz besonders. So wurden sie ein Paar. Inzwischen wusste Bernd fast nicht mehr, wie eine Hantel aussah. Als Ergebnis musste ihm sein Schneider in immer kürzeren Abständen neue Maßanzüge und Maßhemden liefern. Jedes Mal eine Idee weiter in der Bauchgegend und als Ausgleich mit etwas mehr Schulterpolstern. Wie immer lag Babs schon ein paar Minuten vor Bernd nackt im Bett. Das, was jetzt wie fast jeden Freitag passierte, mochte sie kaum im Dunkeln und noch viel weniger im Hellen. Das Licht im Schlafzimmer daher stark gedimmt. Gerade noch die Hand vor Augen erkennbar. In der obersten Schublade ihres Nachtisches lagen wie üblich drei Blätter einer Rolle Küchentücher. Babs horchte gespannt ins Bad. In ihrer Hand eine Tube Gleitcreme. Sie wartete auf das Rauschen der Toilettenspülung. Bernds letzter Akt, bevor es losging. Im Moment lief die elektrische Zahnbürste. Wenigstens putzte er sich die Zähne, bevor er ihr seine Zunge in den Hals steckte. Die Bürste schwieg und 30 Sekunden später hörte sie das verhasste Rauschen. Damit startete jetzt der Vorspann von ›Dinner for One‹. Sie öffnete schnell die Tube, strich sich eine ordentliche Menge Gleitcreme zwischen die Beine und versteckte die Tube sofort wieder in ihrem Nachtisch. Bernd löschte das Licht im Bad und öffnete die Tür. Früher, als er noch regelmäßig ins Fitnessstudio ging, war die Reihenfolge andersrum. Jetzt stand er mit seinen Fettpölsterchen lieber nackt im dunklen Türrahmen. Babs hörte seine Schritte auf dem weichen Teppichboden. Sie spürte wie ihre Decke, und damit ihr letzter Schutz, angehoben wurde. Bernd kroch zu ihr unter die Decke. Jetzt würde er sein Freitagsprogramm abspielen. Immer das gleiche Drehbuch. Seine Hand legte sich auf ihren Bauch und glitt langsam nach unten zu ihrem feuchten Dreieck. Seine Finger glitten in die Nässe und spielten zwischen ihren Schamlippen. Gleich würde sein üblicher Freitagssatz kommen. "Mein kleines Wildpferd", hörte sie auch schon seine lüsterne Stimme. "Du bist ja schon wieder ganz feucht. Konntest deinen Hengst wohl kaum erwarten?" "Und wie scharf ich auf ihn bin", ihre übliche Antwort. Immer der gleiche Mist. Was du für Schärfe hältst, ist in Wahrheit Bio-Gleitcreme aus der Apotheke für 9,50 die Tube. Irgendwann würde ich dir das gerne Mal ins Gesicht sagen. Bernd spielte immer noch mit seinen Fingern ziemlich planlos in ihrem Lustgarten. Babs stöhnte leise, passend zum Takt seiner Bewegungen und streckte ihm verlangend ihr Becken entgegen. Alles täuschend echt gespielt. Sie hatte ja viele Freitage zum Üben gehabt. Wenn er ein bisschen geschickter wäre, könnte sogar irgendwann was daraus werden. Ab und zu traf er tatsächlich ihre Lustperle, was durchaus Wirkung bei ihr zeigte. Gerade spielte sein Zeigefinger nahezu perfekt an der richtigen Stelle. Babs lief ein unerwarteter Schauer den Rücken hinunter. Plötzlich sah sie wieder José Fernández muskulöse Brust vor sich und stellte sich vor, es wären seine Finger, die sie da bearbeiteten. Es wirkte. Es wirkte sogar ganz enorm. Ihr Becken drückte nun wirklich lüstern gegen seine Hand. Wenn er doch nur an dieser Stelle so weiter machen würde. Aber nein! Nur kurz ihre Freude. Seine Finger stolperten wieder ungeschickt durch ihr Lustzentrum. Weit weg von der Stelle, wo sie gebraucht wurden. Er beendete Teil eins. Gleich würde Teil zwei beginnen. Er zog es heute sehr zügig durch. Schade eigentlich. Teil eins war zum ersten Mal, seit sie mit ihm ins Bett ging, wirklich gut gewesen. Vielleicht hatte sie ihn zu sehr mit ihrem heftig drängenden Becken erschreckt. Er mochte es nun mal einfach und problemlos. Babs hatte sich oft gefragt, warum ein Mann wie er, sich ausgerechnet so eine langweilige Frau wie sie ins Bett holte. Sie war ja nicht dumm und wusste genau sie ähnelte trotz aller schauspielerischen Mühe im Bett einem Eisklotz. Warum suchte er sich keinen Vulkan fürs Bett und investiere sein Geld da hinein? Die Antwort hatte er ihr in einem Alkohol umnebelten Moment selber gegeben. Er mochte es einfach und mühelos im Bett. Bloß keine Frau, die Ansprüche stellte, die Leistung im Bett forderte und womöglich auch auf ihre Kosten kommen wollte. So eine konnte er nicht gebrauchen. Babs war genau das, was er sich im Bett wünschte. Unkompliziert, einfach und selbst mit der schnellsten Kaninchennummer zuverlässig befriedigt, glaubte er zumindest. Sie hatte sich einen festen Platz in seinem Bett erobert, weil sie ihm einfach jedes Mal einen Orgasmus vorspielte. Sein Ringfinger glitt in ihre Scheide und sofort wieder heraus. Das wiederholte sich ein paar Mal, dann kam der Zeigefinger dazu und das rein raus Tempo wurde deutlich schneller. Wieso glaube er nur zwei Finger in der Scheide, im Stakkato einer Nähmaschine bewegt, stellten für eine Frau die höchsten Wonnen der Lust dar? Na klar! Ihre eigene Schuld. Er glaubte diesen Unsinn, weil sie dabei immer so schön heftig stöhnte. So wie heute. Nanu, war das wirklich eben ihr Stöhnen gewesen? Das war nicht gespielt, das kam von alleine. Wieder stellte sie sich Jos Finger in ihr vor und auf einmal war das Nähmaschinenspielchen gar nicht mehr so schlecht. Eigentlich gefiel ihr das Ganze heute sogar recht gut. Gleitgel hätte sie sich diesmal sparen können. Ihr Feuchtgebiet speiste sich ausnahmsweise aus eigenen Quellen. Teil drei begann. Er drückte ihre Beine etwas auseinander und schob sich auf sie. Sie spürte seinen Penis in der Nähe ihrer Vagina. Wie immer würde er jetzt etwas orientierungslos da unten rum stochern, bis er endlich den Eingang fand. Sie half ihm, so gut es ging, indem sie mit ihrem Becken seinem suchenden Freund entgegen kam. Je schneller er rein kam, desto eher würde es vorbei sein. Endlich! Jetzt stand er genau richtig. Sie drückte entschlossen ihr Becken dagegen und flutsch, geschafft! Bernds Lustspender war am Ziel seiner Wünsche. Komisch! Ging diesmal viel einfacher als sonst. Fast so, als hätte ihre Kleine heute sogar auf den Lümmel gewartet. Babs begann wie immer, in Gedanken langsam zu zählen. 1, 2, 3, .... 35, 36, 37, ... 65, 66, 67 ... Meistens endete es zwischen 120 und 180. Ab 180 spürte sie tatsächlich so etwas wie Lust. Ganz selten schaffte er sogar die 240. Ab 240 brauchte sie die Stöhner nicht mehr spielen, da waren sie echt. Sein höchster Wert bisher 254. Das war ganz am Anfang ihrer Beziehung gewesen. Da hatte er sich auch noch bedeutend mehr Mühe gegeben. Bei 250 hörte sie schon fast die Engelchen läuten und glaubte sich endlich auch am Ziel. Als sie dann bei 254 spürte, wie er sich in sie ergoss, hätte sie ihn damals umbringen können. Sie war so nah dran gewesen. Viel näher als je zuvor. Inzwischen tendierte er aber eher zu 120 als zu 180. Plötzlich sah sie wieder die feurigen Augen José Fernández vor sich und hörte seine samtweiche Stimme. "Ich werde jeden Zentimeter deines Körpers erkunden. Mit meinen Händen und meinem Mund. Wenn du willst, werden heute deine geheimsten Wünsche wahr." Wenn er es doch nur wäre. Wo war ich stehen geblieben? 120, 121, 122 ... uups? Nanu, was ist da unten los? ... Das ist gut! ... Das ist ja sehr gut! ... Oh Gott Bernd! ... Bitte! ... Nur dieses eine Mal! ... Mach weiter! ... Bitte, bitte, hör nicht auf! Babs stöhnte laut auf. Ungespielt und echt. Bernd keuchte wie immer auf ihr und fing langsam an, zu schwitzen. Sie hasste es, wenn er schwitzte. Dann musste sie nachher nicht nur sein Sperma entsorgen, sondern auch seinen Schweiß von sich abwischen. Heute spielte das keine Rolle. Sie würde ihm alles verzeihen, wenn er diesmal endlich bis zum Schluss durchhalten würde. Zu ihrem Schluss wohlgemerkt, nicht zu seinem. Bei jedem seiner Stöße kippte Babs jetzt ihr Becken abwechselnd leicht nach oben und unten. Damit veränderte sie immer wieder den Eindringwinkel seines Penis. Sie wollte ihn intensiver spüren. Jetzt griff sie sogar mit ihren Händen an seinen Po und drückte ihn in seinem eigenen Takt an sich. Das half. Sie spürte ihn, wie sie ihn noch nie zuvor gespürt hatte. Mal berührte seine Spitze ihren G-Punkt und mal rieb sein Schaft intensiv über ihre Klitoris. Zum ersten Mal in ihrem Leben sehnte sie sich nur noch nach der Erlösung. "Babs, was machst du da?", flüsterte er entsetzt und stockte einen Moment. "Weiter, bitte nicht aufhören", rief sie mit lüsterner Stimme. "Fester ... härter ... jaaaa, gibs mir ... besorgs mir ... so ist gut ... noch fester ... ja, ja, reit mich ... mach mich fertig ... das ist gut." Da bäumte er sich ruckartig auf und Babs fühlte mit Entsetzen sein Sperma in sich. Das war es dann mal wieder für heute. Und wie immer ging sie leer aus. Sein Glied schrumpfte zur Bedeutungslosigkeit und er wälzte sich von ihr. Scheiße, scheiße, scheiße. Du blöde Kuh. Er war so gut dabei. Hättest du doch bloß dein Maul gehalten. Deine zotigen Sprüche haben ihm den Rest gegeben. Ohne die hätte er garantiert noch eine halbe Minute durchgehalten. Mache nie wieder im Bett den Mund auf und lass solche Sprüche raus. Das hast du nun davon. Babs griff wie in Trance zum Nachttisch und holte die drei Blätter heraus. Eins gab sie ihm. Er machte sich damit sein Glied schnell sauber und reichte es ihr zurück. Die beiden anderen Blätter hatte sie zusammengefaltet zwischen ihre Beine geklemmt. Ihr Bett blieb sauber. Nichts von ihm konnte raus laufen. In einem mit Sperma bekleckerten Bett zu schlafen, wäre für sie undenkbar gewesen. "Was war das denn?", fragte Bernd nach ein paar Sekunden vorwurfsvoll. "So habe ich dich ja noch nie erlebt." "Tut mir leid. Aber ich war heute so scharf, da ist mir das raus gerutscht. Kommt nicht wieder vor." "Na hoffentlich." Er drehte sich zur Seite und nach fünf Minuten zeugten seine gleichmäßigen Atemzüge davon, dass er schlief. So wie immer freitags, wenn er seinen Spaß hatte. Höchstens noch ein oder zwei Sätze von ihm und sie konnte einen weiteren Freitag abhaken. Nach einiger Zeit stand sie auf und watschelte mühsam mit den beiden Papiertüchern zwischen den Beinen ins Bad. Wie jeden Freitag, so auch heute. Im Bad hockte sie sich auf die Toilette, entsorgte darin die Tücher und presste sein Sperma heraus. Danach machte sie sich gründlich auf dem Bidet sauber. Sie hasste dieses schleimige Zeug. Erst jetzt war auch sie bettfertig. An manchen Freitagen gab es anschließend noch ein kleines Intermezzo im Bad, von dem er nichts ahnte, obwohl es eigentlich sein Verdienst oder seine Schuld war. Immer dann, wenn er über 180 geschafft hatte, musste Babs hinterher selber für Entspannung sorgen. Das dauerte jedes Mal nur ein paar Minuten. Im Gegensatz zu Bernd wusste sie recht gut, wo geschickte Finger bei ihr die beste Wirkung zeigten. Ob er heute wirklich die 180 oder sogar 240 geschafft hatte, konnte sie nicht sagen. Irgendwo bei 120 waren ihr plötzlich die Zahlen ausgegangen. Aber jetzt schrie ihr ganzer Unterleib nach Erlösung. Wieder sah sie Jos Augen und hörte seine Stimme. Sie stellte sich vor, wie er sie berühren würde. Ihre Finger glitten nach unten und kurze Zeit später war das Bad erfüllt von ihrem lustvollen Stöhnen. Gute 30 Minuten später schlich sich Babs zurück ins Bett. Diesmal hatte alles etwas länger gedauert. Nicht, weil ihre Erlösung so lange auf sich warten ließ. Nein, keineswegs. Im Gegenteil, die Erlösung kam heute viel schneller als sonst. Aber damit war ihre Lust ausnahmsweise nicht gestillt. Sie brauchte unbedingt noch eine Erlösung, und noch eine, und noch eine, und noch eine. Am Ende wusste sie nicht mehr, wie viele es wirklich waren, aber sie fühlte sich so gut wie lange nicht mehr und schlief danach glücklich und zufrieden im unbekleckerten Bett ein. 2 24. April 2010 Wieder kniff Babs ein Auge zu und schaute sich die Menschen durch ihr Champagnerglas an. Innerlich schüttelte sie angewidert den Kopf. Typisch Bernd, dieser dämliche Großkotz. Natürlich muss es von Krug ein Clos du Mesnil 2000 sein, die anderthalb Liter Flasche für über 1600 Euro. Die Welt soll ja unbedingt sehen, wie gut es ihm geht. Deswegen steht heute auch sein nagelneuer Aston Martin One-77 vor der Tür. Am liebsten hätte der Angeber noch ein Preisschild mit 1800000 Euro in die Windschutzscheibe gehängt. Babs nahm ein Schlückchen aus ihrem Glas. Bäh. Ich weiß gar nicht, was die Leute an diesem Blubberwasser so gut finden. Bernds Immobilienladen lief hervorragend. Vor allem sein Spezialgebiet, die großen Industrieimmobilien. Heute gab er die wohl angesagteste Geburtstagsparty des Jahres für die High Society von ganz NRW. Jetzt stopften sie sich die Bäuche auf seine Kosten voll. Natürlich waren sie massenhaft erschienen, die Schönen und die Reichen der näheren und weiteren Umgebung. Wenn Doktor Bernd Diepenbroich zu seinem fünfunddreißigsten Geburtstag einlud, lohnte es zu kommen. Diese Party kostete ein kleines Vermögen. Auf dem parkähnlichen Anwesen stand ein großes, natürlich beheiztes Zelt. Im April konnte das Thermometer abends immer noch unter zehn Grad fallen. Die High Society sollte auf keinen Fall in ihrer teurer Abendgarderobe frieren. Im Zelt spielte eine der bekanntesten Band aus Köln den ganzen Abend Live Musik. Dazu gab es ein fantastisches Büffet mit Kaviar, Hummer und frische Austern und sonstigen Leckereien. Eben alles, was gut und teuer war. Babs überzeugte sich zum wiederholten Male persönlich von der Frische der bereits geöffneten Austern. Dazu träufelte sie einfach etwas Zitronensaft über die Austern auf ihrem Teller. Alle zuckten deutlich zusammen und bewiesen ihre Lebendigkeit. Frisch bedeutete bei Austern nun mal nichts anderes als lebend. Nur so durften sie gefahrlos verzehrt werden. Tot stellten sie ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Diese Austern hier waren extrem frisch und schmeckten fantastisch. Was da auf dem Tisch an lebenden Austern lag, entsprach dem Gegenwert eines fabrikneuen Kleinwagens. Sie konnte gestern zufällig ein Blick auf Bernds private Kontoauszüge werfen. Ihr wohlhabender Freund war noch viel reicher, als sie bisher glaubte. Seine opulente Geburtstagsparty für mehrere Hunderttausend Euro machte ihn nur unwesentlich ärmer. Babs Gedanken wurden von Tina, eine ihrer vielen angeblich guten Freundinnen, unterbrochen. "Ah, da bist du ja. Lass dich ansehen. In dem Kleid siehst du fantastisch aus. ... Klar ist ja auch von Chanel. Dir steht sowieso alles hervorragend. Bernd hat dafür mal wieder richtig tief in die Tasche gegriffen. Ich habe dich schon den ganzen Abend gesucht. Einfach klasse, was ihr beide auf die Beine gestellt habt. Bernd und du, ihr seid das Kölner Traumpaar. Jetzt ist es ja endlich bei euch so weit." "Was soll so weit sein?", antwortete Babs erstaunt. "Nun frag doch nicht so scheinheilig. Na mit euch beiden. Da läutet bald mal was." "Bernd und ich? Heiraten? Ach, das hat doch noch Zeit." Babs lächelte gezwungen. Außerdem geht dich blöde Kuh das überhaupt nichts an. Ich kann dich nicht ausstehen und dulde dich nur, weil Bernd das so möchte. Dein Vater ist zu wichtig für ihn, als dass ich dich zum Teufel jagen dürfte. Außerdem bist du mit seinem besten Freund verlobt. "Na, na, da habe ich aber ganz andere Sachen gehört." Moment! So dämlich sie auch ist, ihr Ohr lauscht immer am richtigen Fleck. Wenn sie was gehört hat, dann ist da auch was. "Ehrlich? Ach Tina, erzähl schon. Was hast du gehört?" "Oh nein", stotterte Tina verlegen. "Ich glaub, ich habe mich jetzt verplappert. Das solltest du wohl noch gar nicht wissen." "Tina, bitte, du bist doch meine beste Freundin, oder?" "Ja, ich weiß." "Mir kannst du vertrauen. Ich behalte es auch für mich. Ehrenwort." "Versprech es mir. Bernd und Klaus würden es mir nie verzeihen." "Aber natürlich liebe Tina. Kein Wort von mir. Nun sag schon." "Du sollst es eigentlich erst am Dienstag erfahren." "Am Dienstag, meinem Geburtstag? Was soll ich da erfahren?" "Bernd wird dir an deinem Geburtstag eröffnen, dass ihr im Juli heiratet." "Woher weißt du das?" "Bernd hat es Klaus erzählt und der hat es mir erzählt, nachdem ich ihm hoch und heilig versprochen habe, dir nichts zu verraten." "Wie süß. Danke Tina, gut, dass ich das weiß." "Und kein Wort darüber. Du hast es mir versprochen. Ich geh wieder zu meinem Klaus, sonst meint der noch, ich hätte einen Anderen." Sie lächelten sich nochmals kurz an, dann verschwand Tina wieder in dem Gewühl. Daher weht also der Wind. Bernd hat beschlossen, dass wir heiraten. Eigentlich sollte die Braut dazu vorher gefragt werden. Was bildet der Idiot sich überhaupt ein? Ich bin doch keine Leibeigene! ... Was nun? Lass ich mir das so einfach gefallen? Drei Tage Galgenfrist, dann muss ich es wissen. ... Warum ihn nicht heiraten? Wäre genau der richtige Zeitpunkt für eine Ehe. Wir haben das ideale Alter. Er sieht immer noch recht akzeptabel aus. Ich seh gut aus. Optisch sind wir ein Traumpaar. Und was ist mit Liebe? Sollte eine Ehe nicht aus Liebe geschlossen werden? ... Unsinn! Brauch ich nicht. Er ist nett, er ist charmant, ich kann mich stundenlang mit ihm unterhalten. Wozu Liebe? Wenn ich ja sage, habe ich für immer ausgesorgt. ... Soll ich wirklich? Okay verschieben wir das Ganze. ... Und jetzt geh ich feiern. Mach mir einen schönen Abend. Babs mischte sich wieder unter die Gäste. Eine Stunde später. Bernd hielt Babs fest im Arm. Sie standen im großen Wintergarten seiner Villa umgeben von ihren engsten Freunden. Oder zumindest von denen, die sich für ihre engsten Freunde hielten. Bernd plauderte locker. Dabei knetete er sanft ihren Po. Das tat er bei solchen Gelegenheiten immer. Wie übrigens auch die meisten seiner Freunde bei ihren Freundinnen, Lebensgefährtinnen oder Ehefrauen. Sie hasste dieses blöde Männergehabe. Frauenpopos waren schließlich keine Knetgummis. Oder sollte das etwa sexuell anregend sein? Der Abend schritt voran und irgendwann nach Mitternacht wurden die Gäste weniger. Was jetzt noch mit feierte, gehörte zum engeren Freundeskreis. Tina stand mit ein paar Freunden am Buffet und suchte nach Leckereien. Bernd unterhielt sich an der Bar lebhaft mit Klaus, seinem besten Freund und Tinas Verlobten. Beide Männer hatten, wie so oft, schon zu viel getrunken. Ihre Gespräche wurden deutlich flacher und typisch männlich. Babs gönnte sich den ganzen Abend lediglich ein Glas Champagner und ansonsten nur Mineralwasser. Sie trank aus Prinzip höchstens ein Glas Sekt oder Wein pro Tag, niemals mehr. Sie beschloss, die beiden alleine zu lassen. Vielleicht fand sie ja noch irgendwo im Zelt eine genauso nüchterne Leidensgenossin, die eine bessere Gesprächspartnerin abgeben würde als die halb betrunkenen Männer. Ihre Suche blieb erfolglos. 15 Minuten später kam sie wieder zurück zur Bar, konnte die beiden aber nirgends finden. Gelangweilt schlenderte sie nach draußen, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Die klare kühle Abendluft tat ihr gut und sie beschloss, eine Runde durch den Garten zu drehen. Sie ging Richtung Holzhaus, in dem sich die riesigen und sündhaft teuren Filter für den Koiteich verbargen. Sie hasste Kois. Für sie nichts weiter als bunte Karpfen zum Preis von ein paar Tausend Euro pro Stück. Karpfen gehörten ihrer Meinung nach mit etwas Pfeffer und Salz in den Backofen, gefüllt mit Kräutern und Zitrone und nicht in so einen Teich. Nur die Heizung von diesem Wellnesspool für verwöhnte Luxus-Karpfen verschlang schon weit über zehntausend Euro pro Jahr. Da vernahm sie plötzlich zwei bekannte Stimmen direkt am Teich. Was machten die beiden da? Sie hörte leises Plätschern. Wieso plätschern? Oh Gott, diese Schweine pinkelten gemeinsam in den Koiteich. Typisch Männer. Die Klos keine zwanzig Meter weg und die pinkelten in den Teich. Babs wollte entsetzt wieder verschwinden, als sie ihren Namen hörte. Die beiden unterhielten sich beim Pinkeln über sie und über den Sex mit ihr. Das Thema der Unterhaltung gefiel Babs überhaupt nicht. Was ging Klaus ihr Sexleben an? Hatten sie überhaupt eins? Klar, immer freitags die Karnickelnummer. Bei Bernd hörte sich das gerade ganz anders an. Sie blieb neugierig hinter der Ecke stehen und belauschte die beiden. Bernd: "Sie ist ein Tier im Bett." Meint der etwa mich? Ich glaub es nicht. Klaus: "Du Glücklicher. Tina ist ein bisschen kalt im Bett. Sie lässt mich zwar ran, aber macht selber nicht so richtig mit. Wenn ihr Alter nicht so reich wäre, hätte ich sie längst in den Wind geschossen." Ach sieh mal einer an. Das hat mir Tina aber immer ganz anders erzählt. Angeblich ist sie die heißeste Liebhaberin der Welt und Klaus der wildeste Stecher zwischen Bocklemünd und Ehrenfeld. Tina, du verdammte Lügnerin. Sogar fürs Bett bist du noch zu blöd. ... Na ja, meine Stärke ist das auch nicht. Bernd: "Mensch Klaus, du musst mal richtig wild ran gehen an sie. Wie ein brünstiger Stier. Da stehen Frauen drauf. Und sie dann einfach so lange durchvögeln, bis sie um Gnade fleht. Damit treibe ich Babs in den Wahnsinn. Wir müssen immer die Fenster schließen, so laut stöhnt sie." Nanu? Hat der einen Hörschaden und was versteht der eigentlich unter lange? Doch nicht etwa seine üblichen 120 Sekunden? Klaus: "Ich beneide dich um diese tolle Frau." Das erste Vernünftige, was ich höre. Bernd: "Ist alles mein Verdienst. Sie war zuerst recht kühl. Hatte im Bett von nichts Ahnung. Ich musste ihr erst alles beibringen. Ihr zeigen, wie toll Sex für eine Frau sein kann, wenn sie an den richtigen Mann kommt." Ich kotze gleich. Von welchem Mann redet der da? Klaus: "Du bist eben auch im Vögeln super. Du weißt, wie man es Frauen richtig besorgt. Babs hat immer so einen verklärten Blick, wenn sie dich anschaut." Wo willst du Trottel den denn gesehen haben? Bernd: "Babs ist völlig verrückt nach mir. Wenn sie freitags hier ankommt, fällt sie schon im Flur über mich her und will es dann die ganze Nacht von mir besorgt bekommen. Kaum wacht sie am Samstagmorgen auf, geht es schon wieder los." Was erzählt der da bloß für einen Unsinn? Ich wäre ja schon mit einem einzigen Mal pro Wochenende glücklich. Klaus: "Du willst sie jetzt heiraten, oder?" Bernd: "Ja. Sie sieht super aus, kann sich perfekt benehmen, hat Stil und sogar etwas im Köpfchen. Mit ihr kann ich mich überall blicken lassen, das ist gut fürs Geschäft. Sie wird die ideale Mutter für meine Kinder sein. In spätestens neun Monaten schreit das Erste hier rum und ein Jahr später das Zweite. Ihre Schönheit und meine Intelligenz liefern das ideale Erbgut." Oh! Verdammt. Der will sofort Kinder von mir? Die hatte ich aber nicht im Plan. Klaus: "Was sagt sie denn dazu? Kinder versauen die Figur." Bernd: "Pah, als wenn ich sie fragen würde. Ich diskutiere nicht mit ihr. Ich verkünde ihr höchstens meine Beschlüsse. Die Kinder werden gemacht und damit basta. Ihre Figur wird bestimmt noch eine Zeit lang halten und danach ... da finde ich schon was Süßes als Ersatz. Habe ich doch bisher auch gefunden. Oder glaubst du etwa, dass ich im letzten Jahr meinen Spaß nur mit Babs hatte?" Scheiße. Und dieses Arschloch soll ich heiraten? ... Was tun? Ertränk ich ihn jetzt sofort im Teich, oder lass ich mir noch was Besseres einfallen? Es plätschert nicht mehr. Die Schweine sind fertig mit Pinkeln. Erst mal weg von hier. Babs verschwand auf leisen Sohlen. Sie spazierte ziellos im großen Garten herum. Bernd ging ihr also fremd. Ziemlich früh dafür. Andere reiche Männer betrogen ihre Frauen wenigstes erst nach ein paar Jahren Ehe, nicht schon vorher. Konnte sie trotz allem Bernd heiraten? Nur weil sie unbedingt ein Luxusleben wollte? Bisher hielt sie das für einen gangbaren Weg, um für den Rest ihres Lebens ausgesorgt zu haben. Aber jetzt? Richtig geschockt hatte sie sein Kinderwunsch. Mit Kindern sah das alles ganz anders aus. Mindestens zwei von den Schreihälsen sollte sie ihm so schnell, wie möglich in die Welt setzten. Ein ziemlich hoher Preis für ein Luxusleben. Was hatte Jo am Freitag gesagt? Sie wäre nur sein Betthäschen und lässt sich von ihm für Geld vögeln. Dieser Vorwurf ging ihr seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, Jo lag damit völlig richtig. Die einst so stolze Barbara Bach hatte sich in ein geldgeiles Edelliebchen verwandelt. Wenn sie ihn jetzt heiratete, würde dieser Zustand zur Dauereinrichtung. Aus der Nummer käme sie so schnell nicht mehr raus. Schluss damit. Dann doch lieber ohne Luxus, ohne Bernd, ohne Kinder und ohne die verhasste Freitagsprozedur. Sie brauchte nichts und niemanden zum glücklich sein, außer sich selber. Dann könnte sie auch wieder ohne Scham in den Spiegel schauen. Zuletzt war ihr das immer schwerer gefallen. Schlagartig wurde Babs klar, wie ihre Zukunft aussehen sollte. Sie musste einfach Karriere machen und ihr Leben wieder selber in die Hand nehmen. Die Zeichen bei der Bank standen recht gut dafür. Mit etwas Glück würde sie bald gutes Geld verdienen. Bestimmt nicht so viel wie Bernd, aber genug für ein bisschen Luxus und vielleicht auch für ihre Rennfahrerkarriere, die er ihr ebenfalls großzügig finanzierte. Außerdem war sie ja keineswegs arm. Ihr Gehalt langte durchaus zum akzeptablen Lebensstil. Nicht für ein Chanel-Abendkleid mit fünfstelligem Preis. Aber nackt brauchte sie deswegen noch lange nicht rum laufen. Sie beschloss, das Kapitel Bernd schnellstens zu beenden. Schade um den schönen Audi TT-RS, aber mit ihrem Smart lies sich genauso gut im allmorgendlichen Stau auf der A4 stehen. Das erste Mal seit Wochen fühlte sich Babs wieder richtig gut und zufrieden mit sich selber. Jetzt musste sie nur noch ihren Abgang überlegen. Wie, wann und wo. Am besten sofort, kurz, schmerzlos und gründlich. Babs schlich sich in die Villa. Sie wollte Bernd absolut nichts schuldig bleiben und keine Sachen mitnehmen, die er bezahlt hatte. Das hörte sich einfacher an, als es war. Sie konnte ja schlecht splitternackt mit ihrem Smart durch Köln fahren. Alles, was sie am Körper trug, einschließlich der Unterwäsche, musste demnach hier bleiben. Sie ging ins Schlafzimmer und zog sich völlig aus. Chanel Kleid und Schmuck räumte sie ordentlich weg, die Unterwäsche stopfte sie in den Waschkorb. Dann suchte sie nackt im riesigen begehbaren Kleiderschrank nach irgendetwas, das sie mit ihrem eigenen Geld bezahlt hatte. Sie fand nichts. Sollte sie wirklich nackt im Smart ...? Dann fiel es ihr plötzlich ein. Sie beide waren vor ein paar Tagen durch die Mittelstraße spaziert und Bernd hatte im Schaufenster ein total albernes T-Shirt mit einer Mickey Maus gesehen. Das musste er unbedingt haben. Dummerweise hing sein Jackett mit Brieftasche noch in seinem Aston Martin. Also hatte sie es bezahlt. Dieses Shirt konnte sie anziehen. Babs betrachtete sich mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination im Spiegel. In das Shirt Größe L passte sie Gott sei Dank mindestens zwei Mal hinein. So reichte es ihr wenigstens bis knapp über den Po. Natürlich nur, wenn sie bestimmte Bewegungen vermied. Ein Mal Arme heben und schon stand sie unten rum im Freien. Sie hatte das Shirt auch gar nicht so transparent in Erinnerung. Ihr Brustwarzen schimmerten frech durch und ihr schwarzes Dreieck zwischen den Beinen wurde für jeden Betrachter ebenfalls deutlich sichtbar. Okay, jetzt mitten in der Nacht, würde sowieso niemand etwas sehen. Also los, weiter im Drehbuch. Sie brauchte Schuhe. Das gleiche Problem. Alle Schuhe hier gehörten Bernd. Halt, da gab es ein paar Schuhe, die hatte sie höchstpersönlich geklaut, also gehörten sie auch ihr und nicht Bernd. Kurz darauf saß sie im halb durchsichtigen, gerade bis zum Po reichenden Mickey-Maus-Shirt, mit weißen Hilton-Hotel-Frottee-Schlappen und ohne jegliche Unterwäsche am Küchentisch und schrieb einen Zettel für Bernd. Hallo Bernd, ich bin weg und komme nicht mehr wieder. Ihr hättet nicht so laut in den Teich pinkeln sollen. Babs Sie legte den Wohnungsschlüssel und sein vorjähriges Geburtstagsgeschenk, die wertvolle Jaeger-LeCoultre Uhr, daneben. Von der Wohnung gab es eine direkte Verbindung zur Garage. Das elektrische Garagentor lies sich von innen per Schalter öffnen. Wegen der vielen Gäste stand heute auch das gusseiserne Tor zur Straße offen. Fünf Minuten später rollte ihr Smart im Schritttempo und ohne Licht aus der Garage. Erst auf der Straße schaltete Babs die Scheinwerfer ein. Ich stehle mich heimlich davon wie ein Dieb. Für eine Aussprache mit Bernd bin ich viel zu sauer. Ich weiß nicht, wie gut ich mich nach dem, was ich heute belauscht habe, noch beherrschen könnte. Ein falsches Wort von ihm und ich hätte ihn vermutlich windelweich geprügelt. Ist also viel gesünder so für ihn. Als sie nach ein paar Hundert Metern auf die belebte Hauptstraße abbog, wurde ihr plötzlich ihre Beinahe-Nacktheit bewusst. Sie kicherte leise vor sich hin. Wenn die draußen wüssten, wie wenig sie anhatte. Der Gedanke erregte sie. Wieder war da dieses Prickeln im Unterleib. Kam verdammt oft vor die letzten Tage. Sie konnte es kaum glauben. Vorhin noch wäre sie froh gewesen, möglichst schnell und unauffällig in diesem Aufzug nach Hause zu kommen. Jetzt überlegte sie ernsthaft, einen Parkplatz zu suchen und noch ein bisschen draußen halb nackt spazieren zu gehen. Beim Blick auf die im Hilton geklauten Frottee-Schlappen verwarf sie die Idee sofort wieder. Sie würde auffallen wie ein bunter Hund und alle Blicke auf sich ziehen. Dazu fehlte ihr nun doch der Mut, obwohl sie von unten klare Signale der Zustimmung empfing. Außerdem würde sie sich bei der Kälte und ihrem luftigen Aufzug den Hintern abfrieren. 25. April 2010 Nach einer unruhigen Nacht freute sie sich am Sonntagmorgen auf ihr neues Leben. Als Erstes musste sie feststellen, dieses neue Leben hielt nicht einmal ein ordentliches Frühstück für sie bereit. Aus ihrem leeren Kühlschrank ließ sich heute Morgen beim besten Willen kein Frühstück zaubern. Das neue Leben fing ja schon recht bescheiden an. Knurrend machte sie sich auf den Weg. Irgendwo in Köln-Brück würde ja wohl am Sonntagmorgen ein offenes Café zu finden sein. Ihre Suche war erfolgreich und nach einem ausgiebigen Frühstück ging sie an die Bestandaufnahme in ihrer Wohnung. Sie wollte auch hier Bernd alles zurückgeben, was mit seinem Geld bezahlt wurde. Erstes Opfer, ihr Kleiderschrank. Ein Blick hinein genügte für die Erkenntnis, darin gehörte nur recht wenig wirklich ihr. Ein paar ältere Jeans, T-Shirts, Shorts und einige Sportsachen, aber alles andere war in den vergangenen 24 Monaten mit Bernds Kreditkarte bezahlt worden. Für ihr Vorhaben musste sie nahezu den gesamten Kleiderschrank leer räumen. Sie suchte in der Wohnung alles zusammen, was sie Bernd zurückgeben wollte, besorgte sich bei einem Nachbarn zwei große Kartons und stopfte es hinein. Danach machte ihre Wohnung plötzlich einen viel geräumigeren Eindruck. Am schlimmsten sah es in dem Kleiderschrank und im Schuhregal aus. Darin fand sie nichts mehr, was auch nur halbwegs als vernünftiges Businessoutfit für ihren Job bei der Bank durchging. In kurzen Shorts und bauchfreiem Top konnte sie nicht bei der Bank erscheinen. Sie musste dringend einkaufen, und zwar eine ganze Menge. Mindestens fünf verschiedene Businessoutfits inklusiv Schuhe und diversen Accessoires. Der Kühlschrank sollte ebenfalls gefüllt werden. Wollte sie zukünftig in ihrer kleinen Küche auch Essen zubereiten, dann brauchte sie Töpfe, Pfannen, ein paar Küchengeräte und vieles mehr. Sie stellte sich eine Liste zusammen, mit den vermutlichen Preisen. Prada und Chanel waren im Budget nicht drinnen, aber in H+M Sachen konnte sie auch nicht zur Bank gehen. Gehobene Mittelklasse wie Max Mara, René Lezard und Strenesse sollte es schon sein. Als sie die Liste zusammenrechnete, wurde sie blass. Mit so viel hatte sie nicht gerechnet. Sie brauchte eine Menge Geld. Geld, das im Moment nicht auf ihrem Konto lag. Darum würde sie sich morgen kümmern. 26. April 2010 Babs rief erst einmal bei der Bank an und nahm sich einen Tag Urlaub. Anschließend setzte sie sich an ihren Computer. Auch wenn die Börsen heute nicht optimal standen, musste sie einige Wertpapiere verkaufen, und zwar sofort, also innerhalb der nächsten zwei Stunden. Sie gab zähneknirschend die entsprechenden Verkaufsorders ein. Dann brachte sie die beiden riesigen Kartons zur nächsten Poststelle. Auf dem Rückweg besuchte sie erneut das kleine Café und gönnte sich ein Frühstück. Als Babs nach einer Stunde wieder vor ihrem Computer saß, hatte sich ihr Kontoguthaben von etwas unter 500 Euro auf knapp über 20000 verändert. In ihrem Depot lagen trotzdem noch diverse Wertpapiere für gut 200000 Euro. Sie würde also zurechtkommen, auch ohne Bernds Edelliebchen zu sein. Jetzt konnte sie beruhigt einkaufen gehen. Geld verdienen war schon verdammt schwer, aber Geld ausgeben konnte noch viel schwerer sein. Ihr Businessoutfit mit Tasche im mittleren Preissegment fand sie nahezu komplett in der Schildergasse bei Peek & Cloppenburg, passende Schuhe bei Kämpgen und Unterwäsche in zwei kleinen Geschäften auf der Hohe Straße. Noch etwas Schmuck dazu, ein paar Accessoires und die Berufskleidung konnte als erledigt abgehakt werden. Die fünf kompletten Outfits für fünf Arbeitstage kosteten wie geplant etwas über 10000 Euro. Zwischendurch brachte sie immer wieder Tüten und Kartons ins Parkhaus zu ihrem Auto, das sich langsam aber sicher bedenklich füllte. Bei einem kleinen Imbiss im Café dachte sie nochmals gründlich über ihre Situation nach und kam zu leicht geänderten Entschlüssen. Sie würde sich nie wieder von einem Mann aushalten lassen. Dabei blieb es natürlich. Aber sie beschloss, sich einfach selber in die finanzielle Lage zu versetzten, um genau diesen Lebenswandel zu führen. Ab heute musste daher die Karriere im Mittelpunkt ihres Strebens stehen. Dazu gehörte auch eine Präsenz auf genau den Veranstaltungen, die sie zuletzt in Bernds Schlepptau besucht hatte. Dafür brauchte sie vernünftige Cocktailkleider und mindestens ein richtig gutes Abendkleid. Das würde nochmals eine Stange Geld verschlingen. Außerdem musste eine anständige Uhr her. Nach dem Imbiss ging sie zur Mittelstraße, Kölns nobelster Einkaufsmeile. Dort fand sie zwei bezaubernde Cocktailkleider und ein fantastisches Abendkleid, die ihr wie angegossen passten und zudem auch noch um satte 70 Prozent herabgesetzt waren. Anscheinend ließ sich Kleidergröße 34 bei den gut betuchten Damen der High Society nicht so gut verkaufen. Trotzdem rissen die Kleider nochmals ein Loch von guten 10000 Euro in ihr Konto. Dazu kamen noch je ein paar Schuhe von Manolo Blahnik und Jimmy Choo; Tasche von Chloè und Clutch von Bottega Veneta für zusammen knapp 6000 Euro. Auf dem Rückweg machte sie einen Abstecher beim Juwelier Gadebusch und trug danach eine Rolex Oyster Perpetual Lady-Datejust in Edelstahl und Gelbgold für weitere knapp 9000 Euro am Handgelenk. Zufrieden aber um mehr als 35000 Euro ärmer brachte sie ihre Einkäufe erst einmal nach Hause. Dort setzte sie sich wieder an den Computer, um noch schnell ein paar Verkaufsorders für ihr Depot einzugeben. In ihrem E-Mail-Postfach lag die von ihr bereits erwartete Mail ihres Rennteams. Ihr persönlicher Sponsor, Doktor Bernd Diepenbroich, hatte mit sofortiger Wirkung verfügt, dass seine Zahlungen, nicht mehr für sie verwendet werden durften. Damit war sie draußen aus dem Team. Schon beim nächsten Rennen, am kommenden Samstag, würde ihr Platz von einem anderen Fahrer eingenommen. Das Rennteam bedauerte dies außerordentlich und so weiter, und so weiter. Babs musste prompt eine kleine Träne wegwischen. Das tat ihr wirklich weh. Rennfahren war ihre einzige echte Leidenschaft. Aber okay, sobald sie den besseren Job antrat, würde sie sich wieder ein neues Team suchen. Dann zog sie erneut los für Töpfe, Pfannen und ein paar Elektrogeräte. Zwei Stunden später hatte sie nicht nur diverse Kleinteile in ihrem Auto, sondern auch ein komplettes Fitnessstudio für fast 4000 Euro mit Crosstrainer und Kraftturm bestellt, das nach ein paar Umräumaktionen perfekt in eine Ecke ihrer Wohnung passen würde. Damit sparte sie sich die zeitraubenden Besuche im Fitnessstudio und konnte trainieren, wann immer es ihr in den Kram passte. Auf dem Rückweg zu ihrer Wohnung in Köln-Brück musste sie dann aber der Hafer gestochen haben. Statt wie gewohnt die Abfahrt Bensberg-Refrath von der A4 zu nehmen, fuhr sie weiter bis nach Moitzfeld und stand kurz danach im Verkaufsraum des neuen Porschezentrums Bensberg. Ihr altersschwacher Smart verkörperte nun wirklich nicht das ideale Gefährt, um bei irgendwelchen Empfängen der High Society im noblen Abendkleid vorzufahren. Sie wollte sich nur ein paar preiswerte Gebrauchte anschauen. Vielleicht fand sie ja einen älteren Boxster für ganz kleines Geld. Dann stand sie in der Ausstellung plötzlich vor einem nagelneuen schwarzen Porsche 911 S Cabrio. Sie lächelte den 911 verträumt an und irgendwie lächelte dieser schwarze Traum sogar zurück. Es war Liebe auf den ersten Blick. Dann war da auch noch der überaus nette Verkäufer Norman Raths, der ihr einen verdammt guten Preis machte. Sie konnte dem Verkaufsgeschick des smarten Verkäufers und dem Anblick ihres Traumautos einfach nicht widerstehen. Als sie eine Stunde später zu ihrem Smart ging, hielt sie tatsächlich einen Kaufvertrag über 118795 Euro für das Ausstellungsstück in der Hand. Wieder zu Hause machte sie sich ernsthafte Vorwürfe. Der Porsche hätte nun wirklich nicht sein müssen. Andererseits freute sie sich auf den Moment, wenn Bernd sie in dem Porsche sehen würde. Ein Porsche 911 Cabrio war doch ein ganz anderes Kaliber als ein Audi TT-RS. Wie konnte die Eisfrau nur so unvernünftig sein und sich tatsächlich in ein Auto verlieben? In nichts weiter als einen Haufen schwarzen Blechs mit ein bisschen Lederfutter innen. Wenn sie für Bernd je dieses Kribbeln im Bauch empfunden hätte, dann wären auch die nächsten 1000 Freitage aushaltbar gewesen. Wieder setzte sie sich an den Computer und rief ihr Depot auf. Die Orders von vorhin waren alle ausgeführt. Sie gab neue Verkaufsorders ein. Von den ursprünglichen 220000 Euro im Depot blieben nach allen Einkäufen gerade mal 60000 übrig. Ups! So arm war sie schon lange nicht mehr! Egal, bald würde sie weit über 100000 Euro im Jahr verdienen und alles würde wieder gut werden. Sie musste nur noch bis morgen früh zehn Uhr die 118795 Euro auf das Konto des Porschezentrums überweisen, dann konnte sie ab vier Uhr nachmittags den ersten Porsche ihres Lebens abholen und das genau an ihrem Geburtstag. Wenn zukünftig alles gut ging, bestimmt nicht den Letzten. Danach fiel sie, nach fast zehn Stunden Turbo-Shopping, todmüde aber hochzufrieden ins Bett. Sie hatte alles, was auf ihrem Plan stand erfolgreich erledigt und sogar noch ein bisschen mehr. Überall in der Wohnung lagen Kartons und Verpackungen verstreut. Zum Aufräumen langte die Zeit heute einfach nicht mehr. 3 27. April 2010 Babs schaute mürrisch auf den Kalender. Heute wurde sie 26 Jahre alt. Was für ein lausiger Geburtstag. Die letzten beiden Tage wollte sie möglichst schnell vergessen. Es war alles nur noch Drunter und Drüber gegangen. Am Morgen hatte sie beinahe verschlafen. Sie fühlte sich völlig kaputt nach so einem Einkaufstag. Heute Abend sollte sie erst einmal die ganzen gekauften Sachen auspacken, ausprobieren und verstauen. Das würde wieder lange dauern und nerven. Einziger Lichtblick die Abholung ihres schwarzen Porsche 911 Cabrios. In der Bank lief es heute alles andere als rund. Bis zehn Uhr stressten schon zwei der unangenehmsten Kollegen am Telefon. Ausgerechnet bei Analysen für diese Stinkstiefel war etwas schief gegangen. Nur weil Babs im falschen Moment den Hörer abnahm, musste sie es ausbaden. Den Mist hatte jemand anders gebaut, aber das interessierte die beiden Idioten nicht. Sie bekam die geballte Ladung Ärger um die Ohren gehauen. So hatte sie sich ihren Geburtstag wirklich nicht vorgestellt. Keine Geschenke, keine Gratulationen, nur Ärger, Stress und Müdigkeit. Sorge bereitete ihr auch das Schweigen der Personalabteilung. Mit dem Bewerbungsgespräch vorige Woche konnte sie recht zufrieden sein. Alle Gesten und Bemerkungen der anderen Seite deuteten stark darauf hin, dass ihr der Job so gut wie sicher war. Wenn sie damit richtig lag, sollte am letzten Freitag die Entscheidung hinter verschlossenen Türen zu ihren Gunsten gefallen sein. Am Montag, also gestern, hätte die Beförderung beim Chef zur Unterschrift gelegen und heute Morgen wäre sie per Hauspost bei ihr angekommen. Die Hauspost war aber schon zwei Mal durch. Das sah also gar nicht gut aus für sie. Vermutlich freute sich gerade jemand anderes über seine Beförderung. Viel schlimmer konnte ihr Geburtstag eigentlich nicht mehr werden, oder doch? Gegen Mittag klingelte ihr Telefon. "Segmeier, Sekretariat Doktor Sommerfeld. Hallo Frau Bach. Könnten Sie es einrichten, in zehn Minuten hier oben zu sein? Er möchte Sie sehen." Babs bekam gerade noch ein "selbstverständlich" heraus, dann war das Gespräch auch schon wieder zu Ende. Was bedeutete ein so kurzfristiger Termin bei Sommerfeld, dem obersten Chef hier in Köln? Vermutlich nichts Gutes! Auf die Sekunde zehn Minuten später stand Babs vor seiner Sekretärin. Frau Segmeier lächelte sie freundlich an. Aber das tat sie bei jedem Besucher, egal ob derjenige gleich geköpft wurde oder befördert. "Sie können hineingehen, er wartet schon auf Sie." Babs trat mit gemischten Gefühlen ein. Sie kannte Sommerfeld nur aus der Entfernung und von dem, was man sich so in der Belegschaft erzählte. Sie wusste von ihm lediglich das Alter von 55 Jahren, sonst nichts. Er erhob sich sofort, als sie sein Büro betrat. Auf dem Weg von der Tür zu seinem Schreibtisch nahm Babs von ihm so viele Informationen wie möglich auf. Figur: Etwas über 1,70 groß. Schlank ... nein, nicht unbedingt schlank, eher sportlich muskulös mit schmalen Hüften und breiten Schultern. Erstaunlich für einen Mann in seinem Alter. Haare: Lang, sehr lang sogar, fast bis zu den Schultern, mittelblond, leicht gewellt, streng nach hinten gekämmt vermutlich gegelt. Noch viel erstaunlicher für einen Mann Mitte 50 in einer Führungsposition. In seinem perfekten Maßanzug sieht er trotz allem top seriös aus. Ich könnte ihn mir aber genauso gut in Jeans und offenen Hemd auf irgendeiner Party vorstellen. Augen: Braun. Gesicht etwas rundlich. Im Ganzen ziemlich sympathisch, sieht irgendwie aus, als könnte er kein Wässerchen trüben. Babs vorsicht! Wenn er so harmlos wäre, wie er aussieht, säße er nicht hier oben. Also sei auf der Hut! Er reichte ihr freundlich lächelnd die Hand. Sein Händedruck überraschend fest. "Danke Frau Bach, dass Sie meiner Bitte so schnell nachkommen konnten. Bitte nehmen Sie doch Platz." In dem Moment klingelte sein Telefon. Er schaute kurz auf das Display und nahm den Hörer ab. "Was ist denn so wichtig Frau Segmeier? ... Ach? Ein Preisschild. ... Wo genau? ... Rechts also. Danke." Als er einhängte, hatte sich sein Grinsen noch verstärkt. Verflucht! Der guckt mich so schelmisch grinsend an. Irgendwas passiert gleich, was ihn jetzt schon köstlich amüsiert. Und ich bin der Grund für seine Schadensfreude. Das ist nicht gut. Babs setzte ihr Pokergesicht auf, obwohl ihr zu gut Deutsch gerade der Hintern auf Grundeis ging. Dieser Mann war ihr unheimlich mit seinem diebischen Grinsen. Außerdem musterte er sie ganz unauffällig von oben bis unten. Sie kannte Musterungen zur Genüge. Jeder halbwegs normale Mann musterte sie. Bei vielen konnte sie förmlich die sexistischen Gedanken hinter der Stirn ahnen. Sommerfelds Musterung war anders. Er schaute sie an, natürlich auch ihren Körper, aber nicht sexistisch. Sein Blick schweifte weiter, stoppte kurz an ihrer neuen Uhr, musterte das dunkelblaue Kostüm, die Halskette, die dazu passenden Ohrringe und warf sogar einen kurzen Blick auf ihre ebenfalls neuen Schuhe. Während sie sich auf den dargebotenen Stuhl setzte, sezierte er sie blitzschnell bis ins kleinste Detail. Erneut flog ein kurzes Lächeln über sein Gesicht. Babs hatte das Gefühl, dass diese Musterung durchaus nicht zu ihrem Nachteil ausgegangen war. Ihr Pokerface entspannte sich etwas. Sommerfeld bemerkte es und schaute sie amüsiert an. "Sie haben es gerade richtig erkannt Frau Bach. Meine Musterung ist positiv ausgefallen. Sie wurden mir als überaus attraktiv geschildert und ich muss sagen, das ist nicht übertrieben. Sie haben es aber perfekt geschafft, diese besondere Attraktivität, die für Frauen im Geschäftsleben durchaus auch negativ sein kann, über dezente Kleidung und Accessoires sozusagen einzumauern und in den Hintergrund zu rücken. Mein Kompliment dafür. ... Ich hoffe, die Musterung meiner Person, ist bei Ihnen ebenfalls positiv ausgefallen." Verdammt, was will der von mir? Was soll ich denn jetzt antworten? Natürlich habe ich ihn gemustert, aber darf ich das zugeben? ... Klar, muss ich sogar, weil alles andere würde er als unaufrichtig erkennen. Als Babs nicht sofort antwortete, fuhr er lächelnd fort. "Das war jetzt etwas unfair von mir. Ich wüsste an Ihrer Stelle auch nicht, was ich in so einer Situation sagen sollte. ... Nun gut. Sie wundern sich bestimmt, warum ich Sie herauf gebeten habe." Babs wollte zuerst nur mit dem Kopf nicken, hielt es dann aber doch für angebracht, etwas dazu zu sagen. "Meine einzige Vermutung wäre, dass es etwas mit meiner Bewerbung für das Financial Engineering zu tun hat. Andererseits würde mich das sehr wundern, wenn Sie sich persönlich mit so einer Nebensächlichkeit befassen." "Gut formuliert Frau Bach. Diese Nebensächlichkeit ist in der Tat der Grund für unser Gespräch." Verdammt! Verdammt! Was stimmt hier nicht? Der hat doch viel Wichtigeres zu tun, als sich um so eine kleine Beförderung zu kümmern. Dafür muss es einen Grund geben. Was übersehe ich bloß? Sommerfeld fuhr fort. "Wussten Sie eigentlich, dass wir beide den gleichen Freund haben oder besser gesagt bis Sonntag hatten?" Ach du Scheiße! Jetzt wird mir alles klar. Der ist mit Bernd befreundet. ... Stimmt! Bernd hat mal ganz beiläufig davon erzählt. Babs wurde blass. Ihr Pokerface bekam ein paar Risse. "Sie wissen, wer gemeint ist?" "Bernd Diepenbroich", erwiderte Babs leise. "Doktor Bernd Diepenbroich. Richtig. Mein langjähriger Duzfreund und gelegentlicher Golfpartner." "Herr Doktor Diepenbroich hat das mal vor längerer Zeit erwähnt. Allerdings war es mir entfallen." Babs musste sich sehr zusammenreißen, ihrer Stimme Festigkeit zu geben. Die Eisfrau in ihr schwächelte gerade. Die Beförderung kann ich vergessen. Wenn ich Pech habe, dann kann ich sogar den ganzen Job hier vergessen und arbeite ab morgen in der Registratur. "War Ihnen denn auch entfallen, dass Herr Doktor Diepenbroich einer der größten Kunden unserer Hypothekenabteilung ist?" "Nein, das war mir natürlich nicht entfallen." "Gut. Bevor wir uns weiter über dieses unerfreuliche Thema unterhalten, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass unser Gespräch streng vertraulich ist. Nichts davon sollten je Personen außerhalb dieses Zimmers erfahren." Babs nickte nur. Ihr zog gerade jemand den Boden unter den Füßen weg, und ihr war zum Heulen zumute. "Kann ich mich auf Ihre Diskretion verlassen, egal wie das Gespräch ausgeht?" Egal wie es ausgeht? Für mich wohl ziemlich beschissen, oder? Du lässt dich nicht unterkriegen. Nicht hier, nicht jetzt. Wenn du heulen musst, dann nachher zu Hause. Du bist gut, du kannst was. Du hast es nicht nötig zu buckeln. Also keine Tränen jetzt. Gib ihm nicht die Genugtuung, wie ein Häufchen Elend hier rum zu sitzen. Du bist die Eisfrau. Kopf hoch, Brust raus, Schultern gerade, selbstbewusst lächeln. Es gibt noch andere Banken! Babs straffte sich und setzte ihr charmantestes Lächeln auf. "Selbstverständlich Herr Doktor Sommerfeld." Okay. Geht doch. Fühlt sich schon viel besser an. Aber warum grinst der immer noch so, als käme die Pointe erst später? Haben die beiden sich noch eine weitere Schweinerei für mich ausgedacht? "Ich hatte nichts anderes von Ihnen erwartet. ... Gestern habe ich einen Anruf von meinem Freund bekommen, dass eine gewisse Person ihn furchtbar enttäuscht und hintergangen hätte. Diese undankbare Person würde hier in meiner Bank arbeiten und sich gerade starke Hoffnung auf eine Beförderung machen. Eine solche Beförderung wäre jedoch völlig unangebracht, da diese Person sich hier nur über ihr hervorragendes Äußeres profilieren würde und keinesfalls über fachbezogene Leistungen. Das alles hat er mir natürlich nur als mein Freund verraten, um mich beziehungsweise meine Bank, vor Schaden durch diese Person zu bewahren." "Herr Doktor Sommerfeld", antwortete Babs mit fester Stimme, "wenn er Ihr Freund ist, werden Sie seiner Aussage bedeutend mehr Glauben schenken als meiner. Eine Rechtfertigung von meiner Seite hätte daher kaum Sinn. Wer hier wen enttäuscht hat, würde ich gerne mit Herrn Doktor Diepenbroich persönlich unter vier Augen diskutieren. Ich halte es nicht für angebracht, ein privates Problem zwischen mir und ihm vor dritten Personen zu erörtern." "Diese Diskretion ehrt Sie Frau Bach. Allerdings hat mir Herr Doktor Diepenbroich auch mitgeteilt, dass er eventuell rechtliche Schritte gegen Sie einleiten will." "Rechtliche Schritte? Weil ich mich von ihm getrennt habe? Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Rechtsanspruch er daraus geltend machen will." "Herr Doktor Diepenbroich sprach von Sachwerten im erheblichen Umfang, die er Ihnen hat zukommen lassen und deren Herausgabe Sie hartnäckig verweigern würden." Für einen Moment verlor Babs ihre Fassung und wollte schon, "dieses Schwein", sagen, hatte sich aber sofort wieder im Griff und antwortete stattdessen diplomatisch: "Diese Aussage hat Herr Doktor Diepenbroich vermutlich nur deswegen irrtümlich gemacht, da er die beiden großen Postpakete, die ich ihm gestern geschickt habe, im Moment des Telefonates mit Ihnen noch nicht erhalten hatte. Ich gehe fest davon aus, dass er, sobald er seinen Irrtum erkennt, Sie umgehend telefonisch informieren wird." "Mich anrufen und einen Irrtum zugeben? ... Sind Sie sich dessen so sicher?" Babs dachte einen Moment nach, dann antwortete sie taktisch geschickt: "Sie als sein Freund sollten doch seinen Charakter mindestens ebenso gut einschätzen können wie ich." In Sommerfelds Augen blitzte es amüsiert auf. Er ging aber nicht näher auf ihre zweideutige Antwort ein. "Sie haben ihm alles zurückgeschickt?" Dabei fiel sein Blick wie zufällig auf ihre neue Rolex Uhr. Babs nickte lächelnd. "Diese Uhr habe ich mir gestern neu gekauft. Wie übrigens auch alles andere, was ich anhabe. Im Falle eines Rechtsstreites kann ich die entsprechenden Kaufbelege vorweisen. Ich möchte aber nochmals betonen, diese Diskussion sollte zwischen mir und Herrn Doktor Diepenbroich unter vier Augen geführt werden." Immer noch lächelte Sommerfeld wie ein Lausbub. "Liebe Frau Bach, Sie haben natürlich völlig recht. Das ist eine Sache zwischen ihnen beiden und geht mich eigentlich alles überhaupt nichts an. Trotzdem wird sich diese Angelegenheit nicht unerheblich auf Ihren zukünftigen beruflichen Werdegang auswirken. Vielleicht werden Sie Herrn Doktor Diepenbroich noch dankbar dafür sein." "Dankbar? Eine sehr gewagte These." "Stimmt! ... Also schauen wir mal, was wir hier haben." Sommerfeld schlug die vor ihm liegende Unterschriftsmappe auf und nahm das oberste Schreiben heraus. "Das ist Ihre Beförderung ins Financial Engineering mit einem Jahresgehalt von 160000 Euro. Die Entscheidung fiel bereits am Freitag zu Ihrem Gunsten und ist mir gestern zur Unterschrift vorgelegt worden. Wie Sie sehen, fehlt meine Unterschrift immer noch, weil besagter Anruf dazwischen kam. ... Und dafür wird es auch keine Unterschrift geben." Sommerfeld zeriss das Schreiben und warf es in den Papierkorb. "Diese Stelle halte ich persönlich als nicht optimal für Sie." Ich wusste es. Sommerfeld blätterte in der Mappe weiter. "Das ist die Ablehnung ihrer Beförderung, mit dem üblichen Bedauern natürlich und der Mitteilung, dass Sie weiterhin Analyst im Asset Management bleiben. Sie sehen, auch hier fehlt meine Unterschrift. ... Und die wird nach unserem heutigen Gespräch auch jetzt nicht da drunter kommen." Sommerfeld zeriss auch dieses Schreiben und warf es in den Papierkorb. Aus dem neuen Job wird nichts. Den alten Job habe ich auch nicht mehr. Ich bin also gekündigt. Na klasse! Hätte ich gestern doch bloß nicht den Porsche gekauft. Und das alles an meinem Geburtstag! Sommerfeld blätterte noch einmal weiter. "Herr Doktor Diepenbroich hat mich gestern und heute mehrfach angerufen. Schon erstaunlich, welche Mühe er investiert, um Ihrem beruflichen Fortkommen zu schaden. Das hat mich extrem neugierig auf die Person gemacht, die der Grund für so viel Engagement ist. Also habe ich mir Ihre komplette Personalakte kommen lassen, und mir persönlich ein Bild von Ihnen gemacht. Heute Morgen habe ich dann dieses Schreiben hier aufgesetzt. Und wie Sie sehen, ist es schon von mir unterschrieben. Sie werden auch nicht im Asset Management weiter arbeiten." Er lächelte sie immer noch freundlich an. Du verdammter Misthund. Servierst mich hier eiskalt, wegen so einem Idioten wie Bernd, ab und lächelst dabei auch noch richtig nett. Du kriegst mich nicht klein. "Ich verstehe. Bis wann muss ich meinen Schreibtisch geräumt haben?", fragte sie kalt lächelnd. "Bis zum 30.4." "Ab dann bin ich beurlaubt?" "Beurlaubt? Wie kommen Sie denn da drauf?" "Ist das nicht das übliche Prozedere bei einer Kündigung?" "Habe ich irgendwas von Kündigung gesagt?" "Ich dachte ..." "Tja, Frau Bach, da haben Sie wohl falsch gedacht. Aus Ihrem Urlaub wird nichts. Im Gegenteil. Die nächste Zeit wird verdammt hart für Sie. Es wird eine Menge Widerstand gegen meine Entscheidung geben. Man wird Ihnen überall Hindernisse in den Weg legen. Ich werde versuchen, Ihnen so oft es geht zu helfen, aber sich wirklich durchbeißen, Ihren Platz in der Hackordnung finden, das müssen Sie ganz alleine." Was soll das denn jetzt? Ich verstehe gar nichts mehr. "Ich versteh nicht ... ", stammelte Babs nun doch ziemlich verwirrt. "Das wiederum kann ich gut verstehen. Also beenden wir hiermit unser kleines Spielchen. Als ich mir Ihre Akte angeschaut habe und die Analysen, die Sie bisher abgeliefert haben, wurde mir klar, dass Sie viel zu gut sind für Ihre alte Stelle und auch viel zu gut für die beworbene Stelle. Daher habe ich entschieden, Sie dort einzusetzen, wo Sie meiner Meinung nach hingehören. Für diese Stelle sind Sie aber noch sehr jung, also musste ich Ihnen ein bisschen auf den Zahn fühlen. Schließlich vertraue ich Ihnen einige Hundert Millionen an Kundengeldern an. Geht das schief, stehe ich in der Schusslinie und auch mein Job hier ist nicht fest gemauert. Ich musste mir persönlich einen Eindruck von Ihnen verschaffen. Wie verhalten Sie sich unter negativer Belastung. Wie gut haben Sie sich trotz Ihrer Jugend emotional unter Kontrolle und so weiter. Bitte verzeihen Sie mir meine etwas unfairen Mittel. Mir war schon klar, in welche Richtung Ihre Gedanken bei diesem Gespräch gingen. Sie haben sich hervorragend gehalten. Ein paar Mal hat Ihr Pokerface kleine Risse bekommen, die Sie aber sofort wieder gekittet haben. Und jetzt lese ich Ihnen mal eben den wichtigsten Satz in diesem letzten Schreiben vor: "Übernehmen Sie ab dem 1. Mai 2010 die Leitung der neuen Abteilung Sales und Corporate Finance 05 mit einem Jahresgehalt von 500000 Euro." Babs starrte ihn entgeistert an. "Damit sind Sie mit Abstand die jüngste Leiterin einer Corporate Finance Abteilung", fuhr er nach einer kurzen Pause fort. "Das wird eine Menge böses Blut geben. Ich werde Ihnen am Anfang nur kleinere Kunden geben. Allzu viel Bonus wird da in den ersten beiden Jahren nicht drinnen sein. Bewähren Sie sich, werden Ihre Kunden nach und nach immer größer und damit auch Ihr Bonus am Jahresende. Sind Sie wirklich so gut, wie ich hoffe, verdienen Sie in spätestens drei bis vier Jahren siebenstellig." Sommerfeld reichte ihr lächelnd das Schreiben. "Unser gemeinsamer Freund Bernd Diepenbroich ist ein Idiot, den ich noch nie richtig leiden konnte. Ich spiele nur aus geschäftlichem Interesse mit ihm Golf. Wenn er sich jetzt deswegen eine andere Bank sucht, ist das auch nicht schlimm. Die Geschäfte mit ihm wurden unserer Hypothekenabteilung sowieso langsam zu riskant. Bernd wird mit seinen Projekten anscheinend größenwahnsinnig und ich hoffe wirklich, er sucht sich eine andere Bank, zumindest für das gigantische Industriegebiet, an dem er gerade dran ist." Babs rang immer noch mühsam um Fassung und brachte kein Wort heraus. "Ach, noch was, hätte ich fast vergessen", Sommerfeld grinste schon wieder wie ein Lausbub und reichte Babs eine Visitenkarte. "Ihr erster Kunde." Babs las erstaunt den Namen auf der Vorderseite. "Olaf Brinkmann? ... Hm ... gehört dem nicht ein Porsche Rennteam?" "Genau der Brinkmann. Olaf Brinkmann ist übrigens ein wirklich guter Freund von mir. Glücklich verheiratet, also bitte keine Geschichte, wie mit Diepenbroich, verstanden?" Babs wurde prompt rot. "Verlassen Sie sich drauf." "Sie sind doch auch eine ziemlich talentierte Rennfahrerin, oder?" "Woher wissen Sie das?" "Von Diepenbroich." "Er hat Ihnen erzählt, ich wäre talentiert? Kaum zu glauben." "Er hat mir gestern genau das Gegenteil erzählt und daraus schloss ich, dass Sie auch darin vermutlich ziemlich gut sind. Allerdings seit gestern ohne Rennteam." "Ja leider. Im Rennteam hat Bernd als Geldgeber nun mal das Sagen." "Wenn Sie wirklich so talentiert sind, dann wird das schon wieder. Verlassen Sie sich drauf. Einen kleinen Renault Clio sind Sie gefahren, richtig?" "Ja, Sie kennen sich aber überraschend gut aus." "Da müssen Sie wohl ziemlich viel in den Rückspiegel schauen, wenn all die schnellen Brummer von hinten ankommen." "Der Clio ist nun mal eines der langsamsten Autos auf der Strecke." "Einen richtig heißen GT3 fahren, wäre bestimmt Ihr Traum, oder?" "Natürlich. Aber im Moment unerfüllbar." "Olaf Brinkmann war so frei und hat mir auch schon für Sie einen Terminvorschlag per Mail geschickt. Ich hoffe, den können Sie auch wahrnehmen. Wäre sonst bestimmt sehr schade." "Und wann ist der?" "Ich glaube, wo ist viel wichtiger. Hier ist die ausgedruckte Mail von meinem Freund." Er reichte Babs den Ausdruck. Sie glaubte, ihren Augen nicht zu trauen, als sie den Text las. Erwarte Frau Bach am Samstag, den 1.5. um 7:00 Uhr in der Box 3 am Nürburgring. Sie soll ihre Lizenz und alles, was sie sonst noch für einen Renneinsatz in einem Porsche GT3 braucht mitbringen. Ein Fahreranzug, Größe XS, in meinen Teamfarben liegt schon bereit für sie. Die Anlagegeschichte kläre ich dann ein andermal mit ihr. Mit freundlichen Grüßen Olaf Brinkmann Diesmal war es um Babs Fassung endgültig geschehen. Sie starrte sprachlos auf das Geschriebene. "Herzlichen Glückwunsch übrigens zum Geburtstag Frau Bach." Sommerfeld griff einfach ihre Hand und schüttelte sie kräftig. "Ich hoffe, die Überraschung ist mir gelungen." Babs wischte sich unauffällig eine Träne weg. Endlich fand sie auch ihre Sprache wieder. "Die ist Ihnen wirklich gelungen. Wie kann ich Ihnen das jemals danken?" "Einfach, indem Sie meine in Sie gesetzten Erwartungen erfüllen. Damit wäre uns beiden am besten gedient. ... So und jetzt raus mit Ihnen. Ich habe auch noch Wichtiges zu tun." Als Babs schon fast die Klinke in der Hand hatte, rief er ihr lachend hinterher. "Und machen Sie bitte das Preisschild unter dem rechten Schuh ab. Muss ja nicht jeder sehen, dass die neu sind." Draußen kam sofort Frau Segmeier lächelnd auf sie zu und reichte ihr die Hand. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Frau Bach." Babs schaute sie fragend an. "Sie wussten, um was es geht, und das mit dem Preisschild unter meinem Schuh haben Sie ihm vorhin am Telefon verraten, richtig?" Frau Segmeier nickte. "Ich freu mich, dass Sie es geschafft haben, und habe Ihnen die ganze Zeit beide Daumen gedrückt." "Sie haben doch noch gar nicht mit ihm gesprochen. Woher wissen Sie, wie es ausgegangen ist?" Frau Segmeier lächelte nur, antwortete aber nicht. "Na ja, geht mich auch nichts an." Babs verabschiedete sich und öffnete die Tür zum Flur. Dann drehte sie sich nochmals um. "Sie wussten es, weil ich alleine raus kam. Hätte er mich begleitet, wäre es schlecht für mich ausgegangen, richtig?" Wieder bekam Babs nur ein freundliches Lächeln von seiner Sekretärin. Babs nickte ihr nochmals zu und schritt durch die Tür. Kurz bevor die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, hörte sie noch ein leises "richtig" von Frau Segmeier. Babs hastete zum Fahrstuhl und drückte den Knopf zur Tiefgarage. Sie musste ihre Fassung nur noch ein paar Minuten bewahren. Unten angekommen stellte sie erleichtert fest, dass sie wie erwartet hier unten ganz alleine war. Sie rannte zu ihrem Auto, setzte sich hinein und ließ dann endlich ihren Gefühlen freien Lauf. Die nächsten Minuten wechselten die Geräusche im Smart zwischen Schluchzen, Lachen, Weinen und albernem Kichern. Auch eine Eisfrau ist manchmal nur eine Frau. Und nachher noch den Porsche abholen. Was für ein unglaublicher Tag. 4 4 Jahre später Mai 2014 Babs rollte zufrieden lächelnd mit ihrem neuen 220000 Euro teuren Traumauto durch Stuttgart. Was konnte es Schöneres geben, als viel Geld zu verdienen und genussvoll wieder auszugeben. Beides machte ihr mehr Spaß, als alles andere im Leben. Als alles andere im Leben? Nanu? Und was wurde inzwischen aus den Männern? Die müssten ihr doch scharenweise zu Füßen liegen. Sie war jetzt nicht nur intelligent, attraktiv und umwerfend sexy, sondern auch noch ziemlich wohlhabend. Optisch entsprach sie genau dem Typ Frau, der den Herren der Schöpfung schon beim reinen Anschauen lustvolle Träume bescherte. Beste Voraussetzungen also, um sich aus der Männerwelt die begehrtesten und besten Exemplare auszusuchen. Tatsächlich gab es auch unzählige Bewerber, mit allerbesten Qualifikationen, die liebend gerne ihre einsamen Nächte versüßen würden. Hin und wieder hatte sie in den letzten vier Jahren auch mit dem Gedanken gespielt, das eine oder andere Prachtexemplar mit nach Hause zu nehmen. Zwei, auf den ersten Blick besonders geeigneten und in ihren Augen recht sympathischen Exemplaren, ließ sie sogar die außergewöhnliche Chance ihr ein bisschen an der Wäsche rum zu spielen. Doch die Versuche der beiden männlichen Prachtstücke, in ihr zumindest ein leichtes erotisches Prickeln zu erzeugen, scheiterten kläglich. Ob es an ihr lag oder an den beiden Supermännern, konnte sie nicht beurteilen. Sie hatte bei allen Versuchen geduldig stillgehalten, um den Auserwählten nicht ihre Aufgabe auch noch unnötig zu erschweren. Nach diesen misslungenen Versuchen überdachte sie ihre Situation grundlegend. Erotische Handlungen, selbst mit solchen handverlesenen Prachtexemplaren, erzeugten bei ihr nach wie vor nur Langeweile. Der früher so reizvolle finanzielle Vorteil spielte inzwischen überhaupt keine Rolle mehr. Sex diente damit in ihren Augen nur dem Austausch von Körperflüssigkeiten zum Zwecke der Fortpflanzung. Der Punkt Nachwuchs passte aber überhaupt nicht in ihren grundsätzlich vollen Terminkalender. Daran würde sich in absehbarer Zeit sicherlich nichts ändern. Also strich sie bis auf Weiteres auch den Sex komplett aus ihrem Leben. Wenn sich, was wirklich nur ganz, ganz selten vorkam, ein nicht zu unterdrückendes Lustgefühl in ihrer unteren Region bemerkbar machte, wusste sie mit ihren geschickten Fingern durchaus, wie diese Not kurzfristig gelindert werden konnte. Trotzdem, oder vielleicht sogar gerade deswegen, genoss sie es außerordentlich, Männern den Kopf zu verdrehen. Im Geschäftsleben eher konservativ klassisch gekleidet, verwandelte sich Babs im Privatleben, zumindest optisch, in einen männermordenden Vamp. Himmelhohe High Heels, ultrakurze Röcke, knackige Jeans und hautenge Oberteile setzten ihren Körper perfekt ins Rampenlicht. Als durchtrainierte Sportlerin, mit kleinen und festen Brüsten gesegnet, benötigte sie keinerlei Hilfen gegen die Schwerkraft. Nur notdürftig hinter hauchdünnen Stoffen verborgen durfte ihr Busen, ohne jede negative Beeinträchtigung eines BHs, frei schwingen. Männer, und merkwürdigerweise auch mehr und mehr Frauen, die ihr an warmen Tagen auf der Straße entgegen kamen und dieses wunderschöne Schauspiel bebender Weiblichkeit entdeckten, liefen schon mal Gefahr, äußerst schmerzhaft vor eines der unzähligen Verkehrsschilder zu laufen. Wie jede andere Frau genoss sie ihre erotische Wirkung auf Männer und zeigte sich keinem noch so heißen Flirt abgeneigt. Erst im letzten Moment servierte Babs die Verehrer eiskalt ab. Finanziell marschierte sie geradewegs zum Gipfel. Sexuell hingegen fühlte sie sich im dunkelsten Kerker eingesperrt. Ihr bisheriges Leben in dieser Beziehung ein völliger Reinfall. Nach kurzer Fahrt erreichte sie das Maritim Hotel. Den Turbo parkte sie in der Tiefgarage, dort würde er friedlich auf sie warten. Nach dem Einchecken verstaute sie ihre paar Sachen in der gebuchten Suite, kontrollierte schnell per iPad die Wertpapierbörse und beschloss, den Rest des Tages für Einkäufe in der Stuttgarter City zu nutzen. Bei dem herrlich warmen Sommerwetter brauchte Babs nur drei Kleidungsstücke. Ein Paar rote Louboutin Schuhe, ein enges, kurzes, rot-weißes Sommerkleidchen von Victoria Beckham und ein nudefarbenes Hipster Höschen. EC- und Kreditkarten mit etwas Kleingeld sowie Smartphone passten super in die kirschrote XS-Henkeltasche von Gucci. Wie immer zog sie so stoffarm gekleidet bereits im Hotel alle Blicke auf sich. Weniger war eben oft mehr. Gut gelaunt trat sie auf die Straße und machte sich auf den Weg in die nahe gelegene Fußgängerzone. Sie liebte Shopping über alles. Dank gut gefülltem Konto spielte es überhaupt keine Rolle, ob ein Paar Schuhe 100, 500 oder sogar 5000 Euro kosteten. Das Wetter ideal, ihre Laune blendend und diverse Kreditkarten in der Handtasche, was sollte da noch schief gehen? Stören könnten höchstens Anrufe von Kunden, Kollegen oder Chefs. Jederzeit und immer erreichbar zu sein, gehörte zu den Schattenseiten eines gut bezahlten Jobs. Im Extremfall musste sie alles stehen und liegen lassen und auf dem schnellsten Weg zum Brandherd fahren oder fliegen. Mit ein bisschen Glück würde das Telefon in ihrer Tasche heute relativ ruhig bleiben. Seit drei Stunden quälte sie sich auf ihren zwölf Zentimeter hohen High Heels von Geschäft zu Geschäft. Dabei durchwühlte sie endlose Kleiderständer und Regale voller Schuhe mit den exklusivsten und teuersten Modelabels nach etwas Ausgefallenem und Brauchbarem. Und das Ergebnis dieser aufreibenden Jagd? Eine kleine Tüte mit ein paar grässlichen bunten Socken für nur fünf Euro. Dafür brauchte sie keine Platin Kreditkarten. In dem winzigen, altmodischen Laden konnte sie nicht einmal damit bezahlen. Nur Bares und EC-Karte akzeptierte die nette alte Dame. Solche Socken würde sie garantiert nie im Leben anziehen und entsorgte sie auch sofort im nächsten Mülleimer. Aber die liebenswerte Frau freute sich so sehr, endlich wieder jemand in ihrem Geschäft zu sehen. Nicht einmal Babs brachte es fertig, mit leeren Händen raus zu gehen. Manchmal gab es sentimentale Anwandlungen eben auch bei einer Eisfrau. Nun saß Babs überaus schlecht gelaunt in einem kleinen Café und wartete auf die Bedienung. Die Geschäfte führten landauf, landab nur noch eine nahezu identische Auswahl. Egal welche Stadt, es waren überall dieselben Ketten, Boutiquen und Luxusstores von Prada, Armani, Gucci, D&G bis hinunter zu H&M und Zara mit genau der gleichen Kollektion zu ähnlichen Preisen. Völlig egal, ob sie in Berlin, Hamburg, Dresden oder in München shoppen ging. Was sie in München fand, konnte sie genauso gut auch in Berlin kaufen. Was es aber in Hamburg nicht gab, würde sie auch in Berlin, München, Dresden oder Paris nirgends finden. In fast allen Städten fehlten inzwischen die kleinen Boutiquen, die nicht zu einer weltweiten Kette gehörten. Shops, in denen der persönliche Geschmack des Inhabers oder der Inhaberin noch die Auswahl bestimmte. Obwohl Stuttgart als Geheimtipp für viele kleine und trendige Läden galt, nahmen auch hier die großen Ketten langsam überhand. Babs grübelte missmutig über diesen totalen Shopping Misserfolg. Bei der erfolglosen Jagd auf Fashion Highlights hatte sie völlig vergessen, sich nach den dringend benötigten neuen Bikinis für den nächsten Sommerurlaub umzuschauen. Sollte sie jetzt wirklich noch mal deswegen losziehen? Die Bedienung im Café ließ sich immer noch nicht blicken. Ihre ohnehin schlechte Laune sank weiter. Endlich stand ein blutjunges Mädchen von höchstens 16 oder 17 Jahren vor ihr und fragte sie mit unsicherer Stimme nach ihren Wünschen. Mit Sicherheit gerade ihr erster oder zweiter Arbeitstag als Bedienung in diesem Café. Missmutig raunzte Babs sie an: "Ich dachte schon, hier kommt heute niemand mehr zum Bedienen. Hoffentlich ist der Kaffee nicht genauso schlecht." Das Mädchen lief rot an und bat verlegen um Entschuldigung. Babs bestellte immer noch knurrend einen Latte macchiato und sah nachdenklich dem davon eilendem jungen Ding nach. Die Kleine erinnerte sie an die eigene Zeit als Bedienung im Café und prompt meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Was soll der Quatsch? Die Kleine kann doch nichts dafür, dass ich mies gelaunt bin und dann noch diese blöden Bikinis vergessen habe. Warum muss ich ihr deswegen den Tag versauen? Als ich so alt war, liebte ich auch die alten Zicken, die ihre schlechten Launen an mir ausließen. Schon kurze Zeit später brachte das junge Mädchen mit sichtbarer Eile den bestellten Latte. Babs drückte ihr zehn Euro in die Hand und sagte: "Stimmt so und das eben war nicht so gemeint. Aber vielleicht können Sie mir noch helfen. Ich suche nach Läden mit ausgefallener Bademode. Hätten Sie da einen Tipp?" Die Kleine, erleichtert über die Stimmungsänderung ihrer Kundin und das hohe Trinkgeld, antwortete freundlich: "Sorry, ich bin neu hier in Stuttgart und kenne mich noch nicht so gut aus. Ich frage aber gerne meine Kollegin, die weiß das bestimmt." Kurz darauf stand eine ältere Frau vor Babs und fragte in tiefsten Schwäbisch: "Wo wellat se denn no?" Babs verstand kein Wort und antwortete ratlos: "Wie bitte?" "Wohen wollet se", besserte die freundliche Dame im Kauderwelsch aus Schwäbisch und versuchtem Hochdeutsch nach. Babs erklärte nochmals ihr Anliegen und konnte nur mühsam ein Lachen unterdrücken. "Ha no, da muass i mi net lang bsenna. Da gangat se am beschta do rechds nieber ond noh no links in d dridde Gass nei, do isch d Ilona. Die hend so ebbes." Dabei zeigte sie nach rechts in die Fußgängerzone und das war auch das Einzige, was Babs von der ganzen Erklärung eindeutig verstand. Dann hatte sie noch was von ›links‹ und ›dritte Gasse‹ und den Namen ›Ilona‹ herausgehört. Also bedankte sie sich freundlich für die Auskunft und marschierte in die angezeigte Richtung, zählte bis zur dritten Seitenstraße und bog dort links ab. Aber sie sah weit und breit kein Geschäft für Bademoden. Nur einen Erotikshop, eine kleine Boutique und ein Schuhgeschäft. Babs beschloss, einfach in der Boutique nochmals zu fragen. Sie öffnete die Tür und wandte sich an die junge Verkäuferin. "Entschuldigung. Könnten Sie mir vielleicht sagen, wo ich hier das Geschäft von Ilona finde? Aber bitte kein Schwäbisch, das verstehe ich überhaupt nicht." Die Angesprochene antwortete lachend: "Ich gann gar gän Schwäbisch. Ich gomm nämlisch aus Sachsen." Nach einer kurzen Pause fuhr sie in Hochdeutsch fort: "Und Ilonas Geschäft ist genau gegenüber, der Erotikshop." Babs bedankte sich lachend und verließ den Laden. In einem Erotikladen wollte sie bestimmt nicht einkaufen. Die Cafébedienung musste da wohl was falsch verstanden haben. Da tönte plötzlich ›I'm too sexy for my shirt‹ von Right Said Fred aus ihrer Handtasche. Na ja, wäre auch zu schön gewesen, wenn es den ganzen Tag ruhig blieb. "Frank, warum störst du mich ausgerechnet beim Shoppen?", nahm sie den Anruf lachend entgegen. Ihr Mitarbeiter hatte ein paar Fragen zu einem Investment, die nur sie als Abteilungsleiterin beantworten konnte. Also nichts Aufregendes. Als sie das Handy zurück in die Handtasche steckte, fiel ihr Blick wieder zufällig auf den Erotikladen. Ach, was soll es. Ich kann mir das ja Mal von außen anschauen. Im Schaufenster tatsächlich aufreizende Dessous und extrem stoffarme Bademoden. Nach ihrem Geschmack eindeutig zu stoffarm. ›Erotikshop nur für Frauen‹, stand über dem Eingang. ›Zutritt für Männer nur mit weiblicher Begleitung am Donnerstag und Samstag erlaubt‹. Amüsiert ging sie davon. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Dann zögerte sie. In ein paar Wochen bin ich irgendwo weit weg. Da kennt mich bestimmt niemand. Warum soll ich nicht so ein richtig knappes Teil am Strand anziehen? Beim Schwimmtraining im Bensberger Milchborntal oder Mediterana zieh ich wieder was Anständiges an. Und heute ist Dienstag, also Frauentag in dem Laden. Los Mädchen, trau dich, Brust raus und rein in den Schuppen. Sie drehte kurz entschlossen um. Mit komischem Gefühl in der Magengegend trat sie ein. 5 Im Inneren die angenehme Überraschung. Alles hell, freundlich und aufgeräumt. Babs stand in einem waschechten Erotikshop. Fasziniert schaute sie sich die Dildos, Vibratoren und Liebeskugeln an. So etwas hatte sie trotz immerhin 30 Lebensjahren noch nie gesehen. Neugierig schlenderte sie durch die Regalreihen, betrachtete interessiert die überaus freizügigen Abbildungen und studierte die Gebrauchsanweisungen der verschiedenen Sexspielzeuge. Ihr Verstand staunte und ihr Unterleib reagierte mit einem verdächtigen Prickeln, das sie durchaus kannte, aber nicht zu den häufigsten Vorkommnissen zählte. Sie besaß weder Dildo noch Vibrator und auch keine Liebeskugeln. Sie stand hier in einer fremden, ja für sie völlig unbegreiflichen Welt, in der sich alles nur um weibliche Lust drehte. Genau der Lust, der sie im bisherigen Leben vergeblich hinterher gelaufen war. In diese faszinierende Sexwelt versunken, bemerkte sie die junge Frau nicht, die inzwischen hinter ihr stand. Bei der Frage, "kann ich dir helfen? Suchst du was Bestimmtes?", fühlte Babs sich daher ertappt, wie ein kleines Mädchen beim Naschen an verbotenen Früchten. Übertrieben hastig legte sie den Dildo, der eben noch ihre Aufmerksamkeit beanspruchte, zurück ins Regal. Wieso musste sie ausgerechnet jetzt so ein auffälliges schwarzes Monsterding in der Hand halten? Mit Entsetzen bemerkte sie die aufsteigende Hitze im Gesicht. Babs wurde tatsächlich rot wie ein junger Teenager. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann ihr so eine Peinlichkeit das letzte Mal passiert war und kochte vor Ärger darüber. Aber auf wen sollte sie jetzt sauer sein? Auf die Fremde, die sie im falschen Moment angesprochen hatte? Dann doch eher auf sich selber, weil sie in diesem blöden Sexshop mehr und mehr die übliche Selbstsicherheit und Kontrolle verlor. Zwischen ihren Beinen tobte ein unkontrolliertes Feuer und im Gesicht sah sie garantiert aus wie eine rote Tomate. Ich muss hier raus. Was fällt der verdammten Verkäufertussi ein, mich einfach zu duzen? Hat die noch alle Tassen im Schrank? Jetzt erst drei Mal tief durchatmen, das beruhigt und sorgt hoffentlich auch wieder für Ruhe da unten. Sie überlegte sich kurz eine passende Antwort, die die aufdringliche Fremde so schnell nicht vergessen würde, und dreht sich energisch zu ihr um. Babs blickte in zwei wunderschöne rehbraune Augen, die sie umwerfend süß anlächelten. Ihre Blicke berührten sich und die Zeit schien einen Augenblick stillzustehen. Babs Ärger verrauchte im Bruchteil einer Sekunde und wich ungewollt einem strahlenden Lächeln. Wie unter gut aussehenden Frauen üblich, musterten sich die beiden jetzt gründlich von Kopf bis Fuß. Sie versuchten, die Schönheit und Wirkung der jeweils anderen im Vergleich zu der Eigenen einzustufen. Babs schätzte ihr Gegenüber auf ebenfalls 30 Jahre. Gleiche Größe wie sie, schlanker Körperbau, etwas dunklere Hautfarbe, hohe Wangenknochen, leicht mandelförmige Augen und wunderschöne geschwungene Lippen. Einzige wirklich auffällige Unterschiede zwischen ihnen; ein sportlicher Kurzhaarschnitt sowie nudefarbene, relativ kurze Fingernägel bei Babs, dagegen schulterlange Haare und etwas längere, grellrote Fingernägel bei der Fremden. Das enge gelbe Kleid saß wie eine zweite Haut und betonte jedes Detail eines hervorragend gebauten Körpers. Sie verzichtete ebenfalls auf einen BH und ihre Brüste bildeten sich keck im Stoff ab, genau wie bei Babs. Sogar im Schnitt ähnelten sich ihre Kleider. Musterung und gegenseitige Einordnung dauerte ein paar Sekunden und führte bei beiden vermutlich zu einem klaren Unentschieden. Keine musste sich vor der anderen verstecken. Trotz ein paar Unterschiede hätten sie fast Schwestern sein können. Der Zauber des Augenblickes hielt eine kurze Zeit an, dann erinnerte Babs sich an ihre letzten Worte. Ihr strahlendes Lächeln verschwand und die Verärgerung kehrte zurück. "Wie bitte? Kann ich dir helfen? Was soll das denn? Kennen wir uns etwa von Früher? Haben wir vielleicht als Kind schon mal zusammen in der Badewanne gelegen?", knurrte sie empört. Das eben noch so süße Lächeln der Fremden verschwand und machte einem sehr enttäuschten Gesichtsausdruck Platz. Sie sah jetzt aus, wie ein kleines Mädchen, dem die liebste Barbiepuppe weggenommen wurde. Aber auch dieser Ausdruck verflüchtigte sich schnell. Stattdessen bildeten sich Zornesfalten auf der Stirn. "Ich glaube nicht, dass wir jemals gemeinsam gebadet haben." Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann sarkastisch fort: "Ich dachte nur, wenn ich einer Frau, die anscheinend auf schwarze Monsterdildos abfährt, erkläre, welche Schweinereien sie damit anstellen kann, ist du besser als sie." Oh verdammt, warum hatte ich eben nur diesen scheiß schwarzen Pimmel in der Hand. Ein anderer wäre ja noch so eben okay gewesen. Aber ausgerechnet mit dem schwarzen Riesending muss die blöde Kuh mich erwischen. Wieso macht meine Kleine da unten so viel Stress und verführt mich zu Sachen, die ich normalerweise nicht tun würde? "So ein Quatsch. Ich fahre nicht auf Monsterdildos ab und auf Schwarze schon gar nicht." "Sah aber ganz so aus." "Ich wollte den auch bestimmt nicht für irgendwelche Schweinereien haben." "Wofür dann? Als Salatbesteck ist der ziemlich ungeeignet." Fuck, ich spür schon wieder, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt. Was hat diese blöde Kuh nur, dass mir das ausgerechnet vor ihr passiert? Eigentlich fand ich die eben unheimlich sympathisch. Aber es fehlt nicht mehr viel, dann kratz ich der die Augen aus. "Ich hatte den nur zufällig in der Hand." "Das hätte ich jetzt auch gesagt." "Hier finde ich wohl kaum das, was ich suche ... Auf Wiedersehen." Babs kochte wieder vor Wut und stolzierte mit perfektem Hüftschwung zum Ausgang. Sie spürte fast körperlich, wie sich die Blicke der Fremden in ihren Rücken bohrten. "Es tut mir leid", hörte sie da die leise Stimme der unbekannten Schönen. Babs stockte einen Moment, ging dann aber langsam weiter. Was soll ich nur tun? Ihr Gesicht, ihre Augen, ihr Lächeln. Irgendwie mag ich sie. Ich hätte auch freundlicher reagieren können, dann wäre es gar nicht so weit gekommen. Was breche ich mir denn ab, wenn ich bleibe? "Bitte warte." Babs wurde einen Moment noch langsamer. Die duzt mich ja schon wieder. Jetzt langt es mir aber. Sie drehte sich kurz um und sagte: "Das mit der Badewanne haben Sie wohl doch nicht verstanden." Dann verließ sie schnell den Laden. Im Hinausgehen hörte sie noch, "bitte bleiben Sie", dann schloss sich die Ladentür hinter ihr und sie stand ratlos draußen. Was nun? Weiter nach Bikinis suchen? Dazu habe ich keine Lust mehr. ... Mist, zwischen uns beiden war was. Eine unerklärliche Sympathie. Ihr Blick hat mich in der Seele getroffen. Ich hatte das Gefühl, wir könnten gute Freundinnen werden. Sie hat das auch gefühlt und versucht, uns eine Chance zu geben. Ich habe das gründlich versaut. Nur keine Emotionen, keine Freundschaft, keine Nähe. Das war doch kein Mann, der dir an die Wäsche wollte. ... Mensch Barbara du bist ein selten dummes Huhn. Aber jetzt ist es zu spät. Umkehren und einfach wieder rein gehen? ... Nein, dazu bin ich viel zu Stolz. Könnte ich doch nur ein einziges Mal über meinen verkorksten Schatten springen. Sie stand immer noch unschlüssig und nachdenklich vor der Tür, als sie plötzlich die bekannte Stimme leise hinter sich hörte: "Vielleicht sollten wir noch mal ganz von vorne beginnen." Oh, sie ist mir bis auf die Straße gefolgt. Sie gibt nicht auf. Beeindruckend. So liebe Barbara, das ist deine letzte Chance. Folge einmal im Leben nur dem Gefühl. Und jetzt hopp, spring diesmal über deinen Schatten. So groß kann der doch gar nicht sein. Sie drehte sich lächelnd um und antwortete freundlich: "Einverstanden." Sofort strahlte sie die Fremde wieder mit ihrem umwerfenden Lächeln an. "Sollen wir wieder rein gehen?" Babs nickte und folgte ihr zurück in den Erotikshop für Frauen. In diese sexistische, unbegreifliche, aber gleichzeitig für sie so faszinierende Welt. Innen ergriff die Fremde als Erste das Wort. "Es tut mir wirklich leid." "Okay, schon vergessen", antwortete Babs. "Dann also nochmals von vorne. Suchen Sie etwas Bestimmtes, kann ich Ihnen irgendwie helfen." Babs schaute sie lächelnd an. "Also mir tut es auch leid. Und wenn ich es mir recht überlege, vielleicht haben wir ja doch schon zusammen in der Badewanne gelegen. Was weiß ich denn noch aus meiner Säuglingszeit?" Die Fremde zog überrascht die Augenbrauen hoch, sagte aber kein Wort. Babs hielt ihr die Hand hin. "Barbara, meine Freundinnen nennen mich einfach Babs und wie heißt du?" Die Unbekannte ergriff sofort die angebotene Hand. "Ilona. Darf ich denn Babs zu dir sagen, obwohl ich noch nicht deine Freundin bin?" "Babs ist schon okay." "Danke. Und das vorhin tut mir wirklich ..." "Pst", unterbrach sie Babs, "kein Wort mehr davon. Ich bin manchmal etwas schwierig." "Ich auch", kicherte Ilona. "Na, dann kann das ja noch lustig mit uns beiden werden", antwortete Babs vergnügt. "Lustig? ... Pass mal auf, dafür habe ich was. Gleich wird es lustig." Sie holte schnell aus einem Nebenraum eine gekühlte Flasche Prosecco mit zwei Gläsern und goss beide voll. Ilona reichte Babs ein Glas. "Kleine Wiedergutmachung für eben." Babs stocke nur einen Moment, dann lächelte sie. "Ach Quatsch. War doch mein Fehler." "Nein meiner." "Meiner, oder ich renn wieder raus", scherzte Babs. "Vorschlag zur Güte, unser Fehler und wir trinken auf uns beide." "Einverstanden, dann bleib ich doch hier", antwortete Babs lächelnd, prostete ihr zu und trank wie üblich nur ein kleines Schlückchen. "Das gilt nicht", beschwerte sich Ilona, die ihr Glas mit einem Zug geleert hatte. "Nicht nur aus Anstand mal dran nippen. Auf uns beide muss es schon ein anständiger Schluck sein." Babs schaute Ilona kopfschüttelnd an. "Es ist dafür doch viel zu früh." "Quatsch. Für Spaß ist es nie zu früh. Du siehst auch nicht aus, als würdest du zum Lachen in den Keller gehen. Also los. Nun mach schon." Immer noch kopfschüttelnd trank Babs mit einem Zug aus. Wieso mache ich das alles mit? Aber irgendwas ist an Ilona, was mich fasziniert. Ich mag sie einfach und komischerweise schmeckt mir heute auch das süße Blubberwasser richtig gut. "Eigentlich hast du recht." Sie hielt der überraschten Ilona ihr Glas wieder zum Auffüllen hin, was diese auch sofort machte. Sie plauderten ein paar Minuten über allerlei Nebensächlichkeiten und leerten dabei die Flasche bis zur Hälfte. Ihre Stimmung stieg dem entsprechend, als aus Babs Handtasche plötzlich wieder ›I'm too sexy for my shirt‹ ertönte. "Was ist denn jetzt schon wieder?", knurrte Babs ins Telefon. "Aha! ... Ja! ... Dann mach das! ... Einverstanden", und schon steckte das Handy wieder in der Handtasche. "Dein Freund?", fragte Ilona neugierig. "Der? ... Um Gottes willen nein!" "Ich dachte wegen dem Titel." "Too sexy for my shirt?", kicherte Babs fröhlich. "Der ist wirklich too sexy für sein Shirt. Stell dir einfach eine aufrecht gehende Schildkröte vor, die den Höcker allerdings auf dem Bauch trägt. Ein bisschen kleiner als ich und ungefähr drei bis vier Mal so schwer wie ich." "Doch so sexy", kicherte jetzt auch Ilona. "Und was wollte der von ... ups, sorry, geht mich doch gar nichts an." "Das war nichts Besonderes, nur was Geschäftliches. Ist normal bei mir", erklärte Babs bereitwillig. Ilona füllte erneut die Gläser und prostete Babs zu. Babs nahm wieder einen kräftigen Schluck. "Okay, Ilona, du hast gewonnen. Die Idee mit dem Prosecco war spitze. Der wirkt schon. So langsam wird es wirklich lustig mit uns beiden." "Stimmt. Ich habe auch schon leicht einen im Schiff sitzen", antwortete Ilona lachend. "Im Schiff sitzen?" "Sagt man doch so, oder? Kennst du den Ausdruck etwa nicht?" "So kenn ich den wirklich nicht. Das heißt entweder ... ich habe einen im Schiff ... oder ... ich habe einen sitzen. Aber einen im Schiff sitzen, das ist anscheinend Ilona-Deutsch." "Kann sein. So was passiert mir immer wieder. Ich mische da schon mal ein paar Sachen durcheinander. ... ist das schlimm?" "Nein, unheimlich süß." "Ehrlich? Oder sagst du das nur so?" "Ehrlich. Und ich finde den Spruch so gut, dass ich ab jetzt immer einen im Schiff sitzen habe." "Jetzt bist du süß", antwortete Ilona erleichtert und drückte Babs sanft an sich. Ihre Brüste berührten sich für einen Moment. Gegen ihren Willen richteten sich Babs Nippel deutlich auf, was ihr dünnes Kleid Ilonas Blicken nicht verbergen konnte. Aber auch bei Ilona erkannte Babs die gleiche Reaktion. Solche Reaktionen auf einen anderen Körper, noch dazu auf einen Frauenkörper, waren ihr bisher unbekannt. Für einen kurzen Augenblick genoss Babs die Berührung ihrer perfekten Körper. Dann stieß sie Ilona etwas zu schnell von sich und lief verlegen rot an. Ilona hingegen lächelte nur, sagte aber kein Wort dazu. "Fangen wir also noch mal ganz von vorne an. Wie kann ich dir helfen?" "Wie meinst du das?", fragte Babs immer noch sichtlich verwirrt von dem eben Erlebten. "Warum bist du hier rein gekommen? Das schwarze Riesenspielzeug war wohl nicht der Grund, oder?" "Nein, natürlich nicht. So was habe ich nicht nötig", knurrte Babs etwas ungehalten. "Bitte nicht wieder aufregen und nicht wieder weg laufen. Ich habe nun mal einen Erotikladen und da kommen regelmäßig Frauen rein, die genau so was bitter nötig haben." "Aber ich nicht." "Ist ja gut. Ich glaube es dir ja. ... Warum bist du also hier?" "Ach so. Warum bin ich hier? Ich suche einen Bikini. ... Einen recht knappen Bikini." Ilona musterte sie abermals intensiv von oben bis unten. Irgendwie glaubte Babs, in Ilonas Blick eine gewisse Lüsternheit zu erkennen. Dann nickte Ilona anerkennend mit dem Kopf. "Super! Du siehst wirklich klasse aus. Ich bin mir nicht ganz sicher. Hm ... doch ... bestimmt ... Du bist ein ziemlich heißer Feger und zeigst auch gerne mal was von dir, oder?" "Ich ein heißer Feger? Na ja, wie man es nimmt. Ich weiß nicht so recht, ob wir das Gleiche darunter verstehen. Ich sehe verruchter aus, als ich bin", erklärte Babs vorsichtig. "Wirklich? Na auch egal. Wir finden schon was. Bei so einer Figur kannst du alles oder gar nichts anziehen. Du siehst immer gut aus. ... Ein Minikini wäre bestimmt was für dich." "Ein, was?", fragte Babs erstaunt. "Davon habe ich noch nie gehört. Wie sieht der denn aus?" "Komm mal mit da rüber." Ilona führte Babs in die hintere Ladenecke. "Das sind Minikinis. Der Schwarze hier ist meine Größe und müsste dir auch passen", dabei drückte sie Babs ein absolutes Nichts von Stoff in die Hand. "Wie gemacht für deine helle Porzellanhaut. Probiere den einfach mal an, dann sehen wir weiter." "Ist das dein Ernst? Da kann ich doch auch gleich ganz nackt rum laufen." Babs schaute entsetzt auf die winzigen Teile. "Kommt nicht infrage." "Habe ich doch gesagt, gar nichts würde dir auch super stehen. Aber ein bisschen was anziehen, ist immer schärfer als gar nichts", sagte Ilona aufmunternd. "Du kannst dir alles leisten. Die Männer werden dich bewundern und ihre Frauen dich am liebsten vergiften." "Aber nicht so knapp. Vergiss es. Hast du nichts, was ein bisschen mehr an einen richtigen Bikini erinnert?" Ilona machte eine kurze Pause und nickte Babs zu. "Habe ich auch. Finde ich aber schade bei so einem Body. Warum traust du dich nicht und versuchst es einfach mal?" "Ilona nein! Außerdem habe ich dafür viel zu viele Haare da unten." "Was? Du hast da Haare? Ehrlich?", fragte Ilona erstaunt. "Klar, ich bin doch kein kleines Mädchen mehr", kicherte Babs amüsiert. "Das hat doch damit nichts zu tun. Eine sexy Frau wie du hat doch da keine Haare." "Hast du da etwa keine Haare?" "Natürlich nicht." "Wirklich kein Einziges? Alles blitzblank? Wie ein kleines Mädchen? Das glaub ich nicht." "Glaubst du nicht? ... Schau selber". Ilona zog einfach ihr Kleid hoch und Babs sah mit Erstaunen, dass sie weder Unterwäsche trug, noch das kleinste Haar vorhanden war und damit wirklich jedes intime Detail deutlich sichtbar wurde. "Läufst du immer ohne Höschen rum?" Babs schaute ziemlich entgeistert auf die untenrum jetzt völlig nackte Ilona. "Nein, immer nicht, aber immer öfter", antwortete Ilona ohne jede Verlegenheit. "Versuch es selber mal. Es ist ein irres Gefühl von Freiheit da unten und es macht mich ziemlich an, wenn frische Luft da durchstreicht. Nach einem ganzen Tag ohne Höschen macht der Sex am Abend viel mehr Spaß." "Das würde ich mich nie trauen", meinte Babs verlegen. "Habe ich jetzt auch schon vermutet. Du hast also was drunter an. ... Aber doch nicht etwa so ein richtiges Bauch-Weg-Höschen?" "Ilona! Bitte! Das habe ich drunter an", Babs zog nun ebenfalls ihr Kleid hoch. "Ein Hipster." "Oh, sogar von La Perla. Ziemlich edel. Schlecht sieht der nicht aus. Aber viel zu viel Stoff. Warum nicht nur ein String. Ist doch viel sexyer als so ein blöder Hipster." "Weil ... ich finde ...", druckste Babs verlegen herum, atmete ein Mal tief durch und antwortete dann: "Na ja, wegen den Schamhaaren halt. Die kommen beim String überall raus und das sieht dann auch blöd aus." "Das mit den Haaren lässt sich doch ändern." "Ilona! Es langt! Ich will dieses Nichts von einem Bikini nicht anziehen und damit basta." "Okay, Okay! Wenn Madam nicht will, dann muss sie auch nicht. Ich kann dich ja nicht zu deinem Glück zwingen, aber glaub mir, es stünde dir ..." "Ilona! Was hast du von den zwei einfachen Worten, es langt, nicht verstanden", unterbrach sie Babs sichtlich bemüht, böse zu wirken. In Wahrheit fand sie Ilona unwahrscheinlich amüsant und hätte am liebsten laut losgelacht. "Bist du jetzt wirklich böse auf mich, oder tust du nur so?", auch Ilona hatte das Lachen in Babs Augen bemerkt. "Ach vergiss es einfach. ... Aber jetzt los! ... Ich will einen anderen Bikini. Einen mit etwas mehr Stoff." Ilona stöberte in ihren Bikinis und holte drei heraus, die aus deutlich mehr Stoff bestanden. "Hier. Das sind die mit dem meisten Stoff. Immer noch knapp und richtig sexy. Die probierst du jetzt aber wirklich an, sonst bin ich beleidigt." "Die sind aber immer noch ziemlich ..." "Babs! Es langt", wurde sie von Ilona unterbrochen. "Du wolltest es knapp. Badeanzüge für Klosterschülerinnen, die vom Hals bis zu den Knien reichen, führe ich nun mal nicht." "Hast du nicht noch ein bisschen mehr ..." "Wie war das noch mit den zwei einfachen Worten, es langt?" "Wenn du meinst, ... aber das sieht bestimmt unmöglich aus, ... ach ich weiß nicht. Soooo knapp hatte ich mir das nicht vorgestellt." Babs druckste rum und wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Aber erstens, wirkte der Prosecco, zweitens, fand sie Ilona unheimlich sympathisch und damit auch überzeugend und drittens, war da immer noch das lustvolle Ziehen von vorhin im Unterleib. "Na gut, gib schon her", hörte sie sich da zu ihrer eigenen Verwunderung antworten. Sie schaute sich ratlos um. "Wo ist die Umkleidekabine?" "Da kannst du im Moment nicht rein. Die ist vollgestellt mit leeren Kartons. Ich war gerade beim Aufräumen, als du rein kamst und da habe ich die Kartons schnell in die Umkleide geschoben. Wenn du dich genierst, dann geh einfach ein bisschen hinter den Ständer mit den Badesachen. Da sehe ich dich nicht." "Ach quatsch, ich genier mich nicht vor dir", lachte Babs zurück, hängte ihre Handtasche an einen Regalhaken und fing schon an, aus ihrem Kleid zu steigen. "Oder bist du etwa lesbisch?" Ilona schwieg genau den Moment, den Babs brauchte, um auch noch ihr vorhin so gescholtenes La Perla Höschen auszuziehen. Jetzt stand Babs lächelnd und wie Gott sie schuf vor ihr. "Wäre das so schlimm?", antwortete Ilona schließlich und errötete sogar ganz leicht. "Keine Sorge, ich halte meine Finger bei mir, auch wenn du ein verdammt hübscher Feger bist." "Oh, also doch lesbisch und ein gutes Timing von dir." Babs wusste nicht so recht, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sie stand gerade splitternackt vor einer zugegebenerweise ziemlich sympathischen Lesbe, die sie jetzt auch noch wohlwollend von oben bis unten musterte. Aber irgendwie machte Ilona das so natürlich und unschuldig, dass Babs ihr nicht böse sein konnte. "Nein Babs, ich bin nicht lesbisch. Keine Sorge. Ich bin nur ein bisschen bisexuell, mehr nicht. Mich machen also auch Frauen an. Ich würde aber nie eine Frau anrühren, die das nicht will. Obwohl du zugegebenerweise recht genau in mein Beuteschema passt." Ilona machte eine längere Pause, schaute dabei Babs genau auf die Scham und schüttelte missbilligend den Kopf. "Ilona, was soll das?" Babs hielt sich jetzt unsicher beide Hände vor ihren Schoß. "Warum schaust du mir so komisch zwischen die Beine? Ich habe doch gesagt, da sind ein paar Haare zu viel?" "Ein paar Haare nennst du das?" Dabei schüttelte Ilona immer noch mit dem Kopf. "Das sind nicht nur ein paar Haare zu viel, das ist ja der reinste Urwald bei dir. Jetzt verstehe ich, warum du ein Hipster trägst und keinen String. Beim Bikini passt es noch so gerade. Genau dafür hast du dich da unten gestutzt, aber keinen Millimeter mehr. Einen Minikini könntest du so wirklich nicht anziehen. Trotzdem geht das auch ohne Minikini gar nicht. Hat dir noch nie ein Mann ordentlich die Meinung dazu gesagt? Mit so einem Busch kannst du doch keinen vernünftigen Sex haben, oder?" Babs versuchte tapfer zu lächeln, obwohl es ihr gar nicht mehr zum Lachen zumute war. Ilona hatte unwissentlich ihre wundeste Stelle getroffen. Da Sex bei ihr keine nennenswerte Rolle spielte, beschränkte sie ihre Intimhaarpflege auf regelmäßiges Kürzen mit dem Langhaarschneider und seitliches Rasieren, sodass nichts aus einem normalen Bikinihöschen heraus schaute. Es gab genug wirklich sexy Bikinis, deren Höschen trotzdem etwas verdeckender geschnitten waren. Sie wusste zwar, dass einige Frauen sich komplett im Intimbereich rasierten oder sonst wie enthaarten, aber das war ihr selber nie in den Sinn gekommen. Wozu auch? Kein Sex, keine Männer, wen interessierte da schon ihre Haarpracht zwischen den Beinen? Bevor sie aber noch irgendwas dazu sagen konnte, meinte Ilona einfach: "Das solltest du, nein das musst du unbedingt ändern. Und zwar verdammt gründlich ändern. Eine Art Generalüberholung da unten durchführen." "Ich weiß nicht so recht", druckste Babs rum. "So schlimm ist das doch gar nicht." Ilona schüttelte nur den Kopf. "Doch, das ist schlimm. Mach was dran. Unbedingt!" "Na gut, wenn du meinst. ... Ich denk mal drüber nach und werde zu Hause das irgendwann ändern." "Irgendwann? Ja, ja, so ein Gerede kenn ich. Irgendwann heißt nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr oder am Besten überhaupt nicht. Du willst das Thema nur los werden und ich soll den Mund halten." "Nein! ... Stimmt nicht! ... Ich mach es! ... Wirklich! ... Versprochen!" "Das sagst du jetzt nur so." "Nein, ich mach es. Nun glaub mir doch endlich." "Du versprichst es also hoch und heilig?" "Jaaa ... von mir aus auch hoch und heilig." "Gut! Sobald du genug Zeit dafür hast, dann machst du es." "Ilona du nervst! ... Ja, sobald ich das irgendwie in meinem ziemlich vollen Terminplan unterbringen kann, dann mache ich es." "Und mir schickst du dann ein Bild davon." "Nein!" "Doch!" "Du spinnst." "Dann weiß ich ja nie, ob du dein Versprechen eingehalten hast." "Davon geht die Welt auch nicht unter." "Ich glaub dir nicht. Du machst das garantiert nicht." "Ilona! Nicht schon wieder! Ich mach es und damit basta." "Wann? Morgen?" "Da bin ich noch im Hotel." "Und wann bist du nicht mehr im Hotel?" "Weiß nicht genau. Vielleicht am Donnerstag oder erst am Freitag. Aber auf jeden Fall muss ich nächste Woche wieder im Büro sein." "Okay. Dann machst du es also direkt am Montag." "Am Montag? Quatsch, das geht nicht. Ich muss mich ja auch erst mal drum kümmern, was ich mit den Haaren genau mache, wie, wo und so weiter. Dafür brauche ich schon ein bisschen mehr Zeit." "Und die hast du nicht am Montag?" "Nein, ganz bestimmt nicht." "Also am Montag nicht?" "Und am Dienstag auch nicht. Bevor du weiter fragst; am Mittwoch, Donnerstag und Freitag auch nicht." "Aha, sieht also richtig schlecht aus bei dir mit der Zeit nächste Woche." "Ja." "Du hast bestimmt immer verdammt wenig Zeit." "So kannst du es sagen." "Jetzt auch? ... Müssen wir uns beeilen?", fragte Ilona scheinbar völlig gleichgültig. Hätte Babs genau hingesehen, hätte sie aber das hinterhältig schelmische Grinsen erkennen können. "Nein, nein", wiegelte Babs ab, "wir brauchen uns nicht beeilen. Heute habe ich jede Menge Zeit. Keine Termine, keine Hetze alles ganz relaxed." "Super! Jetzt kommt es also auf eine halbe Stunde nicht an?" "Genau, jetzt ist das völlig egal! ... Ilona? ... Was soll die Fragerei? ... Du glaubst doch nicht etwa? ... Doch tust du. ... Nein, nein, nein! Jetzt habe ich keine Lust, basta!" Ilona grinste lausbübisch. "Du hast es mir aber versprochen!" "Ja, irgendwann mal." "Nein, falsch. Nicht irgendwann. Sobald du Zeit hast." "Aber jetzt nicht." "Hast du jetzt keine Zeit?" "Doch. Ja. Habe ich. Aber jetzt mag ich nicht." "Du hast aber eben versprochen, sobald du Zeit hast und nicht sobald du magst, oder?" "Ja stimmt. Oh verdammt, du hast mich rein gelegt. Erst ganz harmlos fragen, als könntest du kein Wässerchen trüben und ich blöde Kuh fall auch noch drauf rein. ... Ich könnte mich in den Hintern beißen. Darf ich eigentlich jetzt schon Miststück zu dir sagen, obwohl wir uns kaum kennen?" "Du darfst", lachte Ilona vergnügt. "Ja, ich habe dich rein gelegt. Ich wollte dich genau dahin bekommen und ich habe dich dahin bekommen. Jetzt hängst du in deinem Versprechen fest und kommst nicht mehr vernünftig raus. Dumm gelaufen, oder?" "Ziemlich dumm gelaufen. ... Muss ich denn wirklich? So dringend ist das doch bestimmt nicht." "Mensch Babs. Angezogen siehst du aus wie ein männermordender Vamp. Ausgezogen wie eine alte Jungfer. Das kann doch wirklich nicht dein Ernst sein! Gib dir einen Ruck und wir machen auch da unten einen Vamp aus dir." "Jetzt sofort? ... Hier? ... Soll ich mich jetzt vor dir hinsetzen und da unten rasieren, nur damit ich auch nackt ein Vamp bin? Das kannst du vergessen." "Nix rasieren, ich weiß was viel Besseres, aber dafür musst du sogar ein bisschen Mut haben." Sie schaute Babs fragend an. "Hast du den?" "Mut auch noch? Du verlangst ein bisschen viel von mir?" Babs schüttelte den Kopf. "Ich verlange nur, dass du keine wortbrüchige Schisserin bist. Ist das zu viel für dich? Schade!", antwortete Ilona trocken. "Wortbrüchige Schisserin? Ich? Was redest du da?", knurrte Babs zornig. "Nur die Wahrheit. Stimmt das nicht? ... Dann beweise es gefälligst." "Ich ... ich ... ach verdammt ... was soll ich denn noch hier?", stammelte Babs und schaute schon wieder zornig Richtung Ausgang. Ilona legte beschwichtigend ihre Hand auf Babs Arm. "Lauf nicht wieder weg! Bitte! Gib uns beiden eine Chance. Lege einfach nicht alles auf die Goldwaage, was ich sage. Ich bin nun mal ziemlich frei heraus, aber ich meine es nicht böse." "Okay, du hast recht. War dumm von mir. Ich lauf nicht weg. ... Ich bin nicht gewohnt, dass jemand so mit mir redet." "Habe ich mir schon gedacht. Ich bin dir etwas zu direkt, zu ungeschminkt und zu ehrlich. Du versuchst immer, ein bisschen vornehme Distanz zu halten. Eher so feine Dame. Möchtest niemanden an dich ran lassen. Immer schön Abstand waren, nur keine Nähe. Das ist dir viel zu intim, richtig? Da könnte ja jemand in deine Seele blicken und erkennen, was wirklich in dir vorgeht." "Ilona, bitte. Du bist nicht mein Therapeut." "Oh Gott, so schlimm ist es schon? Du hast sogar einen Therapeuten dafür, ehrlich?" Babs schnappte entsetzt nach Luft. "Nein habe ich nicht." "Hast du aber eben gesagt" "Habe ich nicht." "Hast du doch." "Verdammt. Ich habe nur gesagt, du bist nicht mein Therapeut." "Also hast du doch einen!" "Nein! Das heißt nur, dass du nicht mein Therapeut bist, aber noch lange nicht, dass ich überhaupt einen habe." "Hatte ich aber so verstanden." "Dann hast du das eben falsch verstanden." "Du hast also keinen Therapeuten?" "Sag ich doch die ganze Zeit." "Hast du eben nicht gesagt ..." "Doch! ... Ilona hör bitte auf! ... Du treibst mich in den Wahnsinn! ... Können wir uns jetzt einfach darauf einigen, dass ich keinen Therapeuten habe. ... Außerdem brauche ich ja auch gar keinen." "Na, da wäre ich mir mal nicht so sicher", kicherte Ilona vergnügt. "So ganz normal scheinst du mir nicht zu sein." "Aber du", lachte jetzt auch Babs und gab Ilona einen kräftigen Stoß mit dem Ellenbogen in die Seite. "Autsch", schrie Ilona kurz auf. "Musst du direkt so fest zustoßen?" "Muss ich nicht, hat mir aber gut getan. Und verdient hast du es auf jeden Fall." Ilona rieb sich die Seite. "Was ist denn nun mit deinen Haaren, du Feigling. Traust du dich oder nicht." Babs rang sich nun doch zu einem recht unwilligen Nicken durch. Oh Gott, was wird das hier? Vor zwanzig Minuten haben wir uns noch angegiftet und jetzt geht sie mir schon an meine Schamhaare. Wie macht die das nur? Ilona lächelte Babs erfreut an und meinte: "Na siehste, geht doch. Warum nicht gleich so? Finde ich wirklich klasse von dir. Aber jetzt machen wir dich noch mal ein bisschen locker. Das brauchst du gleich." Sie goss beide Gläser voll und prostete Babs zu. "Aber nicht nur nippen. Auf ex!" Babs nahm ihr Glas lächelnd an, trank es mit einem Zug aus und hielt es ihr wieder zum Auffüllen hin, was Ilona auch sofort machte. Damit war die erste Flasche geleert und Ilona holte die nächste. "Und jetzt?", fragte Babs, während Ilona die neue Flasche öffnete und beide Gläser füllte. "Was geschieht nun mit mir, oder besser mit meinen Haaren? Abflämmen?" "Abflämmen? Fast richtig. Aber ganz so schlimm wird es doch nicht." Ilona lachte vergnügt. "Okay, dann machen wir weiter." Sie ging zum Telefon, wählte eine Nummer und sprach kurz mit jemandem, den sie anscheinend recht gut kannte. Babs verstand nur das Ende: "Dann schick ich sie dir gleich vorbei. Quetsch sie irgendwo dazwischen und seh zu, dass sie in spätestens einer halben Stunde wieder bei mir ist. Okay?" Sie lächelte zufrieden und wandte sich dann an Babs. "Du ziehst dich wieder an, gehst zur Tür raus nach links, dann die zweite Straße wieder links und dort zur Hausnummer 4 und klingelst bei Monikas Kosmetik Salon. Monika ist eine gute Bekannte von mir. Dort sagst du nur, du kommst von mir und lass dich einfach überraschen. Keine Sorge, es passiert nichts Schlimmes, vertrau mir einfach." Babs wurde die Situation nun doch etwas peinlich. "Du schickst mich in ein Kosmetik Institut? Nur dafür so viel Aufwand? ... Wir sollten das alles vergessen. Ich kaufe einfach irgendwas anderes bei dir. ... Ich stehle dir doch nur deine kostbare Zeit." "Ach Babs, das ist kein Problem", erwiderte Ilona lächelnd. "Geh einfach zu Monika. Du siehst ja, wie viel hier los ist. Zeit ist das Einzige, was ich wirklich ausreichend habe. Und keine Sorge, wenn dir das zu teuer ist, dann sag einfach, sie soll mit mir abrechnen. Monika ist mir noch was schuldig." "Na gut, wenn du meinst, dann gehe ich zu Monika. Aber zahlen werde ich schon selber. Dafür langt es noch so eben bei mir." Babs griff nach ihrem Hipster und wollte es wieder anziehen, aber Ilona nahm es ihr einfach aus der Hand. "Probier doch mal, ohne zu gehen. Zieh nur das Kleid an. Ich gebe es dir nachher wieder." "Du spinnst wohl!", antwortete Babs entschlossen. "Ich laufe ganz bestimmt nicht ohne Höschen durch die Gegend. Also her damit!" Ilona reichte es ihr wortlos zurück. 6 So machte sich Babs, mit Höschen und jede Menge gemischter Gefühle, auf den Weg zu Monikas Kosmetik Salon. Als Ilonas Freundin wurde sie von Monika überaus freundlich begrüßt, natürlich auch sofort geduzt, dann in ein Behandlungszimmer gebracht und ihr aufgetragen, sich untenrum schon mal freizumachen. Auf der Liege stand eine Schachtel mit feuchten Tüchern und der Bitte, damit die Intimzone und die Pofalte gründlich zu reinigen. Sie erkannte; ihr stand ein Waxing bevor. Genau das, was sie bisher für völlig unnötig gehalten hatte. Jetzt und hier gab es keine Ausrede mehr und schaden würde es ihr bestimmt nicht. Außerdem sorgte der frisch verabreichte Prosecco für ihre notwendige Lockerheit. Monika erklärte kurz: "Ilona sagte, alles weg." "Wirklich alles weg? So ein kleiner Rest hier oben drüber wäre mir schon lieber." "Du meinst einen Landestreifen oder Landing Strip. Genau das hat Ilona auch vorausgesehen und deswegen extra gesagt, keine Diskussion mit dir über Landestreifen oder so was. Einfach alles radikal weg." "Und wenn ich das so nicht will?" "Babs, du bist die Kundin. Du bestimmst ganz alleine, was passiert. ... Darf ich dir aber einen guten Rat geben?" "Ja natürlich." "Mach alles weg. Wennschon, dennschon. Ist besser so. Ilona hat völlig recht. ... Ich habe auch alles weg da unten." "Ich weiß nicht so recht. Was ist mit Sauna und FKK? Da kann ich doch so nicht mehr hingehen, oder?" "Das war einmal. Heute ist das völlig normal dort. Niemand schaut in der Sauna dumm, weil du eine blitzblanke Muschi hast. Erst bei auffälligen Piercings da unten kann es kritisch werden. Aber auch daran gewöhnen sich die Leute langsam. Ich nehme mein Piercing meistens ab, bevor ich in die Sauna gehe. Manchmal vergesse ich es und dann sagt auch niemand was." "Du hast ein Piercing da unten?" "Ja. Willst du es sehen?" "Jetzt? Hier? Einfach so?", fragte Babs erstaunt über diese ungewohnte Freizügigkeit. "Klar, warum nicht? Wenn du Ilonas Freundin bist, sehen wir uns bestimmt auch mal in einem der Clubs. Dann siehst du es doch sowieso." Ehe Babs antworten konnte, hob sie schon ihren Kittel hoch. Darunter natürlich kein Höschen und auch kein einziges Härchen zu sehen. Irgendwie wunderte sich Babs darüber kaum noch. Im Moment schien sie wirklich die Einzige zu sein, die so etwas Altmodisches wie Unterwäsche trug. Was sind das für Clubs, in denen man Intim-Piercings sieht? In welches Sodom und Gomorrha war sie hier geraten? Genau wie Ilona zeigte Monika durch die fehlenden Haare jede intime Kleinigkeit. Auch bei ihr konnte Babs deutlich die inneren Schamlippen und das Häutchen über der Klitoris erkennen. Die Krönung aber, ein goldener Ring, der etwas oberhalb Monikas Klitoris saß. "Irre! Stört dich das nicht?", rutschte es Babs heraus. "Stören?", kicherte Monika übermütig. "Im Gegenteil. Das Ding verursacht eher heiße Gefühle. Aber das kann dann im unpassenden Moment auch schon mal störend sein." Sie ließ ihren Kittel wieder fallen und betrachtete Babs Unterleib gründlich. Babs erkannte Staunen in ihren Augen. Was sie sah, schien so gar nicht zu einer Freundin von Ilona zu passen. "Sieht so aus, als wenn das dein erstes Mal ist, richtig?", fragte Monika neugierig. "Hat dich Ilona etwa von der Haarfetischistin zur Normalo bekehrt?" "Ja, so ungefähr", antwortete Babs ausweichend. Der Rest ging Monika nun wirklich nichts an. "Dann wird das jetzt ein bisschen wehtun. Beim zweiten Mal auch noch, aber ab dem dritten Mal ist das Schlimmste überstanden." Und es tat sogar richtig heftig weh. Babs musste mit den Händen den Schambereich nach oben ziehen. Monika verteilte per Holzspatel einen Streifen heiße Paste an ihren empfindlichsten Stellen und riss diesen dann gnadenlos mit einem Ruck und mitsamt allen Härchen ab. Es fühlte sich so an, als würde gleichzeitig die gesamte Haut am Unterleib entfernt. Mit kurzen Blicken kontrollierte Babs regelmäßig, ob sich Haut und Schamlippen noch immer an Ort und Stelle befanden und kein irreparabler Schaden an ihrer Kleinen passierte. Als sich ihre Vorderseite endlich glatt wie ein Kinderpopo anfühlte, ging es an die Hinterseite. Sie musste sich auf den Bauch drehen und dann ihre Pobacken mit beiden Händen auseinanderziehen. Auch da hinten tat es nochmals richtig weh. Ein Gefühl, als wenn ihr jemand mit einer Drahtbürste den Po abwischte. Neben den Schmerzen empfand es Babs entwürdigend, vor einer Fremden sich selber die Pobacken auseinanderzuziehen. Aber auch das ging vorbei. Eine halbe Stunde später stand sie wieder vor Ilona. Ihre Kleine, jetzt völlig haarlos, ein bisschen gerötet und leicht brennend, fühlte sich ansonsten wunderschön glatt und weich an. So ein Gefühl kannte Babs bisher da unten nicht. Ihre Kleine nahm ihr das im Moment noch etwas übel, aber das würde sich bestimmt bald geben. "Ich hab es getan!" Sie baute sich stolz vor Ilona auf. "Versprechen gehalten und keine Schisserin. ... Zufrieden?" "Sehr zufrieden. War es schlimm?", frage Ilona mitfühlend und drückte ihr wieder ein gefülltes Glas Prosecco in die Hand. "Ja, ziemlich, aber jetzt geht es schon wieder. Und das", dabei öffnete sie ihre kleine Handtasche und zog eine Ecke von ihrem Hipster Höschen vor, "habe ich auf dem Rückweg weggelassen." "Oh, oh. Da kommt aber jemand auf den Geschmack." "Du hast keins an und Monika auch nicht. Ich komme mir ja bei euch mit Höschen wie eine Aussätzige vor." "Woher weißt du, dass sie keins anhatte?" "Sie hat es mir gezeigt." "Einfach so?" "Habe ich sie auch gefragt. Als deine Freundin würde ich sowieso alles von ihr irgendwann in einem Club sehen." "So, so", gluckste Ilona vergnügt, "dann hat sie dir bestimmt auch ihren kleinen Ring gezeigt, oder?" "Hat sie. ... Sag mal, was sind das denn für Clubs?" "Clubs halt", antwortete Ilona ausweichend. "Clubs halt! So ein Quatsch. Ich bin zwar eine Ahnungslose, was das Nachtleben angeht, aber Clubs, in denen man Intim-Piercings mal einfach so sehen kann, sind doch keine normalen Clubs. ... Also erzähl mir nicht so einen Mist." "Ja okay. Das sind Clubs, in die anständige Menschen wie du nie im Leben gehen werden. Langt das oder muss ich dir noch mehr erklären?" "Also Gruppensex-Clubs und so was." "Oh Babs! Nein! Keine Gruppensex-Clubs", lachte Ilona und reckte verzweifelt die Arme zum Himmel. "Bitte hör auf! Du hast keine Ahnung von so was. Da geht es einfach ein bisschen freizügiger als normal zu. Mehr nicht. Komm halt mal mit, dann siehst du es selber." "Da kannst du lange drauf warten. Nie und nimmer geh ich in so einen Gruppensex-Club." "Man soll niemals nie sagen!" "Da schon." "Okay, okay. Wie du meinst. ... Obwohl ..." "Obwohl was? Hast du schon wieder was mit mir vor, von dem ich nichts weiß?" "Nein, eigentlich nicht. ... Nur ein bisschen vielleicht." "Ich will aber nicht." "Du weißt doch gar nicht was." "Egal! Ich will trotzdem nicht." "Na gut. Brauch ich dir ja auch nichts erklären." "Und ob. Raus mit der Sprache. Was ist es." "Na ja. Deine neue Intimfrisur. Die ist schon ideal für solche Clubs." "Was ist daran denn ideal?" "Der fehlende Landestreifen. Deswegen habe ich ja drauf bestanden, wirklich alles wegzumachen. Mit einem kleinen Landestreifen bist du auch sexy, kannst knappe Wäsche anziehen und die Männer finden es gut. Aber in Clubs, ich meine in solchen Clubs, über die wir eben geredet haben, da ist es am Besten ganz ohne." "Du Miststück! Ich bin fertig frisiert für Gruppensex-Clubs. Das gibt es doch gar nicht. Wenn das meine Kollegen sehen. ... Was sollen die dann von mir denken?" Ilona lachte schallend. "Liebe Babs, was für eine verdorbene Firma seid ihr denn? Lauft ihr etwa alle nackt rum? Da sind wir ja anständig, oder?" "Nackt? Wir? In der Bank? Niemals! Du spinnst wohl!" "Na super. Und worüber machst du dir jetzt Sorgen?" "Stimmt!", lachte jetzt auch Babs. "Die sehen das ja gar nicht. ... Oh bin ich blöd. Scheiß Prosecco!" "Und außerdem", fuhr Ilona immer noch lachend mit ihrer Erklärung fort, "ohne Landestreifen geht überall. Du hast also einfach nur die universelle Frisur für alle Gelegenheiten. Mehr nicht." "Also auch Sauna, FKK und so was?" "Ja. Überhaupt kein Problem. Nur noch Leute von vorgestern fallen in der Sauna vom Brett, wenn sie so was sehen. ... Na ja, der eine oder andere muss sich vielleicht auch ein Handtuch über seinen Dödel halten, wenn er so eine wunderschöne weibliche Pracht mal richtig deutlich sehen kann." "Der bekommt eine Erektion? Wegen mir? In der Sauna? ... Oh Gott ist das peinlich. Ich setze in diesem Aufzug garantiert keinen Fuß in eine Sauna. Nur noch Textilsauna, sonst nichts." "Du spinnst doch! Wenn er einen Ständer kriegt, ist das höchstens peinlich für ihn und nicht für dich." "Bestimmt?" "Ja, wenn ich es dir doch sage!" "Na gut. Akzeptiert. Hoffentlich stimmt das auch." "Kannst ja deine Kollegen fragen." Ilona musste schon wieder lachen. "Blöde Kuh." "Danke, ich mag dich auch sehr gerne", kam es heiter von Ilona zurück. "Hauptsache ist doch, du bist zufrieden damit und fühlst dich wohl." "Ja! Verdammt! Und wie! Das fühlt sich plötzlich so weich an. Ich würde mich am liebsten die ganze Zeit selber streicheln", gestand Babs leicht errötend, während sie das Glas anders als Ilona in einem Zug leerte. "Ich hätte nie gedacht, dass das so eine Veränderung ist. Ich fühle mich, als hätte jemand einen Schalter in meinem Schoß umgelegt. ... Und irgendwie hübsch finde ich es auch. Sieht viel besser aus als der Urwald." "Zeig mal", forderte Ilona. "Wie zeig mal? Einfach so. Das kann ich nicht. Vergiss es Ilona." "Komm schon Babs, stell dich nicht so an. Monika und ich haben doch auch gezeigt." "Ja, ich weiß. Ihr seid damit so locker, als wenn es gar nichts wäre. Aber ich kann das nicht. Ich zieh mich nie vor Anderen aus." "Ach? Und was ist mit Sauna und FKK?" "So was mache ich nicht." "Was? Und deine Rederei eben? Ob du jetzt überhaupt noch in die Sauna und zum FKK gehen kannst? Das war dir doch unerhört wichtig." "Aber nur, falls ich da vielleicht irgendwann Mal hin will." "Aha! Aber du warst noch nie da." "Richtig." "Also nur rein prophykalisch gefragt." "Das heißt zwar prophylaktisch. Aber genau darum ging es mir. Rein prophylaktisch." "Ich glaube es nicht! Ich rede mir den Mund fransig, weil du rein prophykalisch ... nein ähm ... prophymanisch ... nein auch nicht ... Scheiße, wie hieß das noch gleich?" "Prophylaktisch." "Genau! Danke! ... Weil du also rein prophylaktisch vielleicht ... irgendwann ... in hundert Jahren ... oder noch später ... tatsächlich mal in die Sauna willst." "Ja gut. War vielleicht ein bisschen übertrieben. ... Aber man soll ja niemals nie sagen. ... Deine Worte, oder?" "Rede mal mit deinem Therapeuten darüber." "Ich habe keinen!" "Sagtest du nicht vorhin du hättest ..." "Nein, nein, nein! Habe ich garantiert nicht gesagt", wurde Ilona von Babs energisch unterbrochen. "Wirklich nicht? ... Auch egal. ... Du ziehst dich also nie vor Anderen aus. Und was ist mit Ehemann, Freund, Liebhaber, One-Night-Stand?" "Nichts davon vorhanden." "Bist du etwa noch Jungfrau?" "Natürlich nicht. Im Moment habe ich nur nichts davon." "Gott sei Dank. Ich hatte schon einen Schreck bekommen." "Wobei einen Ehemann, Liebhaber und One-Night-Stand hatte ich wirklich nie." "Also nur feste Freunde? ... Wie viele? ... Einen? ... Zwei? ... Zehn? ... Hundert?" "Das geht dich nichts an." "Nun sag schon!" "Nein!" "Spielverderberin! Aber vor denen hast du dich doch ausgezogen, oder?" "Ilona! Was bist du so neugierig? Das geht dich doch auch nichts an, oder?" "Komm schon. Erzähl. Bitte, bitte!" "Du Nervensäge. Ja, ich habe mich ausgezogen. Aber nur wenn das Licht aus war." "Nein!" "Doch." "Und wie habt ihr gevögelt?" "Du meinst, wie wir intim waren?" "Ja, sag ich doch. Wie habt ihr gevögelt?" "Unter der Decke." "Immer?" "Natürlich." "Nein!" "Doch." "Und beim Frauenarzt?" "Ich habe keinen Arzt, sondern eine Ärztin." "Ist doch egal. Und wie war das mit der?" "Mit der war ich nie intim." "Ich meine das Ausziehen." "Ach so. Muss ich wohl." "Also da ziehst du dich aus." "Ja, klar. Mit Unterhose sind die Untersuchungen ziemlich schwierig", feixte Babs. "Dann stell dir vor, ich wäre deine Ärztin. Und jetzt hoch mit dem Kleid." "Du meine Ärztin? Na gut. Wo ist der Gyno-Stuhl, auf den ich mich legen kann?" "Ich habe doch keinen Gyno-Stuhl hier." "Dann bist du auch nicht meine Ärztin", kicherte Babs erneut albern. War wohl etwas zu viel Prosecco heute. "Jetzt nervst du aber. Los hoch mit dem Kleid. Ich will doch nur sehen, wie gut dir das steht. ... Du hast dich doch vorhin auch ausgezogen. Als du noch Haare hattest. Und bei Monika auch. Warum denn jetzt so ein Prinzessinnenaufstand?" "Stimmt. Hast recht. Aber ich genier mich nun Mal." Babs blieb stur. "Ist doch nichts dabei", Ilona hob ihr Kleid hoch und zeigte Babs ihren nackten Unterleib. "Siehst du, geht ganz einfach. Warte. Ich habe eine Idee. Das hilft dir bestimmt." Ilona griff nach der Prosecco Flasche, um nachzufüllen. Mehr als zwei Tropfen gab die Flasche nicht mehr her. Sie holte schnell eine weitere Flasche und sorgte wieder für gut gefüllte Gläser. "Die letzte Flasche. Mehr habe ich nicht. Wenn die bei dir nicht hilft, gehen mir sozusagen die Argumente aus." "Deine beste Idee heute", stimmte Babs ihr grinsend zu. "das hilft garantiert beim Ausziehen. ... Mensch Ilona! In meinem Schiff sitzt nicht nur einer, sondern schon eine ganze Horde." Ilona schaute sie ratlos an. "Das war Ilona-Deutsch ... dein Spruch ... vorhin ... aha, kennst du also selber nicht mehr." Ilona verstand endlich und lachte hell auf. "Dumme Kuh. Jetzt hoch mit dem Kleid." "Nein." "Warum denn immer noch nicht?" "Ich finde das irgendwie unwürdig mein Kleid hochzuheben, damit jemand da unten hinstarren kann. Eine Dame tut so was nicht." "Was tut denn eine Dame in dem Fall?" "Sie zieht mit Grazie das ganze Kleid aus und errötet dabei natürlich vornehm." "Na gut, dann zieh es ganz aus." "Nur wenn du deins auch ausziehst." "Wenn es dir hilft", dabei zog Ilona schon ihr Kleid aus und forderte Babs mit energischem Nicken auf, endlich auch was zu zeigen. Babs zögerte nur kurz und dann standen die beiden nackt, wie Gott sie schuf, in Ilonas Erotikshop. Nein, Babs nicht ganz so. Gott hatte sie garantiert nicht mit einer kirschroten Henkeltasche in der Hand erschaffen. "Kannst du die blöde Tasche nicht mal wegtun?", schimpfte Ilona. "Gib sie mir einfach und ich lege sie vorne unter die Theke. Da sieht sie niemand." "Kommt nicht infrage. Die lasse ich keinen Moment alleine. Mein Plastikgeld, meine Papiere und mein Handy sind da drinnen. Wenn das wegkäme ... nicht auszudenken!" "Aber da vorne ist doch niemand." "Vergiss es. Die Tasche bleibt hier und damit basta. ... Jetzt schau mich endlich an. Wie sehe ich aus?" "Auf jeden Fall nicht wie eine richtige Dame", antwortete Ilona trocken. "Ehrlich? Stimmt da unten was nicht bei mir?", fragte Babs entsetzt. "So genau habe ich da noch gar nicht hingesehen. Du hast nur das Erröten der feinen Dame vergessen." "Aber der Rest ist in Ordnung?" Ilona beugte sich herunter und betrachtete Babs blanken Intimbereich. "Lass mal schauen ... äußere Schamlippen ... innere Schamlippen ... wie süß, die stehen ja ganz frech raus, fast wie meine ... hier oben schön versteckt das Perlchen ... ja, doch, ich würde sagen, alles vorhanden und alles genau da, wo es hingehört." "Und? Sehe ich ordentlich aus? Ich meine, bin ich hübsch da unten?" "Du bist perfekt Babs, wirklich. Bei vielen Frauen ist da unten einfach nur ein Schlitz zu sehen, wie eine Spardose. Bei dir sind dagegen alle Details wunderschön ausgebildet." "Habe ich bei dir und Monika auch schon bemerkt. Auch bei euch beiden ist da nicht nur so ein Spardosenschlitz, sondern viel mehr sichtbar. Und das ist wirklich gut? Ich dachte immer, ich wäre besonders hässlich, weil bei mir alles so gut zu erkennen ist. Deswegen wollte ich auch immer die Haare drüber haben. Dann konnte man das alles nicht so deutlich sehen." "So ein Unsinn. Das soll man, ja das muss man sehen. Das ist unser Schmuckdöschen. Schau dich an. Deine inneren Schamlippen gucken ganz frech raus. Unten nicht so sehr, aber oben. Das sieht einfach süß aus. Und ganz oben ist deutlich das Häutchen über deiner Perle zu erkennen. Also alles, was eine Frau da unten schön macht, ist bei dir ganz deutlich zu sehen. Was soll denn daran hässlich sein?" "Das ist bei mir alles so schrumpelig." "Schrumpelig? Genau so muss es sein. Glaub mir, du bist wunderschön da unten." "Wenn ich aber in Zeitungen schaue, dann sehen die Frauen dort alle viel glatter aus. Da gibt es ja inzwischen auch schon Bilder von nackten Frauen in allen Details." "Die sind aber meistens retouchiert, damit sie überhaupt veröffentlich werden dürfen." "Wirklich? Und was wird da retouchiert?" "Genau das, was die Frauen so schön macht, darf auf den Bildern nicht zu sehen sein." "Das verstehe ich nicht." "Ach meine kleine Babs. So klug, so gescheit und so gebildet aber davon mal wieder keine Ahnung. Also! Bei uns ist genau definiert, was ein harmloses Nacktfoto ist und was Pornografie. Beim Mann ist es der sichtbare steife Penis, der das Foto zur Pornografie macht. Bei Frauen gibt es so ein Kennzeichen ja nicht. Also hat Mann ... Mann großgeschrieben und mit zwei N ... einfach beschlossen, die sichtbaren inneren Schamlippen, als Pornokriterium zu nehmen. Seit dem dürfen Nacktbilder von Frauen in fast jeder Zeitschrift erscheinen, wenn keine inneren Schamlippen zu sehen sind. Da das aber dummerweise bei den meisten Frauen der Fall ist, speziell bei den etwas Schlankeren, retouchieren die Zeitschriften einfach weg, was nicht sichtbar sein darf." "Deswegen sieht man überall nur Bilder von Frauen mit glatten Schamlippen. Diese Idioten haben einfach die Anatomieunterschiede von völlig normalen Frauen als Pornokriterium genommen?" "Ja." "Und damit absolut normal gebaute Frauen in Gute und Schlechte aufgeteilt. In Anständige und Unanständige. Und ich dachte schon, ich wäre da unten missgebildet." "Genau so ist es. Dummerweise glauben das inzwischen immer mehr Frauen. In USA ist es schon so schlimm, dass die Frauen reihenweise zum Schönheitschirurgen laufen und sich die inneren Schamlippen kürzen lassen. Aus den kranken Vorstellungen verklemmter Sittenwächter ist dort bereits ein neues Schönheitsideal für Frauen geworden." "Stimmt! Darüber habe ich was gelesen. War mir nicht so ganz verständlich. Aber jetzt wird mir klar, worüber die geschrieben haben." "Jede Frau hat genau genommen zwei Gesichter. Das eine oben, das zeigen wir jedem. Und das andere zwischen den Beinen. Das zeigen viele von uns aber nur sehr, sehr selten. Wenn du wirklich in die Sauna, zum FKK oder in die speziellen Clubs gehst und dir dort die unteren Gesichter genauer anschaust, wirst du fast genauso viele Unterschiede wie bei den oberen Gesichtern sehen. Die Form der Schamlippen, die Länge, die Breite ja sogar die Farbe ist unterschiedlich. Mal geht die ganze Scham ziemlich nach hinten weg, mal ist sie fast senkrecht. Mal ist ein kleiner Knick oben drüber, mal völlig gerade. Und jedes dieser Gesichter ist wunderschön, egal ob die Schamlippen groß oder klein sind. Jede Frau ist da unten ein kleines Kunstwerk der Natur. ... Und du bist ein besonders gut gelungenes Kunstwerk." "Meine Güte Ilona. Das war ja eine Ode an den weiblichen Unterleib. Ich habe mich da unten nie als schönes Kunstwerk gesehen. Viel eher hässlich, unästhetisch, schrumpelig und faltig. Deswegen wollte ich das auch nie jemandem zeigen. Ich habe mich geschämt dafür. Aber wie du das erklärst, müsste ich ja richtig stolz darauf sein und es möglichst oft vorzeigen." "Endlich, endlich hast du es kapiert. Wir Frauen haben ein wunderschönes Schmuckkästchen zwischen den Beinen. Dafür wurde schon oft gemordet und sogar Kriege geführt. Glaube es endlich und freu dich darüber, wie besonders schön dein Kästchen ist." "Ich muss mich also nicht genieren, wenn ich mich vor Anderen ausziehe?" "Nicht schon wieder! Du bist ein optischer Leckerbissen. Mit und ohne Klamotten. Akzeptier das doch endlich." "Okay! Akzeptiert." Babs drehte sich splitternackt und kichernd vor der erstaunten Ilona mehrfach im Kreis. "Ich bin nackt ja sooooo schön! ... Komm Ilona, darauf trinken wir noch einen." "Meinst du nicht es langt?" "Papperlapapp. Wir trinken schließlich auf meine Schamlippen. Also her mit dem Stoff." Ilona füllte das hingehaltene Glas nur halb voll, wogegen Babs lautstark protestierte. Erfolgreich natürlich. Während Babs seit einiger Zeit ihr Glas recht zügig leerte, nippte Ilona nur noch relativ vorsichtig am Glas. Eine sollte halbwegs nüchtern bleiben und Babs schien im Moment die falsche Kandidatin dafür zu sein. Babs tanzte jetzt übermütig mit lauter kleinen Drehungen durch den ganzen Laden. Völlig hemmungslos und natürlich splitternackt. Dabei rief sie immer wieder den gleichen Satz: "Ich bin nackt ja sooooo schön! ... Ich bin nackt ja sooooo schön!" Ilona bekam langsam ein schlechtes Gewissen. Sie hatte Babs den Prosecco anfangs aufgedrängt. Jetzt musste sie Babs irgendwie bremsen, bevor diese eine Dummheit machte, die ihr hinterher leidtun würde. Aber wie? Während Ilona noch nachdachte, hatte Babs unauffällig die Prosecco Flasche erobert und schüttete sich ihr Glas zwischen den Drehungen selber wieder voll. Ilona entschied, erst einmal sollte Babs wieder angezogen sein. "Hey Babs, willst du dich nicht wieder anziehen", rief sie ihr zu. "Nein. Warum?" "Du stehst da übrigens vor der Ladentür. Es könnte ein Wildfremder rein kommen und dich sehen." "Kann gar nicht! Höchstens eine Wildfremde! Heute ist bei dir doch Zutritt nur für Frauen erlaubt, oder?" Stimmt. Babs hatte recht. So weit konnte sie also noch denken. Trotz Prosecco. "Die kann sich dann auch ausziehen und wir schauen uns alle gegenseitig unsere Schmuckkästchen an. Das wird toll", fuhr Babs lachend fort. "Dann komm wenigstens von der Ladentür weg", versuchte es Ilona nochmals. Erst jetzt fiel ihr auf, dass auch sie genauso viel anhatte wie Babs, nämlich gar nichts. Ihr Kleid musste noch irgendwo hinten bei den Bikinis liegen. Sie ging nach hinten und suchte ihr Kleid. Von dort konnte sie Babs nicht mehr sehen, nur noch hören. "Was sind das für Masken?", hörte Ilona Babs rufen. "Venezianische", antwortete sie aus der Ferne. "Und wofür sind die?" "Damit dich niemand erkennt, wenn du irgendwo halb nackt rumläufst." "Sicher?" "Nicht ganz. Aber wenn du noch eine Perücke dazu nimmst, dann garantiert." "Damit könnte ich also jetzt zur Tür raus gehen und niemand wüsste, dass ich das bin?", fragte Babs. Der merkwürdige Unterton fiel Ilona, die gerade ihr Kleid fand und wieder anzog, leider nicht auf. "Ja, so ungefähr." "Ding Dong Ding Dong", hörte sie da die Ladentür. Hoffentlich eine Kundin und nicht der Paketbote, der meistens um diese Zeit erschien. An der Tür drehte vermutlich immer noch die nackte Babs ihre Schönheitspirouetten. Ilona eilte zur Ladentür, fand aber weder eine Kundin noch den Paketboten und merkwürdigerweise auch keine Babs. "Babs, wo bist du?", rief sie laut. Keine Antwort. "Babs, komm hör auf. Ich habe keine Lust, mit dir verstecken zu spielen." Keine Antwort. Wo zum Teufel steckte Babs und wer war da eben rein gekommen? Plötzlich fiel es Ilona wie Schuppen von den Augen. "Ding Dong", machte es auch, wenn jemand aus dem Laden ging. Sie hastete zur Tür raus. Draußen musste sie nicht lange suchen. Babs spazierte tatsächlich nur mit einer kirschroten Tasche bekleidet und mit völliger Selbstverständlichkeit, aber leicht schwankend, zur belebten Fußgängerzone. Dabei grüßte sie freundlich alle Leute, die ihr unterwegs begegneten. "Oh Scheiße", knurrte Ilona entsetzt. "Die ist ja schon hundert Meter weg." Sie sprintete los und erreichte Babs nach wenigen Sekunden. Sie stellte mit Erleichterung fest, Babs obere Gesichtshälfte steckte komplett hinter einer schwarzen Maske und ihre markant kurzen Haare verdeckte eine schulterlange strohblonde Perücke. "Ah super, dass du endlich da bist", begrüßte sie Babs mit schwerer Stimme. "Hättest besser eine Maske mitgebracht und auch dein Kleid ausgezogen. Ist wirklich klasse hier so rum zu laufen. Du hattest recht. Die Leute sind alle freundlich und lächeln mir zu. Ich brauch mich nie wieder schämen." "Ja, ja, ich weiß, du brauchst dich nie wieder schämen. Mal sehen, ob du das immer noch denkst, wenn du wieder nüchtern bist", sprach Ilona mehr zu sich selber als zu Babs. "Ich bin völlig nüchtern." "Ja ich weiß. Aber nun komm zurück in den Laden." "Nein!" "Doch!" "Ich denk gar nicht dran. Ich bin ein Kunstwerk und das sollen die Leute sehen. Hast du mir selber gesagt." "Oh Gott, du Wahnsinnige. Scheiße! Scheiße! Scheiße! Wie bekomme ich dich nur von der Straße weg?" "Ilona! Scheiße sagt man nicht. Dann ist die ganze Erziehung im Arsch", kicherte Babs übermütig. "Komm Babs, ich habe eine Überraschung für dich im Laden." "Was für eine?" "Das siehst du gleich, wenn wir zurück sind." "Ich kaufe keine Katze im Sack." Ilona versuchte es mit Gewalt und zerrte Babs einfach Richtung Laden. Aber Babs war mindestens genauso kräftig wie Ilona und wehrte sich vehement. So würde es Stunden dauern, Babs in den Laden zu bekommen. "Wir wollten im Laden doch nochmals anstoßen", versuchte Ilona eine neue List. "Können wir gar nicht. Nichts mehr da. Ich habe die letzte Flasche ausgetrunken." Ilona überlegte verzweifelt, was sie noch tun könnte. Inzwischen hatten sich bereits einige überwiegend männliche Schaulustige um sie versammelt und es wurden ununterbrochen Fotos und Videos von Babs aufgenommen. "Was wollen die alle?", fragte Babs neugierig. "Na dich sehen", knurrte Ilona wütend. "Du bist doch ein Kunstwerk, oder? Außerdem filmen und knipsen die dich." "Ist da auch Presse dabei?" "Garantiert. Und wenn du nicht sofort mitkommst, dann bist du morgen in allen Zeitungen auf Seite eins." "Oh super! Ich werde ein Star auf den Titelseiten. Die unbekannte Nackte mit der Maske", dabei warf sich Babs jetzt in typische Modellposen und kokettierte mit den Schaulustigen. "Oh nein Babs. Tu es nicht. Du wirst das alles morgen bereuen. Glaube mir", flüsterte Ilona ihr leise ins Ohr. Sie konnte Babs einfach nicht bremsen. Jeder Versuch misslang. Sie war den Tränen nahe und machte sich gewaltige Vorwürfe. Aber dann änderte sich alles schlagartig. Einer der männlichen Schaulustigen kam Babs zu nahe und berührte sie sogar. Ihr entrücktes Lachen verschwand im gleichen Moment und machte einer angeekelten Miene Platz. "Ich habe keine Lust mehr", sagte Babs unvermittelt zu Ilonas Erleichterung. "Die gefallen mir nicht. Der da ist schneckenfett und der da stinkt bis hier her. Außerdem muss ich ganz dringend Pipi machen." Sie drehte auf dem Absatz um und marschierte so schnell es ging zurück. Unterwegs gab es noch ein paar weitere Fotos, aber daran konnte Ilona nichts ändern. Im Laden führte Ilona die leicht schwankende Babs zur Toilette und ließ sie dort alleine. Sie hatte wieder den Türgong gehört. Mitten im Laden stand der DHL-Paketbote mit einem Paket für sie. Dummerweise ein Nachnahmepaket. Der Zahlbetrag höher als die heutige Tageseinahme in der Kasse. Sie ging zu ihrer Geldbörse in der Teeküche, um den fehlenden Betrag zu holen. Auf dem Rückweg hörte sie schon aus einiger Entfernung Babs aufgeregte Stimme. Sie musste wohl in der Zwischenzeit aus der Toilette gekommen sein und war nun, immer noch nackt, unvermutet auf den ahnungslosen DHL-Boten gestoßen. Dieser stand mit dem Rücken zu Babs und schaute sich die Regale an. "Iiiiiih ein Mann", schrie sie ihm gellend ins Ohr. Der Paketbote fuhr wie von der Tarantel gestochen herum und blickte erschreckt auf die nackte Frau mit der kirschroten Handtasche. "Was haben Sie hier zu suchen?", fauchte ihn Babs energisch an. Ilona, die zuerst schnellstens dazwischen gehen wollte, hielt nun inne und beschloss, sich das Schauspiel erst ein Mal in Ruhe aus der Entfernung anzusehen. "Ich ... ich ... ein Paket ... hier ... DHL", stammelte er ziemlich wirr. "Und da kommen Sie einfach so hier rein und latschen gemütlich im ganzen Laden rum?" "Ich muss ... wie soll ich sonst? ... geht nicht anders", immer noch bekam er keine vernünftigen zusammenhängenden Sätze heraus. Dabei musterte er Babs unauffällig von oben bis unten. Zu schön der Anblick für ihn, um zu widerstehen. Aber nicht unauffällig genug. "Hey, was soll das? Einer Dame schaut man ins Gesicht, wenn man mit ihr redet, nicht auf die ... auf die Möpse. ... und da unten schon gar nicht hin. Also noch mal; was fällt Ihnen ein, als Mann hier überall rum zu laufen. Können Sie denn nicht lesen?" "Wo ... was ... wieso lesen?" Ilona musste an sich halten, nicht laut zu lachen. Sie bewunderte Babs. Trotz erheblichem Alkoholspiegel, schwerer Zunge und nicht mehr sehr klarem Geist schaffte sie es problemlos mit ihrer herrischen Stimme und befehlsgewohnten Auftreten einem Mann so zuzusetzen, dass er vor Respekt keine klaren Sätze mehr herausbrachte. Das gelang Ilona nicht einmal, wenn sie völlig nüchtern war. Auf jeden Fall nicht mit ihrer Stimme, höchstens vielleicht mit ihren Reizen. "Na was steht denn da draußen an der Tür?" Wieder ging sein Blick ungewollt in die falsche Richtung. "Hab ich nicht gesagt, Sie sollen mir ins Gesicht sehen!" "Entschuldigung ... ich hab da nur ausversehen ... kommt nicht wieder vor ... was steht denn da draußen?" "Zutritt nur für Frauen." "Ach das ... ja das kenn ich." "Und? ... Sind sie eine Frau?" "Ich? ... Nein ... aber ich bringe doch Pakete", antwortete er immer noch stockend. "Pakete bringen ja, aber nicht hier drinnen rumlaufen und sich alles angucken. Gibt es doch gar nicht. Das hört jetzt auf." "Ja ... aber wie ... die Pakete ... ich muss doch." "Nix da. Alles faule Ausreden. Ab sofort, Tür vorsichtig aufmachen und keinen Schritt in den Laden. Einfach in der Tür warten. Erst wenn von hier drinnen ein Okay dazu kommt, dürfen Sie reinkommen. Wenn nicht, kommt eine von uns zu Ihnen und nimmt das Paket entgegen. ... Kapiert?" "Ja." "Und jetzt raus." "Selbstverständlich ... sofort ... ich warte dann draußen." "Ding Dong Ding Dong", tönte der Türgong. "Na also! Geht doch." Babs drehte sich um und entdeckte die lachende Ilona zwischen den Regalen. "So, dem Typen habe ich die Leviten gelesen. Der latscht nicht mehr einfach so hier rein und erschreckt anständige Frauen." "Babs, du bist einmalig. Aber der arme Kerl tut doch nur seinen Job." "Bist du sicher? Ich glaube, der wollte hier auch ein wenig spannen. Als Frau würde mich das verdammt stören, wenn ich mir hier drinnen so einen schwarzen Riesendildo anschaue und dann steht der Idiot plötzlich neben mir. Wenn ich aus Stuttgart wäre, kennt der mich ja vielleicht sogar." Sie musste ihr recht geben. Babs übertrieb zwar maßlos in ihrem alkoholisierten Zustand, traf aber prinzipiell den Nagel genau auf dem Kopf. Solche Situationen hatte es tatsächlich schon gegeben. Ilona erinnerte sich an Frauen, die mit irgendwelchen Sex-Spielzeugen in der Hand oder beim Anprobieren knapper Reizwäsche von ihm freundlich mit Namen begrüßt wurden. Ilona schüttelte ärgerlich den Kopf. Warum hatte sie sich nie Gedanken darüber gemacht, wie peinlich so etwas für ihre Kundinnen unter Umständen sein konnte? Und warum war ihr selber nie der Gedanke gekommen, dass er vielleicht wirklich nur ein bisschen spannen wollte. Trotz zu viel Prosecco hatte Babs das alles sofort erkannt und ihn sogar erfolgreich zurecht gewiesen. Diese süße Fremde wurde ihr immer sympathischer, auch wenn sie ein paar heftige Macken zu haben schien. Aber daran konnte sie vielleicht mit ihrer Hilfe etwas ändern. Sie ging nach draußen, um das Paket zu bezahlen. Der sichtlich beeindruckte Zusteller fragte vorsichtig: "War das etwa ihre Chefin? Ich dachte immer der Laden gehört Ihnen." "Wieso?" "Na ja, so wie die mich angeschnauzt hat, muss die hier ziemlich viel zu sagen haben. Hoffentlich bekommen Sie jetzt keinen Ärger wegen mir." "Das hoffe ich auch. Ärger mit der ist verdammt unangenehm." "Das kann ich mir gut vorstellen. Die hat ja Haare auf den Zähnen. ... Sagen Sie doch einfach, dass das heute eine Ausnahme war und ich sonst immer an der Tür gewartet habe." "Gute Idee. Ich werde es versuchen. Vielleicht glaubt sie es mir ja." "Ist die denn jetzt öfters hier?" "Das kann gut sein. Also Vorsicht!" "Ja, ja. Schon verstanden. Keine Sorge, ich bleib jetzt immer hier vorne stehen. Auch wenn die verdammt klasse aussieht, möchte ich der nicht nochmals so wütend begegnen." Nachdem der Paketbote erledigt war, betrat Ilona wieder ihren Laden. Von Babs schon wieder keine Spur. Allerdings konnte sie diesmal nicht auf die Straße raus sein. "Babs!", rief Ilona laut, "wo bist du?" "Hier", kam es zaghaft aus der hintersten Ecke zurück. Ilona eilte zu ihr. Babs hatte tatsächlich ihr Kleid wieder an und saß genau in der Ecke an die Wand gelehnt. "Mir ist schlecht und ich bin müde." "Ach meine Kleine. Du siehst auch richtig müde aus. Ich habe im Lager eine Klappliege und eine Decke. Die hole ich dir und dann kannst du hier etwas schlafen." Kurze Zeit später schlummerte Babs friedlich vor sich hin, auch jetzt noch untrennbar mit ihrer roten Handtasche verbunden. Ilona blieb lange Zeit neben ihr sitzen und betrachtete sie nachdenklich. Eine unerklärliche Anziehung bestand zwischen ihnen von der ersten Sekunde an. Sie waren beide so ähnlich und doch so verschieden. Schließlich raffte sich Ilona auf. Sie musste noch ein paar Sachen sortieren und aufräumen. Sie konnte nicht ewig neben Babs hocken bleiben. Sie räumte Sachen weg, sortierte Kleiderständer neu, bediente zwei Kundinnen, die aber von Babs nichts bemerkten, und schaute dazwischen immer mal nach ihr. Dabei strich sie ihr jedes Mal sanft durch die Haare. Am späten Nachmittag schlug Babs dabei die Augen wieder auf. Vor diesem Moment hatte sich Ilona gefürchtet. Sie ahnte, dass das ein sehr schwerer Moment für Babs sein würde. "Hallo Babs. Na wie geht es?" Babs schaute Ilona schläfrig an. "Es geht. Mir brummt der Schädel ein bisschen." "Kennst du mich noch?" "Klar, du bist Ilona. ... Verdammt! ... Ich habe wohl ein Glas zu viel getrunken." "Höchstens eins", lachte Ilona erleichtert. Die vermutete Krise schien merkwürdigerweise auszubleiben. "Habe ich einen Mist geträumt. Ich bin nackt draußen ... Oh Gott! Das war gar kein Traum. ... Das habe ich wirklich gemacht." Babs schlug entsetzt die Hände vors Gesicht. Dann fühlte sie mit einer Hand zwischen ihre Beine und rief entsetzt: "Meine Haare! ... Wo sind meine Haare? ... Die sind weg! ... Alle weg! ... Und mein Höschen! ... Ich bin ja völlig nackt unter dem Kleid! ... Wo ist mein Höschen?" "In deiner Handtasche. Da hast du es mir zuletzt gezeigt", antwortete Ilona vorsichtig, "es ist auch gar nichts Schlimmes passiert." "Nichts Schlimmes? Das nennst du nichts Schlimmes? Bitte sag, dass das alles nicht wahr ist!" "Reg dich bitte nicht auf", versuchte Ilona sie zu beruhigen. "Das kann ich doch gar nicht gewesen sein! So was mache ich nicht. Garantiert nicht. Heute Morgen war meine Welt noch in Ordnung. Jetzt ist alles durcheinander. ... Was hast du mit mir gemacht? ... Du hast was in mein Glas getan! ... Ja genau, das muss es gewesen sein." "Nein Babs, da war nichts in deinem Glas. Du hast es so gewollt. Der Alkohol hat dich nur enthemmt und deine geheimsten Wünsche gezeigt." "Du lügst", rief Babs wütend, "solche perversen Wünsche habe ich nicht. Ganz bestimmt nicht." "Ding Dong Ding Dong", tönte ausgerechnet da der Türgong. "Ich muss schauen, wer das ist. Ich komme gleich wieder, dann reden wir weiter." Eine Kundin stand im Laden. Ilona zeigte ihr kurz die Regale, mit den Teilen, die sie suchte, und eilte wieder zu Babs. Sie fand nur eine leere Liege. "Ding Dong Ding Dong" Ilona sah gerade noch Babs rotes Kleid im Ladeneingang verschwinden. "Oh nein Babs! Komm zurück! ... Biiitteee! ... Scheiße! ... Warum machst du alles kaputt, bevor es richtig angefangen hat? ... Wir beide hätten noch so viel Spaß miteinander haben können." Ilonas Stimme wurde immer leiser und erstickte schließlich in den dicken Tränen, die ihre Wangen hinunter liefen. 7 Am nächsten Morgen stocherte Babs lustlos in ihrem Frühstück herum und bekam kaum einen Bissen hinunter. Die halbe Nacht hatte sie über das Erlebte gegrübelt und wach gelegen. Heute Morgen, nach dem Wachwerden, ging sofort alles wieder los. Was war passiert? Wieso war es passiert? Konnte sie sich selber dieses unglaubliche Verhalten je verzeihen? Was bedeutete das alles für sie? Hatte Ilona recht, dass der Alkohol nur ihr Wahres ich zum Vorschein gebracht hatte? Gab es da tief in ihr ein Wesen, das am liebsten nackt durch eine belebte Fußgängerzone laufen würde und es genoss, sich im Evakostüm mit harmlosen Postboten zu streiten? Ließ sich vielleicht alles einfach nur auf den Alkohol schieben? Jetzt beim Frühstück wusste sie schon die eine oder andere Antwort. Aber leider keine davon so, wie sie es sich wünschte. Der Alkohol als Entschuldigung für alles, wäre die einfachste und sympathischste Lösung gewesen. Sogar Richter gestanden den Angeklagten manchmal völlige Schuldunfähigkeit deswegen zu. Nicht so Babs. Damit würde sie nur Selbstbetrug betreiben und das würde ihr für die Zukunft nicht helfen. Sie konnte sich an alles vom gestrigen Tag erinnern. Jedes Wort von ihr, jedes Wort von Ilona, jede Handlung, alles noch in ihrem Gedächtnis. Das sprach ganz deutlich gegen eine Unzurechnungsfähigkeit infolge von extensivem Alkoholkonsum. Gut, ein paar Gläschen zu viel konnten es schon gewesen sein. Da sie sonst selten mehr als ein Glas Wein oder Sekt trank, die Wirkung um so stärker. Aber es langte bei Weitem nicht als Freibrief für alles. Sie gestand sich inzwischen ehrlich ein, sie fand ihre haarlose Scham zurzeit faszinierender als ihren neuen Turbo in der Tiefgarage. Die ganze Nacht wurden ihre Finger magisch davon angezogen. Es fühlte sich so unglaublich gut an. Immer wieder stand sie vor dem Spiegel und bewunderte ihr neues unteres Aussehen. Wie hatte es Ilona genannt? Ihr Zweites Gesicht zwischen den Beinen ist ein Schmuckkästchen und wunderschönes Kunstwerk. Überhaupt Ilona. Diese merkwürdige Frau. Völlig anders als sie selber. Freizügig, ungezwungen, sexistisch, ja in ihren bisherigen Moralvorstellungen sogar mehr oder weniger pervers. Vielleicht richtig lesbisch oder doch zumindest bisexuell! Auf jeden Fall unerhört lebenslustig. Zuerst kam für Ilona der Spaß, dann das Vergnügen, dann eine ganze Zeit lang gar nichts und danach erst der Ernst des Lebens. Sie lebte garantiert extrem ausschweifend, trug meistens keine Unterwäsche, ging in Sexclubs ein und aus, gab sich dort vermutlich hemmungslos mehreren Männern gleichzeitig hin und machte wohl auch noch andere verdorbene Dinge, von denen Babs am liebsten gar nichts wissen wollte. Ilona stellte das krasse Gegenteil von ihr dar. Ilona verkörperte genau den Typ einer genusssüchtigen Frau, den sie bisher absolut verabscheute und um den sie immer einen großen Bogen machte. Aber dennoch fühlte sie sich unglaublich zu Ilona hingezogen. Sie fand keine Erklärung für diese Anziehungskraft. Wie konnte sie mit einer Frau sympathisieren, die jegliche Prinzipien ihres bisherigen Lebens mit Füßen trat. Gestern Abend war sich Babs noch völlig sicher, dieser Frau nie wieder unter die Augen treten zu können. Mit jeder weiteren Stunde bekam diese Sicherheit immer mehr Risse. Ihr Verstand gab eine klare Richtung vor. Nie wieder Ilonas ausschweifende Welt. Nie wieder nackt in der Fußgängerzone oder vor Postboten. Nie wieder Intimwaxing. Hm? Na ja, das Waxing würde sie weiter machen. Aber nackt rumlaufen oder andere sexistische Ferkeleien ganz bestimmt nicht. Und genau dazu meldete sich plötzlich ihr Lustzentrum mit pikantem Prickeln. Sie stellte mit Entsetzten fest, da unten gab es eine ganz andere Meinung darüber. Bisher spielte ihr Unterleib keine nennenswerte Rolle in ihrem Leben. Meldete er sich wirklich mal, dann ignorierte sie das in der Regel und nach kurzer Zeit kehrte wieder Ruhe ein. Jetzt nicht mehr. Die erwartete Beruhigung stellte sich nicht ein. Sie sah sich immer wieder splitternackt inmitten der Schaulustigen. Jedes Mal liefen ihr lustvolle Schauer über den Rücken und endeten genau in ihrer Weiblichkeit. In der Tiefe erwachte gerade etwas völlig unbekanntes zum Leben. Das wollte mehr von den gestrigen Sachen genießen und erleben. Nein; es schrie regelrecht danach. Sie musste zur Ruhe kommen. Auf ihren analytischen Verstand konnte sie sich bisher immer verlassen. Der würde auch jetzt mit Sicherheit bald wieder für Klarheit in ihren Gedanken sorgen und das merkwürdige Eigenleben im Unterleib wieder dahin zurück schicken, wo es hingehörte. Sie war schließlich die Eisfrau. Babs verschob die für heute geplante Ausfahrt mit ihrem neuen Auto in den Schwarzwald. Stattdessen wollte sie einen gemütlichen Tag im Hotel verbringen. Ein gutes Buch auf ihrem eBook-Reader lesen und in Ruhe weiter nachdenken. Schwarzwald dann erst morgen und die Heimfahrt übermorgen. Dazu musste sie die Buchung der Suite um einen Tag verlängern. Das stellte sich als problemlos heraus, auch weiteren Verlängerungen stünde laut Rezeption nichts im Wege. Dann zog sie sich in ihre Suite zurück und dachte nach, und las, und analysierte, und las, und dachte ... Irgendwann verspürte sie Hunger, ließ sich vom Zimmerservice eine Kleinigkeit aus dem hauseigenen Restaurant bringen, und dachte wieder, und las, und analysierte ... Am späten Nachmittag setzte sich langsam die Erkenntnis durch, diese ganze Problematik ließ sich einfach nicht auf bewährte Art und Weise, also durch Nachdenken und Logik, bewältigen. Ihr Verstand sagte "hü" und ihr Gefühl zum gleichen Vorgang "hott". Solange beide sich nicht einigen konnten, stand sie ratlos dazwischen und wusste nicht, was sie eigentlich wirklich wollte. Sie wollte auf jeden Fall Ilona wieder sehen. Zumindest damit hatte sich nach einigem Hin und Her erstaunlicherweise ihr Gefühl durchgesetzt. Sie sprang noch schnell unter die Dusche, machte sich ein bisschen zurecht und trug etwas Make-up auf. Da sie eigentlich morgen wieder nach Hause fahren wollte, stand sie jetzt in der Suite ratlos vor dem nahezu leeren Kleiderschrank. Gott sei Dank hatte sie sicherheitshalber noch ein Reservekleid eingepackt. Ein kurzes schwarzes Kleid, oben eng und sehr figurbetont, unten weit und locker schwingend. Eigentlich als sexy Reserve für einen abendlichen Drink an der Hotelbar gedacht, war es die einzige Alternative für den Besuch in Ilonas Sexshop. Morgen konnte sie entweder das Kleid von gestern oder die für die Rückreise vorgesehene Jeans und Bluse anziehen und dann schnell noch etwas Neues einkaufen. Bei Handtasche, High Heels oder Sneakers musste sie mit dem vorlieb nehmen, was sie gestern schon getragen hatte. Also machte sie sich gegen fünf Uhr zu Fuß, im sexy schwarzen Kleid, mit roten High Heels und kirschroter Henkeltasche wieder auf den Weg zu Ilonas Laden. Dort angekommen blieb sie einige Minuten unentschlossen vor dem Schaufenster stehen. Sie fühlte eine völlig unerklärliche Nervosität und Angst davor, Ilona wieder gegenüberzutreten. Das passte überhaupt nicht zu ihr. Sie dinierte regelmäßig mit Konzernchefs, bekannten Persönlichkeiten aus Funk, Fernsehen und der Politik. Noch nie verspürte sie dabei Nervosität oder gar Angst. Los Babs. Stell dich nicht so an. Da drinnen ist bloß Ilona, mehr nicht. Kein Kaiser von China und auch nicht der Präsident von Amerika. Du hast dir genau überlegt, was du ihr sagen willst. Jedes Wort deiner Entschuldigung für gestern zig Mal auf der Goldwaage hin und her geschoben, bis es hundertprozentig passte. Sie kann dir nicht den Kopf abreißen. Sie kann nur beleidigt sein, dich auslachen, raus werfen, beschimpfen, mit Spott überschütten oder dir auch einfach verzeihen. Mit alledem musst du rechnen, aber egal was, du wirst es überleben. Was Sache ist, erfährst du nur, wenn du jetzt den Hintern zusammenkneifst und endlich da rein gehst. Babs wiederholte in Gedanken nochmals kurz die zurechtgelegten Worte, atmete tief durch und drückte die Tür auf. "Ding Dong Ding Dong" Sie schaute sich suchend nach Ilona um, konnte diese aber nirgends sehen. Vermutlich befand sie sich in einem Hinterraum. Irgendwo hatte Ilona gestern den gut gekühlten Prosecco Nachschub hergeholt, also musste es mindestens einen solchen Raum geben. Sicher würde der Türgong Ilona in Kürze hier erscheinen lassen. Inzwischen schlenderte Babs durch die Regale. Trotz Angst vor dem Wiedersehen wurde Babs von der gleichen Erregung befallen wie gestern. "Baaabs!", hörte sie plötzlich Ilona hinter sich aufgeregt rufen, "du hier?" Als sie sich umdrehte, sah sie gerade noch Ilona auf sich zustürmen, dann schlangen sich schon ihre Arme um sie und drückten sie überschwänglich an sich. "Du bist wieder da! Ich hatte so eine Angst, dich nicht wiederzusehen. Ich habe sogar ein bisschen geweint deswegen. ... Bitte, bitte, verzeih mir das alles. ... Nicht böse sein auf mich! ... Ach, ich freu mich so! ... Du bist wieder da! ... Jetzt wird alles gut! ..." Babs schaffte es nicht, Ilonas aufgeregten Redeschwall zu unterbrechen. Vor allen Dingen verstand sie überhaupt nicht, warum Ilona sich so heftig entschuldigte. Sie, Babs hatte doch den Mist gebaut und nicht Ilona. Ihre sorgfältig vorbereiteten Worte und Entschuldigungen wurden damit plötzlich alle albern und sinnlos. Ilona erkannte die Verwirrung in Babs Augen. "Was ist los? Habe ich was Falsches gesagt? ... Du bist noch böse auf mich? ... Kann ich verstehen. ... Wäre ich auch an deiner Stelle. ..." Wieder prasselte Ilonas Redeschwall auf Babs ein und ließ sie nicht zu Wort kommen. Aber jetzt wollte sie endlich auch etwas sagen. Sie griff Ilona mit beiden Händen an den Schultern und schüttelte sie kurz energisch durch. "Halt doch endlich Mal die Klappe! Musst du denn nie Luft holen?" "Doch, jetzt!", brachte Ilona gerade noch heraus, bevor sie heftig nach Luft schnappte. "Was redest du da für Blödsinn?", kam Babs endlich zu Wort. "Wieso entschuldigst du dich denn? Ich habe mich unmöglich benommen und nicht du. Ich bin doch nackt draußen rum gelaufen und habe uns beide bis auf die Knochen blamiert. Und dann noch den Postboten so blöd angemacht. Ich habe mich so unendlich geschämt dafür, da musste ich einfach weg gestern. Ich hätte nie gedacht, dir jemals wieder unter die Augen treten zu können. ... Du musst mir verzeihen, nicht ich dir. ... Wofür soll ich dir denn überhaupt verzeihen?" Ilona lächelte Babs auf ihre unwiderstehliche Art an. "Na dafür, dass ich dich ganz bewusst zum Prosecco gedrängt und nicht rechtzeitig damit aufgehört habe. Mir fiel sofort auf, wie gut das Zeug bei dir wirkt. Du bist Alkohol wohl nicht gewöhnt. Ich hätte deswegen viel besser auf dich aufpassen müssen. Ich bin es schuld, dass du gestern Sachen angestellt hast, die du nüchtern nie gemacht hättest." "Ich bin eine erwachsene Frau. Ich brauche kein Kindermädchen und kann selber auf mich aufpassen." "Gestern aber nicht." "Ja, stimmt irgendwie", stimmte Babs ihr kleinlaut zu. "Trotzdem habe ich Mist gebaut und nicht du." "Jetzt aber mal ganz langsam. Wieso hast du Mist gebaut und wieso glaubst du eigentlich, uns beide bis auf die Knochen blamiert zu haben?" "Habe ich das etwa nicht?" "Womit denn? Weil du nackt draußen rum gerannt bist? So ein Blödsinn! Wenn du daran Spaß hast, dann mach das, wann immer du willst. Ich fand es super." "Wie bitte? Du hast doch alles probiert, mich wieder von der Straße zu kriegen." "Aber nur, weil ich genau wusste, wie du hinterher darüber denken wirst." "Also war das gar nicht peinlich für dich?" "Ganz bestimmt nicht." "Und warum hast du mir das nicht gesagt?" "Wollte ich doch, aber du warst ja plötzlich weg." "Stimmt! ... Und der DHL-Typ? War das nicht peinlich für dich?" "Da hast du ausnahmsweise recht. Allerdings ganz anders, wie du glaubst. Den Kerl hast du völlig richtig durchschaut. Der ist tatsächlich ein Spanner. Ich habe mich den ganzen Tag unheimlich darüber geärgert, es nicht selber erkannt zu haben. Das ist das eigentlich Peinliche für mich. Es ist mein Laden und ich sollte solche Typen gefälligst selber erkennen und rausschmeißen, oder?" "Ist das wirklich wahr, oder erzählst du das nur, um mich zu beruhigen?" "Ach Babs. Denk einfach mal drüber nach. Bist doch ein kluges Mädchen, oder? Warum sollte ich dich belügen? Klingt das irgendwie unglaubhaft, was ich dir erzähle?" "Dann ... dann ... dann habe ich mir ganz umsonst Vorwürfe wegen dir gemacht?" "Wegen mir ganz bestimmt. Was ich dir aber nicht abnehmen kann, ist mit dir selber zukünftig klarzukommen." Babs schaute sie verwundert an. Genau da lag seit gestern ihr Problem. Aber woher wusste Ilona das? Wusste sie es wirklich oder meinte sie etwas ganz anderes. "Wie meinst du das?", fragte sie daher mit möglichst gleichgültiger Stimme. "Jetzt bitte nicht wieder böse werden und auch nicht versuchen wegzulaufen. Versprochen?" "Ja, versprochen." "Also gut. Du bist ein bisschen verklemmt. Ein bisschen sehr verklemmt sogar. Und gestern ist deine bisher so heile und verklemmte Welt ziemlich ins Wanken geraten. Plötzlich bricht da ein kleines verdorbenes Ferkel aus dir hervor, von dem du gar nicht wusstest, dass es überhaupt existiert, und hat mal ganz kurz quiek gemacht. Jetzt bist du entsetzt und ratlos. Du weißt nicht, was du davon halten sollst. Wie geht es damit weiter? Wird das Ferkel ab jetzt ruhig bleiben oder bald wieder quieken? Sollst du es mit aller Gewalt unterdrücken oder doch eher frei Lauf lassen?" Treffer, versenkt. Babs schaute Ilona völlig ungläubig an. "Nun schau nicht so, nur weil ich dir deine Probleme genau erklärt habe." "Ilona verdammt! Bin ich etwa so durchsichtig? Steht mir das alles auf der Stirn geschrieben?" "Nein, keine Sorge. Da steht nichts. Ich kann halt nur manchmal deine Gedanken lesen." "Unsinn. Niemand kann Gedanken lesen." Zornig tippte sie Ilona an die Stirn. "Ich schon. Aber nur deine. Bei anderen klappt das nicht." "Unsinn, Unsinn und nochmals Unsinn! Wenn du noch mehr solchen Unsinn erzählst, laufe ich doch noch weg." "Kannst du aber gar nicht." "Wieso?" "Ich habe sofort die Tür abgeschlossen, als ich dich erkannte. Du läufst mir nicht noch mal davon." Ilona grinste und streckte frech die Zunge raus. "Ilona, du bist mir unheimlich. Du zerpflückst mich zuerst wie ein Seelenklempner und dann hast du auch noch kaltblütig die Tür abgeschlossen. ... Und was ist, wenn eine Kundin rein will?" "Draußen hängt ein Schild mit ›bitte klopfen‹, eröffnete ihr Ilona mit breitem Grinsen. "Nein!" "Doch!" "Das glaube ich nicht." "Willst du es sehen?" "Nein ... ja ... nein ... doch, will ich. Also los zeig es mir. Das kann gar nicht stimmen. Ich hätte den Türgong hören müssen." "Wenn ich die Tür nur einen Spalt aufmache, kann ich ein Schild raus hängen und der Gong bleibt ruhig." Ilona zog Babs zur Tür, schloss sie auf und öffnete ein Stück. Mit der Hand griff sie durch den Spalt und holte ein Blatt herein, dass sie anscheinend mit Klebeband an der Tür befestigt hatte. Darauf stand ›bitte klopfen‹. "Tatsächlich. Okay, du hast gewonnen. Aber Gedanken lesen kannst du trotzdem nicht." "Na gut. Wenn es dich beruhigt, dann kann ich eben keine Gedanken lesen. Dafür aber dir Tipps geben, wie man oder besser frau mit so einem kleinen Ferkel fertig werden könnte." "Ich weiß nicht. Vielleicht komm ich drauf zurück. Vielleicht auch nicht. ... Du brauchst die Tür nicht wieder abschließen. Ich laufe bestimmt nicht mehr weg." Ilona ließ die Tür offen und umarmte Babs erleichtert. "So gefällst du mir wieder. Dein Ferkel bekommen wir auch in den Griff." "Mein Ferkel hat mich übrigens überredet." "Wozu?" "Doch einen Minikini anzuprobieren." "Ehrlich? Klasse! Dann müssen wir für dich jetzt einen richtig unanständigen Minikini finden. Also beweg deinen Superkörper nach hinten zu den Badesachen. Den Weg dahin kennst du ja bestimmt noch. It's Showtime. Und wenn du willst, dann hol ich dir für die Anprobe noch ein paar nette Zuschauer von der Straße rein." "Untersteh dich", lachte Babs erleichtert. "Ich hatte gestern genug Zuschauer." "Die Umkleide ist auch wieder frei", erklärte Ilona. "Die brauch ich nicht. Nicht vor dir!", erwiderte sie lächelnd, streifte schnell ihr Kleid ab und zog ohne zu zögern ihr Hipster direkt vor Ilona aus. "Was sehe ich denn da? Heute wieder mit Höschen?" "Das liegt nur an dem fehlenden Prosecco." "Ich habe neuen im Kühlschrank. Soll ich holen?" "Oh Gott. Ist das wirklich dein Ernst? Und ich tanze nachher wieder nackt auf der Straße." "Schmarrn. Heute passe ich besser auf dich auf und nichts wird passieren." "Versprochen?" "Versprochen!" "Okay, dann hol ihn." "Du bleibst hier so stehen. Ich bin gleich wieder da." "Und wenn jemand kommt?" "Dann auch." "Und wenn es wieder der Paketbote ist?" "Dann erst recht." "Und das nennst du auf mich aufpassen?" Ilona verschwand lachend nach hinten. Babs blieb nackt im Laden stehen. Verdammt! Fühlt sich irgendwie super an hier so zu stehen. Da unten erwachte gerade jemand zum Leben und klatschte Beifall. Bin ich etwa eine Exhibitionistin? Das hat mir ja gerade noch gefehlt. Kurze Zeit später stießen sie wieder mit vollen Gläsern an. "Du siehst wirklich klasse aus so ohne alles", staunte Ilona, während sie nach passenden Minikinis für Babs suchte. "Bei dem Schwarzen hier waren wir gestern stehen geblieben. Der passt super zu deiner hellen Haut und ist meine Größe. Probier den einfach mal an." Er passte, wie für Babs gemacht, stürzte sie aber sofort wieder in die altbekannten moralischen Konflikte. Sie betrachtete ihr Spiegelbild einerseits begeistert und andererseits entsetzt. Der Minikini bestand aus ein paar dünnen Schnüren mit drei winzigen Stoffdreiecken. Zwei der Stoffdreiecke besaßen lediglich Briefmarkengröße. Gerade genug, dass Babs recht kleine Brustwarzen dahinter verschwanden. Das dritte Dreieck langte so eben, ihre äußeren Schamlippen in ganzer Länge und Breite zu bedecken. Hinten nur ein dünnes Schnürchen, das nahezu unsichtbar in der Pofalte verschwand. Aber sie musste schon zugegeben, diese Stoffwinzlinge brachte ihren sportlich durchtrainierten Körper verdammt gut zur Geltung. Das Bild, das sie da im Spiegel sah, wäre durchaus als feuchter Traum für unzählige Männerspinde geeignet. Besonders Stolz nahm sie den aufrichtig bewundernden Blick von Ilona zur Kenntnis. Sie erkannte aber auch eine gewisse Lüsternheit in diesem Blick. "Ilona, schau mich nicht so lüstern an. Diesmal kann ich deine Gedanken lesen", rief Babs ihr vorwurfsvoll zu, "aber daraus wird nichts. Vergiss es! Ich steh nun mal nicht auf Frauen." "Daneben!", lachte Ilona zurück. "Beim Gedankenlesen musst du noch üben. Da sind keine Hintergedanken bei mir. Ich habe dir gestern schon erklärt, ich bin keine Lesbe, nur eben ein bisschen bi. Ich steh wirklich auf Männer, schubse aber auch keine Frau, die mir gefällt, von der Bettkante. Und jetzt schau dich im Spiegel an. Du siehst einfach zum Anbeißen aus in dem Minikini. Ich habe noch nie eine Frau mit so einer perfekten Figur wie dich gesehen." Nach kurzem Nachdenken fügte sie noch schelmisch dazu: "Außer mich selber natürlich!" Babs zog den Minikini wieder aus und warf ihn kichernd Ilona zu. "Du hast gewonnen. Pack ihn ein, den nehme ich." Babs, nun wieder ohne jegliche Kleidung zog plötzlich Ilona sanft am Arm zu sich heran. Ruckzuck streifte sie der völlig überraschten Ilona ihr Kleidchen ab und lies es achtlos zu Boden fallen. Dann nahm sie Ilona in den Arm und drehte sie beide zum Spiegel. Sie betrachteten genüsslich Arm in Arm ihre nackten Spiegelbilder. Ilona sprach es als Erstes aus: "Wir sehen fast aus wie Schwestern? Augen, Nase und Mund ähneln sich ein bisschen. Hautfarbe und Frisur sind völlig unterschiedlich. Du bist auch weniger geschminkt als ich und deine Fingernägel sind dezenter lackiert." Dann drehte sie Babs und sich selber frontal gegeneinander, sodass sich ihre Brüste berührten. Ilona reagierte sofort auf diese intime Berührung und ihre Brustwarzen versteiften sich. Aber auch Babs durchlief ein leichter Schauer und ihre Brustwarzen wurden ebenfalls hart. Ilona registrierte das natürlich sofort, lächelte überrascht und stieß deutlich erregt hervor: "Schau mal, sogar unsere Nippel sind genau auf der gleichen Höhe und berühren sich perfekt. Wir könnten tatsächlich Schwestern sein. Wenn wir im Dunkeln unsere Männer tauschen, die Haare verstecken, bemerken die das nicht einmal." Babs war fasziniert von der plötzlichen erotischen Spannung zwischen ihnen. Eine richtige Lesbe war sie bestimmt nicht, aber so ein bisschen bi könnte vielleicht schon sein. "Ilona, du hast recht und das mit dem Männertausch werde ich mir merken. Vielleicht komme ich dich mal abends besuchen und leih mir deinen Mann aus." Sie schaute Ilona fragend an. "Oder hast du etwa gar keinen und bist genauso Single wie ich?" "Ich Single? Ja und nein. Ich bin Mingle." "Mingle? ... Da hab ich mal was drüber in der Zeitung gelesen. Das sind Leute mit nur oberflächlichen Beziehungen. Die hin und wieder Sex miteinander haben, aber ansonsten getrennte Wege gehen." "Ja, so kann man es beschreiben. Ich habe lose Beziehungen mit ein paar Männern. Wir vögeln ab und zu und nach dem Frühstück geht jeder seinen eigenen Weg." "Einfach so Sex machen und dann tschüss, bis zum nächsten Mal? ... Aber das ist ..." "Unmoralisch? Unanständig?" "Ja, irgendwie schon." "Vielleicht in deinen Augen. Aber nicht in meinen. Ich habe Spaß, wann ich will und mit wem ich will. ... Ich hole mir die passenden Männer je nach Gefühlslage ins Bett." "Je nach Gefühlslage?", fragte Babs verwundert. "Was bedeutet das denn?" "Will ich Kuschelsex mit geistreicher Konversation, dann hol ich mir den gebildeten, niveauvollen und sanften Liebhaber. Brauch ich es heiß und heftig, dann ruf ich einen typischen Macho. Der braucht auch nicht viel Hirn haben. Muskeln und ein großes Arbeitsgerät zwischen den Beinen sind bei ihm viel wichtiger. Mit dem will ich ja nicht reden, nur heftig rammeln. Hauptsache er besorgt es mir dabei ordentlich." Babs schüttelte entsetzt den Kopf. "Wie du darüber redest. Als ginge es um ein ... Kochrezept. ... Ich könnte das nicht." "Was könntest du nicht? Darüber so reden oder so handeln." "Beides. Darüber reden fällt mir schon schwer. So zu handeln wäre absolut undenkbar für mich. Sex ist für mich irgendwie ... ich weiß nicht, wie ich es nennen soll ... irgendwie was Privates, Intimes. Eben nichts, worüber ich einfach so offen reden kann wie du. ... Einerseits bin ich schockiert über deine Offenheit. Andererseits bewundere ich dich dafür. ... Ich wäre sogar gerne ein bisschen mehr so wie du." "Vielleicht hast du dafür gestern und heute schon einen Anfang gemacht. Du redest mit mir über Sex. Du bist nackt auf der Straße rumgelaufen und du siehst da unten jetzt wie eine Sexgöttin aus. Das ist doch schon mal ein recht guter Beginn für ein neues Sexleben." "Neues Sexleben? Ich? Schön wäre es. Du scheinst ja mit deinem ziemlich zufrieden zu sein. Hab ich recht? Ist es gut?" "Kann ich dir sagen. Es ist einfach fantastisch. Ich habe jederzeit guten Sex. Soviel ich will und so oft ich will. Du hast Sex garantiert nur in einer festen Beziehung und in der bist du wohl im Moment nicht. Also ist bei dir zurzeit sexueller Notstand, oder?" Babs schaute nur verlegen zu Boden, sagte aber kein Wort. "Na los Babs", munterte Ilona sie auf, "raus mit der Sprache. Rede mit mir über deinen Sex, als wäre es ein Kochrezept. Versuch es doch einfach mal. Ich beiße dich schon nicht." "Vielleicht solltest du mir nochmals nachfüllen", dabei hielt sie Ilona ihr leeres Glas hin, "dann fällt es mir bestimmt leichter." Zu Babs Erstaunen schüttelte Ilona aber nur den Kopf und füllte das Glas nicht voll. "Nicht schon wieder Babs. Wenn du wirklich reden willst, dann musst du das auch ohne Prosecco schaffen. Also los. Du kannst es. Wetten?" Babs atmete tief ein und nickte entschlossen. "Okay, ich versuch es. ... Sexueller Notstand bei mir? Kann man so sagen. Ich hatte noch nicht einmal guten Sex, als ich kein Single war." "Dann war dein letzter Lover also ein miserabler Liebhaber." Ilona erkannte deutlich, wie schwer es Babs fiel, darüber zu reden und schaute sie aufmunternd an. Babs stockte einen Moment, sprach dann aber mit zum Boden gesenkten Blick ganz leise weiter. "Wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich wohl noch nie im Leben einen guten Liebhaber." "Mein Gott Babs. Erklärst du mir gerade, dass du noch nie im Leben guten heißen Sex hattest? So eine richtig heftige Nummer, bei der du hinterher nicht mehr wusstest, ob du Männlein oder Weiblein warst?" Babs nickte verlegen. "Du siehst aus, wie die leibhaftige Sünde persönlich und hattest noch nie anständigen Sex." Babs nickte. "Aber was ein Orgasmus ist, weißt du, oder?" "Ja schon, aber nicht vom ..." Babs lief rot an und brachte kein Wort mehr raus. "Jetzt sag bloß noch, du hattest auch noch nie einen richtigen Orgasmus vom Vögeln?" Babs nickte wieder. "Nur von den eigenen Fingern, richtig?" Babs schaute Ilona traurig an und nickte erneut. "Ich habe das noch nie jemandem erzählt, aber es stimmt ... und jetzt schäm ich mich schon wieder." "Nicht schämen. Nicht dafür mein süßer kleiner Schatz." Ilona strich Babs liebevoll mit der Hand über die Haare. Babs starrte sie entgeistert an. "Wie hast du mich genannt? Mein süßer kleiner Schatz?" "Nicht böse sein. Ist mir einfach so raus gerutscht. Weil du eben so traurig ausgesehen hast, da wollte ich dich irgendwie trösten und beschützen." "Ich bin dir nicht böse. Das hat nur noch nie jemand zu mir gesagt. Ich bin richtig gerührt." Ilona glaubte sogar, einen feuchten Schimmer in ihren Augen zu erkennen. "Keinen richtigen Sex, keinen ordentlichen Orgasmus, keine lieben Worte ... Gefühle sind nicht gerade deine Stärke, oder?" "Ja, stimmt schon irgendwie. Aber darüber habe ich noch nie mit jemandem geredet." "Warum?" Babs dachte einen Moment mit melancholischem Blick nach. Dann straffte sie sich plötzlich und ihr weicher Gesichtsausdruck wurde hart. Die Eisfrau kam zurück. "Weil es eigentlich niemanden auf der Welt etwas angeht, auch dich nicht, oder?" Ilona nahm Babs liebevoll in den Arm. "Natürlich geht mich das nichts an. Aber vielleicht hilft es dir, wenn du mal mit jemand darüber reden kannst. So richtig von Frau zu Frau. Nicht unbedingt hier und nicht heute. Aber irgendwann, wenn dir danach ist, sollten wir das einfach tun." Babs drückte Ilona dankbar an sich. "Wir haben es doch eben schon getan. Und ja, es hat mir geholfen. Aber jetzt erst einmal genug von mir. Irgendwann unterhalten wir uns bestimmt weiter darüber. Aber lass mich bitte den Zeitpunkt bestimmen." "Klar doch", antwortete Ilona kichernd, "und bis dahin erzähl ich dir ein bisschen was von meinem Sexualleben. Ich geh also mal mit gutem Beispiel voran. Vielleicht hilft es dir ja, von mir mehr zu erfahren." Babs harte Miene hellte sich auf und zeigte jetzt pure Neugierde. "Also ich lege viel Wert auf guten Sex. Wenn ein Mann beim Sex nichts taugt, schicke ich ihn sofort wieder zum Teufel. Ein Mann muss in der Lage sein, mir fast den Verstand aus dem Hirn zu vögeln. Ich will gewaltig kommen und ich will immer wieder kommen. Nicht nur ein Mal und dann ist Schluss. Ich genieße den Sex in vollen Zügen. Schwer hat es ein Mann eigentlich nicht mit mir. Meine erogenen Zonen funktionieren recht zuverlässig und problemlos. Wenn der Mann auch nur ein wenig mit seinem Gerät zwischen den Beinen umgehen kann und auch weiß, welche genialen Freudenspender eine geschickte Zunge und flinke Finger für Frauen sind, dann bin ich sein williges Opfer. Manchmal auch ein bisschen zu willig!" "Wieso denn zu willig?", staunte Babs. "Wie kann denn eine Frau zu willig sein?" "Meine kleine Babs, du hast wirklich nicht allzu viel Ahnung von den Männern. Dass sie uns zu Sachen rumkriegen, die wir eigentlich gar nicht wollen, dann, aber abgehen wie ein Zäpfchen." "Erzähl! Bitte!", rief Babs begierig. "Meine kleine vorwitzige Perverse", lächelte Ilona frivol, "hast du vielleicht schon mal den Ausdruck Gang Bang gehört?" "Gang Bang? Das ist doch eine Frau mit ganz vielen Männern, die alle der Reihe nach über sie herfallen, oder so ähnlich." Ilona nickt mit dem Kopf. "Nein, ist nicht wahr! Du hast schon mal ein richtiges Gang Bang gehabt? Mit allem Drum und Dran? Ich fasse es nicht." Babs fügte noch ganz leise dazu: "Und weißt du was, mein Verstand ist völlig entsetzt über dich und schreit, bah, pfui und igitt, aber meine Kleine klatscht leisen Applaus. Ich bin schockiert." "Über mich?", fragte Ilona lachend. "Nein! Über mich und den plötzlichen Tumult zwischen meinen Beinen. Was bildet die sich da unten denn ein?" "Ach Babs, hör einfach auf deine Kleine. Die weiß anscheinend verdammt gut, was dir fehlt und ist viel klüger, als du glaubst. Du musst es nur sagen, dann rufe ich Peter und seine Freunde an, erkläre ihnen, dass du gerne das Gleiche wie ich erleben möchtest. Spätestens in zwei Stunden hast du mindestens sechs bis sieben schicke Typen in dir. Und das in dir ist dabei wirklich wörtlich gemeint." Ilona schaute Babs fragend an. "Also sag schon, soll ich anrufen?" "Nein lass mal gut sein, noch sitzt mein Verstand zwischen den Ohren und nicht zwischen den Beinen", lachte Babs, zog ihr eigenes Kleid wieder an und schaute einen Moment nachdenklich auf ihr Höschen. Mit einem Kopfschütteln steckte sie das Höschen in die Handtasche und reichte dann auch Ilona ihr Kleid. Ilona registrierte es mit einem zustimmenden Lächeln. "Na wer wird denn da plötzlich so unanständig sein und das Höschen weg lassen?" "Tja, ich versuche nur, deine Ratschläge zu befolgen. Meine Kleine bittet mich gerade inständig darum, nicht wieder eingesperrt zu werden. Und ich soll ja mehr auf sie hören", schmunzelte Babs. Nach einer kurzen Pause fuhr sie zögernd fort. "Sollen wir heute Abend vielleicht was zusammen unternehmen?" "Willst du das wirklich?", frage Ilona mit unsicherer Stimme. "Ich fände es auch toll, habe mich nur nicht getraut, dich zu fragen. Ich dachte, du wärst vielleicht froh, endlich von der verrückten Erotik-Tante weg zu kommen." Ilona wartete einen Moment auf Babs Reaktion. Als nichts erfolgte, fuhr sie fort. "Obwohl ich dich erst seit gestern kenne, habe ich das Gefühl, dass wir beide tolle Freundinnen werden könnten und deswegen möchte ich mit dir unbedingt noch weiter zusammen sein, aber nur, wenn du wirklich willst. ... Bitte, bitte nicht falsch verstehen. ... Ich will mich auf keinen Fall aufdrängen, habe ziemliche Angst, dass dir das jetzt zu viel Nähe ist." Babs schaute Ilona skeptisch an und runzelte nachdenklich die Stirn, antwortete aber erst einmal nicht. Ganz so, als müsste sie intensiv überlegen, was sie von Ilonas Vorschlag hielt. Ilonas Augen spiegelten ihre Enttäuschung wieder. "Okay, verstanden, wird also nichts mit den Freundinnen." "Ach du kleines Dummchen." Dabei legte sie ihre Hände sanft um Ilonas Gesicht und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. "Du ahnst gar nicht, was für ein Durcheinander du seit gestern in mir anrichtest. Auch ich möchte weiter mit dir zusammen sein. Habe irgendwie einen Narren an dir gefressen. Weiß nur nicht, wie ich mit deiner ungewohnten Nähe und deiner blöden Gedankenleserei fertig werde. ... Ob das auf Dauer gut geht? ... Keine Ahnung. ... Aber ich verspreche dir, mir wirklich Mühe mit uns beiden zu geben und nicht wieder einfach wegzulaufen, wenn es mir zu viel wird. ... Ich will dir nicht zu viel versprechen, aber vielleicht wird doch was aus den Freundinnen." Ilona lachte erleichtert auf. "Klasse! Ich freu mich riesig". Sie legte ihre Arme hastig um Babs Schultern und presse sie heftig an sich. Babs stöhnte leicht auf, dann schob sie Ilona energisch von sich und sagte etwas verlegen: "Nun übertreib mal nicht." Plötzlich zog sie Ilona wieder sanft heran, schaute tief in ihre braunen Mandelaugen und flüsterte dann so leise, dass Ilona es kaum noch verstehen konnte: "Ich freu mich aber auch riesig." Nach einem kurzen Augenblick schob Babs Ilona wieder entschlossen von sich, fragte mit fester Stimme: "Und was machen wir nun heute noch?" Ilona schaute auf die Uhr. "Lass mich mal machen. In der Woche ist zwar nicht so schrecklich viel los in Stuttgart, aber in unserem Stammclub geht immer was, dann wird es schon richtig lustig. Mittwochs ist da immer härtester Elektro House Mix angesagt. Darauf steh ich total. Charts, Schlager und der ganze restliche doofe Discofox-Kram sind heute verpönt. Ich trommle über Facebook ein paar Jungs und Mädels zusammen. Wenn ich hier gleich schließe, gehen wir erst mal in den Biergarten. Trinken etwas, Essen einen Happen und schlagen die Zeit tot, bis wir in den Club fahren." Sie dachte einen Moment nach und lächelte begeistert. "Ich weiß da auch ein paar nette Jungs, alle von mir bereits persönlich getestet und für gut befunden, die könnten dir bestimmt gefallen. Wenn ich denen gut zurede, den Ernst deiner Situation erkläre, nimmt dich bestimmt einer davon mit nach Hause in sein Bettchen." "Ilona! Wag dich. Wenn du versuchst, mich mit solchen Sprüchen zu verkuppeln, dann kannst du was erleben." Dabei knuffte sie Ilona mit der Faust energisch in die Seite. "Ich will morgen früh in meinem Hotelbett aufwachen und nirgendwo anders, verstanden?" "Du hast übrigens ein verdammt sexy Kleid an. Gefällt mir. ... Wart mal. ... Ich habe da eine Idee. ... Meine Wohnung ist genau hier drüber. Ich gehe kurz hoch, hole mein Chip-Armband für den Club, mache mich etwas frisch und brezel mich ein wenig auf. ... In fünfzehn Minuten bin ich wieder da. Du machst inzwischen den Laden." Ilona wartete gar nicht Babs Antwort ab, drehte sich einfach um und wollte zur Tür gehen. "Du kannst mich doch hier nicht alleine lassen. Was ist, wenn jemand kommt?" Babs hielt Ilona energisch am Arm fest. "Dann kümmerst du dich um sie." "Ich habe doch keine Ahnung von den Sachen hier." "Heute kommt sowieso niemand mehr." "Und wenn doch?" "Dann erzähl einfach irgendwas." "Und die Preise? Und kassieren? Was mach ich, wenn jemand mit Karte bezahlen will?" "Preise stehen überall dran. Wechselgeld ist in der Kasse. Hier drauf drücken, dann geht die auf. Bei Plastikgeld sagst du einfach, Kartenterminal ist kaputt. ... Du machst das schon. ... Ich muss mich jetzt beeilen. ... Bis gleich", und schwups verschwand Ilona durch die Tür. "Bleib hier. Das kannst du mir nicht antun", rief Babs ihr noch entsetzt hinterher. Aber Ilona hörte sie schon nicht mehr. "... Doch kann sie. Diese verrückte Kuh." Es wird schon niemand kommen. Bisher habe ich nur ein Mal eine Kundin hier drinnen gesehen. ... Hm? ... Eine Goldgrube ist der Laden bestimmt nicht. ... Ob das überhaupt zum Leben und für die Miete langt? Ich glaube nicht. Na ja, damit muss sie selber klarkommen. Ist schließlich nicht mein Problem. ... Babs schäm dich! Sie ist bei deinen Problemen nicht so gleichgültig. Vielleicht kann ich ... Nein, vergiss es. Ich habe mich doch nie um andere gekümmert. Mein Grundsatz, jeder muss mit seinen Problemen selber fertig werden. Damit bin ich immer bestens gefahren. ... Aber sie hat sich wirklich rührend um dich gekümmert. ... Das hat noch nie jemand gemacht. Zumindest nicht so selbstlos wie sie, ohne jede Gegenleistung. ... Was ist los mit dir? Warum jetzt auf einmal so sentimental? Reiß dich zusammen und vergiss die Gefühlsduselei. Du wirst das bereuen, garantiert! ... Mag sein, bestimmt sogar, aber sie hat es verdient. ... Vielleicht kann ich ja wirklich helfen. Mal sehen. Niemand betrat den Laden. Babs schaute sich in Ruhe die Regale an und dachte noch einige Zeit über Ilona nach. Dann hörte sie den Türgong und Ilonas vertraute Stimme, "HuHu, ich bin es." Babs kam zur Tür und sah Ilona überrascht an. Sie trug fast das gleiche Kleid wie sie. Genauso kurz, genauso schwarz und nicht minder sexy. Dazu ebenfalls rote High Heels und eine rote Henkeltasche. "Na, was sagst du dazu? Können wir beide im Partnerlook gehen oder ist das too much?" Babs hakte sich bei Ilona ein und zog sie zum nächsten Spiegel. "Ich finde es klasse. Wir sehen aus wie Schwestern." "Oder wie beste Freundinnen", antwortete Ilona leise. "Oder wie beste Freundinnen", wiederholte Babs nachdenklich. "Sind wir denn Freundinnen?" "Ich hoffe es. Und ehe ich jetzt ganz sentimental werde, sollten wir uns auf den Weg machen, sonst sage ich noch was Dummes." 8 Sie fuhren mit dem Taxi vom Biergarten zum Club. Babs bestand auf einen kurzen Stopp an ihrem Hotel. Ilona wartete im Taxi und Babs hastete schnell in ihre Suite. Als sie nach ein paar Minuten zurückkam, trug sie ein Armbandhandy und das Smartphone schlummerte ausgeschaltet in ihrer Handtasche. "Du und dein Handywahn", wurde sie von Ilona lachend im Taxi begrüßt. "Schalt das Ding einfach aus und vergiss es heute Abend. Du willst doch Spaß haben und nicht im falschen Moment von dem Mistding gestört werden, oder?" "Geht nicht", grinste Babs vergnügt. "Ich brauche meinen Job. Also erst die Arbeit, dann der Spaß. Deswegen habe ich ja für jede Gelegenheit das passende Equipment." "Du hast noch mehr davon?" "Ja klar, von ganz klein und wasserdicht bis ganz groß." "Kennen die Leute denn alle Rufnummern von den Dingern?" "Ach du Dummchen. Mit Multi-SIM-Karten haben alle die gleiche Rufnummer." "So was gibt es?" "Blöde Frage sonst hätte ich es ja wohl nicht, oder?", konterte Babs genervt. "Schluss mit dem Handy-Kram. Finde dich damit ab. Ich gehe keinen Meter ohne ein Gerät und damit gut." Gegen 22 Uhr hielt ihr Taxi vor dem Club und entließ die beiden schlanken Schönheiten im auffälligen Partnerlook. Da Ilona zu den Stammgästen gehörte, wurde sie vom Türsteher sehr freundlich mit Namen begrüßt. Sie hielt zur Registrierung kurz ihr Chip-Armband an den Kartenleser. "Solche Armbänder gibt es nur für besonders gute Stammkunden", erklärte sie Babs. "Normale Besucher bekommen nur Chipkarten. Mit dem Armband verbunden ist eine Einzugsermächtigung und meine Getränke werden anschließend einfach vom Konto abgebucht. Wenn du willst, bekommst du auch so ein Armband." "Ich bin aber doch kein Stammkunde hier." "Keine Sorge. Wenn ich das wünsche, dann bekommst du es. Niemand traut sich hier, meine Wünsche zu ignorieren." "Oh? Lässt du so viel Geld hier?" "Nein", lachte Ilona heiter, "eigentlich ziemlich wenig Geld sogar. Aber ich bin gut befreundet mit den Inhabern. Sehr gut sogar, wenn du verstehst, was ich meine." "Sozusagen eine Leib- und Busenfreundin?", lachte jetzt auch Babs. "Stimmt genau. Willst du nun so ein Ding oder nicht?" "Noch ein Armband?", stöhnte Babs und hielt Ilona ihre Arme hin. "Links die Uhr, rechts das Handy. Wo soll ich das denn noch hinschnallen? An den Knöchel vielleicht?" "Klar, wenn du gelenkig genug bist, um damit hier oben an den Scanner zu kommen. An der Bar wird es noch ein bisschen schwieriger, da musst du entweder auf den Tresen hüpfen oder einen Handstand machen. Mach es doch einfach neben dein Handy. Das passt schon." Zehn Minuten später besaß auch Babs ein Chip-Armband und ein persönliches Spindfach. Ilona schaffte es sogar, dass ihre beiden Spindfächer genau übereinander lagen. Dafür musste halt irgendein anderer Stammkunde mit einem neuen Spindfach vorlieb nehmen. "Was soll ich denn mit dem Spind?", fragte Babs ratlos. "Na alles rein tun, was im Club stört." "Ich habe aber nichts, was mich stört." "Doch! Hast du." "Was denn?" "Deine Handtasche." "Niemals!" "Warum denn nicht?" "Da sind wichtige Sachen drinnen." "Was ist denn so wichtig?" "Mein Handy." "Hast du doch am Arm." "Mein Geld." "Brauchst du nicht. Du bezahlst mit dem Armband." "Mein ... mein ... mein Ausweis." "Brauchst du auch nicht. Du siehst schon ein bisschen älter als achtzehn aus", feixte Ilona. "Ich fühle mich irgendwie nackt ohne meine Tasche." "Du kannst dich von mir aus nackt fühlen, weil du gerade kein Höschen anhast", kicherte Ilona, "aber nicht, weil deine Tasche mit dem Höschen hier im Spind ist. ... Das Höschen ist doch noch in der Tasche, oder?" "Ja und da bleibt es heute Abend auch. Ich will der Verdorbenheit todesmutig ins Auge sehen", antwortete Babs entschlossen und ergänzte dann ganz kleinlaut, "trotzdem hätte ich lieber meine Tasche dabei." "Babs du nervst! Tu endlich deine blöde Tasche da rein und damit basta. Ich habe keine Lust, bis morgen zu diskutieren." Babs gab nun doch widerwillig nach und schloss ihre Tasche ein. Sie rüttelte zur Beruhigung übertrieben kräftig an der Spindtür und nickte zufrieden mit dem Kopf. "Macht auch einen recht stabilen Eindruck." Ilona nahm sie lachend an der Hand und führte sie wie ein kleines Kind zum VIP-Bereich. "Das ist die Chill-out-Bar. Die Theke ist nur am Wochenende oder bei besonderen Gelegenheiten besetzt. Heute müssen wir unsere Getränke an der Haupttheke holen. In der Bar sind auch die einzelnen VIP-Lounges untergebracht. Jede Lounge hat eine andere Möbelfarbe. Die meisten kannst du kostenlos am Abend für eine Gruppe reservieren. Du musst nur einen gewissen Mindestumsatz garantieren, mehr nicht. Ein paar wenige, wie unsere, sind dagegen fest an Stammkunden vergeben. Wir sind die blaue Gruppe und haben blaue Möbel. Deswegen ist auf deinem Armband auch ein blauer Punkt drauf. Damit gehörst du zu uns." "Bin ich jetzt geadelt?" "Weil du zu uns gehörst?" "Und weil es die blaue Gruppe ist. Adel ist doch blaublütig, oder?" "Stimmt. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber du bist schon geadelt bei uns. Die Blauen sind was Besonderes, weil zwei Inhaber des Clubs da mit drinnen sind und weil ... ähm ... na ja ..." Ilona kicherte leise. "Wirst du schon noch selber merken, was an uns so besonders ist." "Muss ich das jetzt verstehen?" "Nein. Jetzt noch nicht, aber bald." Ilona führte Babs weiter in den Raum hinein. "Hier ist die Musik viel leiser, als drüben in der eigentlichen Disco. Wir hören sie noch ganz gut, können uns aber trotzdem einwandfrei ohne Schreien unterhalten." Babs schaute sich interessiert um. Sie standen in einem lang gestreckten Raum. Die linke Hälfte auf kompletter Länge ungefähr dreißig Zentimeter erhöht und durch ein Edelstahl Geländer vom tieferen Teil abgetrennt. So circa alle fünf Meter unterbrach eine kleine Treppe mit zwei Stufen das Geländer und führte nach oben in die einzelnen VIP-Bereiche. Jeder VIP-Bereich, wie von Ilona schon erklärt, mit Sitzmöbeln in einer anderen Farbe ausgestattet. Als Trennung zum Nachbarbereich eine lockere Wand aus dünnen, in eine Art Blumenkübel gesteckten Bambusstäben. Die Kübel standen auf Rollen und so konnte die Größe der einzelnen VIP-Bereiche ganz einfach verändert werden. An der rechten Wand des langen Raumes lauter kleine runde Tische mit je drei Stühlen davor ganz so wie in Cafés üblich. Am Kopfende dann die eigentliche Bartheke heute tatsächlich unbesetzt. An der dritten Treppe stiegen sie nach oben in ihre VIP-Zone. Dort saßen schon einige Leute auf bequemen Einzelsesseln, Zweier- und Dreiersofas, alle natürlich in Blau. Dazwischen lauter kleine Beistelltische für die Getränke, ebenfalls in Blau. Sie wurden sofort mit einem freundlichen "Hallo" begrüßt und Babs mit unverhohlener Neugier betrachtet. Aus dem Hintergrund kam eine angenehme, aber leicht hämische Männerstimme. "Oh Gott! Ich seh plötzlich doppelt. Ilona gibt es jetzt zwei Mal. Das halte ich nicht aus!" Ilona stellte Babs ihren Freunden mit den Worten vor: "Das ist meine Freundin Babs. Sie ist genauso lieb und nett wie ich ... " "Lieb und nett?", spottete die Stimme erneut, "davon müssten wir doch schon mal was bemerkt haben, oder?" "... so lieb und nett wie ich", wiederholte Ilona nochmals mit lauter Stimme, "... und wenn ihr nichts dagegen habt, wird sie hin und wieder bei uns sein." "Also bei dem scharfen Aussehen habe ich bestimmt nichts dagegen." Die gleiche Männerstimme. Diesmal samtweich, ohne jede Häme, mit deutlich lüsternem Unterton. Denjenigen selber konnte Babs nicht richtig erkennen, da er von Ilona verdeckt wurde. Aber alleine seine Stimme weckte etwas in ihr, das eigentlich friedlich schlafen sollte. "Von dir hatte ich auch nichts anderes erwartet", rief ihm Ilona lachend zu. "So Babs, jetzt kennen dich alle. Nun stelle ich sie dir mal der Reihe nach vor." Sie zog Babs zum ersten Zweiersofa vor ihnen. Dort saß oder besser lag die Frau, bei der sie gestern ihr Waxing hatte. Abenteuerlich hohe High Heels standen neben dem Sofa und ihre Beine, mit den perfekt pedikürten Füßen, ruhten lang ausgestreckt auf dem Sofa. "Monika kennst du ja schon. Sie hat dir ein paar schmerzhafte Momente beschert." Babs verzog leidend das Gesicht. Monika erhob sich und umarmte Babs freundlich. Barfuß, ohne High Heels reichte sie Babs gerade mal bis zur Schulter. "Willkommen im Club. Ich würde mich freuen, dich öfters bei uns zu sehen. Ilona hat gar nichts davon gesagt, dass du ihre Freundin bist. Hätte ich mir aber denken können. Ihr beide passt richtig gut zusammen. Tut es noch weh?" "Nein, kaum noch." "Und? Wie ist das Gefühl, so mit völlig blanker Muschi rum zu laufen? Geil, oder?" Babs schaute sich peinlich berührt um. Sie hatte nicht erwartet, so offen auf ihr Intimzonenwaxing angesprochen zu werden. Mehr als ein Leises, "ja, fühlt sich schon gut an", brachte sie als Antwort nicht heraus. "Ich kann mir ein Leben mit Busch nicht mehr vorstellen". Monika trat nickend einen Schritt zurück. Jetzt konnte Babs sie erstmalig in Ruhe mustern. Gestern fehlte die Gelegenheit. Sie schätzte Monika auf Mitte 20, etwas über 1,60 groß, höchstens 45 Kilo schwer. Zierlicher fast knabenhafter Körperbau, sonnengebräunte Haut, puppenhaftes Gesicht, grüne katzenhafte Augen und kupferfarbenes gewelltes langes Haar. Eine elfenhafte Schönheit, perfekt mit passendem Make-up in Szene gesetzt. Schwarzer hautenger Stretchrock, der gerade so über ihre kleinen Pobacken reichte. Das bauchfreie durchsichtige Top zeigte deutlich zwei kaum vorhandene Brüste mit kleinen aber festen Nippeln. Babs wunderte sich über so viel Freizügigkeit. Ilona führte Babs weiter zu einem Dreiersofa gefüllt mit einem gewaltigen Pärchen. Gewaltig bedeutete aber nicht dick. Nein keineswegs. Da saß ein enormer Muskelberg von Mann, auf dessen Schoß der Kopf einer kaum weniger muskulösen Frau ruhte. Ihr Körper benötigte den ganzen Rest des Dreiersofas als Liegefläche, während ihre Oberschenkel schon über die gepolsterte Armlehne hingen. "Und das ist Katja, unser weibliches Riesenbaby. Sei vorsichtig mit ihr. Sie sieht nicht nur so kräftig aus, sie ist wirklich kräftig und eine ambitionierte Boxerin. Wo Katja hinhaut, da wächst kein Gras mehr." Katja gab schon liegend eine beeindruckende Erscheinung ab. Als sie nun aufstand, um Babs zu umarmen, musste Babs schlucken. Da standen fast 100 Kilo Muskelmasse, verteilt auf mindestens 1,90, vor Babs und schlangen freundlich ihre oberschenkelstarken Arme um sie. Obwohl Katja sich alle Mühe gab, nicht zu fest zu drücken, hatte Babs das Gefühl, von zwei Schraubstöcken umspannt zu werden. "Katja, nicht so fest", ermahnte sie Ilona, die Babs erschrecktes Gesicht richtig deutete. "Hallo Babs. Tut mir leid, wenn ich dir wehgetan habe. Ich bin halt ein bisschen zu groß und zu stark zur Welt gekommen. Lass dich mal anschauen. ... Gut siehst du aus. Ein wenig dünn, aber sonst ganz okay." Sie griff mit beiden Händen unter Babs Ellenbogen und fragte: "Darf ich mal?" "Klar, wenn du das schaffst", antwortete Babs. Im gleichen Moment wurde sie auch schon von Katja mühelos hochgehoben. "Ich würde sagen, so ziemlich genau 50 Kilo, richtig?" "Stimmt, gut geschätzt." "Ach das war einfach. Ich mach mich immer mit einer 50-Kilo-Hantel warm, bevor ich ordentliche Gewichte auflege." Auf ungewohnter Augenhöhe mit Katja entdeckte Babs auf ihren Armen und dem Hals einige Tattoos. Auch die extrem kurz geschnittenen und garantiert mit Wasserstoff gebleichten Haare ließen sich von oben viel besser betrachten. "Kannst du mich wieder runter lassen? Ich bin die dünne Luft hier oben nicht gewohnt", lachte Babs. Ehe sie sich versah, stand sie wieder auf ihrer gewohnter Augenhöhe und betrachtete Katja von unten nach oben. Der muskulöse Körper stand im krassen Gegensatz zu ihren sanften braunen Rehaugen. So fulminant und beeindruckend Katjas Statur auch war, ihre Proportionen stimmten beinahe perfekt. Etwas kleiner und zierlicher, dann wäre sie eine echte Schönheit. Auch ihr Outfit verdeckte nur wenig. In den ultrakurzen ausgebleichten Jeansshorts mit ausgefranstem Saum, dem mit Perlen und Pailletten bestickten Top aus schwarzem Tüll sah sie sehr sexy aus. "Tja, und dieses männliche Riesenbaby ist Ralf, ihr Freund. Wie du siehst, passen die beiden perfekt zusammen. Er ist noch einen Kopf größer als Katja, hat ein paar Muskeln mehr als sie und ist wohl der Einzige, der unserem Riesenbaby auch körperlich gewachsen ist. Wenn du den beiden beim Sex zuschaust, hast du das Gefühl, zwei Nashörner rammeln miteinander." Babs fragte Ilona leise: "Du hast denen etwa mal beim Sex zugeschaut?" "Natürlich. Haben wir alle", antwortete Ilona genauso leise. "Ihr habt denen heimlich zugeschaut? Das ist aber nicht nett von euch." "Doch nicht heimlich. Nun schau nicht so entsetzt. So sind wir nun Mal. Ich habe dir doch gesagt, du wirst schon noch merken, was hier los ist." Babs schüttelte nur ungläubig den Kopf. Auch Ralf stemmte sich mit einer kraftvollen Bewegung vom Sofa und verdunkelte mit seinem famosen Körper glatt die Beleuchtung. Die enge schwarze Jeans, das hellgraue Muskelshirt, beides von seinen Muskelbergen bis kurz vor die Reißgrenze gespannt, passten perfekt zu ihm. Er verzichtete auf eine Umarmung und gab Babs nur freundlich die Hand. "Hi Babs, freut mich dich kennenzulernen. Und das mit dem Sex ist nur der Neid von Ilona. Sie missgönnt einfach Katja, so ein Prachtstück von Mann im Bett zu haben." "Stimmt, er ist schon ein Prachtexemplar und jede Sünde wert. Leider passt Katja viel zu gut auf ihn auf. Ist verdammt schwer, an ihn dran zu kommen". "Vergiss es Ilona. Ich bin mir auch viel zu schade als dein Spielzeug für nur eine Nacht." "Bisher hat sich noch keiner über eine Nacht mit mir beschwert." Ilona sah ihn dabei merkwürdig lächelnd an. "Bitte hör auf Ilona!", knurrte Ralf ungehalten. Babs bemerkte verwundert den wütenden Blick, den Ralf unauffällig Ilona zuwarf. Die beiden verheimlichten etwas. "Ilona, ich warne dich", mischte sich da Katja ein, "wenn du wirklich versuchst, Ralf hinter meinem Rücken in deine Trophäensammlung einzureihen, werde ich dich als Sparringspartner benutzen. Danach brauchst du nie wieder einen Mann." "Keine Sorge Katja, ich lasse deinen Ralf in Ruhe. Ich bin nicht lebensmüde, mich an deinem Eigentum zu vergreifen." Dann wandte sich Ilona lachend an Babs. "Also merk dir Babs, wenn du heute Abend noch irgendjemanden abschleppen willst, dann solltest du aus gesundheitlichen Gründen die Finger von Ralf lassen. ... Oder es so geschickt anfangen, dass Katja es nicht bemerkt." Katja musterte Babs einen Moment und hob dann drohend den Zeigefinger. "Hör bitte auf Ilona. Ist bestimmt gesünder für dich." Babs merkte erstaunt, dass diese nach außen hin im lockeren und scherzhaften Ton geführte Unterhaltung in Wahrheit einen sehr ernsthaften Hintergrund hatte. Zwischen Ilona, Ralf und Katja knisterte eine versteckte Spannung, die aber anscheinend außer ihr niemand bemerkte. Sie beschloss, Ilona bei nächster Gelegenheit darauf anzusprechen. Sie lachte Katja strahlend an. "Dein Ralf ist wirklich ein appetitliches Sahneschnittchen. Fällt verdammt schwer, die Finger von ihm zu lassen. Oder würde es auch langen, wenn du es nur nicht bemerkst?" "Das kann ja heiter werden", antwortete Katja mit verdrehten Augen. "Haben wir hier eine zweite Ilona? Ähnlich seht ihr euch ja schon. Also Mädels legt euren Jungs die Stachelhalsbänder um und Männer aufgepasst, das könnte verdammt anstrengend für euch werden." "Oder lustvoll", warf Ralf ein und musterte Babs lüstern grinsend von oben bis unten. Das brachte ihm aber sofort einen bitterbösen Blick und einen heftigen Ellenbogenstoß von Katja ein. Der hätte gelangt, einen ausgewachsenen Stier umzuwerfen, aber bei Ralf zeigte er kaum Wirkung. Trotzdem fügte er noch schnell versöhnlich hinzu: "War doch nur ein Scherz. Wenn du über mich herfällst, kann ich danach sowieso keine mehr beglücken. Außerdem bin ich immer nur scharf auf dich." Katja schüttelte lachend den Kopf. "Du verdammter Lügner! Worauf du scharf bist, sehe ich an der Beule in deiner Hose. Du würdest zu gerne mal mit so einem Püppchen rum machen. Die ist viel zu zierlich für dich und geht nur kaputt unter dir." "Nimm es ihr nicht übel, sie meint es nicht böse", erklärte Ilona ihrer Freundin, "bei Ralf kennt sie keinen Spaß. Der gehört ihr mit Haut und Haaren. Appetit darf er sich überall holen, aber gegessen wird nur mit Mama." Ilona führte Babs zum nächsten Sessel. "Unser Nesthäkchen Angie, sie jobbt gelegentlich bei mir. Schau dir mal das Gesicht an. Kommt es dir nicht irgendwie bekannt vor?" "Das ist ja die gute alte Marilyn, als junges Mädchen mit falscher Haarfarbe", erwiderte Babs staunend. Noch nicht einmal 20 Jahre alt, pummelig mit deutlichem Babyspeck. Babs schüttelte innerlich den Kopf. Warum konnte so ein junges Mädchen nicht wenigstens ein bisschen auf ihre Figur achten. Nur 1,63 groß, aber gute 60 Kilo schwer. Faszinierend und wunderschön dagegen ihr Gesicht. Sie könnte gesichtsmäßig glatt als Double von Marilyn Monroe auftreten. Auch die Frisur identisch zu Marilyn, allerdings nicht blond, sondern braun. Gar nicht passend zum Marilynäußeren die Tattoos und Piercings. Das figurbetonte weiße Neckholderkleid brachte ihre üppigen, aber festen Brüste perfekt zur Geltung. Babs musste sich eingestehen, kurvige Frauen konnten unglaublich erotisch aussehen. Zumindest Angie schaffte dieses Kunststück mit Bravour. Ilona erklärte treffend: "Schau sie dir an. Ein bildhübsches Moppelchen. Der kleine Wonneproppen hat jede Woche einen anderen heißen Typen am Arm. Na ja, bei dem Gesicht kein Wunder." Angie grinste lässig. "Nicht nur das Gesicht. Der Rest von mir ist auch klasse. Manche stehen eben nicht auf solche Magerhaken wie dich. Die wollen ordentlich was zum Anfassen mit richtigen Brüsten statt zwei kleinen Minihügelchen. Wenn du ein bisschen mehr Formen hättest, dann ginge es deinem Sexualleben bedeutend besser." Monika rief aus dem Hintergrund: "Du Angeberin. Wir wissen doch alle, wie du es am liebsten besorgt bekommst. Da stehen wir Magerhaken nun mal nicht drauf. Wir haben lieber einen richtig guten Stecher als zehn Mittelmäßige. Aber wir gönnen sie dir neidlos." "Neidlos? Gerade dir läuft doch die Möse aus, wenn du nur daran denkst", kam es von Angie zurück. Babs versuchte, ihre Schockierung vor den Anderen zu verbergen. So freimütig, wie sie hier redeten, hätte sie nicht einmal zu denken gewagt. So langsam wunderte sie in dieser Gruppe gar nichts mehr. "Tja Babs", antwortete Ilona resigniert. "Da siehst du, wie weit es mit der heutigen Jugend gekommen ist. Wenn Angie mir montags erzählt, was sie am Wochenende erlebt hat, wie viele Typen sie gevögelt haben, dann werde ich tatsächlich blass. Vermutlich bin ich schon zu alt." "Zu alt und zu dünn. Sag ich dir doch immer", lachte Angie frech, "ab 30 fängt das Siechtum an." Dann wandte sich Angie an Babs. "Hi Babs, ist nicht gegen dich. Ilona und Monika ziehen mich immer mit meiner Figur auf, da muss ich mich schon mal wehren." Sie schaute Babs mit entschuldigender Miene an, blieb aber sitzen. Babs fragte Ilona wieder leise: "Was meinten die beiden denn mit ihren Andeutungen?" "Beide lieben eigentlich das Gleiche, die eine traut sich, die andere träumt nur davon." "Ach so! Na dann ist mir jetzt alles klar. ... Verdammt! Sprech gefälligst nicht in Rätseln mit mir." "Nur Geduld. Ich erklär dir das noch. Aber jetzt komm erst mal weiter." Ilona zog Babs zum nächsten Sessel. "Und das ist unser Dozent Lukas. Er liebt gutes Essen, edlen Rotwein und seine unheimlich aufregenden Kulturreisen. Bisher konnte er mir nie erklären, was daran wirklich aufregend sein soll. Stinklangweilig würde viel besser passen." Das gute Essen sah man Lukas auch an. Schmale Schultern und breite Hüften. Auf 1,73g verteilten sich satte 85 Kilogramm, davon die meisten unvorteilhaft in der Mittellage. Sport ist Mord, schien sein Wahlspruch zu sein. Seine langen und wirren Haare, ohne jeden sichtbaren Schnitt, deuteten darauf hin, dass Friseure nicht unbedingt zu seinen bevorzugten Dienstleistern gehörten. Dazu passend eine Nerdbrille und blasse Haut. Ein typischer Stubenhocker, der lieber ein Buch las, sei es noch so schlecht, als sich den erwiesenermaßen sehr ungesunden Sonnenstrahlen und kalten Winden der freien Natur zu stellen. Babs schätzte ihn auf Ende 30. Lukas nickte Babs kurz zu, erhob sich ... und zog erst einmal seine Hose hoch. Babs registrierte amüsiert, die nicht richtig sitzende dunkelbraune Hose. Der viel zu eng geschnallte Gürtel versuchte recht erfolglos, den Hosenbund in der Bauchgegend zu fixieren. Ohne wirkliche Hüfte konnte auch der beste Gürtel keinen Halt finden. Eine von Lukas Hauptbeschäftigungen, zumindest wenn er nicht saß, bestand darin, die der Schwerkraft folgende Hose wieder so weit wie möglich nach oben zu ziehen, was wiederum nicht zur Hosenbeinlänge passte. War die Hose unten, passte das Hosenbein perfekt. Zog er die Hose nach oben, kamen seine kalkweißen Waden zum Vorschein. Den gleichen erfolglosen Kampf führte er mit seinem beigefarbenem Hemd. Wie bei Leuten mit seinem edlen Körperbau üblich, saß das Hemd an den Schultern wie ein weiter Kartoffelsack, spannte dafür am Bauch recht kräftig. Befand sich die Hose gerade am unteren Wendepunkt, rutschte das Hemd aus dem Hosenbund. Nach jedem Hochziehen musste er das Hemd wieder hineinstopfen, was aber nur genau so lange hielt, wie auch die Hose oben blieb. Danach ging alles wieder von vorne los. Eigentlich ein sympathisches Kerlchen, wenn er nur ein bisschen mehr Geschick mit seinem Äußeren an den Tag legen würde. Das sollte ihm Mal jemand sagen. Mit den Worten, "ich bin hocherfreut, deine Bekanntschaft zu machen", begrüßte er Babs. Dazu gab er ihr übertrieben vornehm die rechte Hand mit einer leichten Verbeugung ... und zog mit der Linken seine Hose hoch. Während er nach dem Händedruck mit beiden Händen das Hemd hineinstopfte, fuhr er fort: "Ilona ist nun mal eine Kulturbanausin. Sie überbewertet körperliches Vergnügen und hat einfach keinen Sinn für die wahren Wonnen des Lebens." Babs lächelte über sein Verhalten, das gar nicht so recht in die lockere Runde passte. Sie schaute ihn freundlich an. "Deine Kulturreisen sind bestimmt hochinteressant. Du musst mir bei Gelegenheit unbedingt davon erzählen. Über edle Rotweine könnte ich stundenlang reden. Ich freue mich wirklich, dich kennenzulernen." Ilona flüsterte Babs leise ins Ohr: "Er wird seine Erzählgelegenheit bekommen. Dafür sorge ich. Und wehe du verdammte Schleimerin schläfst dabei ein." Ilona schob Babs weiter. Nach zwei Metern blieb Babs plötzlich nachdenklich stehen. Dann drehte sie sich lächelnd um und schlenderte zurück zu Lukas. Ilona sofort hinterher. "Weißt du, an wen du mich erinnerst?" Lukas schaute sie erstaunt an und schüttelte nur mit dem Kopf. "Gordon Gekko." "Kenn ich nicht. Wer ist das?" "Hast du nicht den Film mit Michael Douglas als Börsenmakler gesehen?" "Ach, der ist das. Den Film kenne ich. Und dem soll ich ähnlich sehen. So ein Blödsinn." "Doch bestimmt. Ein bisschen Gel in die Haare, damit die streng nach hinten liegen, eine Hose im US-Style, schon bist du Gordon Gekko." Lukas schaute immer noch völlig verständnislos. "US-Style Hose? Was ist das denn?" "Hochgeschnittene Hose mit Hosenträgern. Ist in USA ganz normal, wird auch bei uns immer beliebter. Ich bin regelmäßig drüben, mir gefallen die richtig gut. Sieht irgendwie sexy aus." "Hosenträger? Sexy? Ehrlich?" "Ja bestimmt. Probier es mal. Steht dir garantiert gut. Die Hose hält dann von alleine". Aufmunternd lächelte sie ihn an. "Aber Douglas war in dem Film viel schlanker als ich". Er strich sich dabei nachdenklich über den Bauch. "Der sah nur so schlank aus. Deswegen immer die hohen Hosen mit den Hosenträgern. Da fällt ein kleines Bäuchlein nicht auf." Lukas wusste selber recht gut, dass er einer Witzfigur glich. Schließlich war er nicht dumm. Jetzt sollte er auf einmal Michael Douglas ähnlich sehen? Es stimmte schon. Douglas hatte in dem Film immer komische Hosen mit Hosenträgern getragen. Warum sollte er das nicht mal probieren? Schlimmer als jetzt konnte das auch nicht aussehen. Gel ins Haar würde auch nicht schaden. Babs sah nicht gerade so aus, als wüsste sie nicht, wovon sie redete. Sie hatte recht. Er könnte zukünftig mit solchen Kleinigkeiten wirklich mehr aus seinem bescheidenen Äußeren machen. Dann klappte es vielleicht auch irgendwann mal mit einer Freundin. Klar, nicht so eine wie Babs. Diese Güteklasse blieb für ihn immer unerreichbar. Er wäre auch mit viel weniger zufrieden, wenn er überhaupt mal an eine Frau dran käme. Bei dem Gedanken wurde Lukas etwas rot, nickte zustimmend und murmelte leise: "Danke für den Tipp. Ich werde es versuchen." "Versprochen?" Lukas nickte entschlossen. "Verlass dich drauf." Lachend zog Ilona Babs weiter. Außerhalb Lukas Hörweite flüsterte sie: "Einfach klasse, wie du das hin bekommen hast! Hätte einer von uns ihm schon mal sagen können. Wir mögen ihn alle, aber niemand hat ihm je so geholfen wie du. Gestern hast du mich mit dem Zusteller blamiert, heute unsere ganze Clique mit Lukas. Jetzt hast du bei ihm garantiert einen Stein im Brett. Aber er hat noch andere, ... ähm ... ja ... sagen wir mal Merkwürdigkeiten. Die wirst du irgendwann auch erleben. Stör dich bitte nicht dran. Gönn es ihm einfach. Tun wir alle hier. Er ist dabei völlig harmlos, rührt dich garantiert nicht an." "Du redest schon wieder in Rätseln. Ich versteh nur Bahnhof." "Macht nix. Merk es dir einfach. Und wenn es so weit ist, dann weißt du schon, was ich gemeint habe. ... So jetzt weiter. ... Da vorne, der Rufer aus dem Hintergrund." Am Geländer stand lässig ein absolutes Sahnestück. Mitte 20 und optisch das genaue Gegenteil von Lukas. 1,80 groß höchstens 80 Kilo schwer mit drahtiger und sportlicher Figur. Die sonnengebräunte Haut zeugte von viel Sport an der frischen Luft. Er trug eine knallrote, hautenge Low Waist Skinny Jeans, schwarze Lederboots und einen schwarzen Gürtel mit Drachenkopfschnalle. Das schwarze Hemd nur vorne hinter die Schnalle gestopft, während es ansonsten lässig über die Hose hing. Babs musste zwei Mal hinschauen, bevor sie es wirklich glaubte; seine Fingernägel waren schwarz lackiert. Sie wusste von Popstars mit lackierten Nägeln, hatte aber nie persönlich einen Mann damit gesehen. Er musterte Babs frech grinsend von oben bis unten. Babs hatte sofort das Gefühl, seine Blicke gingen durch den Stoff ihres Kleidchens hindurch, interessierten sich mehr für das darunter Verborgene. Wahrscheinlich stellte er sich gerade lüstern vor, wie seine schwarzen Nägel ihre helle Haut liebkosten. Sofort lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken, von dort weiter zu ihrer aufflammenden Mitte. Oh Gott Babs, was soll das schon wieder? Musst du heute bei jedem Mann, der dich lüstern anschaut, sofort rollig werden. Reiß dich gefälligst zusammen. Und starr nicht so auffällig auf seine schwarzen Fingernägel. "Das ist Alex, unsere Sportskanone, ein ziemlicher Herzensbrecher. Wenn er nicht gerade eine Frau beglückt, arbeitet er im Fitnessstudio, oder studiert, oder trainiert für irgendeinen Triathlon. Zusammen mit seinem Bruder gehören ihm 51 Prozent von diesem Club. Also mach in seiner Nähe nichts kaputt. Ist schließlich alles sein Eigentum. Er ist die verrücktere Hälfte von den beiden Brüdern. Ein bisschen crazy, ein bisschen gaga. Siehst du ja auch deutlich." Seine hellblauen Augen strahlten Babs unglaublich sexy an. Er kannte seine Wirkung auf Frauen. Während er einen Schritt auf Babs zumachte, fuhr seine linke Hand gekonnt durch die lange schwarze Tolle, die sich deutlich von seinen kurz geschnitten Seiten abhob. Er umarmte Babs etwas zu intensiv, gab ihr links und rechts ein Wangenküsschen. Dabei gingen seine Hände sofort gekonnt auf Wanderschaft, drückten mal sanft hier, streichelten mal zärtlich da. Diese Dreistigkeit ärgerte Babs. Sie hasste Männer, die ihre Finger schon bei der Begrüßung nicht anständig bei sich halten konnten. Mit Entsetzen stellte sie fest, ihr Körper dachte ganz anders darüber und genoss jede seiner Berührungen. "Willkommen in meinem Club. Du bist ja ein verdammt hübscher Neuzugang. Bitte, bitte, mach ganz schnell was kaputt. Die Entschädigung hole ich mir persönlich von dir. Du wirst es nicht bereuen." Die samtweiche Stimme passte perfekt zum umwerfenden Äußeren. Er grinste dabei lausbubenhaft über beide Ohren. Babs konnte sich seiner Wirkung nicht entziehen. Die Vorstellung von schwarzen Fingernägeln auf weißer Haut ... von seinen schwarzen Fingernägeln auf ihrer weißen Haut ließ sie nicht mehr los und sorgte für erhebliche Unruhe in den unteren Regionen. "Schön dich kennenzulernen", antwortete sie ihm mit dem süßesten Lächeln, zu dem sie fähig war. "Der hübsche Neuzugang gibt das Kompliment gerne zurück. Mir gefällt auch recht gut, was ich sehe." "Dann sollten wir unser Kennenlernen an einem ruhigeren Ort fortsetzen", schlug er dreist vor. "Nun lass es mal gut sein Alex", mischte sich Ilona mit warnend erhobenem Zeigefinger ein. "Babs ist gerade mal fünf Minuten hier und du willst sie schon für dich klar machen. Ich warne dich! Wenn du sie schlecht behandelst oder enttäuschst, bekommst du dicken Ärger mit mir. Denk dran, sie ist meine beste Freundin." "Auch noch deine beste Freundin?", fragte Alex erstaunt. "Wir wussten ja bis vorhin nicht einmal, dass du überhaupt eine Freundin hast. Seit wann kennt ihr euch denn?" Ilona warf Babs einen Hilfe suchenden Blick zu. "Weißt du, wir lagen schon als Säuglinge zusammen in der gleichen Badewanne", erklärte Babs an Ilonas Stelle, worauf diese sich vor Lachen fast verschluckte. Ilona kämpfte erfolgreich gegen ihren Lachanfall. Sie fügte mit todernster Miene hinzu: "Ja genau. Wir haben uns vor Ewigkeiten über ein Spielzeug kennengelernt." Diesmal schaute Babs sie fragend an. "Welches Spielzeug?" "Erinnerst du dich nicht mehr? Die große schwarze Flöte mit den beiden runden Kugeln am Ende. Darüber haben wir uns doch gestritten, als wir uns das erste Mal getroffen haben." Der blöde schwarze Riesendildo! Der Lachanfall kam diesmal von Babs Seite. Alex schaute beide völlig verständnislos an. Ilona erklärte ihm mühsam nach Luft schnappend: "Vergiss es einfach. Ist was Privates zwischen uns beiden." Dann wandte sie sich wieder an Babs. "Jetzt kennst du fast alle nur Peter, Alex älterer Bruder, fehlt noch. Aber Peter hat heute Spätschicht in seinem Fitnessstudio, das macht erst um 23 Uhr zu. Ich schätze mal, kurz danach ist er hier." Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: "So, jetzt zeige ich dir noch den Rest von unserem Stammclub. Dann weißt du, wo du für Pipi hin musst, wo es was zu trinken gibt, wo du eine heiße Sole aufs Parkett legen kannst." Ilona führte Babs an die hintere Wand ihres VIP-Bereiches. Dort gab es eine kleine Garderobe für Mäntel und Jacken, selbstverständlich mit dem üblichen Schild, ›für Garderobe keine Haftung‹. "Hier kannst du deine Jacke aufhängen. Aber sei vorsichtig. Obwohl wir hier alle aufpassen, sind auch schon Sachen weggekommen, wenn mal fünf Minuten keiner da war. Also nur billige Sachen hinhängen, um die es nicht schade ist. Alles andere vorne in den abschließbaren Spind." Babs nickte verstehend. Dann verließen sie den blauen Bereich wieder über die Stufen. "An den kleinen Tischen", erklärte Ilona weiter, "kannst du völlig ungestört reden. Hier unten ist die Musik kaum zu hören. Nur oben auf dem Balkon ist sie noch leiser. Da geh ich hoch, wenn ich telefonieren will." Sie zog Babs zurück zum Eingang der Chill-out-Bar. Direkt dahinter ein schmaler Treppenaufgang zum Balkon hinauf, der die rechte Seite des Raumes auf gesamter Länge überspannte. Am Balkon ein Edelstahlgeländer mit Glasfront. Oben in größeren Abständen lauter unterschiedliche Sofas für zwei, drei oder vier Personen mit den passenden Tischen dazu. Dazwischen einzelne Relaxsessel in Körperform. Babs staunte über drei flache Liegen, fast richtige Betten, auf denen mindestens zwei Personen nebeneinander gemütlich ruhen oder miteinander spielen konnten. "Das ist der dunkle Bereich", erklärte Ilona grinsend. "Hier oben gibt es wenig Licht, manchmal noch viel weniger Moral. Unten haben wir gewisse Anstandsregeln. Also Knutschen und Fummeln ist okay, aber mehr sollte unten nicht passieren. Hier oben kannst du dagegen an ruhigen Abenden tun und lassen, was du willst. Wenn wenig los ist, bist du völlig ungestört oder nur mit Leuten zusammen, die genau das Gleiche vorhaben wie du." "Und was soll ich hier oben wollen?", fragte Babs überrascht. "Na alle Ferkeleien, die du dir vorstellen kannst. Vögeln, lecken, blasen und so weiter." "Ist nicht wahr! Und da hat niemand was gegen?" "Nein, niemand. Ist alles Okay hier oben. Offiziell natürlich nicht. Das ist ja schließlich kein Swingerclub. Also mach hier oben, was du willst, solange du oder besser ihr allein oder unter Gleichgesinnten seid. Siehst du aber plötzlich Fremde, die dir komisch vorkommen oder Leute mit Aufdruck Ordnungsamt oder so auf der Jacke, dann blitzschnell anständig werden. Die Clubsecurity macht auf dem Balkon einfach alle Augen zu. Solange niemand unangenehm auffällt, können wir uns hier oben völlig frei austoben. Wenn du es auf den Sofas treibst, kann dich von unten wirklich niemand sehen. Stellst du dich dagegen vorne ans Geländer, bietest du eine geile Peepshow für alle. Ist die gut, bekommst du von unten garantiert Beifall." Babs schüttelte erstaunt den Kopf. "Stimmt das wirklich oder veräppelst du mich nur?" "Klar stimmt das. Passiert wirklich an ruhigen Tagen, wenn wir unter uns sind. Wirst du bald selber sehen. Heute ist es zum Beispiel sehr ruhig im Club, da könnte hier schon was gehen." "Wo bin ich denn hier hingeraten? Ich dachte, das wäre ein stinknormaler Club, also eine harmlose Disco, in der man tanzt, redet, sich amüsiert und keine erotische Lasterhöhle. Vielleicht mag ich das alles nicht." Babs Stimme klang ungehalten. "Nun spiel bloß nicht die Moralapostelin. Wenn dir was nicht gefällt, dann schau nicht hin. Was du nicht tun willst, tust du einfach nicht. Zwingt dich ja keiner. Aber was ich bisher von dir mitbekommen habe, wirst gerade du besonders genau hinschauen. Und das mit dem Mitmachen, da reden wir noch mal drüber", antwortete Ilona schmunzelnd. "So etwas hätte ich in einem normalen Club nie für möglich gehalten." Ilona lachte vergnügt auf. "Nun übertreibe mal nicht. Normalerweise geht es hier so anständig oder unanständig zu, wie in allen anderen Clubs auch. Aber hin und wieder kann es eben hier oben auch mal recht heftig werden. Was meinst du wohl, wie viele Leute in den Clubs in irgendwelchen dunklen Ecken und auf den Klos jeden Abend Sex miteinander haben. Bestimmt mehr, als in so manchen schlecht besuchten Swingerclubs." "Ich weiß weder, wie es hier noch wie es in Swingerclubs zugeht. Da, wo ich abends hingehe, passiert garantiert gar nichts", meinte Babs wieder gut gelaunt, fügte nach einem kurzen Moment lachend hinzu: "Schade eigentlich." "Also jetzt doch keine Moralapostelin mehr?" "Nein. Ist schon okay. Du hast recht, wegschauen werde ich wirklich nicht." Ilona nahm Babs kurz in den Arm. "So gefällst du mir schon viel besser." Sie verließen den Balkon wieder über die Treppe und schlenderten der immer lauter werdenden Musik entgegen. Die Chill-out-Bar lag etwas abseits in einem relativ ruhigen Seitentrakt. Im Hauptbetrieb, mit Bar und großer Tanzfläche, zuckten die grellen Blitze der Lichtanlage, wummerten die Bässe mit enormer Lautstärke bis in jede Körperzelle. Unterhaltungen konnten nur sehr schwierig geführt werden. Trotz Wochenmitte ging hier die Post ab. Auf der Tanzfläche, Neudeutsch Dancefloor, wimmelte es von im Takt der Musik zuckenden Leibern. Babs zeigte sich beeindruckt. Sie gingen zusammen zu den Toiletten und anschließend zu der großen Bar. Dort erklärte Ilona, wie sie nur durch einfaches Hinhalten ihres Armbandes an den Scanner, die Drinks bezahlte. "Was meinst du Ilona, soll ich als Einstand allen was zu trinken spendieren?" "Keine schlechte Idee." "Und was? ... Du kennst deine Freunde. Was trinken die gerne? Wein? Sekt? Bier? Cola?" "Bier ist gut für die Jungs, Wein für die Mädels. Aber Sekt oder so geht eigentlich für alle." "Hast recht. Dann hole ich eine große Magnumflasche mit ... warte ... Alex, Lukas, Ralf, Monika, Katja, Angie, du und ich ... also mit acht Gläsern." "Du hast Peter vergessen, der kommt nachher auch noch." "Dann nehmen wir also neun Gläser mit und versuchen ihm noch was in der Flasche übrig zu lassen." Babs winkte den Barkeeper heran und erklärte ihre Wünsche. Der schaute sie verwundert an und schüttelte mehrmals den Kopf. Schließlich nickte er erleichtert und verschwand nach hinten. "Probleme?", wollte Ilona wissen. "Ja und wie. Der Saftladen hat ja überhaupt keine Auswahl. Gerade mal den einfachsten Moët in der drei Liter Flasche, sonst nix. Sogar dafür muss er erst hinten in irgendeinem Lager nachsehen, ob der wirklich da ist." "Moët? Ist der nicht ziemlich teuer?" "Geht so. Ist ja nur der einfache Brut. Den besseren Rosé führen die überhaupt nicht." "Was musst du denn bezahlen?" "620." "Du spinnst wohl! 620 Euro für so eine scheiß Flasche Blubberwasser. Wer hat dir denn ins Gehirn geschissen? Du kannst sie doch nicht mehr alle haben!" "Was ... was ... habe ich denn falsch gemacht?", stammelte Babs schockiert. "Du kannst doch keine 600 Scheine mal eben so für die paar Leute da hinten ausgeben. Nur damit die sich echten Champagner rein schütten können. Willst du unbedingt Eindruck schinden und die reiche Tussi spielen?" Ilona redete sich mehr und mehr in Rage. "Ich habe mir nichts dabei gedacht. Und so teuer ist das doch gar nicht." "600 Euro, nicht teuer? Spinnst du?" "Ilona, bitte hack nicht so auf mir rum. Trinkst du denn nie Champagner?" "Nee, nur Prosecco, mehr kann ich mir nicht leisten." "Das ... das wusste ich nicht. Ich wollte mich nur nicht vor dir und deinen Freunden blamieren." "Trinkst du öfters so teures Zeug?" Babs nickte. "Und das kannst du dir immer leisten?" Babs zuckte mit den Schultern. "Ich nicht. Bei mir langt es nur noch für den Prosecco vom Aldi." Ilona schaute plötzlich ziemlich niedergeschlagen aus. Babs erkannte ihren Verhaltensfehler. Sie befand sich heute ausnahmsweise nicht in der High Society unter reichem Geldadel, Wirtschaftsbossen und Prominenz. Für die stellte so eine 600 Euro Flasche das unterste Minimum dar. Was sollte sie tun? Ilona jetzt und hier die Wahrheit über ihre Vermögensverhältnisse erzählen? Nein, auf keinen Fall. Später vielleicht, wenn der Zeitpunkt günstiger war. Sie versuchte zu reparieren, was noch zu reparieren war. "Ja, ich weiß, ganz schön teuer das Zeug. Ich dachte halt nur, das wäre so üblich bei euch." "Also tut es dir doch weh." Ilona atmete erleichtert auf. Es funktionierte also. "Dann bestellen wir den Mist jetzt wieder ab", schlug Ilona energisch vor. In dem Moment stellte der Keeper einen riesigen Sektkübel auf einen kleinen Servierwagen und füllte ihn schaufelweise mit Eis. Dann legte er vorsichtig die Magnumflasche hinein, stellt neun Gläser dazu und schob das Ganze zu den beiden. "Ich kann das jetzt nicht mehr stornieren. Er hat schon alles fertiggemacht. Das trau ich mich nicht." "Aber ich. Wirst du gleich sehen." "Nein Ilona. Bitte nicht. Ich habe eben so einen Rabatz gemacht, was für ein Scheißladen das wäre. Wenn du das jetzt abbestellst, dann bin ich bis auf die Knochen blamiert und werde diesen Laden nie wieder betreten." "Hm ... na gut ... hast recht ... sähe blöd aus. Aber ich rede nachher mit Peter und Alex darüber und erkläre denen, dass du dich vertan hast, dass alles nur ein Missverständnis war. Ich leiere denen einfach 50 Prozent Rabatt für dich raus und lege dir noch die Hälfte von der Flasche dazu." Oh Gott nein. Bitte nicht Ilona. Ich habe nun mal Geld und du anscheinen nicht. Du legst mir keinen einzigen Cent dazu und mit den beiden redest du auch nicht. "Nein Ilona. Kommt überhaupt nicht infrage. Ich habe das bestellt, ich bezahle das auch. Kein Wort darüber zu Peter und Alex, sonst kratze ich dir die Augen aus. Ich mache nächste Woche einfach ein paar Überstunden und die 600 sind verdient." "Verdienst du so gut, dass das mit ein paar Überstunden getan ist? Flunkerst du nicht?" "Nein. Ich schwöre es. Die 600 sind nächste Woche schon wieder Schnee von gestern." "Ich weiß nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, du belügst mich. Lass mich einfach die Hälfte dazugeben, dann bin ich beruhigt." Klar belüge ich dich, aber ganz anders, als du denkst. "Schluss damit Ilona. Ich habe auch meinen Stolz. Ich bezahle und damit basta." Babs schritt entschlossen zur Bar und hielt ihr Armband an den Scanner. Zurück bei Ilona, versuchte diese es erneut. "Soll ich nicht doch? ..." "Nein!" "Aber ..." "Nein!" "Wenn ..." "Nein!" "Wenn du ..." "Nein!" "Nun lass mich doch endlich mal ausreden du blöde Kuh", wurde Ilona plötzlich ziemlich laut. "Egal was du dazu vorschlägst, ich sage: nein, nein, nein und dabei bleibt es." "Ist ja gut. Habe ich auch längst verstanden. ... Wenn du Dickkopf drauf bestehst, dann machen wir das so. ... Das wollte ich nur die ganze Zeit sagen." Kurz darauf wurden die beiden und ihr Servierwagen von den anderen mit freudigem Hallo begrüßt. Auch hier die verwunderten Blicke auf die teure Flasche und ein paar neugierige Bemerkungen dazu, die Babs aber einfach ignorierte. Babs fand Ilonas Freunde alle sehr sympathisch. Der Abend versprach, interessant und lustig zu werden. Die Stimmung entwickelte sich prächtig und der Moët floss reichlich. Ilona stupste Babs an. "Das Zeug schmeckt ja wirklich besser als mein Aldiwässerchen. Was kostet der denn, wenn man den nicht in so einem Club kauft?" "So 35 bis 40 Euro für eine 0,75er Flasche." "Scheiße ist der teuer. Aber der schmeckt so lecker." "An deiner Stelle würde ich mir den ab und zu mal privat gönnen. Im Laden, für so blöde Tussies wie mich, immer nur das billige Discounterzeug. Ist völlig egal, womit du die besoffen machst. Hauptsache die kaufen." 9 Die Musik aus dem Tanzbereich bildete die ganze Zeit einen angenehmen akustischen Hintergrund. Die meiste Zeit fetzige Elektro House Beats und dazwischen überraschend auch mal vereinzelt richtig sanfte Schmusestücke. Elektro House kannte Babs bisher nur vom Hörensagen, war aber zu ihrem eigenen Erstaunen sofort angetan davon. Sie wippte immer wieder mal mit dem ganzen Körper begeistert im Takt der harten Beats. Typische Disco Tanzmusik fehlte dagegen völlig. Als sie wieder nicht ruhig halten konnte, wurde sie von Ilona aufgefordert: "Komm Babs, wir gehen tanzen." "Wir beide? Zwei Frauen? Geht das denn? Ich habe noch nie im Leben mit einer Frau getanzt und auf solcher Musik erst recht nicht." "Natürlich geht das. Hier kannst du mit oder ohne Mann tanzen. Ganz allein oder auch zu ganz vielen. Also los, komm mit." "Warte einen Moment noch. Was tanzen wir denn da drauf, wer von uns beiden führt, wenn kein Mann dabei ist?", fragte Babs unsicher. "Ach, jetzt verstehe ich, was du meinst", lachte Ilona amüsiert. "Du willst doch nicht auf so tolle Musik Discofox oder so einen Pipifax tanzen. Vergiss es. Ich kann diese blöden Discofoxler sowieso nicht ausstehen." "Was hast du denn gegen Leute, die Discofox tanzen?" "Weil das meist rücksichtslose Idioten sind, die nicht mitbekommen, wenn die Tanzfläche für ihre Weibchen-Schleuder-Übungen viel zu voll ist. Dauernd rempeln sie dich an oder treten dir auf die Füße. Die sollten besser zu Ü40 Partys gehen, aber nicht hier hin. Wir beide tanzen Freestyle. Einfach im Takt der Musik rum zappeln und gut ist es." Sie zog Babs nun einfach energisch hinter sich her. "So was habe ich noch nie gemacht. Das kann ich gar nicht", gestand Babs trotzig. Ilona blieb stehen und drehte sich entsetzt zu Babs um. "Scheiße, du bist eine Discofoxlerin, richtig?" "Ja", antwortete Babs kleinlaut. "Das ändern wir heute. Ab sofort ist Schluss damit, verstanden? Wenn ich dich irgendwann erwische, wie du Discofox tanzt, rede ich nie wieder mit dir." Babs schwieg und schaute störrisch zu Boden. "Verstanden?" Ilonas Stimme wurde drohender. "Was soll ich denn sonst tanzen?", antwortete Babs patzig. "Ich kann doch nur das." "Wenn du das kannst, kannst du auch das hier. Ist sozusagen Discofox auf der Stelle und ohne Weibchen-Wurfübungen. Ich mach es vor und du machst es nach, kapiert?" "Ilona, ich weiß nicht so recht." "Babs, es ist gut. Du tanzt jetzt mit mir und damit basta." Sie schnappte sich Babs Hand, zog sie erbarmungslos mit sich. Schon standen sie auf dem Dancefloor inmitten der anderen Tänzer. Ilona begann sich gekonnt im Takt der Musik zu bewegen, tippe mit dem Fuß im Takt der Musik mal nach rechts, mal nach links, schüttelte rhythmisch die Beine, wackelte mit dem Po und kreiste dabei mit dem Oberkörper. Babs schaute sich das einen kurzen Moment an, lächelte erleichtert und sagte leise zu sich selber: "Stimmt, das kann ich auch." Sie legte zuerst schüchtern und vorsichtig los. Immer im Takt der harten Beats, immer mit dem Blick auf Ilona. Nach kurzer Zeit diktierte schon die Musik ihre Bewegungen. Jetzt brauchte sie auch Ilona nicht mehr beobachten. Sie schloss einfach die Augen, ließ sich vom Rausch der abgrundtiefen Bässe mitreißen. Ihr Körper bewegte sich von ganz alleine. "He du Stimulantin. Das ist ja perfekt!", schrie ihr Ilona ins Ohr. "Stimulantin?", schrie Babs lachend zurück. "Du meinst wohl Simulantin." "Ist doch fast das Gleiche du Klugscheißerin! Na gut, dann bist du eben eine Simulantin. Wieso erzählst du denn, dass du so was nicht kannst?" Babs zuckte nur lachend mit den Schultern und gab sich ganz ihrem neu entdeckten Tanzvergnügen hin. Nach einiger Zeit gesellte sich Alex zu ihnen und sie tanzten zu dritt. Alex tanzte relativ gut, ähnlich wie Ilona, kam aber lange nicht an die geschmeidigen Bewegungen der beiden Freundinnen heran. Typisch Mann eben. Dann wechselte die Musik plötzlich von hartem Techno zu einem langsamen Schmusestück. Auf der Tanzfläche bildeten sich nun überall Pärchen, die sich sanft im Takt der Musik bewegten. Alex schaute beide fragend an. Ilona nickte ihm aufmunternd zu, zeigte grinsend auf Babs, drehte sich um und verschwand mit vielsagendem Lächeln von der Tanzfläche. Ehe sich Babs versah, nahm Alex sie in die Arme und tanzte einen langsamen Blues mir ihr. Zuerst etwas widerstrebend gefiel es ihr mehr und mehr. Jetzt tanzte Alex richtig gut, wesentlich geschmeidiger als vorher. Er fühlte sich gut an. Sie merkte bei der plötzlichen Nähe zu ihm, wie gut er roch. Warum also nicht? Ihr Verstand ermahnte sie eindringlich, benimm dich gefälligst, wie es sich für eine anständige Frau gehört. Denk nicht nach, genieße es einfach, hielt Ihr Gefühl entschlossen dagegen. Ilona hatte ihr geraten, sie sollte lockerer werden, auch einmal auf ihre Gefühle hören. Okay, wenn Ilona das sagte, dann würde sie das auch tun und schmiegte sich mehr und mehr an Alex. Allein der Gedanke an seine schwarzen Fingernägel sorgte sofort für eine leichte Gänsehaut. Sie genoss seine starken Arme, spürte seinen tollen Körper an ihrem. Seine Arme gingen jetzt auf Wanderschaft. Er strich ihr sanft über den Rücken, dann langsam nach unten und schließlich über den Po. Dort blieben sie aber nicht ruhig, sondern wanderten hin und her und erkundeten jeden Zentimeter ihrer Rückseite, als würden sie etwas suchen. Plötzlich erkannte Babs entsetzt, was er machte, oder besser, was er so intensiv mit seinen Fingern suchte. Er suchte den Abdruck ihres Höschens unter dem Kleid, fand aber nichts. Er würde gleich bemerken, dass sie unter dem Kleidchen nichts an hatte. Sie lief sofort knallrot an, was er aber Gott sei Dank nicht sehen konnte, da ihr Kopf an seiner Schulter lehnte. Sie schämte sich zutiefst und bereute ihren Mut, einfach das Höschen in der Handtasche zu lassen. Aber nur einen Moment, dann setzte prompt wieder ein leichtes Prickeln zwischen ihren Beinen ein. Ihr Unterleib signalisierte ihr unmissverständlich, dass er ganz anders darüber dachte und jetzt keine Zeit zum Schämen wäre. Sie musste etwas tun, aber was? Komm Babs, stell dich nicht so an. Du willst dich doch ändern, oder? Also, wie würde Ilona jetzt reagieren? ... Sie würde vermutlich ihren Unterleib lüstern an Alex reiben und ihm was Unanständiges ins Ohr flüstern. Okay denke dir was Verdorbenes aus und reib deine Kleine an ihm. ... Los, nun mach schon. .... Worauf wartest du denn noch? ... Oh Gott! Nein, das kann ich nicht. Ändern ist ja schön und gut, aber direkt so schlimm? ... Na gut, dann eben nicht. ... Vielleicht ein andermal. ... Aber eine harmlosere Variante geht doch, oder? Nur ein bisschen verdorben. ... Ja, okay, das bekomme ich gerade so hin, ohne vor Scham im Boden zu versinken. "Alex, du brauchst nicht weiter suchen, da ist nichts", raunte sie ihm mit möglichst unbeteiligter Stimme ins Ohr. Dabei schlug ihr aber das Herz bis zum Hals vor Aufregung und Scham. "Äh ... wieso ... was soll ich denn suchen?" "Bitte Alex, halt mich nicht für blöde. Du suchst meinen Slip. Aber da ist nichts unter meinem Kleid. Jetzt kapiert?" "Stimmt ... da ist nichts. Habe ich doch richtig gefühlt. Find ich klasse, dass du slipless rum läufst. Du bist eine verdammt scharfe Frau." Siehste, geht doch. Meine Stimme klang recht cool und selbstbewusst. Na Babs, das macht ja richtig Spaß. Jetzt bin ich sogar eine verdammt scharfe Frau. Das hat auch noch nie ein Mann beim Tanzen zu mir gesagt. Ich mache Fortschritte, oder? Sie straffte sich und lächelte innerlich vor Stolz. Ja, sie würde sich ändern. Der Anfang war gemacht. Mitten in Babs kleinen Triumph drückte etwas unerwartet Hartes gegen ihren Unterleib. Was könnte das sein? An der Stelle gab es nur ein Teil mit dieser Fähigkeit. Na klar, Alex bekam gerade eine Erektion. So schnell, wie ihr Stolz gekommen war, verschwand er auch wieder. Erneut lief sie rot an und schämte sich in Grund und Boden. Am liebsten wäre sie sofort davon gelaufen. Was hatte sie bloß wieder angestellt? In ihrer bisherigen, immer anständigen Welt, bekamen Männer beim Tanzen keine Erektion. Wie peinlich. Aber dann wurde ihr schlagartig klar, in ihrer Welt trugen auch Frauen immer ein Höschen beim Tanzen. Alex reagierte nur auf ihre Reize, mehr nicht. Sie turnte ihn sexuell an. Er zeigte es ihr bereitwillig, indem er jetzt mit beiden Händen ihr Becken gegen sein steifes Glied drückte. Es machte ihm anscheinend nichts aus, seine Lust deutlich zu zeigen. Einfach unglaublich. So sah Ilonas Welt aus. Locker, unverklemmt und erotisch freizügig. Na gut, sie würde sich wohl anpassen müssen. Nein, stimmt nicht, sie musste gar nichts. Niemand zwang sie dazu. Sie konnte jederzeit von hier verschwinden, im Hotel ihren neuen Porsche aus der Tiefgarage holen und einfach nach Hause fahren. Dann wäre alles vorbei. Ilona und die lüsterne Welt für immer Vergangenheit. Ilona würde nie wieder ihre gesittete Welt durcheinanderbringen. Wenn sie allerdings wirklich wollte, dann brauchte sie sich nur anpassen. Sie musste eine Entscheidung fällen und sie fällte eine Entscheidung. Sie beschloss zu wollen. Jetzt fühlte sie sich plötzlich großartig und ihre Kleine noch viel großartiger. Die wollte es auch und jubelte offensichtlich über ihre Entscheidung. Ein lüsternes Lächeln überzog Babs Gesicht, die Röte verschwand, sie straffte sich und drückte ihr Becken entschlossen gegen Alex Härte. Was der kann, kann ich auch. Ihr Tanz wurde nun immer enger und erotischer. Alex zog sie fest auf seinen Oberschenkel und massierte damit gekonnt ihre Mitte. In kürzester Zeit stand ihr Zentrum in hellen Flammen. Sie stellte mit Erstaunen fest, welch heftiges Verlangen sie verspürte. Eine bisher noch nie da gewesene sexuelle Gier breitete sich unaufhaltsam in ihr aus. Sie wollte mehr, viel mehr. Sie brannte lichterloh. Wie weit würde Alex auf der Tanzfläche gehen? Egal! Sie würde alles mitmachen. Eisfrau verpiss dich. Du bist heute abgemeldet. Ich will endlich leben. Sie schloss die Augen und gab sich dem erotischen Augenblick völlig hin. Der Genuss dauerte nicht lange. Die Musik änderte sich plötzlich von Schmuserock zurück zu harten Elektro Beats. "So ein Mist", flüsterte Alex ihr lüstern ins Ohr, "ich werde den DJ wohl entlassen müssen." "Ich bestehe darauf", antwortete sie schmollend. "Okay. Dein Wunsch ist mir Befehl." Er machte Anstalten zum DJ-Pult zu gehen. Babs schaute Alex lachend an. "Lass mal gut sein. Der wusste ja nicht, was wir hier machen." Babs lauschte einem Moment der Musik, dann fiel es ihr auf und sie fragte Alex: "Das ist zwar Elektro Beat, aber darunter liegt doch als Grundmelodie ein bekanntes Stück aus den Charts, oder?" "Stimmt, ›Atemlos‹ von Helene Fischer liegt da drunter. Hört sich doch klasse an, oder? Das macht ein DJ gerne bei seinem eigenen House Mix." "Dann könnte man darauf ja auch richtig tanzen, nicht nur so ein Rumgezappel?" "Richtig tanzen? Wie meinst du das?" "Na ja, wie es sich für zivilisierte Menschen gehört. Discofox, Rumba, Cha-Cha-Cha, Jive und so weiter?" "Ja, ginge schon irgendwie, passt aber heute nicht hier hin", antwortete Alex nach kurzem Nachdenken. "Und außerdem kannst du das auch gar nicht, stimmts?", zog ihn Babs auf. "Aber hallo! Vor dir steht der beste Standardtänzer der Welt." "Du Angeber. Das redest du doch nur so. Und beweisen musst du es ja auch nicht." "Na warte. Hoffentlich kannst du besser tanzen als lästern. Ich bin gleich wieder da. Der DJ bekommt jetzt eine letzte Chance, seinen Job zu behalten." Alex ging zum DJ und wechselte ein paar Worte mit ihm, die der zuerst mit striktem Kopfschütteln, nach kurzer Diskussion mit sichtbar unwilligem Nicken beantwortete. Der DJ machte als Nächstes eine Lautsprecherdurchsage: "He Leute, macht mal die Mitte der Tanzfläche frei. Ich muss wegen höherer Gewalt kurz die Musikrichtung ändern. Aber keine Panik, eure ist bald wieder dran", dann schaltete er zwei Scheinwerfer an, die die Mitte der Tanzfläche in taghelles Licht tauchten. Tatsächlich räumten jetzt alle mehr oder weniger knurrend die hell erleuchtete Mitte. Babs schloss sich ihnen an, obwohl sie ahnte, was gleich passieren würde. Da hörte sie schon wieder die Stimme des DJs. "Das gilt natürlich nicht für die schlanke Brünette mit dem kurzen schwarzen Kleidchen. Um dich geht es hier. Du bleibst bitte genau in der Mitte stehen." Ach du Scheiße. Ich hab es geahnt. Dieser Vollidiot! Was solls? Tanzen kann ich ja wirklich. Ich bin zwar laut Ilona nur eine blöde Discofoxlerin, dafür aber eine verdammt Gute. Babs trat also hoch erhobenen Hauptes zurück in die Mitte und lächelte der wartenden Menge zu. Plötzlich stand Alex wieder vor ihr und ergriff ihre Hände zur perfekten Tanzschul-Grundhaltung. "Du blöder Idiot", raunte sie ihm zornig zu, "noch unauffälliger ging es wohl nicht. Hoffentlich kannst du wirklich tanzen." Aus den Lautsprechern tönte jetzt ›A night like this‹ von Carol Emerald, der ideale Cha-Cha-Cha Song. Die Menge quittierte das mit empörten Pfiffen. Tanzmusik statt der geliebten Beats war nun wirklich für sie das Allerletzte. Alex kümmerte sich nicht um die Pfiffe. In seinem Club konnte er schließlich machen, was er wollte. Die Menge würde sich garantiert bald beruhigen. Tatsächlich, in Alex steckte ein begnadeter Tänzer. Er beherrschte Cha-Cha-Cha perfekt. Genauso perfekt wie Babs. Nach kurzer Eingewöhnung legten beide eine beeindruckende Tanzvorstellung hin. Nach und nach verstummten auch die Pfiffe. Beim Schlusston verbeugte sich Alex gekonnt vor Babs und die Menge spendete ersten dezenten Beifall. Da Alex immer noch ihre Hände in Grundstellung hielt, wartete auch die Menge auf die Fortsetzung. Nach kurzer Pause erklang ›Golden Eye‹ von Tina Turner und sie tanzten Rumba. Dann Jive auf Lenas ›Satellite‹. Bei beiden erschienen die ersten Schweißperlen auf der Stirn und ihr Atem beschleunigte sich deutlich. Babs liebte Jive, gerade weil er enorme Anforderungen an die Ausdauer stellte. Nach jedem Lied gab es richtig begeisterten Beifall. Inzwischen hatten viele ihre Handys in der Hand, knipsten oder filmten die Vorstellung. Es ging weiter mit Slowfox auf Roxettes ›Milk and Toast and Honey‹. Auch diesen schritttechnisch so schwierigen Tanz meisterte Alex zu Babs Erstaunen perfekt. Das bedeutete immer noch nicht das Ende. Wieder nahm Alex Babs Arme in die Grundstellung. Zur Überraschung aller hörten sie jetzt einen langsamen Walzer mit ›Are you lonesome Tonight‹ von Elvis Presley. Der Saal fing an zu toben, als dann auch noch aus den Boxen ›Bed of Roses‹ von Bon Jovi ertönte und beide einen perfekten temporeichen Wiener Walzer mit Links- und Rechtsdrehungen sowie verschiedenen Zwischenfiguren hinlegten. "Bitte Alex, ich brauche eine Pause", stöhnte Babs lachend und nach Luft schnappend. "Wiener Walzer ist einfach Mord." Die Menge feuerte sie inzwischen sogar mit, "Zugabe ... Zugabe ... Zugabe ... Zugabe", euphorisch an. "Komm Babs, einer geht noch", neckte Alex, gab dem DJ ein Zeichen und zog Babs wieder in die Grundstellung. Diesmal deutlich intimer, als vorher. Babs schaute ihn verwundert an, aber dann hörte sie ›El Tango de Roxanne‹ aus den Lautsprechern und verstand die engere Grundhaltung. Tango wird sehr eng mit Becken an Becken getanzt. Babs erschauderte vor Wonne, als Alex mit seinem Oberschenkel gekonnt ihren bereits aufgewühlten Schoß berührte. Der Tanz wurde besonders heiß, innig und sehr erotisch. Babs legte mit wirbelndem Kleidchen perfekte Drehungen hin. Ließ sich bei einigen Figuren rückwärts bis fast auf den Boden sinken, während Alex sie in den Hüften hielt, und streckte ein Bein beinahe senkrecht in die Höhe. Die Zuschauer klatschten und grölten. Wieder gab es gellende Pfiffe. Diesmal aber nicht aus Unmut, sondern aus Begeisterung. Kurzum, der Saal tobte. Sie verbeugten sich beide vor ihrem Publikum, das aber besonders Babs mit gewaltigem Beifall bedachte. "Wieso klatschen die mir so heftig zu? Warum haben die uns die ganze Zeit gefilmt?" "Besonders der Wiener Walzer und der Tango waren schon Volltreffer beim männlichen Publikum. Da hast du das richtig raffiniert provoziert." "Was habe ich provoziert? Wovon redest du überhaupt? Ich verstehe gar nichts mehr. Du hast beinahe so gut getanzt wie ich", fragte sie Alex genervt. Er schaute sie verwundert an. "Beinahe so gut? Du Angeberin! ... Kannst du dir wirklich nicht denken, warum die dich so bejubelt haben? Du verarschst mich, oder?" "Nein, bestimmt nicht." "Du weißt genau, warum die so begeistert sind. Ich fand das auch ziemlich mutig von dir. Na ja, man merkt halt, dass du Ilonas Freundin bist. Ihr beide seid aus dem gleichen geilen Holz geschnitzt. Kompliment, klasse Vorstellung von dir. Besonders bei den Jungs bist du jetzt in der Beliebtheitsskala ganz oben." "Geiles Holz? Beliebtheitsskala bei den Jungs? Ich verstehe immer noch kein Wort. Was war denn nun so besonders an mir?" "Frag doch nicht so scheinheilig. Heb einfach mal dein Kleidchen hoch und schau drunter." Alex fing an, schallend zu lachen. Babs schaute entsetzt an sich runter. "Ach du Scheiße ... mein Höschen ... ich hab ja gar keins an ... hatte ich ganz vergessen ... und das vor allen Leuten ... in dem grellen Licht ... wie peinlich." "Du hast das vergessen? Das glaube ich jetzt nicht. Ich sag doch, du verarschst mich." "Neeeiiiiin! Bestimmt nicht. Alex, bitte, ich will hier raus und das ganz schnell." "Das kannst du deinen Fans nicht antun. Schau nur, wie die dich bejubeln. Du solltest dir richtige Autogrammkarten zulegen." "Ja klar, mit einem Foto von mir drauf." "Brauchst du nicht. Fotos und Filme haben die Jungs bestimmt genug von dir geschossen", lachte er schelmisch. "Mist! Schon wieder Nacktfotos von mir?" "Wie, schon wieder? Du machst so was öfters?" "Nein ... ja ... Ach verdammt, das verstehst du sowieso nicht. ... Alex bitte! Das ist mir alles so peinlich und dabei überhaupt nicht zum Lachen zumute. ... Ich will hier weg!" Immer noch lachend zog Alex sie aus der grölenden Menge heraus. Dabei steuerte er recht zielstrebig auf eine ganz spezielle Sitznische zu. Darin an der Rückwand eine bequeme Couch und davor ein niedriger Tisch für Getränke. Sofort setzten die harten Beats wieder ein. Die Beleuchtung erreichte in der Nische nur die Köpfe und Oberkörper der dort sitzenden. Alles andere blieb im Dunkeln. Lehnte man sich etwas zurück, waren nur noch die Gesichter schemenhaft erkennbar. Er legte sanft den Arm um sie. "Du hast das doch garantiert ganz bewusst gemacht. Ilona bringt so was auch, ohne mit der Wimper zu zucken und du bist schließlich ihre Freundin." "Ach? Und als ihre Freundin erwartest du von mir das Gleiche?" "Ja, natürlich. Sonst wärt ihr doch keine Freundinnen." "Vielleicht doch." "Du bist also anders als Ilona?" "Sag ich doch!" "Du willst mir wirklich weiß machen, das mit dem Höschen wäre dir nur ausversehen passiert?" "Ja! Verdammt noch mal. Nun glaub mir doch endlich. Ich hatte das vergessen und jetzt ist mir alles furchtbar peinlich." "Irgendwie habe ich immer noch das Gefühl, du verarscht mich. Na gut, will ich dir mal Glauben", fuhr Alex daher fort. "Und wenn es dich beruhigt, richtig gesehen haben die Jungs von dir nicht viel." "Nicht viel? Wirklich? Bist du sicher?" "Na ja, so ein bisschen was schon. Wir waren aber dauernd in Bewegung. Die Drehungen gingen immer ziemlich schnell. Das fehlende Höschen haben die deutlich erkannt, aber Einzelheiten kaum." Sie zögerte und atmete einmal tief durch. "Und beim Tango? Kopf nach unten und Bein nach oben? Das hat doch einige Sekunden gedauert. Wo war da mein Kleid?" "Tja, dein Kleidchen blieb fast immer irgendwie an mir oder meinen Armen hängen. Nur ein oder zwei ... na doch eher drei oder vier Mal fiel es wirklich ganz nach unten. ... Ja gut, da konnten die Jungs vielleicht schon einiges sehen. Aber die waren doch alle ziemlich weit weg. Was sieht man schon auf die Entfernung? Und wenn doch, ist das auch nicht schlimm, oder?" "Wieso?" "Erstens siehst du wirklich super aus und brauchst dich nicht schämen und zweitens sind die Jungs und Mädchen hier alle keine Kinder von Traurigkeit. Meinst du nicht, dass die so was schon mal vorher gesehen haben? Wenn mich nicht alles täuscht, sind auch einige ganz schnell irgendwohin verschwunden. Du hast sie durch deine heiße Show angeturnt, Spaß zu haben?" "Ich habe also die Leute zum Sex miteinander animiert? Als ihr Lustobjekt sozusagen?" "Nicht nur miteinander. Der eine oder andere Typ ist auch einfach Richtung Klo weg." "Aufs Klo? Wozu?" Er runzelte die Stirn. "Mein Gott! Die holen sich einen runter. Was sonst?" "Die onanieren auf dem Klo und denken dabei an mich?" "Onanieren? Wie vornehm. Du bist tatsächlich anders als Ilona." "Wieso?" "Die hätte wichsen gesagt." "Dann wichsen die eben. Ist mir auch egal." "Genau. Du bist ihre Wichsvorlage." "Wie peinlich." "Bist du wirklich Ilonas Freundin?" "Ja! ... Wieso?" "Weil du so verklemmt bist." Shit. Mal wieder ein Eigentor. Klar bin ich verklemmt, grauenhaft verklemmt. Das binde ich aber besser nicht jedem hier auf die Nase. Gerade Alex nicht, der sollte das als Allerletzter wissen. Nun seh mal zu, du blöde Gans, wie du da wieder raus kommst. "Ich bin nicht verklemmt, nur eben nicht ganz so freizügig wir Ilona", versuchte Babs vorsichtig einzulenken. "Wir unterscheiden uns schon. Na ja, hast recht. So schlimm ist das nicht, wenn die Jungs an mich beim Ona ... beim Wichsen denken." "Im Gegenteil. Du kannst stolz sein. Dein erster Besuch hier und schon eine kleine Berühmtheit. Das hat noch keine geschafft. Nicht einmal Ilona. Du bist der Star des Abends." "Besser als Ilona? Die war also nicht schon am ersten Abend Wichsvorlage? Ein toller Star bin ich. Sozusagen Wichsstar", brummte Babs mit Leidensmiene. "Hilfe, ich bin ein Star, holt mich hier raus." Alex schüttelte den Kopf. "Nun übertreibst du aber. Mein Club ist schließlich kein Dschungel und die Leute hier, speziell meine Wenigkeit, sind auch viel netter, oder? Ich mag dich sehr und wäre froh, wenn du noch bleibst." "Danke Alex, du bist ein Schatz. Der Wichsstar mag dich auch." Sie umarmte ihn liebevoll und gab ihm einen sanften Kuss direkt auf den Mund. Klasse! Dein schlechter Ruf ist gerettet. Er hat es geschluckt. "Nichts zu danken Babs." Alex grinste diabolisch. "Aber es waren nicht alle zu weit weg." "Was heißt das denn schon wieder?", fragte Babs verwundert. "Na einer konnte eine ganze Menge sehen. ... Kompliment übrigens an Monika, da steht kein einziges Haarstoppelchen mehr. Das Waxing hat sie wirklich gut gemacht." Fassungslos stöhnte sie auf. "Hättest du nicht einfach wie ein Gentleman die Augen zumachen können?" "Warum? Du bist eine heiße Frau. So einen Anblick lasse ich mir doch nicht entgehen. Vielleicht wenn ich mal 80 bin. Aber solange sich in meiner Hose noch was regt, garantiert nicht. Und dass sich da eine ganze Menge regt, hast du doch vorhin bemerkt, oder?" "Und ich dachte, das wäre dein Taschenmesser", neckte ihn Babs. "Mein Taschenmesser? Klar doch. Soll ich es dir vielleicht mal zeigen?" "Lass mal stecken. Ich schau es mir ein andermal an. Aber nur, wenn du auch eine Briefmarkensammlung hast." Meine Güte. Wie gut bin ich denn auf einmal drauf? So verrucht kenne ich mich doch gar nicht. "Oha! Ich nehme dich beim Wort. Ob du es glaubst oder nicht, ich habe sogar eine Briefmarkensammlung." Ups. Wohl ein bisschen übermütig geworden. Das war eben ein Versprechen, mit ihm in die Kiste zu steigen. Liebe Babs spinnst du jetzt völlig? Mach schnell ein Themawechsel! "Monika waxt also gut?" Alex grinste lausbübisch über den plötzlichen Themenwechsel. "Ja sie ist ziemlich gut. Ich bin mit ihr auch sehr zufrieden." "Bei deiner Freundin?" "Nein, bei mir", lachte Alex heiter. "Wie bei dir? Du gehst doch nicht zum Waxen. Du bist doch ein Mann." "Was hat das denn damit zu tun? Glaubst du wirklich, ich wäre so ein Typ, der blanke Pussys mag, selber am Dödel aber behaart ist wie ein Orang-Utan? Ich bin da unten genauso blitzblank wie du. Auch die anderen Jungs in unserer Clique sind alle haarlos. Niemand von uns will, dass eine Frau beim Blasen Haare im Mund hat. Genauso wie wir Männer beim Lecken ja auch kein Gestrüpp auf der Zunge mögen." "Ehrlich? Ihr seid alle da unten blank?" "Glaubst du nicht? Komm, ich zeige dir jetzt mein Klappmesser." Alex machte tatsächlich Anstalten, seine Hose mal eben auszuziehen. "Ich kann hier sowieso nichts sehen. Viel zu dunkel da unten." "Dann fühlst du eben. Aber Vorsicht, so ein Klappmesser kann verdammt scharf sein", lachte Alex. "Lass die Hose an! Ich glaube dir", rief Babs entsetzt. "Schade eigentlich", antwortete er lüstern. "Ich hätte dir das gerne gezeigt. Ich habe zwar meine Briefmarkensammlung dummerweise gerade nicht dabei, aber du könntest dein Versprechen von vorhin schon mal einlösen." "Hier?" "Klar." "Das geht doch nicht." "Warum denn nicht?" "Wenn uns jemand sieht?" "Hier kann uns doch keiner sehen. Hast du eben selber gesagt. Die Nische ist viel zu dunkel dafür. Von draußen siehst du hier drinnen höchsten ein paar Köpfe." "Trotzdem." "Du bist wirklich anders als Ilona." "Wieso?" "Mit der habe ich hier schon gevögelt." "Nein!" "Doch. Ist rattenscharf es hier zu treiben. Merkt wirklich niemand. Sie auf meinem Schoß, den Rock nur etwas hoch gezogen, slipless natürlich, und ich die Hose auf. Selbst Leute, die kurz mal rein schauten, sahen nur Ilona auf meinem Schoß sitzen und dass wir am Knutschen waren. Das machte das Ganze sogar noch viel schärfer. Wir mussten ja stillhalten, wenn hier jemand rein guckte. Stell dir das doch Mal vor. Du bist kurz vorm Kommen und dann musst du mal eben stillhalten. Vielleicht sogar ein paar belanglose Worte wechseln und darfst erst weiter machen, wenn der wieder fort ist. Da stirbst du tausend kleine Tode. Um so heftiger dann das Ende. Ich verspreche dir, das wirst du nicht bereuen." Bis hierhin konnte Babs sich noch beherrschen. Jetzt war sie froh über die Dunkelheit in der Nische, die ihre plötzlich puterrote Gesichtsfarbe verdeckte. Gleichzeitig merkte sie wieder ein verräterisches Ziehen im Unterleib. Das Gespräch über ihren Tanz, seine Intimbehaarung, über Blasen und Lecken und der Gedanke hier mitten im Club Sex zu haben, machte sie unglaublich an. Ach, was soll es. Alex ist genauso verdorben wie Ilona. Der Typ ist attraktiv, amüsant und sexuell völlig unverklemmt, was willst du noch mehr? Das zweite Mal in deinem Leben hat deine Kleine richtig Lust auf Sex. Nutze den Tag und lass ihn an dich dran. So wie er redet, weiß er auch genau, was er mit Frauen anstellen muss und ist nicht so ein Versager wie Bernd. Vielleicht kommt so eine Gelegenheit nie mehr wieder. Babs beruhigte sich und ihre Gesichtsfarbe hellte sich ebenfalls wieder auf. Sie schlang die Arme um Alex und flüsterte ihm mit betörender Stimme ins Ohr: "Ja ich bin anders als Ilona. Vielleicht nicht ganz so verdorben. Aber nur fast. ... Und du meinst wirklich, wir sollten es hier treiben? Lust hätte ich ja. Bist du denn auch scharf auf mich?" Babs, Kompliment, das war schon ziemlich verdorben. Du machst dich so langsam. Der gehört jetzt dir. Das wird deine Nacht! "Auf dich war ich sofort scharf, als du vorhin rein kamst. Deswegen bin ich euch ja auch zur Tanzfläche nachgegangen." Er zog sie sanft an sich und fing an, ihr kleine zärtliche Küsse über das ganze Gesicht zu geben. Babs lehnte sich zurück und genoss seine Zärtlichkeiten. Alex knabberte liebevoll an ihrem Ohrläppchen und massierte mit einer Hand sanft ihre Brust. Oh ja, er wusste verdammt gut, wie er dort spielen musste. Babs spürte eine nie gekannte Hitze in ihrem Schoß aufsteigen. Alex Hand wanderte nun von ihrem Busen langsam nach unten bis zum Ende ihres Kleides und legte sich auf ihren nackten Oberschenkel. Dort verweilte sie kurz und machte sich nun wieder auf dem Weg nach oben. Diesmal aber unter dem Stoff des Kleidchens. Seine Finger hinterließen eine glühende Spur auf ihrer Haut. Babs erschauderte vor Verlangen und hoffte nichts inniger, als dass er mit seinen Fingern endlich da ankam, wo sein feuchtes Ziel lag. Noch nie im Leben war sie so scharf auf die Berührungen eines Mannes an ihrem Schmuckdöschen. "Alex, wirklich vorhin schon?", hauchte sie ihm lüstern ins Ohr, "und dann bist du mir hinterher, um mich näher kennenzulernen?" "Eigentlich fand ich dich erst mal nur unglaublich scharf", antwortete Alex genauso lüstern zurück. "Deswegen wollte ich mit dir einfach so schnell wie möglich hier hin." Autsch! Eine perfekte Steilvorlage für ihren schlummernden Verstand. Schlagartig wieder hellwach drängte er sich übergangslos in den Vordergrund und erstickte jegliche Begierde augenblicklich. Was hat der gesagt? Der hat gar kein Interesse an mir! Der will mich nur vögeln und dann tschüss. War nett dich kennenzulernen. Babs! Aufwachen! So tief wirst du doch nicht sinken wollen, oder? Mach dein Döschen zu und schick ihn schnellstens zum Teufel. "Also erst mal vögeln, reden können wir hinterher?" Alex entging leider der gefährliche Unterton in ihrer Stimme. "Ja, reden kommt später." Sie schob ihn energisch von sich und zog seine Hand unter ihrem Kleid weg. "Ich glaube, die Reihenfolge gefällt mir nicht." Alex wurde bewusst, er hatte etwas ziemlich Dummes gesagt. "Natürlich möchte ich dich näher kennenlernen. Sogar verdammt gerne. Aber wir können doch trotzdem vorher ..." "Du Idiot! Einen Funken mehr Intelligenz hatte ich dir schon zugetraut", zischte sie. "Nein Babs, du verstehst das falsch. Ich mag dich wirklich und das ist mir eben nur so raus gerutscht, weil du doch Ilonas Freundin bist." "Und mit der kannst du so reden? ...", sie schüttelte unwillig den Kopf, "aber bestimmt nicht mit mir!" "Das wusste ich doch nicht", stammelte er entschuldigend. "Es langt Alex", knurrte sie ihn aufgebracht an, "geh aufs Klo und wichs dir einen." Sie stand auf und stiefelte beleidigt davon. "Du verdammter Trottel", schimpfte er sich, "wieso denkst du ausgerechnet bei so einer Klassefrau nicht nach, bevor du losplapperst? Bist doch sonst cleverer." Babs machte sich wütend auf den Weg zurück zu Ilona und deren Freunden. Bereits nach wenigen Metern stand ihr Ilona mit besorgtem Gesicht im Weg. "Hast du uns etwa beobachtet", fragte Babs aufgebracht. "Wolltest du Anstandswauwau spielen oder nur schauen, ob ich die Nacht auch im richtigen Bett lande? ... Ich bin alt genug ... Fuck Ilona ... Das ist völlig in die Hose gegangen ... Alex ist so blöd ... Ich bin so blöd." Das Ende klang nicht mehr aufgebracht, sondern ziemlich traurig und enttäuscht. Ilona nahm Babs tröstend in den Arm, strich ihr zärtlich mit der Hand durch die Haare und sagte: "Ich habe nicht spioniert. Wollte noch mal nach dir sehen." "Und woher wusstest du, wo wir sind, wenn du nicht spioniert hast?" "Weil ich die besten Nischen hier auch kenne. Ach Kleines, was ist denn passiert? Komm, wir suchen uns eine ruhige Ecke, dann erzählst du mir einfach alles. Okay?" Babs nickte nur und folgte ihr in eine andere kleine Nische mit bequemen Sesseln, genauso dunkel wie die Vorherige. Nischen und Ecken zum Kuscheln, Fummeln und manchmal auch nur zum Reden, schien es in diesem Club wirklich überall zu geben. Auch hier war die Musik leise genug für eine Unterhaltung. Babs erzählte alles, jede Einzelheit. Vom Tanzen bis zu seinem dummen Spruch. Über das fehlende Höschen und wie sie versucht hatte, so verdorben zu sein wie Ilona. Sogar von ihrem festen Entschluss, Sex in der Nische zu haben, berichtete sie bereitwillig. "Na so was. Kannst du dich noch an die Moralapostelin von vorhin erinnern? Die, oben auf dem Balkon. Was hat die nochmals gesagt? Hinschauen vielleicht, aber mitmachen? Sie doch nicht. Niemals. Igitt, igitt, weil sie so ein anständiges Mädchen ist. Jetzt redet schon der ganze Club über sie, aber das Wort anständig kommt dabei nicht vor. Dann schnappt sie sich den begehrtesten Typen weit und breit, lässt sich beinahe von ihm flach legen." Babs schaute verlegen zu Boden. "Ich schäm mich so." "Was? Du spinnst doch. Du hast heute allen die Schau gestohlen." "Das habe ich doch schon mal gehört. Ich schäme mich aber trotzdem." "Aha. Komisch, eben hatte ich den Eindruck, dass du richtig sauer bist." "Das auch." "Was denn nun? Schämen oder sauer?" "Du stellst Fragen. Beides." "Mehr schämen oder mehr sauer?" "Du nervst." "Ich weiß. Also was mehr?" "Mehr sauer." "Worüber eigentlich?" Ilona konnte ihr Lachen nicht mehr unterdrücken, "über den dummen Spruch von Alex, oder weil du nicht flach gelegt wurdest. Hättest wohl gerne mehr Spaß gehabt. Und jetzt tobt deine aufgedrehte Kleine rum und schreit Mord und Terror, oder?" Babs schaute zornig hoch zu Ilona. Eigentlich wollte sie etwas Böses erwidern. Aber Ilonas heftiges Lachen steckte einfach an. Sie konnte nicht anders, bald lachten beide, bis ihnen die Tränen kamen. "Danke Ilona. Das hat gut getan. Jetzt geht es mir schon wieder besser. Aber mit diesem Idioten Alex bin ich noch nicht fertig, das verspreche ich dir." "Du bist ziemlich sauer auf ihn, richtig? ... Kann ich wirklich verstehen ... Alex ist zwar ein raffinierter Herzensbrecher aber einer, der immer lieb zu den Frauen ist ... Der hat das bestimmt nicht böse gemeint." "Ist doch egal, wie er es gemeint hat. Aber wie kann so ein Idiot zu einer Frau sagen, ich will dich erst mal vögeln und hinterher vielleicht auch kennenlernen? Das geht doch nicht. ... Was hättest du denn an meiner Stelle gemacht?" "Ich? ... hm? ... Weiß nicht so recht. ... Fremder Typ, den ich gerade erst kennengelernt habe und dann so ein blöder Spruch? ... Ich hätte ihm vermutlich eine gescheuert." "Alex hat gesagt, mit dir könnte man so reden. Dir macht das nichts aus." "Was? Na warte. Das wird ihm noch leidtun!", rief Ilona sauer. "Wir rächen uns also an ihm? Beide? Wie es sich für beste Freundinnen gehört?" "Genau. Wir ziehen ihm bei lebendigem Leib die Vorhaut zurück. Immer wieder, bis er um Gnade winselt", kicherte Ilona verschwörerisch. "Mensch Ilona! Du denkst immer nur in Schweinereien." "Tut mir leid. Ich bin nun mal so." "Ach Quatsch. Eigentlich beneide ich dich sogar. Alex hat auch erwartet, dass ich genauso bin wie du." "Bist du aber wohl nicht?" "Nein, ganz bestimmt nicht. Ich bin sexuell anscheinend gegen dich und die anderen hier völlig verklemmt." "Ist doch nicht schlimm." "Doch! Ist verdammt schlimm. Ich komme mir so aussätzig vor, eben völlig verklemmt. Dann habe ich mir vorgenommen, niemand etwas merken zu lassen. Besonders Alex nicht. Außerdem wollte ich dich nicht blamieren", seufzte Babs. "Mich blamieren? Jetzt spinnst du aber." "Alex hat immer so komisch betont, dass ich doch genauso verdorben sein müsste wie du, wenn ich wirklich deine Freundin wäre. Und deswegen habe ich versucht, bei ihm möglichst verdorben zu erscheinen. Ist aber gar nicht so einfach, wenn man bisher immer hochanständig war. Irgendwie habe ich das tatsächlich geschafft. Er hat es mir geglaubt und dann ist es ja auch fast passiert. Seine Antwort nur eine Idee klüger und ich hätte mich ihm hingegeben." "Ihm hingegeben?", kicherte Ilona vergnügt, "Ach Gottchen, wieder ganz die vornehme Lady? Wie war das heute mit dem verdorben sein?" "Nun lach nicht so blöde. Na gut dann hätte ich mich von ihm eben vögeln lassen. ... Besser so?" "Viel besser. ... Du wolltest also wirklich ziemlich verdorben bei ihm rüber kommen und auch tatsächlich mit ihm richtig vögeln? Ihn in dein süßes Schatzkästchen rein lassen? Ein echter Quickie? Nix Liebe, nix romantisch, nix Herz und Gefühl und so ein Zeug. Einfach ein knallharter Fick mit einem Typen, den du erst seit einer Viertelstunde kennst?" Babs errötete über Ilonas Art, die Dinge beim Namen zu nennen. Auch wenn ihr die Worte nicht gefielen, trafen sie den Nagel genau auf dem Kopf. "Hast du zu viel getrunken und morgen tut dir wieder alles leid?", bohrte Ilona gnadenlos nach. Aus Babs hellroter Gesichtsfarbe wurde jetzt eine Dunkelrote, trotzdem antwortete sie ehrlich: "Ich bin fast nüchtern. Kann sein, dass ich das alles morgen bereue. Aber der Alkohol spielt diesmal keine Rolle. Ich will es heute so, basta." "Bestimmt?" "Ja." "Du hast also wirklich beschlossen, heute Abend alle deine anständigen Prinzipien über Bord zu werfen und so zu sein wie ich?" "Ja." "Schaffst du das alleine?" "Ich weiß es nicht genau", Babs zuckte ratlos mit den Schultern, "glaube aber eher nicht." "Soll ich dir helfen?" "Ja gerne. "Wie du willst. Aber nur, wenn du versprichst, auf mich zu hören, egal was ich verlange?" "Auf keinen Fall." "Hab ich mir fast gedacht. Versprich wenigstens, etwas auf mich zu hören?" "Okay." "Na gut. Ich verlasse mich auf dich. Hinterher keine Vorwürfe, auch keine Entschuldigungen und erst recht keine blödsinnige Schämerei mehr. Sind wir uns einig?" "Ja. Ich verspreche es dir." "Okay. Wir haben also einen Deal. Warte, ich bin gleich wieder da", antwortete Ilona und verschwand Richtung Dancefloor. Nach ein paar Minuten erschien sie wieder, zum Entsetzen von Babs, mit Alex im Schlepptau. Alex lächelte sie zerknirscht an. "Sie hat mich einfach hier hingezogen. Ich müsste unbedingt etwas wieder gut machen, meinte sie". Und wieder konnte Babs sich seinem Charme nicht entziehen. Ilona wandte sich an Alex. "Du hast also zu Babs gesagt, du willst sie erst vögeln und anschließend vielleicht auch kennenlernen?" Alex nickte. "Das war wohl ziemlich blöd von mir." "Du bist doch sonst klüger, wenn du eine Braut in dein Bettchen kriegen willst. Wieso hast du dich denn ausgerechnet bei meiner Freundin so dämlich angestellt?" "Weil sie eben deine Freundin ist. Du rufst mich doch auch einfach an und fragst, ob ich nicht zum Vögeln mal eben vorbei kommen könnte." "Das tust du wirklich?", fragte Babs entsetzt. Ilona schaute Babs lachend an. "Klar, warum nicht?" Dann wandte sie sich wieder zu Alex. "Erstens ist das doch was ganz anderes und zweitens ist sie nicht ich." "Aber sie ist deine Freundin. Und da dachte ich, sie ist genauso drauf wie du." Ilona drehte sich wieder zu Babs. "Siehst du Babs. Das war zwar ziemlich dämlich von ihm aber nicht böse gemeint. Er hat uns nur beide in einen Topf geworfen und dachte, du bist genauso verdorben wie ich." Babs wusste nicht so recht, worauf Ilonas Spiel hinauslief. Sollte das jetzt ihre gemeinsame Rache an Alex werden oder eher ihr sexuelles Vergnügen im Vordergrund stehen? Sie atmete einmal tief durch und beschloss, Ilonas Spiel mitzumachen. Vielleicht kam sie heute doch noch auf ihre Kosten. Es stimmte leider, ihre Kleine schrie wirklich Mord und Terror. Was erwartete Ilona jetzt von ihr? Vom Tonfall schloss sie drauf, es wurde wohl Vergebung erwartet. "Hat er ja auch nicht ganz so unrecht. ... Na gut, ich verzeih ihm", antwortete sie versöhnlich. "Und? Lohnt es sich denn wirklich mit ihm? Ist er so einen Anruf wert?" Ilona signalisierte mit den Augen ihre Zustimmung und antwortete lachend. "Aber klar. Schau dir das stramme Kerlchen mal genau an. Sieht doch einfach klasse aus, oder? Muskeln an den richtigen Stellen, nettes Gesicht, gutes Benehmen, und im Bett ist er eine Wucht. Glaube mir Babs, der ist eine Sünde wert, auch ohne ihn erst einmal kennenzulernen." Während sie das sagte, griff sie Alex unters Kinn, dreht sein Kopf zur Seite, dass Babs sein Profil bewundern konnte, schob ihm seinen Ärmel etwas hoch, um seinen Bizeps zu zeigen und hob zuletzt noch sein Hemd etwas an, sodass sein Sixpack sichtbar wurde. "Mag sein. Und tanzen kann er wie ein junger Gott. Ja okay, sein Körper ist recht ordentlich." Babs stand jetzt ebenfalls auf und fuhr mit der Hand prüfend über seine Bauch- und Armmuskeln und drehte ebenfalls am Kinn sein Profil hin und her. "Appetit hätte ich schon auf ihn. Kannst du ihn wirklich empfehlen?" "Babs, glaub mir, er ist ein Prachtexemplar." "Könnt ihr so langsam mal aufhören, mich hier wie auf dem Viehmarkt zu betatschen? Soll ich vielleicht noch meine Hose runter ziehen, damit ihr auch das begutachten könnt?", knurrte Alex ungehalten. "Gute Idee", antworteten beide gleichzeitig. "Jetzt langst. Ihr tickt nicht sauber", knurrte er wieder und wollte sich umdrehen und verschwinden. War das etwa schon unsere ganze Rache? Ilona, jetzt enttäuschst du mich aber. Da hatte ich viel mehr von dir erwartet. "Aber Alex, du süßes Lustobjekt, wer wird denn gleich weglaufen, nur weil zwei Frauen über deine hervorragenden Qualitäten diskutieren?", säuselte Ilona, schlang die Arme um ihn und küsste ihn leidenschaftlich. Alex, völlig überrumpelt, schmolz in Ilonas Armen dahin und erwiderte den Kuss begeistert. Oh. Da habe ich dir aber unrecht getan. Irgendwas richtig Kluges sollte ich jetzt tun. Babs schaute sich das einen Moment nachdenklich an. Wieder wurde sie von der ungewohnten Freizügigkeit in Ilonas Welt überrascht. Aber egal, sie hatte "A" gesagt, nun musste sie auch "B" sagen. Und Spaß machte es ihr jetzt schon eine ganze Menge. Also schlang sie ebenfalls ihre Arme um das heftig knutschende Paar und fragte schmollend: "Was ist mit mir?" Ilona lächelte Babs zustimmend an und gab seinen Mund bereitwillig frei. Das nutzte Babs aus, zog Alex Gesicht zu sich und setzte Ilonas leidenschaftlichen Kuss einfach fort. Babs Verstand übergab gerade bereitwillig die Kontrolle an ihr Lustzentrum und sofort ging alles wie von selbst. Nach ein paar Sekunden löste sie ihre Lippen von Alex und Ilona übernahm ihn erneut. Jetzt wechselten sich beide Frauen jeweils nach ein paar Sekunden darin ab, Alex zu küssen. Bei jedem Kusswechsel drängte Ilona die ganze Gruppe unauffällig ein Stück tiefer in die Nische hinein, bis nur noch ihre Köpfe im hellen Licht eines Scheinwerfers lagen. Geschützt durch die Dunkelheit schickten Babs und Ilona ihre Hände über seinen knackigen Körper auf Wanderschaft. Bei ihm blieb das Ganze nicht ohne Folgen und es bildete sich eine deutliche Beule in seiner Hose. "Fühl mal Babs, unser kleiner Lustknabe ist schon ganz heiß auf uns", gurrte Ilona und schob einfach Babs Hand auf seine Beule. Babs zuckte erschrocken zurück. Einem Mann einfach in der Öffentlichkeit an die Hose zu gehen, kam etwas zu plötzlich für sie. Ilona ließ jedoch nicht locker. Sie warf Babs einen fordernden Blick zu und schob ihre Hand wieder energisch auf Alex Beule. "Stell dich nicht so an. Niemand sieht was wir hier machen. Viel zu dunkel. Also lass die Hand gefälligst da", hörte Babs Ilonas drohende Stimme dicht an ihrem Ohr, "außerdem haben wir einen Deal, oder?" Gleichzeitig verhinderte Ilona mit festem Griff den erneuten Rückzug von Babs Hand und schaute ihr dabei direkt in die Augen. Nur kurz versuchte Babs die Hand wegzuziehen, dann gab sie den Widerstand auf, was Ilona mit einem zustimmenden Nicken registrierte. Jetzt schob sie Babs Hand sogar auf der Beule in eindeutigen Bewegungen hin und her. Alex stöhnte prompt leise auf, worauf Babs sofort wieder entsetzt versuchte, aus Ilonas Griff zu entkommen. Aber Ilona hielt ihre Hand eisern fest und schaute ihr dabei weiter mit stechendem Blick in die Augen. "Du sollst die Hand da lassen, habe ich gesagt." Obwohl es Babs unerhört schwerfiel, gehorchte sie erneut. Grund war nicht nur ihre Vereinbarung von eben. Dazu kam irgendetwas in Ilonas drohendem Blick, dem sie sich einfach nicht entziehen konnte. Wieder hörte sie Ilonas leises Flüstern am Ohr. "Geht doch. Warum nicht gleich so?" Dabei schob sie Babs Hand auf Alex bestem Stück noch fester hin und her, was dieser erneut mit heftigem Stöhnen beantwortete. "Stell dich bitte nicht so prüde an meine kleine Freundin. Das macht ihm Spaß, dir doch auch, oder?" Babs nickte verlegen, aber das lüsterne Leuchten in ihren Augen gab Ilona recht. Ilona ließ Babs Hand jetzt los und flüsterte: "Jetzt du alleine." Babs stockte einen Moment, dann machte ihre Hand genau so weiter, wie Ilona es ihr beigebracht hatte. "Und jetzt von vorne und mit beiden Händen", forderte Ilona. Wieder zögerte Babs einen kurzen Augenblick, dann drehte sie sich etwas. Dadurch stand sie jetzt genau vor Alex und bearbeitete ihn intensiv im Schritt mit beiden Händen. Gleichzeitig schob sich Ilona hinter Alex und knetete gekonnt sein Hinterteil. Wieder stöhnte Alex lustvoll auf. Aber Ilona wäre nicht Ilona, wenn sie nicht noch viel Schlimmeres vorhatte. Ihre beiden Hände wanderten jetzt von hinten nach vorne und schoben sich unter Babs knetende Hände. Babs schaute Ilona fragend in die Augen wartete gespannt, was wohl passieren würde. Sie hatte mit vielem gerechnet aber nicht mit dem, was dann wirklich passierte. Blitzschnell öffnete Ilona mit einer Hand seinen Reißverschluss, holte mit der anderen das heraus, was durch Babs geschickte Hände inzwischen zu beträchtlicher Größe angewachsen war. Ehe Babs reagieren konnte, legte ihr Ilona dieses Teil in die Hand und dirigierte wieder ihre Bewegungen. Dabei schaute sie Babs erneut streng in die Augen, sodass diese es nicht wagte, sich zu widersetzen. Als sie merkte, Babs machte widerspruchslos die angefangenen Bewegungen weiter, stellte sie sich mit einem schnellen Schritt wieder hinter ihre Freundin. Nur von dieser Seite konnte sie weiterhin die unauffällige Souffleuse für Babs sein. "Schön langsam. Immer vor, zurück und dabei langsam die Hand drehen. Köpfchen rein, kleine Drehung nach links, Köpfchen wieder raus und kleine Drehung nach rechts", hörte Babs ihre leise Stimme an ihrem Ohr, während sie langsam Babs Hand auf Alex Glied vor und zurückschob und dazu ein bisschen drehte. "Ja, so ist gut. Jetzt du alleine." Babs stocke erneut in ihren Bewegungen, machte dann aber mit den Händen genau im beigebrachten Takt weiter. "Gut machst du das. ... Die Drehungen noch ein bisschen langsamer. ... Ja! Spitze! So ist es perfekt. ... Du hast wirklich Talent. ... Willst du es noch verdorbener?" Babs schaute sie überrascht an, nickte aber sofort unauffällig mit dem Kopf. "Dann spuck jetzt kräftig in deine rechte Hand." In Babs Augen stand ein riesiges Fragezeichen. "Nun mach es einfach", drängte Ilona weiter. "Die Hand muss richtig rutschig sein, dann spürt er es noch viel intensiver. Die trockene Hand kann ihm wehtun. Noch besser wäre Gleitcreme, aber die haben wir nicht. Spucke tut es auch. Vertrau mir. Es funktioniert wirklich. Lass die Hand nicht wieder trocken werden. Einfach regelmäßig noch mal rein spucken." Babs nahm die rechte Hand, spuckte kräftig hinein und machte dann mit den Bewegungen weiter. Würde es wirken? Und wie es wirkte. Die nasse Hand rutschte viel geschmeidiger über Alex Eichel, was dieser mit heftigstem Stöhnen beantwortete. "Siehst du, wie er jetzt abgeht? ... Aber aufpassen, wenn er zu unruhig wird, sofort aufhören. Sonst geht die Bescherung auf dein Kleidchen." Alex, der die ganze Zeit nichts von Ilonas Flüstern bemerkte, immer nur Babs, als die vermutliche Akteurin vor sich sah, zog keuchend die Luft ein. "Oh Gott Babs, das ist Wahnsinn, was macht du mit mir? Du bist ja noch schlimmer als Ilona. Das halte ich nicht lange aus." Babs registrierte erstaunt die Macht, die sie mit ihren Händen plötzlich über Alex hatte. Lust gewähren bedeutete anscheinend auch, Macht zu erlangen. Sie wurde langsam selbstsicherer. Was war schon dabei, in der dunklen Ecke einer Disco, einem relativ Fremden einen runter zu holen. Ist doch das natürlichste im Leben einer jeden Frau, oder? Sie lächelte innerlich. Zumindest für einen Moment. Dann sah sie plötzlich am Eingang der Nische eine fremde Frau stehen. Diese schaute sehr interessiert auf ihre Handbewegungen an Alex Vorderseite. Auch wenn sie Alex nur von hinten sehen konnte und ziemliche Dunkelheit in der Ecke herrschte, war die Szene doch völlig eindeutig. Sofort war es wieder um Babs Selbstsicherheit geschehen. Ihr Atem stockte. Was sollte sie tun? Einfach weiter machen oder aufhören? Würde sie aufhören, käme das dem Eingeständnis eines Fehlverhaltens gleich. "Mach weiter", flüsterte ihr schon Ilona leise zu. "Das ist nur Sabrina, die ist genauso verdorben wie wir." Die Worte gaben ihr wieder ein kleines bisschen Sicherheit zurück. Obwohl sie sich gerade wieder in Grund und Boden schämte, bearbeitete sie Alex ohne Pause weiter und lächelte Sabrina mutig an. Diese lächelte zurück, streckte anerkennend den Daumen nach oben und verschwand wieder. Babs atmete erleichtert auf. Nichts Schlimmes passiert. Im Gegenteil. Der Daumen bedeutete Lob und Zustimmung. Kurze Zeit später tauchte Sarina wieder vor der Nische auf. Diesmal in Begleitung eines Mannes. Babs stockte erneut der Atem. Hatte sie die Geste eben missverstanden? Gab es jetzt doch Ärger? Aber Sabrina lächelte verheißungsvoll, küsste ihren Partner leidenschaftlich, schob ihn einfach so weit in die Nische hinein, bis die Dunkelheit auch sie zumindest teilweise verschluckte. Die Nische bot genug Platz für fünf Personen. Hatten sich die Augen erst einmal an die Dunkelheit gewöhnt, war nahezu jede Einzelheit sichtbar, während für Außenstehende nach wie vor alles in völliger Dunkelheit lag. Langsam glitten Sabrinas Hände nach unten auf seine Hose. Dort fummelte sie einen Augenblick herum, dann drehte sie Ihren Partner mit der Front zu Babs und stellte sich hinter ihn. Jetzt erkannte Babs seine geöffnete Hose und wie intensiv Sabrina sein steifes Glied mit beiden Händen bearbeitete. Was sie da in den Händen hielt, verschlug Babs völlig den Atem. Die Größe seines Gerätes übertraf sogar noch den schwarzen Riesendildo von gestern. Da sie ihn mit der Front genau zu Babs und Ilona gedreht hatte, gewährte sie den beiden einen Logenplatz für das folgende Schauspiel. Dabei schaute sie fordernd auf Babs Hände. Sie wollte wohl ebenfalls mehr sehen. Alex, der immer noch mit dem Rücken zu Sabrina stand, bemerkte von alle dem nichts. Zu sehr durch Babs Handarbeit vom Rest des Lebens abgelenkt. So sollte es auch bleiben. Ilona trat etwas hinter Babs hervor, zog seinen Kopf zu sich und fing an, ihn leidenschaftlich zu küssen. Damit sorgte sie dafür, dass Babs zwischen ihnen keinen Platz mehr hatte und ihrerseits einen Schritt zur Seite machen musste. Um ihn weiterhin bearbeiten zu können, drehte Babs seinen Unterleib etwas in ihre Richtung und damit gleichzeitig auch aus der völligen Dunkelheit heraus. Während Ilona mit ihrer Küsserei dafür sorgte, dass Alex Blick weiter nach hinten gerichtet war, sorgte Babs mit der Drehung dafür, dass etwas Licht auf Alex fiel und Sabrina nun ebenfalls einen Logenplatz für Babs Handarbeit bekam. Sabrina nickte zustimmend. In Babs tobte ein Widerstreit der Gefühle. Zwischen abgrundtiefer Scham für ihr Verhalten und geiler Lust über diese unglaubliche Szenerie hin und her gerissen, bearbeitete sie Alex immer weiter und starrte fasziniert auf das wirklich enorme Gerät in der Hand von Sabrina. Anders als Babs ging diese mit ihrem Partner viel härter und schneller zur Sache. Es dauerte nicht lange, und er stand kurz vor seinem Orgasmus. Sie drehte ihn etwas zur Seite, kniete sich vor ihm nieder, nahm sein gewaltiges Glied mit sichtlicher Mühe in den Mund, um damit zu vollenden, was ihre Hände angefangen hatten. Babs hätte dieses Teil weder in den Mund und schon gar nicht in eine andere Körperöffnung bekommen. Bereits nach wenigen Mundbewegungen zuckte sein Glied und sie machte deutliche Schluckbewegungen. Sabrina schaute Babs lüstern an, leckte zuerst genüsslich ihre Mundwinkel, dann sein Glied gründlich sauber und packte es unter erheblichen Schwierigkeiten wieder in seine Hose. Anschließend kam sie begierig grinsend herüber, kniete sich vor Alex nieder, nahm sein Glied in den Mund und bearbeitete ihn genauso heftig, wie ihren eigenen Partner vorher. Alex schob prompt seinen Unterleib dem weichen Mund entgegen. Da er bisher von Sabrina immer noch nichts bemerkt hatte, war er felsenfest davon überzeugt, dieser lüsterne Mund gehörte zu Babs. Nach ein paar Sekunden gab sie ihn wieder frei und flüsterte Babs ins Ohr: "Danke! Alex wollte ich schon immer mal blasen." Dann verschwand sie mit ihrem Partner genauso schnell, wie sie gekommen war. Zurück blieben eine lächelnde Ilona, eine völlig atemlose Babs und ein immer geiler werdender Alex, der von alledem nichts bemerkte. Babs setzte jetzt Alex Bearbeitung fort. Köpfchen rein, kleine Drehung nach links, Köpfchen wieder raus und kleine Drehung nach rechts. Mal fest, mal sanft und ab und zu neue Spucke in die Hand, damit es besser rutschte. Ilona hörte auf Alex zu küssen und stellte sich neben Babs. Wieder flüsterte sie ihr ins Ohr: "Sabrinas Show war gut, oder? Sie ist ein echtes Ferkel. Willst du Alex vielleicht auch mal blasen?" Sie hatte noch nie im Leben einen Penis im Mund gehabt und nie geglaubt, sie würde jemals so etwas Abscheuliches auch nur im Entferntesten in Betracht ziehen. Aber jetzt und hier spürte sie plötzlich die Lust dazu. Sogar unbändige Lust. Sollte sie wirklich? Oder besser doch nicht? Nein, es ging einfach nicht. Zu tief saß der Ekel davor. Sie konnte nicht über ihren Schatten springen. Noch nicht. Also schüttelte sie als Antwort nur mit dem Kopf. "Schade, ich hätte dir gerne dabei zugeschaut. ... Soll ich ihn blasen?" Wieder schüttelte Babs den Kopf. "Auch schade", antwortete Ilona leise. "Aber wir sollten so langsam mit ihm zum Ende kommen." Babs nickte. "Darf er auch kommen?" Diesmal schüttelte Babs energisch den Kopf. "Soll er leiden?" Babs nickte zustimmend. "Wir wollen also keinen Spaß mit ihm?" Babs schüttelte wieder energisch den Kopf. "Rache?" Babs nickte. "Okay. Du bist der Boss." Ilona griff unter Babs Händen hindurch und massierte Alex Hoden. Alex verdrehte vor Lust die Augen und stöhnte heftig. Zweifellos stand auch er kurz vor einem sehr heftigen Orgasmus. Ilona deutete Babs an, jetzt vorsichtig zu werden. Als Ilona mit ihrer Hand merkte, wie sich plötzlich seine Hoden in den Körper ziehen wollten, wusste sie, dass jetzt sein Orgasmus unmittelbar bevorstand. Sofort zog sie seine Hoden mit der Hand nach unten, und lies ihnen keine Chance im Körper zu verschwinden. Ein einfacher Trick, um bei vielen Männern den Samenerguss etwas hinaus zu zögern oder sogar ganz zu verhindern. Schnell gab sie Babs ein Zeichen. Babs hörte prompt mit ihren Bewegungen auf, auch Ilona zog kurz danach ihre Hand von seinen Hoden zurück. Alex öffnete maßlos erstaunt die Augen. Aus seinem sicher geglaubten Höhepunkt wurde nichts. Stattdessen tobte in seinem kleinen Freund der Bär. Die fremde Hand dachte anscheinend überhaupt nicht mehr daran, ihm die so lange ersehnte Erlösung zu gewähren. "Ich glaube, wir haben ihn scharf genug gemacht. Er tut jetzt garantiert alles, was wir uns von ihm wünschen. Wenn wir ihn gleich mit nach Hause nehmen, wird er uns eine Menge Spaß bereiten", erklärte Ilona laut. "Sollen wir ihn mitnehmen und nach Strich und Faden missbrauchen?" Babs, inzwischen mindestens so scharf wie Alex, schaute begierig von Ilona zu Alex und dann wieder zurück zu Ilona. Ja, natürlich wollte sie Rache. Aber in ihrer Kleinen tobte ebenfalls ein Ungeheuer. Auch da schrie jemand ganz höllisch nach Erlösung. Sollte sie die Rache auf später verschieben und jetzt erst einmal Spaß haben? Gerade noch rechtzeitig meldete sich ihr Verstand aus der Umnachtung, brachte die entscheidende Wende. Keinen Spaß! Rache für seinen blöden Spruch vorhin. Und sie wusste plötzlich auch wie. "Du hast recht", antwortete sie mit bösem Grinsen, "aber wollen wir das überhaupt? Ist er uns wirklich gut genug oder finden wir vielleicht noch was Besseres?" Zu Ilonas Überraschung zog Babs jetzt ihr Gesicht zu sich, küsste sie genauso heiß und leidenschaftlich, wie vorher Alex. Dabei hielt Babs immer noch sein bestes Stück regungslos in der Hand. Ohne Alex noch irgendeine Beachtung zu schenken, küssten sich beide Freundinnen weiter. Schließlich nahm Babs ihre Hände von ihm und drehte sich zu Ilona um. Sie drängten sich erregt aneinander, ihre Hände erkundeten jetzt gierig ihre Frauenkörper. Dann, wie auf Kommando, unterbrachen sie die Knutscherei, schauten erst sich und dann Alex an. Ilona sprach als Erste: "Also ich habe gerade schon was Besseres gefunden und du?" "Ich auch", antwortete Babs zärtlich. "Dann brauchen wir den Schwanzträger nicht mehr?", fragte Ilona kichernd. "Nein, der kann sein Ding wieder einpacken und gehen", stimmte ihr Babs zu. Mit je einer Hand stießen die beide den völlig verdatterten Alex weg, umarmten sich dann umso inniger und küssten sich wieder. Er brauchte einige Zeit, um sich wieder zu fangen. "Ihr verdammten Hexen." Alex packte frustriert seinen immer noch stocksteifen kleinen Freund ein, verschwand mürrisch knurrend im Dunkel des Clubs, nur um nach ein paar Sekunden wieder aufzutauchen. Er tippte den beiden auf die Schultern. "Bevor ich euch teuflische Biester alleine lasse, muss ich unbedingt noch was los werden. Ihr beide passt zusammen. Dass ihr euch gefunden habt, wird noch so manchem Mann verdammt leidtun. Ich habe mich noch nie im Leben zwei Frauen gegenüber so klein und hilflos gefühlt. Und du Babs erzähle mir bitte nie wieder, dass du anders bist als Ilona. Du bist mindestens so pervers wie sie." Dann verschwand er endgültig. 10 Ilona und Babs schauten sich grinsend an, brachen dann in lautes Gelächter aus. Nach einiger Zeit löste Babs die Umarmung und schaute verlegen zu Boden. "Ilona, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. So was habe ich noch nie gemacht. Wie hast du es nur geschafft, mich zu so etwas zu bekommen? Ich weiß, ich habe versprochen, auf dich zu hören. Aber dass du direkt so schlimme Sachen von mir verlangst, und ich das auch noch alles mitmache. Ich kann es einfach nicht glauben, was eben geschehen ist. Das war nicht die Babs, die ich seit 30 Jahren bin." "So viel habe ich doch gar nicht getan. Nur das kleine Ferkel in dir in die richtige Richtung geschubst. Laufen konnte es dann von ganz alleine. Ich fand dich einfach klasse. Wir haben uns gerächt. Und denk dran, was du noch versprochen hast!" "Was denn?" "Hinterher keine Reue, keine Entschuldigung und keine deiner üblichen Schämorgien." "Ja, ich weiß. Das fällt mir im Moment verdammt schwer. Ich schäme mich nämlich jetzt gerade ganz schrecklich", stotterte Babs betreten. "Ach Babs, wofür denn? Weil du mit deinen geilen Händen Macht über Alex bekommen hast? Er sollte sich schämen, nicht du. Er hat sich hier zum Hanswurst gemacht. Wir beide hatten unseren Spaß mit ihm, und wir beide hatten Spaß miteinander. Alles andere ist völlig egal. Also hör gefälligst mit der blöden Schämerei auf und sei endlich stolz auf das, was du heute vollbracht hast. Du bist eine unheimlich klasse und wahnsinnig sexy Frau. Wenn du so weiter machst, werden dir die Männer zu Füßen liegen." "Okay, ich werde es versuchen. Du hast recht, Alex hat die Abreibung bekommen, die er verdient hat ... und ... na ja ... wie soll ich sagen ... die Knutscherei mit dir ... die war richtig gut. Aber bilde dir bloß nichts darauf ein. Ich bin immer noch hetero und nicht bi." "Bist du dir da so sicher?" "Natürlich!", antwortete Babs im Brustton der Überzeugung. Ilona schaute sie weiter fragend an. "Oder doch nicht?", rutschte es Babs raus. "Na was denn nun?" "Ist ja gut Ilona. Du hast recht. Vielleicht bin ich mir nicht mehr so ganz hundertprozentig sicher." "Hört sich schon besser an." "Aber egal! Bitte Ilona! Was da eben alles zwischen uns passiert ist, vergisst du jetzt einfach wieder. Einverstanden?" "Nein! Auf keinen Fall. Auch wenn du dich auf den Kopf stellst. Es war viel zu schön. Das will ich einfach nicht vergessen. Wenn es dir wirklich so wenig bedeutet hat, kannst du es von mir aus vergessen. Ich aber bestimmt nicht." "So habe ich das doch gar nicht gemeint", versuchte sich Babs zu rechtfertigen. "Ich kann es doch auch nicht vergessen. Aber ich muss erst einmal damit fertig werden. Also gib mir Zeit." "Alle Zeit der Welt, auch wenn es mir schwerfällt." Sie schauten sich einen langen Moment schweigend in die Augen und hingen ihren Gedanken nach, dann beendete Babs die Stille. "Ilona bist du eigentlich wirklich so ... so ... so ... ich weiß irgendwie nicht, wie ich das nennen soll." "Sittenlos ... verdorben ... schamlos ... pervers? Meinst du das?" Babs nickte. "Ich bin wirklich so. Schlimm für dich?" "Schlimm? Nein. Obwohl mich hier eigentlich alles andauernd schockiert. Du mit deiner Offenheit, Alex, der mich einfach mal so zwischendurch vögeln will, diese merkwürdige Sabrina, die ihrem Freund vor meinen Augen einen bläst. Und weißt du, was das Merkwürdigste dabei ist?" Ilona schüttelte den Kopf. "Ich finde es plötzlich einfach klasse verdorben, schamlos und pervers zu sein." "Laut Alex bist du sogar noch perverser als ich. Schon vergessen?" "Habe ich nicht. Deswegen geht es ja schon wieder los bei mir." "Was?" "Die Schämorgie." "Nein, nicht schon wieder. Du und deine dämliche Schämerei. Das war ein fettes Lob aus Alex Mund. Das kleine Schweinchen steht nämlich auf pervers. Je perverser desto besser." "Dann bin ich also heute wirklich besser als du?" "Ja, leider! Ich muss mal wieder was an meinem schlechten Ruf tun, wenn du schon am ersten Abend an mir vorbei ziehst", lachte Ilona und gab Babs einen sanften Nasenstüber. "Sag mal", fragte Babs, "rufst du wirklich einfach bei Alex an und fragst, ob er Lust auf Sex mit dir hat?" Ilona nickte lachend. "Anständig ausgedrückt stimmt das. Obwohl meine Worte am Telefon schon mal etwas direkter sind." "Und was ist zwischen dir und Ralf?" "Wie kommst du denn drauf, dass da was ist?", fragte Ilona entsetzt. "Ich hab doch Augen im Kopf. Der Blick, den er dir zuwarf, sprach Bände." "Scheiße! Hoffentlich haben die anderen nicht die gleichen Augen wie du. Vor allem Katja nicht." "Du hast also was mit ihm?" "Ich hatte." "Aber Katja ist doch deine Freundin." Ilona lachte genervt auf. "Ich habe doch angeblich keine Freundin. Sagen auf jeden Fall alle, sobald ich dich als meine Freundin vorstelle." "Hat mich auch gewundert. Stimmt es denn?" "Ja, irgendwie schon. Die Mädchen sind alle nur sehr gute Bekannte von mir, mehr nicht. Vielleicht könnte man schon Freundinnen dazu sagen. Aber so eine richtig gute Freundin, mit der ich immer zusammenhänge, habe ich nie gehabt." "Na gut, dann ist Katja eben nur eine entfernte Freundin. Aber auch der nimmt man nicht so einfach den Mann weg. Trotzdem hast du es versucht." "So ein Unsinn. Ich würde ihn ihr nie wegnehmen. Sie liebt in abgöttisch. Die beiden gehören zusammen." "Aber du hast es doch versucht." "Quatsch. Ich habe ihn nur mal ausprobiert. Da ist doch nichts dabei." "Ausprobiert?" "Ja nur kurz ausprobiert, mehr nicht." "Du kannst ihn doch nicht einfach mal so ausprobieren." "Wieso denn nicht? Stell dir vor, du hättest irgendein besonderes Auto. Zum Beispiel einen Monsterporsche mit zig hundert PS, und ich würde dich als gute Freundin fragen, ob du mich mal fahren lässt. Nur einmal kurz um den Block, mehr nicht. Was würdest du antworten?" "Hier hast du den Schlüssel, wäre meine Antwort." "Na siehste. So gehört sich das auch unter guten Freundinnen." "Auch unter entfernten Freundinnen?", warf Babs lachend ein. "Da auch. Wäre wirklich nur ganz kurz gewesen. Ist doch nix Besonderes, oder?" "Hast du etwa Katja gefragt, ob sie dir ganz kurz mal ihren Ralf leiht." "Hab ich." "Sie hat bestimmt nein gesagt." "Ja." "Das hat dir nicht gepasst?" "Sie hat mehr als nur Nein gesagt. Sie hat mir einen ganzen Vortrag gehalten." "Worüber denn?" "Über Liebe, Moral, Anstand, Treue und all so ein Zeug." "Und das hat dir nicht gefallen?" "Überhaupt nicht." "Warum nicht?" "Weil mir angeblich all das fehlen würde." "Na und?" "Ich wäre ein männermordendes Monster. Gemein, herzlos, eiskalt und ohne jedes Gefühl." "Aha! Und was gefiel dir daran nicht?" "Das gemein fand ich so gemein." "Und der Rest?" "Der war okay. Damit hatte sie ja recht." "Stimmt!", lachte Babs. "Und dann?" "War ich ziemlich sauer auf sie." "Und wolltest dich rächen?" "Nicht rächen. Ist das falsche Wort. Ich wollte so sein, wie sie mir vorgeworfen hat." "Gemein?" "Ja." "Also hast du ihn dir geholt." "Ja." "War er einfach zu bekommen?" "Kinderleicht! Ich bekomme jeden Mann in mein Bett, den ich will." "Wie lange hast du gebraucht?" "Noch am gleichen Abend." "Oh, doch so lange." "Wär auch noch schneller gegangen, aber Katja wollte ewig nicht nach Hause gehen." "Katja war dabei?" "Natürlich. Ich habe ihn hier klar gemacht, als sie mal kurz pinkeln war. Aber dann mussten wir noch warten, bis sie endlich müde wurde und nach Hause wollte. Er hat sie noch liebevoll in ihr Bett gebracht und ist danach sofort in mein Bett gehüpft." "Wie gemein von dir!" "Gell, das war gut?" "Hat es sich denn gelohnt?" "Und wie! Dieser Berg aus Muskeln ist einfach gigantisch. Nicht dass der besser vögeln könnte als andere. Überhaupt nicht. Eher im Gegenteil. Die körperliche Macht dahinter ist das Geile. Der hat mich hochgehoben, auf sein Ding gesetzt, dann mit den Armen einfach nach Belieben auf und nieder bewegt. Für den waren meine 50 Kilo eher so was wie ein kleiner Medizinball. Ich kam mir vor, wie eine Gummipuppe zur Selbstbefriedigung. So was habe ich vorher noch nie erlebt. Es war einfach faszinierend. Ich hatte enormen Spaß dabei." "Wie lange ging das so?" "Weiß ich nicht mehr so genau. Vielleicht 20 Minuten, vielleicht auch 40 Minuten. Ich lasse nur selten eine Stoppuhr mitlaufen." "Wie bitte? Wirklich so lange? Bei den Typen, die ich bisher hatte, war nur ein einziges Mal mit 4 Minuten und 14 Sekunden dabei. Dabei wäre ich sogar fast gekommen. Die restlichen waren von der reinen Vögelei oft unter einer Minute erledigt. Ein paar Mal rein und raus und er war schon da. Ihr habt doch nicht wirklich die ganze Zeit am Stück gevögelt? ... Oder doch?" "Babs, so wahr ich hier sitze. Das sind ganz normale Zeiten für mich. Alles unter zehn Minuten empfinde ich als Quickie. Wohl gemerkt, echte Vögelzeit, ohne Vor- und Nachspiel. Einen Sechzigsekundenrammler hatte ich noch nie." "Ich immer", antwortete Babs traurig. "Aber ich wollte nicht die Zeit wissen, sondern wie häufig es war." "Wie häufig? Hm, da muss ich überlegen. Also wie oft Ralf gekommen ist, weiß ich nicht. Aber bei mir war es mindestens so sechs bis sieben Mal?" "Nein Ilona, das auch nicht. Wie oft wart ihr zusammen?" "Nur ein einziges Mal." "Nur ein Mal? Dann wollte er nicht mehr?" "Babs ich bitte dich! Willst du mich beleidigen? Kein Mann wirft mich aus dem Bett, auch Ralf nicht. Es war gut, es war geil, es war ein Erlebnis. Ein Mal im Leben Gummipuppe sein ist aber genug, Wiederholung unnötig." "Sah er es auch so?" "Weiß ich nicht. Nach seiner Meinung habe ich nicht gefragt. Die interessierte mich auch nicht. Wenn ich von einem Mann genug habe, ist mir egal, was er davon hält. Ich habe Ralf nach einer Stunde heftiger Vögelei gesagt, dass ich lange genug Gummipuppe war, jetzt aber keine Lust mehr habe und für ihn Zeit wäre, wieder in Katjas Bett zu gehen." "Ups! So hast du ihm das wirklich gesagt?" "Ja, warum?" "Nicht sehr taktvoll." "Nicht? Ist mir gar nicht aufgefallen", lachte Ilona verschmitzt. "Und warum wirft dich kein Mann aus dem Bett?" "Weil ich gut bin." "Aber gut sind andere doch bestimmt auch. Was kannst du besser als die?" "Ich weiß einfach alles über Sexpraktiken. Die Sachen, die ich mit meinen Händen und meinem Mund drauf habe, lassen ihn Hosianna singen. So ein paar Kleinigkeiten hast du doch vorhin mitbekommen, oder? Und das war nur ein winziger Ausschnitt. Es gibt so unendlich viel, was Frauen mit einem Mann anstellen können, ohne ihn auch nur in die Nähe ihres Döschens zu lassen." "Aber trotzdem hast du auch nur eine Röhre, in die sein Teil rein passt. Irgendwann steckt er es rein, rammelt so lange darin rum, bis er kommt. Mehr als hinhalten kannst sogar du nicht. Vielleicht hoppelst du auch mal heftig auf ihm rum, wenn er dich nach oben lässt, das war es dann aber schon." Ilona lachte laut auf. "Das glauben viele Frauen, deswegen bin ich da unten viel besser als die." "Hä? Das versteh ich nicht." "Ich kann melken." "Melken? Das ist nichts Besonderes. Das kann sogar ich ein wenig." "Klar, aber nur mit den Händen." "Natürlich. Womit denn sonst?" "Na mit meiner Röhre, wie du sie nennst", lachte Ilona wieder. "Was? Du spinnst. Damit kann niemand melken." "Doch ich." "Glaub ich nicht." "Okay, ich beweise es dir. Und wehe du kneifst jetzt. Gib mir deine Hand." Ilona griff nach Babs Hand und wollte sie unter ihr Kleid führen. Babs zog die Hand erschrocken zurück. "Du spinnst. Das mach ich nicht." "Du sollst nicht kneifen. Also gib schon her. Ist doch nichts dabei. Geht ganz leicht. Ich bin eh noch pitschnass von vorhin." "Nein." "Feigling. Nun komm schon. Ich kann da unten nur melken, aber leider nicht beißen." Jetzt musste auch Babs lachen und streckte schließlich schüchtern die Hand aus. Ilona nahm die Hand und führte sie erneut unter ihr Kleid. Wie von Babs erwartet natürlich ohne Höschen darunter. "So geht das nicht." "Was passt dir denn schon wieder nicht? Du hast doch meine Hand." "Mensch du Dussel. Streck bitte noch einen Finger aus. Die ganze Faust passt nicht rein. Ich hab schließlich kein Ofenrohr." "Ach so." Babs streckt einen Finger aus und Ilona führt ihn sanft in ihre tatsächlich ziemlich nasse Vagina ein. "Bist du so feucht wegen mir oder immer noch wegen Alex?" "Sag ich nicht", kicherte Ilona, "und jetzt pass auf. Ich melke dich." Tatsächlich. Babs spürte eine deutliche Bewegung um ihren Finger. Ilonas Scheide zog sich rhythmisch um Babs Finger zusammen und entspannte sich wieder. Babs schaute Ilona entgeistert an. "Das gibt es doch gar nicht. Wie machst du das?" Ilona antwortete nicht. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich anscheinend aufs Melken. Ein verzücktes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Hey! Hast du etwa Spaß mit meinem Finger? Wusste ich es doch. Du kleines Schweinchen." Babs zog schnell ihren Finger aus Ilona heraus. "Spielverderberin", lachte Ilona und öffnete die Augen. "Du gönnst mir auch gar nichts. Hätte ich im Moment gut brauchen können." "Benimm dich gefälligst und erzähl endlich. Wie machst du das?" "Übung Babs. Nichts als Übung. Jahrelange Übung." "Und was oder wie muss ich dafür üben?" "Deinen PC-Muskel. Darin liegt das Geheimnis." "Mein Pinkelmuskel oder vornehm ausgedrückt, meine Beckenbodenmuskulatur? Kenn ich natürlich auch. Den soll jede Frau trainieren. Immer so anspannen, als wollte man den Pinkelstrahl abbrechen. Mach ich hin und wieder. Hat mir meine Frauenärztin empfohlen. Angefangen habe ich damit wirklich auf dem Klo, bis das Pinkeln aufhörte und dann im Trockenen weiter geübt ohne Pinkeln. Das ist gut für die Blase und nach der Geburt und lauter solchen Sachen, aber vom Penis-Melken war da nie die Rede." "Stimmt genau, der Pinkelmuskel, darum geht es. Den trainiere ich seit Jahren jeden Tag und bei jeder Gelegenheit. Jetzt ist der bei mir so kräftig, dass ich jeden Mann zum Orgasmus bringen kann, ohne dass sich sein Penis in mir auch nur einen Millimeter bewegt. Die Männer gucken mich beim ersten Mal an, wie das siebte Weltwunder. Die begreifen gar nicht, was passiert." "Das ist also dein besonderes Geheimnis." "Ja, und jetzt weißt du, was du ab sofort tun musst, oder?" "Soll ich also auch damit üben?" "Genau! Du wirst es nie bereuen. Du hast grenzenlose Macht beim Vögeln. Normalerweise bestimmt eher der Mann den Takt, die Intensität und ob er sich überhaupt bewegt. Wenn er dich quälen will, hört er einfach auf und hält dich fest, sodass auch du nichts mehr machen kannst. Schon ist deine Lust von seinem Wohlwollen abhängig. Deinen PC-Muskel kann er nicht festhalten. Diesem Muskel ist er hilflos ausgeliefert. Nur wenn er sein Ding raus zieht, ist er in Sicherheit und das tut so schnell keiner." "Hört sich gut an." "Außerdem kannst du dir selbst damit Lust und sogar Orgasmen bescheren. Vorhin, mit deinem Finger in mir, habe ich es mir tatsächlich selber gemacht. Wenn du den nicht raus gezogen hättest, wäre ich kurz danach gekommen." "Ferkel!" "Na und? Lieber ein Ferkel mit Orgasmus, als verklemmt und unbefriedigt." "Aua, das war nicht nett." "Du hast angefangen." "Sorry, war nicht so gemeint." "Angenommen." "Noch was zum PC-Muskel. Du kannst dem Mann damit einen Überorgasmus besorgen." "Einen was?" "Einen Überorgasmus. Nuschel ich denn?" "Was ist das schon wieder." "Pass auf. Ihr vögelt. Der Mann kommt in dir. Was macht er in dem Moment und kurz danach?" "Ich habe damit bestimmt nicht so viel Erfahrung wie du, aber das weiß sogar ich. Er fängt an zu keuchen, stößt noch ein oder zwei Mal recht heftig in mich rein, dann zuckt er ein bisschen und dann ist endlich Ruhe auf mir." "Genau. Wenn er kommt, dann spritzt er ab und dann hört er auf. Er hat genug und will nicht mehr. Jetzt machst du einfach mit dem PC-Muskel weiter und gibst ihm den Rest. Er ist noch in seinem Orgasmus und unheimlich aufgedreht. Dein Muskel sorgt dafür, dass sein Orgasmus nicht sanft abklingt, wie er es eigentlich gerne hätte, sondern unbändig weiter tobt. Jeder Mann reagiert darauf anders. Der eine heult vor Wonne, der andere winselt um Gnade und beim nächsten passiert das Wunder der Auferstehung." "Das Wunder der Auferstehung? Was ist das denn schon wieder." "Na genau das, was das Wort sagt. Er steht wieder auf. Sein Freudenspender wird nicht wie üblich zur weichen Nudel und flutsch aus dir raus, sondern wieder zum harten Lustbolzen und er vögelt dich sofort weiter. Das ist dann das Beste für dich." "Also werde ich ab jetzt meinen PC-Muskel trainieren. Dann werde ich auch eine Überorgasmusspenderin wie du." "Ja genau. Und zusammen werden wir den Männern das Fürchten lernen." "Lehren, Ilona, nicht lernen." "Klugscheißerin!" "Lass mich doch. Bin froh, dir auch was beibringen zu können. ... Darf ich dich noch was fragen?" Ilona nickte. "Woher wusstest du, wann Alex kommt?" "Das haben mir seine Eier gesagt." Babs schüttelte missmutig den Kopf. "Bitte Ilona, das ist Gossenton." "Wie du meinst. Das haben mir seine Hoden kommuniziert. ... So besser?" Babs verdrehte lachend die Augen. "Ja, viel besser du blöde Kuh." "Ach. Und das ist kein Gossenton?" "Hast recht. Also noch mal in vornehm. ... Ja, viel besser, du großes schwarz-weiß geflecktes Milchtier. Jetzt sind wir quitt. Nun erkläre mir das mit seinen Eiern gefälligst." "Also gut. Männliche Hoden hängen normalerweise ziemlich lose und regungslos unten im Beutel rum. Aber im Moment des Orgasmus müssen sie unbedingt nach oben in den Körper rein und tun das auch bei fast allen Männern. Da gibt es einen Muskel im Sack, der die hochzieht. Gehen also die Hoden hoch, kommt er. Mancher Mann kann überhaupt nicht abspritzen, solange seine Hoden noch draußen sind. Wenn du so einen findest, kannst du tolle Spielchen mit ihm machen. Musst du ausprobieren. Am besten bläst du ihm einen und nimmst dabei seine Eier ... äh, sorry, ich meine natürlich seine Hoden, in die Hand." "In meinem Mund? Niemals. Dann kotz ich garantiert." "Nein, nicht im Mund kommen lassen. Auf jeden Fall raus damit, bevor er kommt." "Ich nehm den weder vorher noch nachher in den Mund." "Du bläst überhaupt nicht?" "Nein, natürlich nicht." "Natürlich nicht? Was ist denn daran so schlimm?" "Das ist Schweinerei." "Ach Gott. Schweinerei. Wie bist du denn drauf? Na egal. Ich will dich jetzt nicht zur Bläserin bekennen. Das machen wir ein andermal?" "Das machen wir garantiert nie." "Ist ja gut. Also dann wichst du ihn mit einer Hand, bis er kommt, einverstanden?" "Okay, das geht. Ich befriedige ihn also mit der Hand." "Sag ich doch. Du wichst ihn mit der einen Hand und in der anderen hältst du seine Ei ... äh ... Hoden. Sobald er kommt, merkst du ganz deutlich, wie die zwei süßen Bällchen plötzlich nach oben weg wollen." "Ist das immer so?" "Ja, garantiert jedes Mal. Ich habe bisher noch keine Ausnahme kennengelernt." "Toll. Dann kann ich immer noch aufhören und er kommt nicht." "Genau. Das funktioniert zu 99 Prozent bei allen Männern. Du willst aber wissen, ob du einen von denen in der Hand hast, die mit festgehaltenen Bällchen gar nicht abspritzen können. Sobald du also merkst, die Hoden gehen nach oben, ziehst du sie einfach kräftig nach unten. Dann wichst du ihn einfach weiter, als wäre nichts passiert." "Und dann?" "Spritzt er, hast du die Bescherung in der Hand und weißt, der gehört nicht dazu. Kommt kein einziger Tropfen und er zuckt und stöhnt nur heftig, dann gehört er zu denen, die ohne Bällchen nach oben nicht spritzen. Oder vornehm in Damensprache ausgedrückt; nicht ejakulieren. Dazwischen gibt es noch ein paar halb und halb Typen. Die sprechen darauf an, aber nicht zuverlässig. Da klappt es mal und mal nicht. Wenn es aber klappt, kannst du es so einem richtig heftig besorgen. Er wird dich nie im Leben vergessen." "Tut ihm das weh?" "Nein im Gegenteil. Er hat sehr wohl einen Höhepunkt, aber ohne Spritzen gibt es für ihn keine Erlösung und ohne Erlösung bleibt er erstens steinhart und zweitens sofort bereit für weitere Orgasmen. Wenn du ihn jetzt weiter bearbeitest, hat er nach ein paar Sekunden den nächsten Höhepunkt und dann noch einen und noch einen und noch einen. Jeder Einzelne ein bisschen höher als der Vorherige." "Im Ernst? Sein Glied bleibt hart und er kommt immer wieder und wieder und jedes Mal ein bisschen heftiger als vorher? Aber irgendwann muss doch Ende sein." "Ja klar. Er wird dich in kürzester Zeit anflehen und anbetteln, es endlich zu Ende zu bringen. Dann kannst du gemein sein, ihn noch ein oder zwei Mal kommen lassen oder du bist nett und erlöst ihn sofort. Einfach weiter blasen, aber jetzt die Eier los lassen. Und beim nächsten Orgasmus sprudelt und sprudelt sein Ding ohne Ende, wie ein Springbrunnen." "Bah, wie ekelig. Ich werde garantiert keinen Springbrunnen im Mund haben." "Sollst du ja auch gar nicht. Wenn du ihm das einfach so mit der Hand machst, hast du hoffentlich auch ein Tuch griffbereit. Da kommt eine Menge raus und mit irgendwas musst du das ja schließlich auffangen. Mit dem Mund ist das fast genauso." "Würg, kotz, vergiss es." "Quatsch! Mit dem Mund ..." "Ilona! Es langt." "Lass mich doch einfach mal ausreden." "Noch ein Wort darüber und ich kotze auf dein Kleid." "Na gut, wenn du meinst, dann eben nicht." "Machst du das mit jedem?" "Was?" "Blasen und schlucken." "Blasen ja, schlucken grundsätzlich nie. Ich blase sowieso meistens mit Kondom. Bei den wenigen Ausnahmen ohne, halte ich mich an den klugen Spruch, nimm ihn raus, bevor er kommt. Also habe ich auch nie irgendwas im Mund, das ich schlucken könnte. Schlucken würde ich nur bei einem festen Partner, der mir garantiert treu ist und ich ihm, und so einen hatte ich noch nie." "Dir war noch nie einer treu?" "Mir schon aber ich ihm nicht", kicherte Ilona schelmisch. "Hätte mich auch bei dir gewundert", lachte Babs. "Das mit dem Blasen hast du aber eben ganz anders erklärt. Von wegen, Springbrunnen im Mund und so." "Du hast mich ja einfach nicht ausreden lassen. Immer wenn ich dir erklären wollte, dass ich beim Blasen eben nichts in den Mund bekomme, wolltest du ja auf mein Kleid kotzen. Hörst du mir jetzt endlich mal richtig zu?" "Ich dachte ..." "Tja, falsch gedacht", wurde sie sofort von Ilona unterbrochen. "Du hast also zwei Möglichkeiten. Eine sehr sichere und eine ... na ja ... sagen wir mal, etwas riskante Version. Die sichere, du bläst mit Kondom und dann kann er auch in deinem Mund kommen. Den Springbrunnen merkst du übrigens auch deutlich durch das Latex hindurch." "Ach so. Er hat ein Kondom drüber und du leckst nur am Gummi. Sein Sperma bleibt dann auch im Kondom. ... Und die andere Version?" "Die Riskante. Du bläst ohne Kondom, dann muss er aber auf jeden Fall raus, bevor er kommt und du beendest es mit der Hand. Also am Ende fast kein Unterschied zu deiner Handlösung von Anfang an. Und ein Tuch muss natürlich auch da sein." "Und ich dachte, du schluckst das immer alles runter." "Um Gottes willen nein! Egal ob mit oder ohne Kondom. Niemals Sperma im Mund! Ich bin zwar versaut aber nicht blöde." "Blöde? Was hat das denn damit zu tun? Ist doch nur ein reines Ekelproblem, oder?" "Nein! Falsch! Völlig falsch sogar! Es geht um Krankheiten und Ansteckungsgefahr, also um etwas sehr, sehr Wichtiges." "Aids?" "Auch, aber nicht nur. Ginge es nur um Aids, wäre das Blasen ohne Kondom relativ ungefährlich, solange in deinem Mund alles in Ordnung ist. Also keine Wunden, keine Entzündungen oder so was. Dann kannst du so lange an ihm rumnuckeln, wie du willst, da passiert gar nichts. Es gibt weltweit keinen einzigen bekannten Fall einer Aidsansteckung beim Blasen, wenn du keine Spermaladung von ihm in den Mund bekommst. Ohne Sperma fast null Prozent Aidsrisiko. Mit Sperma ist das Risiko immer noch viel geringer, als beim Vögeln ohne Gummi, aber nicht niedrig genug, um es zu ignorieren. Wenn es dir also nur um Aids geht, dann blase ruhig ohne Gummi, aber nimm ihn raus, bevor er kommt." "Und wenn es nicht nur um Aids geht?" "Dann wird es viel komplizierter. Herpes, Hepatitis, Pilze, Tripper und alle diese Sachen sind viel ansteckender als Aids, aber auch nicht ganz so gefährlich. Davon stirbt man in der Regel nicht. Die sind halt nur verdammt unangenehm. Wenn du dich vor denen hundertprozentig schützen willst, dann verzichte besser auf alles, was Spaß macht. Willst du nur eine halbwegs gute Sicherheit, dann mache einfach alles mit Kondom und wasch dir zwischendurch immer wieder die Hände oder fass ihn nur mit Handschuhen an." "Das hört sich aber nicht sehr lustvoll an." "Hast recht. Der Spaß bleibt dabei ziemlich auf der Strecke. Du musst also entscheiden, was dir wichtiger ist, Spaß oder Sicherheit." "Wie hast du dich entschieden?" "Für den Spaß. No risk no fun. Aber nicht leichtsinnig werden." "Habe ich mir fast gedacht." "Sex ohne intimen Kontakt, und ohne mit Körperflüssigkeiten in Berührung zu kommen, geht nun Mal nicht." "Also besser mit Kondom, aber manchmal eben auch ohne. Je nach Spaßlage und Druck im Unterleib." "Perfekt erkannt. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann mache auch ich manchmal Sachen, die Doktor Sommer nicht empfehlen würde. Wenn es da unten richtig zwickt und zwackt und meine Hormone Samba tanzen, dann ist bei mir ab und zu das Gehirn nicht mehr so ganz Herr der Lage." "Du hältst mir hier also hochtrabende Vorträge über Sicherheit und Vernunft, aber selber kümmerst du dich nicht darum?" "Ja, leider. So ist das nun Mal mit uns Frauen. Egal wie vernünftig und klug wir sind, wenn ein Mann die richtigen Knöpfe bei uns drückt, werden wir ruckzuck zum willenlosen Opfer." "Du vielleicht. Kann ich mir bei mir aber nicht vorstellen." "Ach? Und was war vorhin mit Alex? Da hattest du wohl alles perfekt im Griff, oder?" "Das ... das", stammelte Babs verlegen. "Okay, du hast recht. Ich war sein willenloses Opfer." "Dann lass dir das eine Lehre sein. Wollen wir jetzt weiter übers Blasen reden oder über unsere Unvernunft?" "Lieber übers Blasen", lachte Babs erleichtert. "Okay. Also du bläst nach Möglichkeit nur mit Gummi über seinem besten Stück." "Wenn das so ist, dann könnte ich das vielleicht auch irgendwann mal probieren. Mit einer Gummitüte drüber ekel ich mich bestimmt nicht mehr so sehr." "Hat aber auch Nachteile." "Er spürt nicht so viel?" "Das kannst du mit mehr Druck und so verhindern. Wenn du richtig geschickt bist, merkt er gar nicht, dass du ihm heimlich einen Gummi drüber geschoben hast. Nein, ich meinte Nachteile für dich." "Welche?" "Probier es aus. Nimm ein normales Latexkondom und nuckel dran rum. Dann weißt du welche." "Schmeckt nicht?" "Ganz und gar nicht. Und ein Kondom fühlt sich irgendwie komisch an im Mund. Penis Natur ist da wesentlich besser." "Du als Feinschmeckerin musst das ja wissen." "Weiß ich auch", stimmte Ilona ihr lachend zu. "Es gibt übrigens auch Kondome, die sind mit Aroma behandelt und damit speziell fürs Blasen gedacht. Die schmecken nach Erdbeere, Pfirsich, Cola oder sogar Schokolade. Einfach mal eine kleine Auswahl davon kaufen und an allen lecken. Den Geschmack, mit dem du leben kannst, heraus finden und diese Sorte benutzen. Schon ist alles kein Problem mehr." "Das ist ja eine richtige Wissenschaft. Woher weißt du das eigentlich alles?" "Sex ist mein Beruf und mein Hobby. Schon vergessen? Ich habe einen Sexshop für Frauen. Da muss ich auch die eine oder andere Frage Rat suchender Frauen beantworten. Was meinst du, wie viele Frauen zu mir kommen, die wirklich von gar nichts Ahnung haben und deswegen ihr Sexleben einfach nicht auf die Reihe bekommen?" "So wie ich?" Ilona lachte zustimmend. "So wie du und noch viel, viel schlimmer." "Und denen hilfst du?" "Ich versuche es zumindest. Wenn sie sich helfen lassen, was manchmal gar nicht so einfach ist." "Wirklich? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Warum sollten die sich nicht von einer Sexspezialistin helfen lassen? Wäre doch wirklich dumm von denen." "Ja, stimmt, ist aber oft so. Gestern noch steht plötzlich eine Frau in meinem Laden und schaut mit einem völlig verklärten Blick auf so einen riesigen schwarzen Dildo in ihrer Hand. Ich sehe ihr förmlich an, wie es in ihr arbeitet. Wie sie darüber nachdenkt, was sie damit alles anstellen könnte, wenn sie sich nur endlich trauen würde. Wie würdest du es anstellen, damit sie sich von dir helfen lässt?" Babs schaute Ilona sichtlich betroffen an. "Ich würde sie einfach ganz leise und freundlich fragen, kann ich dir helfen?" "Stimmt. So habe ich das auch gemacht." "Und dann läuft die blöde Ziege einfach weg", führte Babs weiter aus, "und du hinterher. Und jetzt sitzen wir hier und du erklärst ihr das Wichtigste übers Blasen." "Das klappt aber nicht immer und ich laufe auch nicht jeder hinterher." "Danke, dass du mir hinterher gelaufen bist." "Danke, dass du wieder mit rein gekommen bist", antwortete Ilona ganz sanft und drückte Babs liebevoll an sich. "Gibt es denn wirklich so viele Frauen mit verkorkstem Sexleben? Ich dachte immer, ich wäre ein Einzelfall." "Bist du nicht. Weißt du Babs, das ist eigentlich ganz einfach. Sex ist die schönste Sache der Welt, wenn man weiß, wie es geht. Aber dieses Wissen wird den Menschen nicht in die Wiege gelegt. Das müssen sie lernen, wie einen Beruf, wie ein Handwerk. Es ist aber niemand da, der ihnen das beibringt. Sie trauen sich auch nicht, zu fragen. Das schickt sich einfach nicht. Da ist auch niemand, den sie überhaupt fragen könnten. Deswegen fressen alle Leute ihre Sexprobleme einfach in sich rein und nehmen sie meistens mit ins Grab. Niemand hilft ihnen, glücklich zu werden. Dabei wäre das alles so einfach." "Du bist ja ein richtiger Sexguru." "Quatsch! Ich bin kein Guru. Gurus sind spirituelle Lehrer. An Sex ist aber nichts Spirituelles. Sex ist bodenständig und völlig unmystisch." "Aha. Und wie würdest du es machen, dass wir alle unsere Sexprobleme nicht mit ins Grab nehmen?" "Wir brauchen Sexualkunde an den Schulen, die diesen Namen auch verdient. Nicht den Blödsinn, den die da unseren Kindern erzählen, weil sie selber keine Ahnung von gutem Sex haben. Der Mann führt sein Glied ein, bewegt es vor und zurück und beide empfinden Lust dabei. So einen hirnlosen Unsinn kann doch nur jemand erzählen, der noch nie richtigen Sex hatte." "So hat man mir das auch in der Schule erzählt." "Und genauso benimmst du dich auch. Sex ist eben nicht einfach nur den Dödel rein stecken und vor und zurück rammeln. Sex ist viel mehr. Komm einfach mal mit auf eine Fetischparty oder in die Clubs, die du gestern noch so verteufelt hast. Schau dir dort in aller Ruhe an, was Sex wirklich sein kann." "Du meinst diese komischen Gruppensexclubs?" "Ja, genau. Ich meine die Swingerclubs, aber noch mehr die Erotik- oder Fetischpartys. Dort kannst du viel lernen." "Ich will aber keinen Gruppensex. Weder in so einem komischen Club noch auf einer Schweinereinparty." "Mensch! Manchmal bist du so blöd. Da bezweifel ich, ob du wirklich bis drei zählen kannst. Alles kann, nichts muss, ist der Wahlspruch in allen Swingerclubs und auf Partys. Du darfst alles machen, woran du Lust hast, du must aber gar nichts. Du kannst auch einfach nur zuschauen, und das solltest gerade du unbedingt einmal machen. Natürlich gibt es dort Gruppensex. Jede Menge sogar, besonders in den Swingerclubs. Auf den Fetischpartys geht es auch ziemlich verdorben zu, aber der Schwerpunkt liegt dort eher auf Tanzen und geile Einzelaktionen und nicht so sehr auf gemeinschaftlichem Rudelbumsen. Ich persönlich gehe fast nur noch zu den Fetischleuten. Dort trifft sich ein völlig dekadentes, hedonistisches Völkchen in fantastischen Kostümen. Viele schräge und durchgeknallte Typen von teilweise berauschender Schönheit und Attraktivität. Im Swingerclub sind eher so die netten Normalo-Leutchen von nebenan. Er in schwarzen Boxershorts und Flipflops und sie in mehr oder weniger knappen BH, Mieder, String und vielleicht noch mit High Heels. Aber egal, wo du hingehst, überall siehst du Sex und geile Aktionen. Du kannst Frauen beobachten, die es mit mehreren Männern oder auch Frauen gleichzeitig treiben. In ihrer Möse wechseln sich geschickte Finger mit strammen Schwänzen ab, während gleichzeitig ihre Perle von einer geilen Zunge verwöhnt wird. Und sie? Sie genießt ihre Geilheit ungeniert vor Publikum. So heftig, so intensiv und teilweise so laut, dass du es auch noch drei Räume weiter hörst. Da ist nichts gespielt, keine gefakten Orgasmen, damit der Partner endlich Ruhe gibt. Alles echt. Wenn die Lady nach Hause geht, dann ist die glücklich und befriedigt, wirklich befriedigt. Nicht so eine schnelle Karnickelnummer wie heute in den meisten Schlafzimmern üblich. Daneben siehst du auch Pärchen, die lassen keinen an sich ran. Denen kannst du zugucken, das mögen die, da stehen die sogar drauf, wollen aber keine fremde Haut an sich spüren. Sie liegt auf dem Gynostuhl, er vögelt sie vielleicht liebevoll, oder heftig, oder sogar brutal. Du schaust ihnen ein paar Minuten zu. Kurz bevor er kommt, hört er immer auf, um sich zu erholen. Fällt ihm schwer, aber er hat das im Griff. Dann gehst du weiter. Nach zehn Minuten kommst du an der gleichen Stelle wieder vorbei und die beiden sind immer noch dran. Sie hat inzwischen die Augen geschlossen und genießt nur noch. Ihre Orgasmen kann schon niemand mehr zählen. Er macht immer noch das Gleiche; hört auf, kurz bevor er kommt, beginnt dann wieder von vorne. Nochmals zehn Minuten später kommst du wieder zum Gynostuhl. Die beiden sind immer noch dran. Sie ist inzwischen im siebten Himmel angekommen und fleht ihn an, endlich Schluss zu machen. Jetzt hört er nicht mehr auf und kommt endlich auch selber. Zusammen mit ihm kommt auch sie ein letztes Mal. Sie genießen den gemeinsamen Höhepunkt, bleiben schließlich schweißgebadet und wunschlos glücklich aufeinander liegen. Die beiden haben glatte 20 Minuten ohne Unterbrechung miteinander gevögelt. Das ist Sex, wie er sein sollte. Dann schaust du denen ins Gesicht und erkennst nicht etwa junge Leute im besten Rammelalter. Nein, keineswegs. Da liegt vielleicht ein Pärchen, das stramm auf die 60 zu geht. Die könnten unsere Eltern sein und vögeln noch wie die Weltmeister. Kannst du dir vorstellen, dass es deine Eltern in dem Alter auf dem Gynostuhl in aller Öffentlichkeit treiben? Die beiden wissen genau wie Sex funktioniert und vögeln wahrscheinlich viel häufiger miteinander, als so manches 20 Jahre jüngere Paar. Du hast eben selber gesagt, deine Rammler hielten bisher selten länger als eine Minute durch. Denen hättest du schon beim ersten Mal einen Arschtritt geben sollen, statt sie nochmals in dein Bett zu lassen. Das hast du aber nicht getan, weil du gar nicht wusstest, dass es auch anders geht. Die haben nur deswegen ihren Spaß mit dir gehabt, weil du sexuell einfach zu blöd warst. In Swingerclubs und auf Fetischpartys siehst du dagegen Menschen, die wissen, wie es geht. Von denen kannst du nur durch einfaches Zuschauen lernen, was wirklich guter Sex ist. Die leben ihre Lust aus, egal ob mit einem oder mehreren Partnern. Jeder so, wie es ihm gefällt. Wenn du ganz mutig bist, dann geh mal in einen Club oder auf eine Fetischparty. Davon gibt es gerade rund um Köln eine ganze Menge. Wobei ich dir als Singlefrau eher eine Party empfehlen würde, als einen Swingerclub. Die Jungs in den Clubs umschwirren Singlefrauen wie Motten das Licht. Das kann auch ziemlich nervend werden. Deswegen gehe ich alleine nur noch auf Partys, bei denen irgendein Fetischmotto im Vordergrund steht und nicht der gemeinsame Swingersex auf den Matten. Egal ob Club oder Party, so wie du aussiehst, kannst du ziemlich wählerisch sein und dir die besten und attraktivsten Typen aussuchen. Geh mit einem oder zwei von denen auf die Matte. Du wirst dich wundern. Die sind tausendmal besser als deine blöden Kurzrammler. Ich wette mit dir, die werden nicht eher aufgeben, bevor auch du im siebten Himmel bist. Frau kommt nicht, gibts nicht bei denen. Du wirst deine Orgasmen erleben, und zwar an einem Abend nicht nur einen, sondern eine ganze Menge, das schwöre ich dir. Danach kannst du viel besser entscheiden, wer in dein Bett darf, wer gibt sich Mühe und wer will nur ganz schnell abspritzen. Niemand kann dir dann noch einen Einminutenfick als normal verkaufen. Trau dich einfach mal. Zieh von mir aus eine Maske über wie gestern. Den Jungs ist das egal, die besorgen es dir mit und ohne Maske." Ilona schwieg und ließ ihre Worte in Ruhe wirken. Babs wirkte betroffen und sehr nachdenklich. "Ich glaube, ich muss mal über einiges nachdenken. Was du da vorschlägst, ist zwar im Moment noch völlig undenkbar für mich, hat aber irgendwie Hand und Fuß. Ich brauche einige Zeit, das alles zu verarbeiten." Ilona lächelte sie zufrieden an. "Du hast fast alle Zeit der Welt, darüber nachzudenken. Nur tu es, bevor du eine alte Jungfer bist. Wenn du dich entschieden hast, können wir beide auch zusammen auf so eine Party gehen. Das fällt dir bestimmt leichter als allein. Und ich verspreche dir hoch und heilig, es passiert garantiert nichts, was du nicht willst. Niemand wird dich zu irgendwas drängen. Wenn du die ganze Nacht nur Lust am Tanzen und Flirten hast, dann wirst du auch nur Tanzen und Flirten und niemand wird dir das dort übel nehmen." Babs nickte zustimmend. "Ich glaube, mit dir zusammen würde ich mich trauen. Darüber reden wir noch mal." "Wenn du jetzt keine weiteren Sexfragen mehr hast, könnten wir ja wieder zu den anderen gehen, oder?", sagte Ilona schließlich. "Zuerst gehen wir beide aufs Klo", verlangte Babs energisch. "Ich muss aber nicht." "Ich auch nicht." "Was willst du dann auf dem Klo?" "Habe ich dich erwischt! Du angebliche Sexbotschafterin bist aber ziemlich leichtsinnig." "Wie bitte? Spinnst du?" "Nix spinnst du. Ich hab an Alex unten rum gespielt und war mit dem Finger in dir. Meinst du nicht, da wäre mal Händewaschen angesagt." "Ja stimmt. Hast recht. Mach ich normal auch. Habe ich nur vor lauter Erklärerei völlig vergessen. Also los, ab zum Händewaschen. Und unsere nassen Döschen müssen wir ja auch gründlich trocken legen. So können wir uns nirgends hinsetzten. Das gäbe nur böse Flecken im Kleidchen." Babs stimmte lachend zu und wollte sich auf den Weg machen, als sie von Ilona nochmals angesprochen wurde. "Sag mal Babs, wer von euch beiden hatte eigentlich ein Kondom dabei?" Babs blieb wie vom Blitz getroffen stehen und starrte Ilona entsetzt an. "Oh, oh! Was sagt mir dieser Blick von dir? Du hast keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, richtig? Ich kann dich beruhigen. Alex hat immer ein Päckchen in der Hosentasche und macht es nie ohne. Ich wollte nur mal testen, wie vernünftig du warst." "Ich glaube, bei dem Test bin ich gerade durchgefallen." "Ja, setzen, sechs minus." "Wo sollte ich denn auch Kondome haben? Mein Kleid hat keine Taschen. In die Unterwäsche kann ich auch keine tun, ich habe ja keine an. Wenn du so superklug bist, dann zeig mir mal, wo du die Kondome hast." "Na hier", Ilona zog ihr Kleid hoch und präsentierte Babs lachend am rechten Oberschenkel ein Strumpfband, in dem sie tatsächlich schemenhaft ein silbernes Tütchen erkannte. "Wenn du also nochmals vorhast zu vögeln, dann hol dir sicherheitshalber vorher von mir so ein Tütchen." "Dann hast du aber keins mehr. Das kann ich dir doch nicht antun", kicherte Babs. "Kein Problem", antwortete Ilona und zeigte ihr linkes Bein, ebenfalls mit Strumpfband und Kondomtütchen. "Zwei Beine, zwei Kondome. Außerdem habe ich immer eine Reserve im Spind." Zu Babs Überraschung streifte sie jetzt eins der Strumpfbänder ab und reichte es ihr mitsamt dem Kondomtütchen. "Hier nimm. Falls heute noch was passiert, brauch ich mir wenigstens keine Sorgen um dich machen." "Danke Mama." Babs zog lachend das Strumpfband mit Kondomtüte an und sie machten sich endlich auf den Weg. ENDE Band 1 Der Clubabend geht weiter. Da kann und wird noch viel passieren. Babs ist auf den Geschmack gekommen. Lese in Band 2 (zwei freundinnen), was die erwachende Sexgöttin als nächstes anstellt. Danke, dass Du Band 1 der Sittenlos-Reihe als kostenloses E-Book gelesen hast. Hat es Dir gefallen? Dann würde ich mich freuen, wenn Du dieses Lesevergnügen entweder als Link zu meiner Seite www.sittenlos.de, per Mail oder als Download auf Deiner Seite an möglichst viele Leute, natürlich ebenfalls völlig kostenlos, weiter gibst. Du bist meine Werbetrommel und ich hoffe, Du trommelst recht laut. Hast Du Kritik? Was könnte ich besser machen? Sag mir, was Dir gefallen hat oder was auch nicht. Ich freue mich über jedes Lob, aber auch über jede Kritik, sei sie auch noch so hart und vor allen Dingen über jeden Verbesserungsvorschlag. Ich verspreche Dir, jede Kritik ernst zu nehmen und jeden Vorschlag gründlich zu überdenken. Vielleicht findest Du dann etwas davon in einem der nächsten Bände wieder. So erreichst Du mich: biggi@alexanderstory.de www.alexanderstory.de www.sittenlos.de Meine Bücher sind zwar erfundene Geschichten, aber dennoch ein kleiner, mitunter sehr intimer Einblick in meine Gedanken, Fantasien, Ansichten, ja sogar in meine Seele. Und wen ich in meine Seele blicken lasse, den darf ich doch bestimmt mit Du anreden, oder? Band 2 (zwei freundinnen) Es geht weiter im Club, noch heißer, noch erotischer. Babs steht ihrer neuen Lust nicht mehr ganz so hilflos gegenüber. Durch Ilona hat sie einiges gelernt. Gerade als sie glaubt, für jede weitere Herausforderung im Club gewappnet zu sein, steht die Größte plötzlich vor ihr. Schon ein harmloser Händedruck mit Peter sorgt bei ihr für Gänsehaut. Ausgerechnet jetzt verbündet sich ihre neue Freundin auch noch mit der Gegenseite. Babs sieht sich plötzlich im erotischen Sandwitch aus dem es anscheinend kein Entrinnen mehr für sie gibt. Am nächsten Morgen steht Babs vor einer schwierigen Entscheidung. Soll sie Ilonas Sexshop mit einem ziemlichen Batzen Geld vor der sicheren Pleite retten? Band 3 (die versöhnung) Ist es nur Freundschaft zwischen Babs und Ilona oder stehen sie am Anfang einer lesbischen Liebe? Bringt die erste gemeinsame Nacht in Ilonas Bett Klärung darüber? Im Fitnessstudio geraten Babs und Peter böse aneinander. Die Situation scheint aussichtslos, bis Ilona energisch eingreift. Sie zeigt plötzlich Fähigkeiten, die Babs nie vermutet hätte. Kann Ilona wirklich Gedanken lesen? Es kommt zum erotischen Showdown mit unerwartetem Ende. Sammelband 1 - 3 Alle 3 Bände als Sammelband. Der Sammelband kostet bis auf 1 Cent genauso viel, wie Band 2 und 3 zusammen. Da Band 1 grundsätzlich kostenlos ist, spielt es keine Rolle, ob Du zuerst mit Band 1 anfängst und dann mit Band 2 und 3 weitermachst, oder aber nach dem kostenlosen Band 1 sofort den ganzen Sammelband nimmst. SF Kurzgeschichten von Bernd Alexander 7 Kurzgeschichten aus der nahen und fernen Zukunft. Von lustig bis makaber. Von Däumlingen und Monstern Die Menschheit entdeckt die Galaxis und ihr eigenes, finsteres Geheimnis. Der Tyrann von Rott Ein furchterregendes Wesen besucht die Erde und verkündet: "Ihr seid jetzt übrigens meine Untertanen." Die Bestimmung I Ein Mensch wacht als Gehirn auf. Seinen Körper hat man ihm genommen, aber er hat eine Aufgabe zu erledigen. Die Liebenden Zwei Jungverliebte aktivieren im Übermut versehentlich eine riesige Roboterstation und müssen um ihr Leben kämpfen. Künstliche Intelligenz Ein Putzroboter mit künstlicher Intelligenz greift zu ungewöhnlichen Hilfsmitteln. Ghostrider Sie sind die letzte Hoffnung der Menschheit und steuern ihre Kampfmaschinen nur noch mit Gedanken. Die Bestimmung II Fortsetzung von "Die Bestimmung I Impressum Biggi Alexander c/o Verlag Axel Umpfenbach Schulstr. 23a 51491 Overath biggi@alexanderstory.de